Unterstützung eines PV-Inselbetriebes auf einer Berghütte

 
Lonerider
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Unterstützung eines PV-Inselbetriebes auf einer Berghütte

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Gepostet: 24.05.2009 - 19:20 Uhr  ·  #1
Ich habe eine Hütte mit einer 80WP Photovoltaikanlage mit 2 x 230 Ah GelBatterien.
Betreiben tu ich damit 12 V Lampen, Autoradio und im Sommer noch einen Waeco Kompressorkühlschrank.
Bei Sonnenschein packt das die PV sehr gut, über nacht saugt es die Batterien aus, und die ersten Sonnenstrahlen laden die Betterie dann brav wieder.
Aber ist der Himmel mal bewölkt oder werde die Tage kürzer, dann wird es schon knapp mit der Konstellation.

Da da oben fast immer ein Wind bläst (die Äste der Lärchen im Wald nebenan wiegen im Wind) kreist mir schon lange der Gedanke an einen Windgenerator im Kopf rum.

Jetzt habe ich ein paar Fragen die ich an Euch "Wissende" stelle:

Ist eine Hybridbetrieb kompliziert?
Mein PV-Laderegler (phocos CR10-LC) wird sich dazu wohl nicht nutzen lassen.

Wie hoch sollte denn der Masten sein?
In der Lage (auf 1750 müM, nur über schmalen Weg erreichbar) ist ein komplitzierter Aufbau unfein zu verwirklichen.
Am Dach aufbauen wird wahrscheinlich nicht günstig sein.

Wie sieht es denn mit dem Blitzschutz aus?
bei der PV hab ich einen Blitzableiter am Dach der höher als die PV ist.

Sind die Dinger eigentlich laut?
Denn da oben ist es sonst so still dass man eine Ameise furzen hört ;-)

So das reicht mal als Einstiegsfrage für dieses Forum ;-)

Mit schönen Grüßen aus Tirol

Thomas
linga
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Re: Unterstützung eines PV-Inselbetriebes auf einer Berghütte

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Gepostet: 24.05.2009 - 23:36 Uhr  ·  #2
Hey,

ich kann dir nur eine kurze Orientierung geben, ein großer Fachmann bin ich auch nicht.

- Je kleiner der Durchmesser des Rotors, desto weniger anfällig sind die Anlagen für Verwirbelungen. Entsprechend sollte eine kleine Anlage genutzt werden, wenn du keinen hohen Mast bauen kannst.
- Die Frage des genauen Standorts ist sehr wichtig, vielleicht hast du gerade im Gebirge eine Stelle, wo der Wind durch einen "Kanal" hindurchgepresst wird - dort ist die Windgeschwindigkeit i.d.R. höher. Ebenso auf Kuppen. Je "rauer" das Gelände, desto höher muss man eigentlich hinaus. Hindernisse wirbeln die Luft auf. Es muss also eine Stelle gefunden werden, die möglichst frei angeströmt werden kann. Achtung! Ebenso wichtig ist auch, was sich hinter der WKA befindet - der Wind staut sich vor Hindernissen und so kann man trotz freier Sicht in eine Richtung kaum Erträge erwarten.
- Kompliziert ist eine Hybridanlage nicht. Wenn du ein 12 Volt System hast, kaufst du eine 12 Volt WKA. Dabei ist i.d.R. ein Laderegler, diesen hängst du an die selbe Batterie wie deine PV Module.
- Das Thema Blitzschutz ist im Gebirge natürlich umso wichtiger. Im Flachland machen sich die meisten Leute da wenig Gedanken. Fakt ist, dass ein Blitzableiter am Mast der Anlage offenbar schwer realisierbar ist. Die Gefahr eines Lichtbogens ist wohl sehr hoch und so hat man den Blitz über die Leitung zum Laderegler wohl schnell im Haus. Empfohlen wird ein zweiter Mast in unmittelbarer Nähe, welcher die WKA überragt. Blitzableiter bieten Schutz im Bereich eines Zylinders, dessen Höhe und Abstand zur Anlage man berechnen muss/kann.
- Zur Lautstärke kann ich kaum was sagen. Es gibt aber offenbar starke Unterschiede zwischen den einzelnen Anlagen. Es existieren zu manchen Anlagen Schallgutachten allerdings ist hier auch die Frage, inwiefern diese von praktischer Bedeutung sind - hier können dir sicher andere besser Helfen, die selbst bereits Anlagen im Betrieb haben und bestenfalls vergleichen konnten.

Zum Thema Standort kann ich dir diesen Link empfehlen, man lernt viel über Aerodynamik mit praktischen Beispielen - mir wars sehr hilfreich: http://www.windpower.org/de/tour/wres/shear.htm
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