Auch Rentner spannen mal ein bisschen aus, das sind jetzt gerade die rechten Tage dafür. Ein wenig durch die Foren streifen und hier und dort ein bisschen Senf dazugeben.
Man sieht oft in Produktinformationen für käufliche Windräder (auch über Links in diesem Forum) Leistungsangaben, die, vorsichtig ausgedrückt, realitätsfern sind. Zum Beispiel ein Windrad mit 1.2 m Durchmesser und 300 Watt Leistung bei 10 m/sec. hätte ich gerne mal in der Praxis gesehen. Aber bitte im Wind wenn es geht.
Es gibt eine Formel für die Leistungsberechnung, mit der man diese Angaben überprüfen oder zum Bau eines eigenen Windrads benutzen kann und die einen realistischen Wert ergibt. Diesen muss man dann allerdings noch um den Wert des Betz’sches Limits reduzieren (siehe weiter unten).
Sie lautet
Cp x 0,5 x Luftdichte x Fläche x Windgeschwindigkeit in m/sec hoch 3
Dabei ist gemeint:
Cp ist der power coeffizient oder Beiwert .
Sämtliche Experten sind der Meinung dass Faktor 0.35 ein hervorragender Wert für Kleinwindräder ist. (Erläuterung und Literaturnachweis am Schluss.)
Die 0,5 sind ein Faktor der gesamten Formel für kinetische Energie.
Luftdichte ist je nach geographischer Höhe 1 – 1,24 kg/Kubikmeter.
Die Fläche ist die vom Rotor bestrichene Kreisfläche: Durchmesser x Durchmesser x 0,785 oder: r Quadrat x Pi in Meter .
Windgeschwindigkeit in m/sec: 10 Meter /sec. ist der derzeit international anerkannte Vergleichswert für Windräder.
Angewandt auf das oben genannte Windrad aus dem link:
Cp = 0.35
0,5 (ein Faktor der gesamten Formel für kinetische Energie)
Luftdichte = 1,24.
Fläche = 1,13 (Windraddurchmesser 1,2 Meter)
Windgeschwindigkeit in m/sec =10
.
Cp x 0,5 x Luftdichte x Fläche x Windgeschwindigkeit in m/sec hoch 3
=
0,35 x 0,5 x 1,24 x 1,13 x 10 x 10 x 10
=
245,21 Watt
Betz’sches Limit
Jetzt kommt aber noch Herr Betz ins Spiel, der 1919 das Betz’sche Limit postulierte, nachdem maximal 59,26 % der Windenergie auf die Repellerachse gebracht werden kann, weil die durch den Repeller abgearbeitete bewegte Luft hinter diesem fast zum Stehen gekommen ist und die nachfolgende nunmehr seitlich ausweichen muss, weil sie darauf prallt.
So, dann bleiben von den 245 Watt, die unser 1,2 Meter Durchmesser Windrad bringen möchte, nur noch 60 % über, bei allergnädigster Betrachtung ,weil es dazu einen optimal gestalteten Flügel bräuchte der bei seiner optimalen Drehzahl läuft. Da bleiben dann noch schlappe 147 Watt.
Ein bisschen wenig gegenüber den oft vollmundigen Behauptungen, aber so sind nun mal die Fakten.
Das Ganze jetzt noch mal mit 20 m sec Wind
0,35 x 0,5 x 1,24x1,13 x 20x20x20= 1.961,68 Watt
also die achtfache Leistung bei doppeltem Wind. Nach Abzug der Werte nach dem Betz’schen Limit noch 1.177 Watt
Aber ehe sie diese Leistung erreichen, haben die meisten Windräder den Schwanz eingezogen, sprich sind weggedreht, gebremst oder auf Kurzschluß geschaltet. Es sind immerhin 72 km/h Windgeschwindigkeit! Jene Windräder, die ein funktionierendes mechanisches „aus dem Wind drehen“ können, liefern jetzt immer noch Strom. Die abgeschalteten natürlich nicht mehr!
Das Ganze jetzt noch mit doppeltem Durchmesser
aber 10 m Windgeschwindigkeit wie am Anfang.
