Furling System

 
Arne G.
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Furling System

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Gepostet: 02.03.2008 - 23:38 Uhr  ·  #1
Hallo,

die Generatoren und Masten sind fertig.
Nun muß ich mir Gedanken über eine Sturmsicherung machen..
Mir gefällt das System vom "http://www.thebackshed.com/Windmill/Docs/Furling.asp" sehr gut.
Stimmt das was der Autor da rechnet? 20 Kg für eine Windfahne :shock:
Da habe ich bei meiner AC750 gerade die Hälfte bei 2,5m Rotor.

Kann mir da jemand den entscheidenden Wink geben?

Den Link habe ich in Gänsefüße gepackt damit ich kein Antispam Opfer werde.

Beste Grüße

Arne
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Re: Furling System

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Gepostet: 03.03.2008 - 21:07 Uhr  ·  #2
Hallo Arne,

da ich ungefähr weiß, wie die Furling-Systeme arbeiten, will ich mal
versuchen dies Gewicht des "tails" zu begründen. Du hast bei einer ganz
bestimmten Windgeschwindigkeit eine bestimmte Schubkraft die über die
Flügel auf die Generatorachse einwirkt.

Da bei diesen Furling-Systemen (Klapp- oder Zusammenroll- oder
Zusammenfalt-Systemen) die Generatorachse nicht mittig über der
Mastachse angebracht ist, sondern außermittig "Offset" in neudeutsch,
übt die Generatorachse über diesen Abstand eine Hebelwirkung auf den
Befestigungsarm aus. Bei einem 2m Rad sind das ungefähr 100mm.

Jetzt wird die Windkraft von vorn von einer reinen Schubbewegung in eine
Drehbewegung um die Mastachse umgesetzt.

Geht der Wind in leichten Sturm über, soll der Generator und nicht die
Windfahne aus dem Wind drehen. Die Achse auf der die Windfahne sich
dreht (tail angle pivot) ist ungefähr 20° aus der senkrechten Achse
gegenüber dem Mast angeschweißt. Dies System beruht also darauf,
wenn der Generator durch den Sturm seitwärts weggedreht werden soll,
geht dies nur gegen den Widerstand, (den die Fahne, die jetzt durch die
Drehbewegung gegen ihr Eigengewicht hochgedrückt werden muß), der
frontal einwirkenden Windkraft entgegensetzt.

Die Balance, die überwunden werden muß, setzt sich aus der Schwerkraft
der Windfahne plus zusätzlichem Anheben der Windfahne zusammen.

Um dies zu bewerkstelligen, muß die in eine Drehbewegung umgesetzte
Schubkraft des Windes, die Kraft der sich entgegenstellenden Windfahne
überwinden, das Eigengewicht der Fahne bestimmt diese Gegenkraft.
(Furl resistance)

Damit der Generator nicht zu früh aus dem Wind gedreht wird, braucht
der tail ein ganz bestimmtes Gewicht bei einer bestimmten Länge.
Wie aus den Formeln des von Dir angeführten Documents ersichtlich
muß also tail length und Furl resistance in ganz bestimmten Verhältnis
stehen, um bei einer gewünschten Windgeschwindigkeit aus dem Wind zu
drehen. Ich würde den Tail so auslegen, daß der Generator schon bei
niedrigerer Windstärke rausdreht und dann, wenn gewünscht, durch
zusätzliches Gewicht (justierbar) den Zeitpunkt des "AusdemWinddrehens"
später ansetzen.


So ist mein momentanes Verständis für diese Klappvorrichtung und da ich
sie in Funktion kenne, denke ich, das diese Gewichtsangaben schon
zutreffen die da in diesem Document errechnet wurden. Sie werden schon
längere Zeit von "windstuff Ed" auf seinen Seiten so propagiert.


