Ich habe fertig

Mein Selbstbau
 
Jochen2
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Ich habe fertig

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Gepostet: 01.12.2009 - 18:59 Uhr  ·  #1
Mein Name ist Jochen, ich bin 40 Jahre alt. Schon immer hatte ich eine Schwäche für eine autarke Energieversorgung. Vielleicht kommt die Schwäche durch die vor 30 Jahren erlebte Schneekatastrophe bei uns im Norden. Fasziniert schaute ich meinem Vater über die Schulter, wie er versuchte, uns das Leben in dem von der Außenwelt abgeschnittenen Dorf, so angenehm wie möglich zu machen. Im Jahre 2003 baute ich ein Haus. Da ALLES selbst gebaut wurde, hatte ich die Elektroinstallation gleich so geschaffen, dass alternative Energiequellen problemlos integriert werden könnten. Mir war klar, dass eigentlich nur ein Windrad für eine autarke Stromversorgung in Frage käme. So kam es, dass ich schon vor dem Einzug mit kleineren Windrad-Selbstbauten experimentierte. Ich experimentierte mit Langsamläufern, mit Generatoren aller Art und auch mit diversen Wechselrichtern. Alles war unbefriedigend. Aufgrund dessen habe ich mich entschieden, einen Strich zu ziehen und meine Experimentierergebnisse mal zusammenzufassen. So kam es dann, dass ich mich entschloss, entsprechende Teile zu kaufen und zusammenzustellen, anstatt mit unbefiedigenden Selbstbauten weiter Zeit ins Land streichen zu lassen. Mit jedem Tag, an dem ich noch keine WKA fertig hatte, dachte ich bei jedem Wind, den wir hier im Norden ja öfter haben, "Schade um die ungenutzte Energie!"

Also entwarf ich einen Plan im Kopf. Ich dachte mir, dass ich eine Leistung zwischen einem und zwei kW bräuchte, um das Haus zu unterhalten. Bei meiner Suche stieß ich dann auf dieses Windrad


Der Dreiflügler sollte 1900€ kosten und brachte bis zu 2,5kW (Nennleistung 2kW). Ich kaufte also das Teil zusammen mit einem 48V Ladregler. Nun stand die Frage nach einem passenden Mast im Raume. Alle Welt hatte Stahlmasten. Die kosten aber eine Schweine-Geld. Mein Vater hatte noch drei 12m hohe Telegrafenmasten im Garten liegen. Einen von denen schnappte ich mir und kürzte ihn auf 10m, weil ich das Bauamt, welches mir auf telefonischer Voranfrage eine Absage erteilte, nicht zu sehr zu provozieren wollte wenn ich das Windrad trotzdem bauen und hinstellen würde. Denn der Beamte sagte mir, dass er nichts sagen würde, wenn der Mast nicht höher als das Haus wäre und er dort stehen würde, dass er nicht in Nachbar's Garten fiele wenn er fiele.

Also gut - Mast ist vorhanden und Windrad auch. Doch wie bekam ich nun das Windrad auf den Holzmast? Mein Nachbar half mir, eine "Hülse" zu bauen, die als Flansch dienen sollte.


Hier seht Ihr leider nur die fertigen Bilder, da ich während der Produktion leider nicht fotografiert hatte.
Nun musste ich mir Gedanken darüber machen, wie ich ein solch wuchtiges Projekt dazu bringe, aufrecht im Wind zu stehen und auch dort zu bleiben wenn es hier mal wieder stürmt. Ich laß viel im Internet und kaufte mir auch Bücher. Doch irgendwie kamen nie befriedigende Antworten. Es half nichts - ich musste mich, wenn ich weiterkommen wollte, mich auf mich selbst verlassen und überlegen, wie ich das Windrad dauerhaft und standfest im Boden verankern könne. Ich entschied mich für ein Kreuzfundament.Das heißt, eigentlich ist es eher ein X-Fundament (wie ein Andreadkreuz), welches in in Hauptwindrichtung (West-Ost) ausgerichtet wurde. Ich lieh mir einen Minibagger und hob den Boden aus.


