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Beides halte ich nicht für sinnvoll:
Bei mir ist es so, dass ich die SLZ ziemlich hoch ansetze um beim Bau des Generators Kosten und Baugröße einzusparen.
Bei dir ist es denke ich besser die SLZ geringer anzusetzen, da du bei deiner Art des Antriebes gerade im Teillastbereich hohe Verluste haben wirst und zwar mit steigender SLZ meiner Meinung nach verhältnismäßig zunehmend mehr. Das hängt wohl auch vom verwendeten Profil ab.
Hmm, eigentlich will ich nicht von der SLZ abweichen, aber prinzipiell lasse ich mich gerne eines besseren belehren. Ich will dir mal meine Gründe dafür nennen.
Angenommen ich würde mit der SLZ nach unten gehen, dann habe ich vielleicht an der Blattspitze einen noch einigermaßen vernünftigen Wirkungsgrad, aber man muss ja immer das gesamte Rotorblatt betrachten. Schon wenn ich nun 20 cm nach innen gehe, ist meine SLZ an diesem Punkt so niedrig, das der Wirkungsgrad dort einfach sehr schlecht ist....
Hmm, je mehr ich darüber nachdenke, gerade im Teillastbereich, desto mehr sehe ich das es schon Sinn macht was du sagst. Vielleicht gehe ich wirklich noch etwas runter mit der SLZ, nicht viel, aber etwas, vielleicht so in Richtung 5... Ich werde das Optimum mal versuchen rechnerisch zu bestimmen.
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Die nennleistung auf 5 m/s anzusetzen steht eigentlich dem Vorteil der Netzeinspeisung komplett entgegen.
Wenn es um batterieladung ginge, würde ich das noch als halbwegs sinnvoll betrachten, da man dann in der Regel den optimalen Arbeitspunkt auf das lokale WIndmittel abstimmt. Dies tut man jedoch auch vorwiegend deshalb, da man die Größe der batteriebank so auslegt, dass man sie auch mit kleinen WIndgeschwindigkeiten füllen kann. Bei Sturm oder Starkwind hat man hier eben Überschuss den man anderswie verbraten muss da es die batteriebank nicht mehr aufnehmen kann.....
Das ist etwas was ich mir sehr genau überlegt habe und da bin ich mal gespannt ob du mich davon noch abbringen kannst
Du hast schon recht, ich nutze natürlich einen Sturm nicht wirklich. Aber das habe ich berechnet. Ich habe eine Rayleightverteilung bei einer Durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 3,5 m/s und einem Formfaktor von 2 angenommen (entspricht einem typischen Standort) Daraus habe ich den theoretischen Energieertrag meiner Anlage über das Jahr berechnet. (Die Wirkungsgradkurve muss ich dort noch einbeziehen, momentan rechne ich mit einem festen Wirkungsgrad, aber das passt natürlich nicht)
Das Ergebnis ist, das ich ca. 25% weniger Energieertrag habe, als wie wenn ich auf 10 m/s auslege. Das nehme ich aber in Kauf, denn man muss ja berücksichtigen, das ich bei doppelter Nennleistung 1. einen 8x so großen Generator brauche und 2. die Belastungen auf meine Anlage ebenfalls 8x so hoch ausfallen! Naja, gut vermutlich ist es bei der Belastung etwas weniger, da ich es nicht ganz schaffe sie ab 5 m/s konstant zu halten, aber die Belastungen auf die Anlage sind deutlich höher. Da baue ich lieber etwas größer, bleibe aber bei dieser Nennleistung. Ein 3. Punkt ist noch, das ich durch die Auslegung aus so eine Niedrige Nenngeschwindigkeit mein Rotorprofil vermutlich deutlich besser auslegen kann, da es ja nur in einem sehr geringen Windgeschwindigkeitsbereich einen guten Wirkungsgrad haben muss, damit muss ich mich aber noch näher beschäftigen.
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Wie genau du dir das vorstellst ist mir noch nicht ganz klar. Du kannst doch nicht einfach die Anzahl der Pole erhöhen. Das muss in einem bestimmten Verhältnis zur Spulenzahl und Breite stehen, sonst entstehen gegeneinandergerichtete Ströme die sich aufheben- ich halte das so nicht für umsetzbar... Auch bzw. alternativ müsstest du die Wicklungen rausreißen und durch dünneren Draht höherer WIndungszahl ersetzen. Dadurch würde sich der Innenwiderstand deutlich erhöhen und somit auch die Leistung bzw. den Wirkungsgrad deutlich mindern.
Aber vielleicht kannst du mich da ja auch eines besseren belehren. Geh doch bite mal näher darauf ein was du genau mit dem Generator vorhast und wie du ihn bearbeiten willst.
Hmm, du hast schon recht, ich habe mich da schlecht ausgedrückt, natürlich muss ich die Anzahl der Spulen erhöhen (in diesem Fall ist Zahl der Polpaare = Zahl der Spulen) Die Zahl der "Käfige" im Stator ist beim Asynchronmotor quasi beliebig. Stimmt, ich müsste quasi was neues bauen und das ist auch noch eine riesen Baustelle. Beim Generator bin ich mir noch überhaupt nicht sicher, da lese ich mich momentan ein. Ein Getriebe schließe ich auch nicht mehr aus (beispielsweise ein Zahnriemengetriebe) dann könnte ich einen einfachen Synchrongenerator (vielleicht auch mit Permanentmagneten) verwenden, der hätte noch eine höheren Wirkungsgrad, allerdings braucht der wieder mehr Elektronik, wobei man hierfür vermutlich wieder was einfaches fertiges bekommen kann.... Du siehst schon, hier ist noch nicht aller Tage Abend.
Ich verfolge auch mit Spannung den Bau der verschiedenen Scheibengeneratoren. Auch im Cansteinforum tut sich da ja so einiges (momentan ist irgendwie Funkstille...) Ich finde das auch super und denke so lassen sich die höchsten Gesamtwirkungsgrade erreichen, aber die Kosten... Der Wechselrichter macht alles zunichte finde ich. Ich möchte eine Möglichkeit direkt ins Netz einzuspeisen und ich finde durch einen drehzahlfesten betrieb rückt das in greifbare Nähe
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Dann bleibt ja eigentlich nur noch die Möglichkeit, das ganze Windgeschwindigkeitsgesteuert umzusetzen. Dafür braucht es also wieder Elektronik und warscheinlich softwaregesteuerte Schrittmotoren oder sowas...denke ich ...
So, hier an dieser Stelle unterstelle ich dir bei, all deiner Kreativität die du bisher so eindrucksvoll hier im Forum gezeigt hast, Voreingenommenheit!
Du orientierst dich zu sehr an dem Pitch-Regelungen die es bisher schon gibt.
Tut mir Leid ich kann momentan echt nicht näher auf die Pitchregelung eingehen, nur soviel, sie ist nicht elektronisch und als kleinen Denkanstoß: Eine Windkraftanlage liefert einen Menge mehr mögliche Regelparameter als Drehzahl und Windgeschwindigkeit...
(die Windgeschwindigkeit ist ja sowieso eine indirekte Messgröße)
An eine Sturmsicherung habe ich natürlich gedacht und nach meinen Ideen regelt die Anlage sich die Anlage selbst ohne Generator...
Danke im übrigen für deine vielen kritischen Fragen, das hilft echt weiter...
Grüße
Jan