Gruß
Günter
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Arne G.
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Re: Furling System

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Gepostet: 03.03.2008 - 22:48 Uhr  ·  #3
Moin Günter,

vorab schon mal vielen Dank für Deine Ausführung, wird manchen Erbauer eine Hilfe sein.

Oh haua , dann werde ich den Generator ähnlich wie bei meiner AC 750 wohl einen ganz knappen Offset gönnen. Das geht nur wenn ich den Generator vor die Azimutachse setze.
Vielleicht wirkt dann auch der Mast nicht mehr so störend auf die Rotorblätter ( Staudruck und daduch "zwitschern" ).
Nun muß ich aus dem Urlaub geholt 2 Tage "Geldverdienen -kein -Hobbypause " machen, dann geht es aber weiter!

Beste Grüße

Arne
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Re: Furling System

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Gepostet: 11.03.2008 - 00:43 Uhr  ·  #4
@ Günter

Ich muß Dich noch mal "löchern" :D

Wenn ich den Generator komplett vor die Mastachse setze, handel ich mir da neue "Probleme" ein ?
Als Offset sind 30-50mm geplant, damit ich meine Windfahne nicht so schwer machen muß.
Gibt eigentlich ein Maß wie weit das Drehlager vom Kopflager entfernt sein muß?
Sorry ich bin nicht so der Physiker, ich machs entweder aus dem Bauch raus oder setze vorgefertigte Formeln ein und da muß ich sehr auf die Einheiten achten :oops:

Beste Grüße

Arne
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Re: Furling System

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Gepostet: 11.03.2008 - 01:27 Uhr  ·  #5
Hallo Arne!
Auch mir wurde es an jener Stelle zu kompliziert. Darum habe ich keinen "Offset" verwendet, sondern stattdessen eine kleine Seitenfahne angebaut, den Schwanz aber übernommen. Somit kam ich ohne große Rechnerei aus und konnte durch die Größe dieser Seitenfahne die Anlage recht genau einstellen....Manchmal geht probieren eben über studieren...und man erspart sich den Ärger mit den Einheiten....lol
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Re: Furling System

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Gepostet: 11.03.2008 - 12:40 Uhr  ·  #6
Hallo zusammen,
Hallo Arne,

Nein, es ist erwünscht, daß der Generator mit Aufbau vor den Masten
gezogen wird, die Flügel müssen auch bei Sturm die notwendige
Freiheit haben und dürfen trotz Durchbiegens den Mast nicht berühren.
Der Offset wird aber immer im rechten Winkel zur Windrichtung
gemessen, das Nachvorneziehen des Generators beeinflußt dieses Maß ja
nicht bzw. erst wenn der Generator zur Seite schwenkt kommt dieses Maß
zum tragen, beeinflußt aber anscheinend die Schwenkbewegung nur
unwesentlich.

Mit den Formeln habe ich auch so meine Probleme, ich werde mir ein
Mass von den otherpowerleuten nehmen, die haben ihre Maße durch
Ausprobieren ermittelt. Damit liege ich zumindest nahe dran, die
Feineinstellung kann ich hinterher über die Gewichtsverteilung vornehmen.
80mm würde ich aber nicht unterschreiten. Kleines Windrad, wenig
Schubkraft braucht entsprechenden offset. Für 2m Räder soll man 100mm
anpeilen, für 1,50m Räder würde ich auf 120mm gehen. Dreht das Rad
dann zu leicht aus dem Wind, korrigieren mittels justierbarem Gewicht.

@Menelaos
was Du da über die Größe der Seitenfahne regelst, wird bei vorher
beschriebenem System übers Gewicht gemacht. Du benötigst aber für
Dein System einen Federzug zum Zurückholen o.ä. zwischen Gondel und
Ausleger für die Windfahne. Dies entfällt beim Furling System durch die
Schwerkraft, die die Fahne wieder nach unten fallen (gleiten) läßt.