Das Fundament hat von links oben nach rechts unten eine Länge von 5,5m, eine Breite von 0,4m und eine Tiefe von 0,8m. In der Mitte hob ich dann zusätzlich ein Loch von 1,2m x 1,2m x 1,5m aus. In die vier Stränge kamen jeweils ein vom Bau übriggebliebener Baustahlkorb. Jeweils an den Strangenden wurde Baustahl an den Körben befestigt, um die Abspannseile später daran befestigen zu können. In die Mitte kamen zwei 3m lange Doppel-T-Träger, die den Mast halten sollen.

Die Körbe wurden miteinander verflochten, mit den Doppel-T-Trägern verschweißt und das Ganze dann mit 6m³ Beton ausgegossen.




An die Doppel-T-Träger wurden dann kräftige Türbänder befestigt, so dass der Mast gut "eingebunden" werden konnte


Damit der Mast wirklich gut gehalten wird und sich auch nicht drehen kann, wurde das innere der Doppel-T-Träger mit Holz ausgekleidet der Mast in seinen Rundungen etwas beschnitten


Zur Stellprobe wurde der Mast dann versuchsweise aufgestellt.




Der Mast stand FAST gerade. Durch Sägearbeiten und das Verwenden von Keilen würde das aber ausgeglichen werden können und so entschied ich mich zur Endmontage.






Der Mast ist außerdem in einer Höhe von ca. 7Metern mit 6mm starken Stahseilen 4-fach abgespannt.


Wie man sehen kann, ist die WKA festgemacht. Dies deshalb, weil sie leider immer aus dem Wind dreht, wenn sie richtig schön in die Stromproduktion geht. Ich vermute Präzessionskraft dahinter (denn sie dreht sich von oben gesehen IMMER nach rechts aus dem Wind), gepaart mit einer zu kleinen Windfahne. Aus diesem Grunde habe ich einen Eimer mit Beton gefüllt und in der Mitte einen Stab aus Betonstahl eingelassen. Jetzt muss ich das Windrad zwar immer selbst in den Wind drehen, aber die Mehrausbeute ist enorm!!! Ich erhalte nun eine stabile Produktion und muss dem Amperemeter nicht mehr dabei zusehen, wie es immer wieder im Wechsel hoch- und dann wieder runtergeht.

Und hier der Bereich "hinter" dem Windrad


Und zum Schluss noch die technischen Daten:

3,2m Durchmesser
2kW Nennleistung
10m Nabenhöhe
Inverter 3kW Nennleistung (Peak 9kW) 230V reiner Sinus
Uwe Hallenga
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Re: Ich habe fertig

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Gepostet: 01.12.2009 - 20:19 Uhr  ·  #2
Super Sache und prima Bericht Danke.

Was machst Du mit dem ganzen Strom ?

Gruß Uwe
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Re: Ich habe fertig

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Gepostet: 02.12.2009 - 11:00 Uhr  ·  #3
Hadrien
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Re: Ich habe fertig

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Gepostet: 02.12.2009 - 14:24 Uhr  ·  #4
Hallo Jochen2,
Sehr schöne Installation :-)
Für die windfanne ja.. eine größere wird helfen ABER es wird auch ne paar sache verandern bzw. die sicherung... Das ist auch ziemlich gefährlich. Beim welche Windgeschwindigkeit fangt die WKA sich zu drehen?
Mfg,
Hadrien
Jochen2
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Re: Ich habe fertig