2,4 m Repellerdurchmesser hat eine Fläche von 3,81 Quadratmetern.
0,35 x 0,5 x 1,24 x 3,81 x 10 x 10 x 10 = 826,77 Watt
Nach Abzug Betz’scher Wert: 496 Watt
Der doppelte Prop Durchmesser (gegenüber 1,2m vom ersten Beispiel) bringt fast vierfache Leistung
Doppelte Windgeschwindigkeit = 8 fache Leistung
.
Wer etwas anderes behauptet steht in der Beweispflicht oder er verbreitet Angler – oder sonstiges Latein aber nicht die Wahrheit. „ Lies have to be covered up, the truth can run around naked.” (Johnny Cash –farmer’s almanac).
Hugh Pigott sagt über seine Windräder, dass bei einem 1,2 m Durchmesser Maschinchen
bei einem Durchschnitt von 5 m / sec. Wind ca. 20 Watt und 0,5 Kilowattstunde zu erwarten ist. Das ist mal eine realistische Einschätzung eines Meisters.
Ed Lenz, USA nimmt z.B nur 0,2 bis 0,25 Power Coeffizient an. Übrigens dies alles bei Flügeln mit einer Tip Speed Ratio von 7.
Wie es euch gefällt, oder wollt ihr mehr Bilder sehen?
Fritz
Literaturnachweise:
Uwe Hallenga Wind: Strom für Haus und Hof
Spez. Seite 14/15
Ch.Kutz Div, Hefte Einfälle statt Abfälle
Heinz Schulz KleineWindkraftanlagen
Köthe, Hans Kurt Stromversorgung mit Windgeneratoren
2. Auflage Seite 14 und 15
Häder Konstruieren und Rechnen
Seite 37 Kapitel Kinetik
Hans Werner Brink Windmühlen im Selbstbau
Internet
Hugh Piggott/Scoraig How to build a Wind turbine
Ed. Lenz ,windstuff now! Formelsammlung
Otherpower, Bartmann und Fink Energy Self Sufficiency Newsletter
Small wind turbine basics part 1 and part 2
Hier: www-freak, menelaos , div. hochinteressante Beiträge
radixdelta , vielvielwind
Man sieht oft in Produktinformationen für käufliche Windräder (auch über Links in diesem Forum) Leistungsangaben, die, vorsichtig ausgedrückt, realitätsfern sind. Zum Beispiel ein Windrad mit 1.2 m Durchmesser und 300 Watt Leistung bei 10 m/sec. hätte ich gerne mal in der Praxis gesehen. Aber bitte im Wind wenn es geht.
Es gibt eine Formel für die Leistungsberechnung, mit der man diese Angaben überprüfen oder zum Bau eines eigenen Windrads benutzen kann und die einen realistischen Wert ergibt. Diesen muss man dann allerdings noch um den Wert des Betz’sches Limits reduzieren (siehe weiter unten).
Sie lautet
Cp x 0,5 x Luftdichte x Fläche x Windgeschwindigkeit in m/sec hoch 3
Dabei ist gemeint:
Cp ist der power coeffizient oder Beiwert .
Sämtliche Experten sind der Meinung dass Faktor 0.35 ein hervorragender Wert für Kleinwindräder ist. (Erläuterung und Literaturnachweis am Schluss.)
Die 0,5 sind ein Faktor der gesamten Formel für kinetische Energie.
Luftdichte ist je nach geographischer Höhe 1 – 1,24 kg/Kubikmeter.
Die Fläche ist die vom Rotor bestrichene Kreisfläche: Durchmesser x Durchmesser x 0,785 oder: r Quadrat x Pi in Meter .
Windgeschwindigkeit in m/sec: 10 Meter /sec. ist der derzeit international anerkannte Vergleichswert für Windräder.
Angewandt auf das oben genannte Windrad aus dem link:
Cp = 0.35
0,5 (ein Faktor der gesamten Formel für kinetische Energie)
Luftdichte = 1,24.
Fläche = 1,13 (Windraddurchmesser 1,2 Meter)
Windgeschwindigkeit in m/sec =10
.