Gruß
Günter
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Re: Furling System

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Gepostet: 11.03.2008 - 14:24 Uhr  ·  #7
Hallo Günter!
Da hast du mich wohl falsch verstanden. Was ich angewendet habe ist eine Mischung aus Seitenfahnensystem und furling.
Auch ich habe die Windfahne winklig gelagert. Die Seitenfahne benutze ich nur anstelle des Offset, da bei mir, wie auf den Bildern zu sehen war das Mastrohr genau mittig angeordnet war und ich dieses nicht wieder abflexen wollte. Somit brauche ich dann auch keine Federn ect. , da die Aufgabe des "Zurückdrehens" ja weiterhin durch den "Schwanz des furlingsystems" gesteuert wird. Während jedoch bei der von DIR beschriebenen Variante nachträgliche Einstellungen nur noch über das Gewicht der Windfahne angepasst werden können, kann ICH zusätzlich über die Größe der Seitenfahne regeln, was ich für einen Vorteil halte.
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Re: Furling System

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Gepostet: 11.03.2008 - 18:04 Uhr  ·  #8
Hallo Menelaos,
tjaaah...., wenn ich Dich richtig verstehe, so hast Du jetzt eine starre,
fest montierte Seitenfahne und einen starren Ausleger. Wenn es deine
letzte vorgestellte Anlage ist. Das habe ich in der Tat nicht so aufgefasst.

Daß die Seitenfahne den offset ersetzt ist mir schon klar, normal sind
diese Systeme aber mit einem auf einer Achse drehbaren Ausleger
für die Windfahne ausgestattet. Die Windfahne bleibt dann strack im Wind,
während der Aufbau, die Gondel mit starrer montierter Seitenfahne aus
dem Wind dreht.
Bei Deiner Version dreht sich das Rad bei Starkwind teilweise aus dem
Wind, dafür aber gleichzeitig dreht die starre Windfahne in den Wind
(gegen den Wind), es fragt sich wer gewinnt.

Bin mal gespannt, ob dies seitliche Rausdrehen dann so wie gewünscht
funktioniert, hoffentlich hat dies nicht zur Folge, das Rad dann entweder
ständig teilweise aus dem Wind gedreht wird (wenn die Seitenfahne groß
genug ist) oder garnicht (wenn sie zu klein ist). Wir hatten doch viel Wind
die letzten Tage, hast Du einen Testlauf gemacht?

Gruß
Günter
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Re: Furling System

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Gepostet: 11.03.2008 - 18:25 Uhr  ·  #9
Hallo Günter!

die Seitenfahne, da sind wir uns nun einig, ist starr, die eigentliche Windfahne jedoch nicht. Sie ist quasi ohne Änderungen dem Furlingsystem entnommen (also schwenkbar mit einem Neigungswinkel des Gelenkes von etwa 20 Grad nach unten hin und das daran befestigte Vierkantrohr mit der Windfahne ist so an den Gelenkbolzen geschweißt, dass es in Nullstellung wieder horizontal steht).
Es hat sich also zum Ursprünglichen Furling konzept eigentlich nur verändert, dass statt des offset die starre Seitenfahne als Hebel verwendet wird um ein Drehmoment zur Site hin aufzubauen.

Oder sprechen wir hier gar nicht über das selbe System und ich habe den Begriff furling in den falschen Hals bekommen?

Wir hatten das doch auch schon in der Planungsphase der Sturmsicherung besprochen. Damals nannten wir es glaube ich Schwerkraftsicherung in Kombination mit Seitenfahne.

Die letzten Tage hatte ich in der Hellphase leider keine Zeit zum testen und einstellen. Heute hätte ich sie gehab aber leider regnete es in Strömen und dann wird das Feld schlammig. Dann halten die Heringe zum abpannen nicht und mein Auto ist hinterher von innen nicht viel weniger schlammig als von außen. Ich habe jedoch im ständig auffrischenden Tief"Emma" aufgebaut, bis ich es nach 20 Minuten mit Angst bekam und zusammenpackte. Der "Flacheisen-Holznabe habe ich da nicht mehr getraut (meine neuen sind jetzt übrigens bestellt, S235-8mm,d=40cm, wer mag...der sag)und der Wind war zu böig. Aber an sich hat es geklappt, werde ich wohl recht präzise einstellen können...wenn Freizeit und Wind und Tageslicht mal wieder gleichzeitig auftreten...