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Gepostet: 02.12.2009 - 14:35 Uhr  ·  #5
@ Uwe:
^_^ Der "ganze Strom" ist gut. Im Moment haben wir Flaute, da muss ich reumütig den Schalter zum EON-Netz umlegen und wieder "ordinären" Strom beziehen.
Aber der Betrieb von Waschmaschine und Spülmaschine wird gern mal in die windreiche Zeit verlegt, wenn möglich.
Ich möchte gern an dieser Stelle etwas sagen zu einem Bericht über die gleiche Anlage, in einem anderen Forum, zu dem Du, Uwe, Dich schon mal geäußert hast. LINK
Ich habe festgestellt, dass die Spannung sich "hochschaukelt". Wenn anfangs die Ladespannung auch nur ca. 50V beträgt, so nimmt sie mit zunehmendem Ladezustand zu! Und das bei gleichem Wind. Anders ausgedrückt: angenommen auf den Instrumenten ist ein derzeitiger Wert von 50V bei 10A abzulesen. Dann ergibt sich nach ein paar Stunden ein anderes Bild. Nämlich beispielsweise 53V bei 10A.
Und noch etwas: bei Sturm geht die Anlage zunächst mal nicht auf den Dumpload. Wenn die Batterien ziemlich voll sind, dann wird jedoch sehr schnell die Max.Spannung erreicht und der Laderegler geht auf "Over Voltage" und gleichzeitig auf den Dumpload.
Was der Verfasser des Artikels (rdsolar) schreibt ist also zunächst scheinbar richtig. Der Generator erreicht die Ladespannung nicht von vornherein (außer bei echtem Sturm). Aber nach und nach schaukelt sich (oder wie soll man das nennen?) die Spannung eben doch nach oben.

@ XXLRay:
An eine Vergrößerung der Windfahne habe ich auch schon gedacht. Ich war auch schon auf dem Weg, sie anzubauen. Jedoch hatte mir folgender Umstand einen Strich durch die Rechnung gemacht:
Um die WKA nach ca. 2 Wochen mal zu überprüfen UND um mich mit der Windfahne zu beschäftigen, mietete ich mir einen 10m Hubsteiger. Doch als ich das Teil ausfuhr, kam ich nicht an die WKA ran! Warum nicht? Ganz einfach: die Höhe der Hubwagen wird in "Arbeitshöhe" angegeben. Tatsächlich war der Hubwagen nur 8m hoch! Ich selber bin zwar 195cm groß, kam aber im ausgefahrenen Zustand zrotzdem nur mit gaaaanz langen Fingern gerade nur bis zur Nabe. Es war mir unmöglich, so zu arbeiten. Also hab ich das Unternehmen erfolglos abgebrochen. Im Frühjahr werde ich mir einen 15m hohen Hubsteiger holen und dann auch gleich mal mein Dach entmoosen.
Bis dahin werde ich das Windrad immer manuell in den Wind stellen müssen. Macht aber auch nichts wenn ich mir überlege, wie toll die Ergebnisse jetzt sind.

@ Hadrien:
Wann das Windrad anfängt, sich zu drehen, kann ich nicht genau sagen, da ich kein Anemometer habe. Ich muss mich da auf die Ansagen von windfinder.com verlassen. Aber es beginnt schon relativ früh. Produziert dann allerdings quasi nichts. Darum schalte ich es dann auch immer ab, um es mir mit den Nachbarn nicht zu verscherzen. Einschalten tu' ich es nur, wenn's wirklich "lohnt", denn sonst ist das Verhältnis Lärm:Ertrag nicht das Beste. Obwohl ich schon wesentlich lautere Windmühlen hatte!
Hadrien
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Re: Ich habe fertig

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Gepostet: 05.12.2009 - 13:20 Uhr  ·  #6
Hallo Jochen2,
Ähm... ohne Anemometer wirds "ziemlich" schwer zu schatzen :-P
ABER es gibt doch ne paar Sachen:
  • Ist deine WKA wirklich gerade oben? Falls deine WKA es macht nur (oder besonders) mit einer Windrichtung könnte es sein dass deine WKA nicht ganz horizontal ist.
  • Ist deine WKA eine billige chinesische WKA? Das ist leider oft ein Problem in sich :-)