Cp x 0,5 x Luftdichte x Fläche x Windgeschwindigkeit in m/sec hoch 3
=
0,35 x 0,5 x 1,24 x 1,13 x 10 x 10 x 10
=
245,21 Watt
Betz’sches Limit
Jetzt kommt aber noch Herr Betz ins Spiel, der 1919 das Betz’sche Limit postulierte, nachdem maximal 59,26 % der Windenergie auf die Repellerachse gebracht werden kann, weil die durch den Repeller abgearbeitete bewegte Luft hinter diesem fast zum Stehen gekommen ist und die nachfolgende nunmehr seitlich ausweichen muss, weil sie darauf prallt.
So, dann bleiben von den 245 Watt, die unser 1,2 Meter Durchmesser Windrad bringen möchte, nur noch 60 % über, bei allergnädigster Betrachtung ,weil es dazu einen optimal gestalteten Flügel bräuchte der bei seiner optimalen Drehzahl läuft. Da bleiben dann noch schlappe 147 Watt.
Ein bisschen wenig gegenüber den oft vollmundigen Behauptungen, aber so sind nun mal die Fakten.
Das Ganze jetzt noch mal mit 20 m sec Wind
0,35 x 0,5 x 1,24x1,13 x 20x20x20= 1.961,68 Watt
also die achtfache Leistung bei doppeltem Wind. Nach Abzug der Werte nach dem Betz’schen Limit noch 1.177 Watt
Aber ehe sie diese Leistung erreichen, haben die meisten Windräder den Schwanz eingezogen, sprich sind weggedreht, gebremst oder auf Kurzschluß geschaltet. Es sind immerhin 72 km/h Windgeschwindigkeit! Jene Windräder, die ein funktionierendes mechanisches „aus dem Wind drehen“ können, liefern jetzt immer noch Strom. Die abgeschalteten natürlich nicht mehr!
Das Ganze jetzt noch mit doppeltem Durchmesser
aber 10 m Windgeschwindigkeit wie am Anfang.
2,4 m Repellerdurchmesser hat eine Fläche von 3,81 Quadratmetern.
0,35 x 0,5 x 1,24 x 3,81 x 10 x 10 x 10 = 826,77 Watt
Nach Abzug Betz’scher Wert: 496 Watt
Der doppelte Prop Durchmesser (gegenüber 1,2m vom ersten Beispiel) bringt fast vierfache Leistung
Doppelte Windgeschwindigkeit = 8 fache Leistung
.
Wer etwas anderes behauptet steht in der Beweispflicht oder er verbreitet Angler – oder sonstiges Latein aber nicht die Wahrheit. „ Lies have to be covered up, the truth can run around naked.” (Johnny Cash –farmer’s almanac).
Hugh Pigott sagt über seine Windräder, dass bei einem 1,2 m Durchmesser Maschinchen
bei einem Durchschnitt von 5 m / sec. Wind ca. 20 Watt und 0,5 Kilowattstunde zu erwarten ist. Das ist mal eine realistische Einschätzung eines Meisters.
Ed Lenz, USA nimmt z.B nur 0,2 bis 0,25 Power Coeffizient an. Übrigens dies alles bei Flügeln mit einer Tip Speed Ratio von 7.
Wie es euch gefällt, oder wollt ihr mehr Bilder sehen?
Fritz
Literaturnachweise:
Uwe Hallenga Wind: Strom für Haus und Hof
Spez. Seite 14/15
Ch.Kutz Div, Hefte Einfälle statt Abfälle
Heinz Schulz KleineWindkraftanlagen
Köthe, Hans Kurt Stromversorgung mit Windgeneratoren
2. Auflage Seite 14 und 15
Häder Konstruieren und Rechnen
Seite 37 Kapitel Kinetik
Hans Werner Brink Windmühlen im Selbstbau
Internet
Hugh Piggott/Scoraig How to build a Wind turbine
Ed. Lenz ,windstuff now! Formelsammlung
Otherpower, Bartmann und Fink Energy Self Sufficiency Newsletter
Small wind turbine basics part 1 and part 2
Hier: www-freak, menelaos , div. hochinteressante Beiträge
radixdelta , vielvielwind