Inselbetrieb Konzept

Zusammenstellung einer Inselanlage
 
Jannis
*
Avatar
Geschlecht:
Alter: 69
Beiträge: 5
Dabei seit: 06 / 2010
Betreff:

Inselbetrieb Konzept

 · 
Gepostet: 12.06.2010 - 19:23 Uhr  ·  #1
Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum und benötige eure Hilfe.
Wir haben auf einer griechischen Insel ein Blockbohlenhaus ohne Stromanschluss.
Bis jetzt haben wir den Strom über eine 200 Watt Solaranlage in 4x 100 Ah Batterien
geladen und über einen 2KW Wechselrichter Strom für Licht und Kühlschrank erzeugt.
Bei schlechtem Wetter (im Winter) kam die Anlage schnell an ihre Grenzen. Da ich dieses
Jahr in den Ruhestand gehe, und das Haus dann nicht mehr, nur ab und zu genutzt wird,
möchte ich nun die Anlage mit einem Windrad ergänzen. Da ich nun auch die Zeit habe,
werde ich in den nächsten 2 Jahren, selber noch 6 kleine Blockbohlenhäuser bauen.
Bis nächstes Jahr werde ich drei kleine fertig haben, die dann ebenfalls an die Anlage
angeschlossen werden sollen. Die Stromversorgung sollte ausreichen für den Strom,
Kühlschrank, Fernseher, Kaffeemaschine.
Da der Stromanschluss um die 20.000 Euro kostet, habe ich mich dazu entschieden selber
Strom zu erzeugen.

Wer kann mir Tipps geben ?
Bin für jede Antwort dankbar.


im Voraus vielen Dank
Jannis
Menelaos
Administrator
Avatar
Geschlecht:
Herkunft: Elsfleth
Alter: 38
Beiträge: 4920
Dabei seit: 04 / 2007
Betreff:

Re: Inselbetrieb Konzept

 · 
Gepostet: 13.06.2010 - 06:17 Uhr  ·  #2
Hallo Jannis,

Es ist nicht so ganz einfach zu bestimmen welche Größe an NAlage du benötigen wirst. In der Rege geht man so vor dass man zuerst zusammmenrechnet was man jährlich an Bedarf abdecken können muss. Wenn man das weiß, muss man die (mindestens) mitttlere WIndgeschwindigkeit am Standort bestimmen und kann dann die Größe der Anlage ermitteln.

Da das aber alles recht kompiziert ist, möchte ich dir einfach mal einen Anlagentip geben. es gibt bei windgeneratorshop.com eine Anlage zu kaufen, die FD400 (keine andere!!!)

Diese Anlage ist sehr günstig und bietet auch bei schwachem WInd gute Leistungswerte. Sie ist solide verarebeitet und ich denke du würdest wohl gut beraten sein, vorerst 2 dieser Anlagen zu instalieren und kannst bei Bedarf immer welche nachkaufen. Mit Kühlschrank könnte es aber dennoch knapp werden. Für ale Fälle sollte also auch ein guter Diesel bereit stehen.

Es kommt aber iwe schon gesagt auf die Windgeschwindigkeit am Standort an. Am besten ist es wenn du dir für eine Weile einen WIndmesser mit Datenlogger inshtallierst um zu sehen mit welchen Erträgen du rechnen kannst. Danach kann man dann die größé der ANlage genauer abschätzen.
Ich hoffe das hilft dir etwas weiter.

Gruß

Max
Jannis
*
Avatar
Geschlecht:
Alter: 69
Beiträge: 5
Dabei seit: 06 / 2010
Betreff:

Re: Inselbetrieb Konzept

 · 
Gepostet: 13.06.2010 - 07:24 Uhr  ·  #3
Hallo Max,
danke für die schnelle Antwort.

Kann man einfach mehrere Wind Generatoren an eine Batteriebank anschliessen oder brauche ich für jedes Windrad seperate Batterien.

Ich habe noch ein 1KW Notstromgerät(Inverter von Einhell), wie kann ich diesen ins Spiel bringen. Bis jetzt habe ich die Verbraucher vom Wechselrichter ausgestöpselt und an das Notstromgerät angeschlossen.

Wind:
Hier auf der Insel giebt es fast immer Wind. Morgens Windstärke 2-4 und Nachmittags 4-6 die mittlere Windstärke ist 4.

Sorry wenn ich nicht alles gleich verstehe, ich blicke bei den verschiedenen Möglichkeiten einfach noch nicht durch.

Gruß
Jannis
XXLRay
Moderator
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Süd-Niedersachsen
Homepage: xxlray.bplaced.net
Beiträge: 6836
Dabei seit: 11 / 2007
Betreff:

Re: Inselbetrieb Konzept

 · 
Gepostet: 13.06.2010 - 11:31 Uhr  ·  #4
Menelaos
Administrator
Avatar
Geschlecht:
Herkunft: Elsfleth
Alter: 38
Beiträge: 4920
Dabei seit: 04 / 2007
Betreff:

Re: Inselbetrieb Konzept

 · 
Gepostet: 13.06.2010 - 16:19 Uhr  ·  #5
Wenn es so ist wie beschrieben, dann hast du ja beste Voraussetzungen für ein WIndrad. Ich würde erstmal kleine und billig anfangen (FD 400) und bei Bedarf aufrüsten. Mehrere kleine WIndräder geben auch mehr Sicherheit als ein großes...was Wartuzng opder eventuelle Ausfälle angeht.