Was ich sagen will ist dass diese CWKA <--( Chinesischewindkraftanlagen :-P) sind am meisten "geprüft" in einem Windkanal und nicht auf eine Batterie sondern auf einen einstellbare widerstand. Es bedeutet dass diese WKA werden leider nie leisten was auf dem Papiere steht. Ich weiß nicht ob gibts in diese WKA ein Wechselrichter und eine Programierung von die Leistung kurve. Ich glaub es auch leider wirklich nicht. In diesem fall (kein WR) Es ist normal dass die Batterie Spannung steigt. WEil die Batterie ist benutzt als widerstand.
Am besten wäre dass du dich einen Anemometer findest (inspeed zb.) und dass du genauer guckst mit welchem Windgeschwindigkeit fangt die WKA zu laden und wann fangt sie sich zu drehen.
Auf jedenfalls dein Mast ist 8m hoch und auch wenn deinem Landgebiet ziemlich flach ist, gibts in solche kleine höhe vieeele Turbulenz. Es könnte auch sein dass deine WKA komplett verloren in Turbulenz ist ;-)
Hoffe es hilft :-)
Mfg,
Hadrien
Jochen2
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Re: Ich habe fertig

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Gepostet: 05.12.2009 - 15:21 Uhr  ·  #7
Hallo Hadrien

Ja, ohne Anemometer ist's natürlich Mist. Aber eigentlich braucht man ja auch keines, um festzustellen, ob die Anlage gerade Produziert oder nicht. Aber trotzdem will ich mir so ein Teil nochmal anschaffen.
Zur Zeit behauptet Windfinder.com, dass wir hier 14 Knoten Wind haben. Das wären rund 7m/s. Der Anzeige des Ladereglers entnehme ich, dass je nach tatsächlichem Wind, bis zu 500W erzeugt werden. Auch die Ladespannung kommt heute sehr häufig an die 58V. Ich habe mir ein neues Multimeter gekauft mit PC-Anschluss und MIN / MAX Anzeige, so dass ich nun ablesen kann, wann der Laderegler tatsächlich auf "Over Voltage" geht. Und das sind laut Multimeter 57,98V.

Mit Interesse habe ich Deinen Text bezüglich der chinesischen Anlagen gelesen. Ich hab keine Ahnung, ob meine WKA aus China kommt. Kann aber gut sein. Chinesische Schriftzeichen sind allerdings nicht zu finden. Das Windrad habe ich nur zusammen mit dem Laderegler gekauft. Alles andere (z.B. Wechselrichter) wurde hinzugekauft.
Du schreibst etwas über "Batterie wird als Widerstand benutzt". Macht Sinn, was Du schreibst. Etwas, womit ich mich bisher noch nicht beschäftigt habe. Birgt das denn Nachteile wenn die Batterie als Widerstand benutzt wird? Gibt es andere Möglichkeiten / Alternativen?

Übrigens ist meine Anlage 10m hoch und nicht 8m!
Ich muss sagen, dass ich mit dieser Anlage hochzufrieden bin! Alles andere zuvor war gut zum lernen, aber so richtig Energie gebracht hatten meine Versuche nie.
Menelaos
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Re: Ich habe fertig

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Gepostet: 05.12.2009 - 16:53 Uhr  ·  #8
Hallo Jochen,

Was die STurmsicherung angeht mussich meinem Vorredner zustimmen.Diesewird nun so nicht mehr funktionieren.Wenn du mal einige Orkanöen hast kann es zu komplikationen kommen denn dein Rotor kann nicht zur Seite hin ahauen...aer ich gehe ohnehin davon aus dassdie "Schnur-Methode" noch nicht die endgültige Lösung sein wird.

Ürigensist die Anlage defenitiv aus China. Ich kenne den Händlerdersieimportiert.
Das muss aber nicht unbedingt heißen dass es sich umein minderwertiges Produkthandelt. Bis auf die etwas schlampige Verareitung sind diese ANlageeigentlich recht gutundlaufen zuverlässig.

Zum Thema WIndmesser kann ich dir raten dir mal ein kleines Anemometer zu kaufen. so eines git es hier imForumimOnlineshop für 12 Euro. Alles was man dann noch braucht ist ein 5 Euro Fahrradtacho den man entsprechend einstelltund schon hatman ein wetterfestes und recht zuverlässiges WIndmessgerät.ICh verwende dieses Geräteenfallsund hae gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht wärdasja auch was für dich.