Gruß aus Elsfleth
Der Max :(
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Re: Furling System

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Gepostet: 11.03.2008 - 19:08 Uhr  ·  #10
Hallo Max.

Jetzt hab ich es, diese Anordnung wird funktionieren, bin doch schon ein
bißchen senil :lol: :lol: , ist ja auch schon spät.


Gruß
Günter
Westerwald
ArneG
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Re: Furling System

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Gepostet: 11.03.2008 - 22:56 Uhr  ·  #11
Hallo an alle,
Menelaos Dein System ist sicherlich genauso funkionell, vor allem wenn es nachträgliche Arbeit erspart. Ich möchte mein Windrad möglichst unaufällig halten also keine weiteren Bleche etc.

@Günter
Hmm ich dachte mach den Offset nicht so groß dann müssen Windfahne und Ausleger nur in Minimalanforderung angebracht werden-muß noch mal rechnen.
Ich machs mal mit Zitatmäßig:

Turbine Thrust = Diameter2 * WindSpeed2 / 24
Turbine Thrust = 1,65m2 * 14m2 / 24 = 8,28kg

The turbine moment ( torque ) is -

Turbine Moment ( kgM ) = Turbine Thrust x Turbine Offset

(Say our turbine has a diameter of 2 meters, and we want it to start fuling in winds above 20 meters per second ( 72kmh ). Our mast offset is 0.1 meters ( 100mm ).)
Ich sage meine Turbine hat einen DM von 1,65m und soll ab 14m/s abregeln. Offset = 80mm


Turbine Moment = 8,28kg * 0.1m = 0,828kgM

So we need a tail moment of 6.66kgM to balance the turbine moment.

Tail Moment = Tail Length * Furl resistance

and

Furl resistance = Tail Weight * Sin ( Pivot angle in degrees) * Sin 45o
Furl resistance = 4Kg * Sin20o * Sin 45o = 0,97 Kg

then

Tail Length = Tail Moment / Furl resistance
Tail Length = 0,828KgM/ 0,97Kg = 0,8M
Windfahnenlänge= 80cm
Gewicht= <>1Kg

Vielleicht sollte ich auf bis auf 15Grad Winkel runterrechnen dann komme ich auch mit dem Gewicht hin, die Länge wäre ja Ok.

Oder sehe rechne ich falsch

Beste Grüße

Arne
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Re: Furling System

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Gepostet: 12.03.2008 - 09:57 Uhr  ·  #12
Hallo Arne,

meine Überschlagsrechnung bringt ein anderes Ergebnis. Du hast da
wahrscheinlich durch das Einspielen des Originaltextes etwas von der
alten Rechnung von Ed übernommen und beim Berechnen der Turbinen -
Schubkraft ist Dir wahrscheinlich ein Fehler unterlaufen. Ich werd das
nochmal kpl. für Deine Werte nachrechnen.

Dazu muß ich mich nochmal bei Dir versichern, ob Du dieses
"tail tip weight" von 4kg tatsächlich so gemessen hast, daß Du das Ende
für die Drehachse auf einen festen Block gelegt hast und nur die Spitze,
also die eigentliche Windfahne auf die Waage gelegt hast. Wir brauchen
hier ja das eigentliche "tail tip weight", das wird sich geringfügig vom
tatsächlichen Gesamtgewicht des kpl. Auslegers unterscheiden. So
beschreibt es jedenfalls die Anleitung.



