Wechselrichter, modifiziert oder reiner Sinus?

 
Kodo-IV
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Wechselrichter, modifiziert oder reiner Sinus?

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Gepostet: 05.04.2008 - 21:23 Uhr  ·  #1
Hallo

Erst seit kurzem ist das Thema Windenergie für mich relevant.

Ich erzeuge Windstrom und speichere ihn in 12 V.

Ich habe vor, meine Heizungspumpen bzw. die Pumpe für die Solar-Brauchwasserpumpe damit zu betreiben.

Dabe bin ich auf folgendes Problem gestossen: es gibt preiswerte Wechselrichter mit modifizierten Sinus, und sehr teure mit reinem Sinus.

Nun ergibt sich die Frage, welche Geräte kommen mit dem modifizierten Sinus aus, bzw. inwieweit verringert sich deren Haltbarkeit.


Daraus folgt dann die nächste Frage: nach welcher Formel berechnet sich die Batterieleistung 12V in die Verbraucherleistung 220V. Ich plane einen Akku von 100 Ah. welche Leistung in 220V ist dann noch sinnvoll. Heizungspumpen (2 - nicht permanent laufend) verbrauchen rund 100 W.


Sich lässt sich sehr leicht eine Lichtanlage mit 12 V aufbauen. Aber ist das dann noch effektiv? Ich meine nur Licht.

Bin gespannt auf eure Erfahrungen.

MfG Jürgen
Menelaos
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Re: Wechselrichter, modifiziert oder reiner Sinus?

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Gepostet: 05.04.2008 - 22:22 Uhr  ·  #2
Hallo Kodo!

Wechselrichter mit modifiziertem Sinus (oft Recheckwelle) reichen für Pumpen aus wie ich meine. Nicht so gut klar kommen sie mit empfindlicher Technik und Netzgeräten ect.
Ein Nachteil ist, daß bei Elektromotoren zum Anlaufen kurzzeitig ein Leistungen abgefordert weden, die um ein Vielfacfhes höher sein können als die Nennleistung. Damit kommen die auf Dauer nicht so gut klar, sollte sie also ausreichend dimensionieren.

Wechselrichter mit reinem Sinus verkraften in der Regel höhere Anlaufströme. Zudem verfügen diese hochwertigeren Geräte meist über eine automatische Abschaltung (standby) und verbrauchen darum weniger Strom wenn sie nichts tun.

Bei den billigen Wechselrichtern bei zum Beispiel ebay, gibt es außerdem das Problem, dass sie bei Über -und Unterspannung abschalten, man dann aber erst manuell aus-und wieder einschalten muss um das Ding wieder zu aktivieren.
Dies hat man bei den meisten Sinusreglern nihct. Diese schalten automatisch wieder zu wenn das Problem behoben ist.

Deine Leistungsangaben sind bei 12 und 220 Volt gleich. 100 watt bleiben 100 Watt, nur die Stromstärke andert sich.

100 Watt bei 12 Volt ergibt etwa: 100 Watt/12V= etwa 7 A.
Mit einer 100Ah batterie kann man die Pumpen also theoretisch 100AH/7A=rund 14 Stunden betreiben.
Jedoch muss der Wirkungsgrad des Wechselrichters beachtet werden.
Dieser liegt bei guten SInusgeräten bei Nennleistung etwa bei 90 Prozent und die anderen kommen immerhin auch auf 70 bis 80 Prozent Wirkungsgrad.
drahtzieher
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Re: Wechselrichter, modifiziert oder reiner Sinus?

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Gepostet: 05.04.2008 - 23:39 Uhr  ·  #3
Hallo,

Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, das die Umwälzpumpen der Heizung nicht mit modifiziertem Sinus laufen werden, sie geben nur ein lautstarkes Brummen von sich.
Selbst für Beleuchtungszwecke sind die billigen Wechselrichter nicht unbedingt zu empfehlen, bei mir sind innerhalb weniger Wochen mehrere Leuchtmittel unterschiedlicher Hersteller und Bauart defekt gegangen - sprich Energiesparlampen und 230V LED Leuchtmittel haben aufgehört zu leuchten:( Das einzige womit es keine Probleme gab, ist die gute alte Glühlampe.

Mittlerweile habe ich auf einen reinen Sinus Weschelrichter gewechselt, und seitdem noch keinerlei Probleme feststellen können.

Kurz zu meiner Anlage, der Wechselrichter versorgt bisher meine gesamte Aussenbeleuchtung inklusive Bewegunsmelder und Schaltuhren, desweiteren die Steuerung der Heizungsanlage/Wärmepumpe + 2 Umwälzpumpen
Gespeist wird das Ganze über 13 Stück 12V AGM Batterien zu je 55Ah, also insgesamt 715Ah. Die Batterien habe ich mal für lau bekommen, und stammen aus einer demontierten Notlichtanlage. Geladen werden sie über Solarzellen.
Da dies in den Wintermonaten absolut nicht zur Ladung der Batterien ausreicht, habe ich vor das ganze noch per Windkraft zu unterstützen und so habe ich zu diesem Forum gefunden.

Gruß vom Drahtzieher
Uwe Hallenga
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Re: Wechselrichter, modifiziert oder reiner Sinus?

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Gepostet: 05.04.2008 - 23:41 Uhr  ·  #4
Bitte aber nicht vergessen, das von der 100Ah Batterie nur ca. 50% (oder weniger) genutzt werden sollte. Die Lebensdauer der Batterie sinkt mit der Anzahl der Zyklen und der Entladetiefe erheblich.
Gruß Uwe
Harald
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Re: Wechselrichter, modifiziert oder reiner Sinus?

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Gepostet: 06.04.2008 - 07:12 Uhr  ·  #5
Harald
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Re: Wechselrichter, modifiziert oder reiner Sinus?

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Gepostet: 06.04.2008 - 07:20 Uhr  ·  #6
waldlatscher
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Sinus oder Trapez

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Gepostet: 30.04.2008 - 13:15 Uhr  ·  #7
Hallo, hab dazu auch noch einen Beitrag. Ich habe auch zuerst mit "billigen" Trapez-WR experimentiert und festgestellt, daß cos phi bei max 0,8 liegt und meine Garagen-Torantriebe (funkgesteuert) nicht richtig arbeiten. Auch haben drehzahlgeregelte Maschinen (mit Phasenanschnitt) Probleme. Andererseits gehen z.B. Notebooks, Bewegungsmelder und einfache Beleuchtung problemlos. (bei mir jedenfalls)
So habe ich mir nun einen Sinus-WR zugelegt, Wirkungsgrad über 90 % und bin recht zufrieden. Allerdings generiert das Ding prima Oberwellen und stört somit den Empfang angeschlossener Radios mehr als der Trapez-WR.
Gruß vom Waldlatscher
Menelaos
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Re: Wechselrichter, modifiziert oder reiner Sinus?

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Gepostet: 30.04.2008 - 15:19 Uhr  ·  #8
Der angegebene Wirkungsgrad ist allerdings auch auf die Nennleistung bezogen. Deshalb sollte man den WR auch nicht unnötig groß auslegen. Ein 1000 Watt WR der mit nur 50 Watt belastet wird, hat dann einen Wirkungsgrad von (weit) unter 60 %. Auch das sollte bei der Auswahl bedacht werden...
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