Gruß
Max
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Re: Ich habe fertig

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Gepostet: 06.12.2009 - 12:44 Uhr  ·  #9
Hallo Jochen,
Das größte nachteil ein Batterie als widerstand zu benutzen ist eigentlich was du jetzt erfährst :-P. Weil deine Batterie bank nicht genug widerstand hat unter "große" Belastung, lässt die Batterie eigentlich die Spannung hoch gehen. Das ist nach meiner Meinung "ziemlich" schlecht.
Du weißt vielleicht dass die "Power curve" von eine WKA ist verdammt genau.Für Permanent Magnet WKA, an die Rotor Seite, für eine gewisse Windgeschwindigkeit gibt's eine Rotor Drehzahl und einen gewisse Drehmoment um ein optimale Cp zu erreichen. Die "Übersetzung" an die Elektrische Seite ist eine gewisse Spannung und eine gewisse Strom. Wenn mann keine Wechselrichter (generator/batterie) benutzt sind die Sachen komplett abhängig von die Batterie Spezifikationen weil der widerstand von eine Batterie ist eigentlich verbunden mit ihren Fähigkeiten.
Es gibt dann sehr wenig chance dass deine WKA funktionniert mit "nur" 100Ah Batterien (eigentlich keinen).
Wie gesagt deine WKA gibt "zu viel" kraft für deine Batterien und so überfordert sie. 58V ist WIRKLICH zu hoch. Deine batterien werden das nicht halten und können explodieren oder einfach bald sterben :-(.
Du hast denk ich zwei Möglichkeiten.
  • Mehr Batterien kaufen um eine größer Kapazität zu haben. Es ist eine schlechte idee weil es wird nicht wirklich deine effizienz erhören aber es wird deine Batterien schützen.
  • Kauf einen ECHTE Windregler. (MPPT am besten ;-)) aber es kosten schon was... 750€ ohne mwst für eine MPPT Regler von was ich kenne. "Standard" Regler (MPPC) sind billiger aber sie müssen programmiert sein um die richtige Mischung zwischen Rotor Drehzahl und Drehmoment zu schaffen.

Wegen chinesische WKA... Das ist ein gutes beispiel. Eine 2000W turbine ohne MPPC... Das kann man nur in China finden ;-) Es bedeutet nicht dass diese WKA schlecht ist.. nur dass sie nicht leisten wird was auf dem Blatt steht. Und solche WKA mit 100Ah Batterienbank zu verbunden ist denk ich.. tja... "mutig".
Mfg,
Hadrien
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Re: Ich habe fertig

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Gepostet: 06.12.2009 - 15:22 Uhr  ·  #10
Oha, dann habe ich ja noch viel Raum für Verbesserungen... Ich fürchte, ich benötige da etwas Nachhilfe.

Was ich zunächst mal nicht verstehe ist: warum sind 58V zuviel? Es heißt doch, dass die Ladespannung für eine 12V Batterie 14,4V betragen soll.

14,4V x 4 = 57,6V

Also sind 58V doch ok - oder nicht? Nach Deiner Bemerkung, dass 58V zuviel sind, habe ich mein Multimeter mal dauermessen lassen, und festgestellt, dass der Laderegler immer zwischen 57,7V und 58,0V abschaltet. Wie soll die Batterie jemals voll werden wenn die 57,6V nicht erreicht werden?
Heute z.B. werden die 58V nur in Böen erreicht. In der Regel bekomme ich heute meist nur 53V. Laut Säureprüfung bekomme ich die Batterien nur auf 50% geladen. Die Batterien sind noch nie auch nur warm geworden, können sie trotzdem einfach so ohne Vorwarnung explodieren? Schließlich habe ich die Anlage auch schon bei Sturm in Betrieb gehabt. Übrigens ist die Batteriekapazität mit 110Ah angegeben.