Gruß
Günter
Westerwald
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Re: Furling System

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Gepostet: 12.03.2008 - 11:16 Uhr  ·  #13
Hallo zusammen,

hier nochmal meinen "Senf" zur Berechnung der Auslegerlänge für den
Furling -Ausleger von Arne.
---------------------------------------------------------------------------------
Für die Berechnung kennt man folgende Werte:

-Turbinendurchmesser in Metern

-Turbinen offset, der Abstand der Generatorachse zur Drehachse des
Mastes

-Gewicht des Auslegers mit Windfahne, (soll so gemessen werden, daß
das Ende mit dem Drehteil auf einen Block aufgelegt wird, und das Ende
mit der Windfahne liegt auf der Waage.)

-Länge des Auslegers kpl. mit Windfahne

-Windgeschwindigkeit in m/s
--------------------------------------------------------------------------------

Als erstes brauchen wir die Kraft, die gegen die Turbinenflügel drückt

Turbinen Schubkraft = Flügeldurchmesser² * Windgeschwindigkeit² / 24
Arne schreibt, daß seine Mühle 1,65 m² Flügelfläche hat und sein Rad soll
bei 14m/s aus dem Wind drehen. Eingesetzt in die Formel:

Turbinen Schubkraft = 1,65m² * 14m/s² /24
Turbinen Schubkraft = 2,72 * 196 /24 = 22,21 kg

Die hieraus resultierende Drehkraft (um die Mastachse) berechnet sich

Turbinen Drehmoment = Turbinenschubkraft * Turbinen offset

Arne beabsichtigt einen offset von 80mm entspricht 0,08m, eingesetzt in die Formel

Turbinendrehmoment = 22,21kg * 0,08m = 1,78kgM

Um diesem Drehmoment eine Kraft entgegenzusetzen, die bis zu diesem
Punkt gleich ist (Balance, wird bis bis 14m/s gehalten, erst beim
Überschreiten dieses Wertes übersteigt die Schubkraft des Windes diese
Balance-Kraft des Auslegers und das Rad schwenkt aus dem Wind)
Um die Balance zu halten muß die Balance dem Turbinendrehmoment
entsprechen: Balance = Turbinendrehmoment = 1,78kg

Balance Kraft des Auslegers = Auslegerlänge * Furl Widerstand


Furl Widerstand ist der Widerstand, der zum Zusammenklappen
überwunden werden muß, um die Windfahne samt Ausleger anzuheben.

Der Furl Widerstand errechnet sich =
Auslegergewicht * Sin (Winkelauslegerachse 20°) * sin 45°


Bei dem von Arne angegebenen Gewicht von 4kg

Furlwiderstand = 4kg * 0,3420201 * 0,7071068 = 0,96kg

Jetzt können wir die zugehörige Auslegerlänge ausrechnen

Auslegerlänge = Balance Kraft des Auslegers / Furlwiderstand

Auslegerlänge = 1,78kgM / 0,96kg = 1,85m

Wir brauchen für unseren Furling Ausleger der bei Windgeschwindigkeiten
über 14m/s aus dem Wind drehen soll, bei einem Gewicht von 4kg,
einen Winkel für die Drehachse von 20° und eine Länge von 1,85m!

Ich hoffe, daß ich dies einigermaßen verständlich und richtig
rübergebracht habe.

Gruß
Günter
Westerwald
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Re: Furling System

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Gepostet: 12.03.2008 - 23:50 Uhr  ·  #14
Moin@all-prima -wieder einmal haben diverse Kleinwindanlagen keinen Ärger gemacht. Aber das soll nicht vergessen lassen-es gibt viel stärkere Stürme als Kisten..-daher hier meine meinung: sowohl Generator wie Flügel müssen kurzfristig ein vielfaches der Nennleistung aushalten. Dann kann die ANLAGE WEITER IN PRODUKTION bleiben. So werden die Stürme voll genutzt. Alles so auslegen ,das die Sturmsicherung träge reagiert. Dann bleiben kurze Boen gut zu steuern. Eine Windfahnenlänge von 1.85 meter kann daneben gehen.. Denn ein solcher Sturm kommt immer mit Turbulenz. Und dann gehts rund.. Mit der Anlage. Aber das kann man ja auch über die Schwergängigkeit der Lager steuern.. Mfg Cerco
ArneG
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Re: Furling System