Und noch etwas, was ich nicht recht verstehe: Deine Bemerkung, dass die WKA die Leistung nicht erbringt.
Wenn ich nämlich die Anlage richtig laufen lasse (also Wechselrichter EIN und so auch das Haus mit Energie versorge), dann lese ich am Laderegler (siehe Bild oben) bei entsprechend starkem Wind folgende Werte ab: 50V - 40A (in Böen auch mal 60A)

50V x 40A = 2000W (in Böen also teilweise 3000W)

Also liegt doch die Leistung voll bei den im Datenblatt angegebenen Werten, oder?

Und hier noch eine Frage zur Sturmsicherung: brauche ich die denn wirklich? Der Mast hält! Und der Laderegler geht auf Dumpload und stoppt somit das Windrad, so dass es nicht in den "überschallbereich" dreht.

Ich denke wirklich, dass ich noch etwas Hilfe brauche. Nach Euren Bemerkungen komme ich mir ein Bißchen vor wie der kleine Junge, der einen Ferrari von Papa geschenkt bekommen hat, aber nicht weiß, wie man Auto fährt ^_^
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Re: Ich habe fertig

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Gepostet: 06.12.2009 - 18:08 Uhr  ·  #11
Hallo Jochen,
Arf glaub dass 56.7 V ist das maximum. Aber wenn sie nicht warm sind, dann kannst du dich keine sorgen machen ;-) sie werden bestimmt nicht explodieren!!
Bin eigentlich nicht wirklich ein profi von 48V system. Mir sind mehr die 12V ziemlich bekannt. Bei 12V systeme, 15,2V ist der absolut maximum. Mehr fangt die Batterie sich zu beschädigen.
Aber richtig kalkuliert.. so 15.2 x 4 gleich 61V... tja.. ich werde mal das genauer gucken. Der mann der mit mir arbeitet hat auch 48V Kontroller. Ich werde ihn fragen wie hoch ist die "overvoltage" Sicherung.
110Ah ist fast wie 100 Ah :-P es ist denk ich ziemlich klein. Wie gesagt bin kein "große" WKA profi. aber meine WKA funktioniert am besten mit einen 75 bis 110 Ah und die nennleistung ist 150W. So wenn deine WKA 2000W leistet.. tja.. das ist ziemlich viel!! Das Problem ist mehr dass deine WKA wird sehr schnell die Batterien einladen und dann auf dem dumpload bleiben weil die Batterien schon voll sind...Und ich kann mir ganz klar vorstellen dass unter 60A hat deine batterie ganz viel problem um die spannung unter die grenzen zu halten...
So wegen die Leistung:
Dass deine WKA 3000W oder mehr leistet kann ist mir ganz klar :-) aber mit welchem Windgeschwindigkeit? Das ist die frage. Deine Installation wird nämlich nur gut funktionieren wenn der WR Richtung deinem haus funktioniert und belastet ist.Das ist leider...nicht immer so. Und ohne Sturmsicherung wird vielleicht einem tag deinem WKA 5000W oder 6000W leisten... Es wird heiß heiß bei dir (auch unter 50V ;-) ). Einen Sturmsicherung brauchst du unbedingt. Dein Generator, und dein Laderegler können nicht solche Leistung halten.(sorry)
Wegen deinen Gedanken ein" kleine Junge" zu sein... Du wirst viel spaß mit deiner WKA haben (siiiiiicher) aber gib trotzdem acht auf deiner Sturmsicherung, wenn du in die nahe bist und deine WKA 6000W gibt.... mmm es wird wirklich gefährlich ;-)
Machs gut!
Mfg,
Hadrien
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Re: Ich habe fertig

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Gepostet: 06.12.2009 - 23:51 Uhr  ·  #12
Jochen,
Schön dass deine Anlage die Werte brngt die auch angerriesen werden.
Das mit der Sturmsicherung fnde ich aber schon seeeeehr wichtig. Rechne dir mal aus, was eine Bö mit vielleicht 25 oder 30 m/s für einen Leistung in sich birgt.
Da ist dann dein Shunt vollkommen überfordert und bremst gar nichts mehr...und wenn man dann Pech hat ist alles kaput und die rotorblätter machen einen Abgang.
Auch den Generator kann das zerstören denn er ist nicht darauf ausgelegt eine solch Hohe Leistung zu erzeugen und kann überhitzen. Ist auch schon mehrfach vorgekommen. Wenn man zu Hause ist, kann man die ANlage sicherlich manuell aus dem WInd drehen wenn schlechtes Wetter angesagt ist aber man ist ja auch nicht immer daheim.
Mein Tip also, beschäftige dich nochmals mit der STurmsicherung und schau wo die Ursache des Pendelns liegt. Das kann nur was ganz simples sein, hatte dir ja schon einige Gründe beschrieben die ich vermute bzw. die SInn machen.

Gruß
Max
Jochen2
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Re: Ich habe fertig

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Gepostet: 07.12.2009 - 01:14 Uhr  ·  #13
Wollte nochmal was sagen zur Ladespannung:
Lese gerade, dass diese temperaturabhängig ist. Die 14,4V gelten für eine Temperatur von 20°C. Bei den jetztigen Temperaturen, die in meinem Gartenhaus herrschen (0°C) könnte die Ladespannung sogar 15V (x4= 60V) betragen.

Zur Sturmsicherung:
Auf der Homepage des Herstellers bzw. Importeurs LINK, heißt es:

Schutz vor Überdrehung: automatisch geregelt

Ist da nicht die Sturmsicherung mit gemeint? Und wie gesagt: ich hatte das Teil schon bei Sturm in Betrieb. Das Amperemeter geht hoch auf 60A, dann ein KLICKEN und der der ganze Kram geht auf "Over Voltage", schaltet auf den Dumpload und schon wird der Repeller wieder gaaaaaaanz friedlich.
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Re: Ich habe fertig

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Gepostet: 07.12.2009 - 12:17 Uhr  ·  #14
Hallo Jochen,
Die Sturmsicherung ist eine Mischung zwischen dump-load und diese mechanische Schütz. Die dumpload funktioniert natürlich.. Aber wie gesagt wenn deine WKA ist mit dem WR verbundet (netz Einspeisung), wird die Spannung bei ungefähr 50V bleiben. Dann werden "nur" mehr strom fließen.. und das wird mit eine große Böhen (20m/s zb.) ziemlich schlecht für deine Installation. Du brauchst unbedingt diese mechanische Sicherung. Dass sie nicht gut funktioniert ist eine Sache... aber besser so als umgekehrt ;-)
Du wirst einen Anemometer brauchen um eine fein Einstellung zu finden für diese Sicherung...
Mfg,
Hadrien
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Das freut den Windmüller...

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Gepostet: 17.05.2011 - 16:09 Uhr  ·  #15
Seht mal, die Ausbeute meiner 2kW-Anlage bei Sturm. Die Nadel rechts ist am Anschlag. Also weit über 3kW:
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Re: Ich habe fertig

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Gepostet: 17.05.2011 - 19:10 Uhr  ·  #16
yeah, that rocks :-)
Uwe Hallenga
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Re: Ich habe fertig

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Gepostet: 18.05.2011 - 07:31 Uhr  ·  #17
:fgrin: :fgrin: :fgrin:
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Re: Ich habe fertig

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Gepostet: 18.05.2011 - 12:49 Uhr  ·  #18
Hallo, gratuliere zu deinem soliden Werk.
Alles solide, von der Sturmsicherung hab ich mir kein Bild gemacht aber damit beschäftigen sich eh meine Vorredner und die werden dir schon kompetenten Rat geben.
Aber: Ich hab die Erfahrung zumindest von meiner 2,7M China WKA gemacht das sie die Leistungswerte "schön" tunen , bedeutet zumindest bei meiner das das Voltometer des mitgelieferten Reglers stimmt, aber das Amperemeter eine Traum Skala hat die immer 50-60% ZUVIEL anzeigt.
Schließ mal ein normales Amperemeter zwischen Regler und Batteriebank um die zu überprüfen.
Ansonsten gefällt mir gut, solides Konzept.
Tipp für später : Wenn du einen Überblick über Erträge und Leerläufe weil Batterie voll ist hast würde ev.
Ein Netzeinspeiseinverter würde gute Dienste tun da Akkus keine besonders wirtschaftliche Lösung bieten (Verschleiß /Zyklenbetrieb) und überschüsse so vollständig im Netz landen und den Akku entlasten.
Gruß Hans
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Re: Ich habe fertig