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Gepostet: 13.03.2008 - 00:48 Uhr  ·  #15
Hallo Günter,

in der Tat habe ich mich da kräftig verhauen.
Mal eben schnell is nich :shock:
Beim Schub müssen meine Finger schon kräftig auf die Tasten daneben gehauen haben. Dann habe ich den originalen statt meinen Offset gerechnet.... :oops: Und meine Windfahnenecke ist nun gemessen und nicht angenommen nur 2Kg :roll:

Deine Rechnung ist natürlich richtig.
Nur fast 2m Windfahnenlänge ist für ein 165cm Rotor inakzeptabel, da muß ich in den Parametern nachbessern.
Ist der Winkel von 20Grad eigentlich vorgeschrieben? Vielleicht 30Grad lässt sich leichter rechnen :lol:
Oder den Offset doch verkleinern , rund 22Kg bei 14m/s ist doch schon recht ordentlich und würde meine Konstruktion steifer machen.

Beste Grüße

Arnre
Menelaos
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Re: Furling System

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Gepostet: 13.03.2008 - 08:15 Uhr  ·  #16
Hallo Arne!
Der Winle von 20 Grad ist natürlich nicht vorgeschrieben. Kannst auch 10 oder 40 Grad oder irgendwas dazwischen nehmen, allerdings müssen dann Gewicht und/oder Länge des "Schwanzes" ebenfalls den Formeln entsprechend angepasst werden. Wenn deine Konstruktion nun zu leicht ist, könntest du die Formeln umstellen und neu einsetzen. Das sollte dann ebenfalls funktionieren und bedeutet eventuel weniger Aufwand beim nachbessern.

Gruß
Der Menelaos
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Re: Furling System

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Gepostet: 13.03.2008 - 11:11 Uhr  ·  #17
Hallo Arne,

für Deinen "Leichtgewicht" Ausleger benötigst Du dann eine Länge von
über 3Metern.
Wenn Du den Anstellwinkel für die Achse vergrößerst von 20° auf 30°
so brauchst Du immer noch eine 2,50 Fahne. Diese Anordnung schränkt
Dich aber vom Platz her ein. Wenn die Fahne geschwenkt wird kommt die
Unterkante der Fahne näher an Deine dann parallel laufenden Blätter.

Du mußt den mechanischen Endstop, der verhindert, daß Deine Fahne in
den Bereich der Blätter kommt zurücknehmen.
-----------------------------------------------------------------------------------
Hier muß ich noch etwas loswerden, was nicht direkt zum Thema gehört.
Die Auslegerachse ist ja nicht direkt hinter dem Mast angebracht sondern
ca. 45° zur Seite versetzt. Der Grund hierfür wird in den meisten
Beschreibungen nicht angeführt. Auf Grund des 20° Winkel und der 45°
verdrehung aus der Achsenflucht würde die Fahne jetzt in Ruheposition,
also in unterster Stellung ja normal schräg zu den Blättern stehen und
leicht nach unten geneigt. Da die Windfahne ja normal die Blätter frontal
in den Wind drehen soll, würden die Blätter jetzt schon immer leicht aus
dem Wind gedreht werden.

Dies ist nicht erwünscht, deshalb wird bei Montage des Auslegers dieser
Ausleger schon leicht angehoben, bis er im rechten Winkel zu den Blättern
steht, dann wird in dieser Position ein Endanschlag an der Drehachse
angeschweißt (geschraubt). Jetzt fällt der Ausleger wenn er
auf Grund seines Gewichtes zurückdreht immer vor diesen Endstop, aber
nicht in sein tiefste Stellung zurück. Er steht im rechten Winkel zu den
Blättern und verhindert dadurch, daß sein Gewicht schon einen
Anpreßdruck gegen den Anschlag ausübt, daß die Windfahne wie das
ohne diesen Anschlag möglich wäre, bei seitlichen Boen immer etwas
hin und her eiern würde. Der Anpreßdruck verhindert dies.