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Gepostet: 18.05.2011 - 15:04 Uhr  ·  #19
Das mit dem Amperemeter werde ich mal machen! Interessiert mich ja nun auch, ob das stimmt oder schöngerechnet wurde! Allerdings muss ich gestehen, dass ich das Dingen nach wie vor ohne Sturmsicherung fahre... Bin halt experimentierfreudig. Auch wenn das Windrad bei heftigem Sturm manchmal ganz schön "summt", bisher hat's noch keine Schäden davongetragen. Also robust ist es - obwohl man einem Chinesen eine robuste Bauweise nun wirklich nicht zutraut!

Aber mich interessiert nun doch noch das Netzeinspeisen. Ich hatte mich vor einigen wenigen Jahren mal damit beschäftigt. Da hieß es, dass man extra Zuleitungen bräuchte, einen speziellen Inverter (meiner macht doch schon eine reine, saubere Sinuswelle) vor allem wollten die Energieversorger aber TÜV-abgenommene und GEHEMIGTE Windkraftanlagen. Und bei meinem Selbstbau ist nunmal GARNIX TÜV-abgenommen oder genehmigt (Ihr kennt ja die traurige Genehmigungspraxis für KWKA). Für mich funktioniert alles prima! Nur sind in der Tat die Batterien die Schwachstelle. Und wegen der derzeitigen Schrottpreise sind Staplerbatterien im Moment unverschämt teuer. Würde mich freuen, mal zu hören, was für's Netzeinspeisen nötig ist. Werde mal sehen, ob ich in diesem Forum unter "Netzeinspeisung" was finde. Hab da lange nicht mehr reingeguckt. Früher wurden da ja nur Komplettanlagen besprochen. Bin mal gespannt, ob ich da was finde, was mir sagt, wie ich den Strom aus meinem Selbstbau ins Netz einspeisen kann. Aber eigentlich ist es ja lohnender, den Strom selbst zu verbrauchen, da man weniger für die kWh bekommt, als man bezahlen muss. Wenn ich also beispielsweise 10kWh ins Netz speise, dann "bekomme" ich 0,90€. Wenn ich die 10kWh aber selbst nutze, dann spare ich 3,00€...
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Re: Ich habe fertig

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Gepostet: 18.05.2011 - 15:34 Uhr  ·  #20
Den Energieversorger interessiert nich ob deine Mühle TÜV hat und auch nicht ob sie selbst gebaut oder gekauft ist. Ihn interessiert nur dass du einen zertifizierten Wechselrichter mit ENS hast. die gibts beispielswiese von Aurora, SMA oder power one in diener Leistungsklasse. Etwa 2000 bis 300 Euro Kosten musst du einkalkulieren, dafür bist du dann die teuren Batterien los.

Angeschlossen wird das ganze vor dem Zähler. Einige Versorger lassen einfach den hauszähler rückwärts laufen wenn das geht, das wäre der Idealfall. Andere installieren einen separaten Zähler. In jedem fall verbrauchst du deinen Strom aber erstmal selbst. Hast du also Verbracuher laufen, so werden erst diese versorgt und nur der Überschuss geht ins Netz.
Frag einfach mal bei deinem Versorger an wie er das handhabt...oder auch mal bei anderen wenns bei dir dort Auswahl gibt. Wenn du jemadnen findest der das ganze Bilanzieren amcht wärs am besten, dann bekommste dienen gesamten Jahresertrag verrechnet solange du weniger erzeugst als du verbracuhst. Da hat man dann das meiste Sparpotenzial weil der komplette Ertrag quasi für 24 Cent abgegeben weden kann.

Gruß
Max

Gruß
Max
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