Jetzt erst wird die Windfahne, senkrecht ausgerichtet, befestigt. So
bekommen wir rein optisch auch eine saubere Ausrichtung. So, da dies
auch bei windstuff Ed nicht so beschrieben wurde, ich dies für den
Zusammenbau aber für zwingend erforderlich halte, wollte ich das
nochmal loswerden.
---------------------------------------------------------------------------------
Der andere Weg wäre, den offset zu verkleinern, davon würde ich abraten.
Es gibt viele Berichte, die beschreiben, daß die Blätter mit kleinem offset
nicht immer aus dem Wind schwenken, sondern aus unerfindlichem Grund
garnicht, oder zu spät und die Generatoren dann durchgebrannt sind.
Diese Berichte beziehen sich fast nur auf geringen offset.

Aus dem Grunde würde ich an Arnes Stelle überlegen, ob ich den
angepeilten offset nicht besser beibehalten würde, die Länge der
Windfahne auf 1,85m anlegen und das Gewicht der Windfahne
entsprechend aufstocken würde. Hier hätte ich die Möglichkeit mich über
das Gewicht an den richtigen Zeitpunkt des "Furlens" heranzutasten.
Im Übrigen finde ich diese Auslegerlänge von 1,85m für ein Furling
System völlig normal und nicht irgenwie unpassend.

gruß
Günter
Westerwald
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Re: Furling System

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Gepostet: 13.03.2008 - 20:48 Uhr  ·  #18
Hallo Günter und alle Anderen,

ähh ja, das aus konstruktiver Sicht 1,85m für ein Furlingsystem nicht unpassend ist streite ich sicherlich nicht ab.
Aaaber Ästhetik und Gewicht sind das KO Kriterium für mich.
Während ich heute Nachmittag die Mastzapfen gedreht habe dachte ich mir - machs doch wie Uwe bei seiner ELWI 2 und meiner gekauften Anlage mit einer Feder.
Dann kann ich die noch vorhandenen Windfahnen prima verwursten und behalte den notwendigen Offset.
Schade Schwerkraft ade!
Der meines erachtens notwendige Dämpfer zischen Rotorkopf und Windfahne wäre bei beiden Systemen notwendig gewesen eine Feder fällt dann auch nicht mehr auf.

Beste Grüße

Arne
Uwe Hallenga
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Re: Furling System

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Gepostet: 13.03.2008 - 23:24 Uhr  ·  #19
Gnaz interessant ist dazu die sonst nicht gelistete Anlage von Fortis. Die lief früher mal unter LMW aus Holland.

http://www.fortiswindenergy.com/eng/products.asp

Die Passaat habe ich damals sogar selbst nachgebaut und die hat prima funktioniert. Besonders angetan hatte es mir die simple Sturmsicherung.

Übersichtzeichnungen dazu kann man sich immernoch direkt ansehen, wenn man sich das Manual zur Anlage als PDF herunterzieht. Die Zeichnungen sind relativ genau, so das man sich allein schon daran gut orientieren kann.

Leider sind von meinen damaligen LMW-Arbeiten nur wenige Bilder erhalten geblieben:



Gruß Uwe
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Re: Furling System

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Gepostet: 14.03.2008 - 11:31 Uhr  ·  #20
Hallo Uwe,
die beiden interressanten manuals hab ich mir schon runtergeladen und
ausgedruckt, kann mich da beim Lesen auf dem Bildschirm nicht so
konzentrieren.
Hast Du das Gondelgestell selbst geschweißt?


Gruß
Günter
Westerwald
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