Auf jeden Fall würde ich das System aber auf 24 V betreiben, besser noch 48V. Das meiste Geld verschwindet nicht im Kauf des Windrades sondern in den Kabeln zur Batterie.

Deinen Benziner kannst du an ein großes KFZ Ladegerät anschließen. Es gibt da welche mit 90 A oder so. Damit aknnst du deinen Batterien dann auch prima nachladen.

Gruß
Max
Erdorf
Moderator
Avatar
Geschlecht:
Alter: 54
Beiträge: 3270
Dabei seit: 12 / 2009
Betreff:

Re: Inselbetrieb Konzept

 · 
Gepostet: 13.06.2010 - 16:31 Uhr  ·  #6
Hallo,

ich würde mal grob abschätzen daß man insgesamt so 5000 Euro fürs Material benötigt,
um dauherhaft für 1 - 2 Personen eigenen Strom zur Verfügung zu haben.

Die 200 Wp PV halte ich für dein Anliegen für zu wenig.
In einer ähnlichen Situation habe ich 700 Wp installiert.
Wind ist natürlich sehr intressant, hier kann man auch mal mit dem FD400 klein anfangen und
für wenig Geld wertvolle Erfahrungen sammeln.
Den FD400 kann z.B. grob mal mit 100 Wp PV vergleichen.
Je nach Standort natürlich besser oder schlechter und
der FD400 produziert ja auch wenn keine Sonne da ist ...

Gut ist es wenn du in der Hinterhand einen min. 3 KW Sprit (Benzin, Diesel, Gas Generator) 230 V hast.
Das muss nicht Diesel sein. Sinn des Generators ist es Notstrom zu leisten und Maschienen anschließen zu können.

In meiner Lösung lade ich damit auch die Batterien auf, wenn es zu wenig Sonne und zu wenig Wind gibt.
Das ist dann sehr wirtschaftlich, weil ich ohne eine sporadische Zuladung die Regenerative Leistung verdoppeln müsste.
Aber gute, leistungsfähige Ladegeräte mit gutem Wirkungsgrad sind neu sehr teuer (1000 Euro?!).
Ich habe mir da was gebastelt und kann mit max. 60 A und ca. 1500 W eine Schnelladung (bis zu 3 x 30 min pro Tag) machen.
Alternativ gibt es von der BW 24 V 2000 W Diesel Ladegeneratoren, ich habe soetwas schon für 700 Euro gesehen.


Das wäre es erst mal von mir als infos, ich hoffe es hilft dir etwas.

Gruß Frank
Jannis
*
Avatar
Geschlecht:
Alter: 69
Beiträge: 5
Dabei seit: 06 / 2010
Betreff:

Re: Inselbetrieb Konzept

 · 
Gepostet: 13.06.2010 - 18:35 Uhr  ·  #7
Erst einmal Danke für die tollen Infos.
Nachdem der Rauch in meinem Kopf so langsam verschwunden ist möchte ich versuchen eure Tipps zusammen zufassen.

1.Ich stelle die Anlage auf 24V um. Zwei Batterien werden in Reihe verbunden. Da ich einen 12V Wechselrichter habe, tausche ich diesen mit einem Faron CombiPlus Spannungswandler 3000W 24V + 70A Ladegerät + Netz, dann habe ich eine Sinus Spannung kann das Notstromgrät anschließen und der eingebaute Laderegler speißt den Überschuß in die batterie. Bei bedarf habe ich die Möglichkeit eine weitere CombiPlus anzuschließen.

2. Ich bestelle zwei FD400 24V und 2x2 50W Solarmodule ( wenn es 12V Module sind kann man diese in Reihe schalten?????????) und wenn ich wieder eine Holzhaus fertig habe kaufe ich wieder zwei.
Wenn ich später mal 6 klein Holzhäuser zusammen gebaut habe müsste ich 12St. FD400 haben oder???
Aber bei 12St. sehe ich ja gar nicht mehr das Meer.

Oder ist es besser wenn ich erst ein 1KW Windrad mit 150W PV zum Beispiel:
"1000 Watt 24V Windgenerator inkl. Hybrid-Laderegler und Shunt "
kaufe und nächstes Jahr den Zweiten. Am Ende sind es dann 5 x 1KW.

3. die Laderegler der Windräder und der Solarladeregler werden Parallel an die Batteriebank angeschlossen.
Kommem Solar- und Windladeregler miteinander aus?????

4. Ich bestelle noch mal die gleichen Batterien 4x 100Ah = 2 x 4 x 100Ah

Ergebniss: Ich muss erst einmal ca 5.500€ ausgeben, später dann noch einmal 8.000€ = 13.000€
Aber es ist weniger als der Stromanschluss für 20.000€ und die müsste ich sofort zahlen.

Bitte schreibt mir wo ich noch einen Knoten im Kabel habe.
Schreibt mir auch wenn ich es gar nicht verstanden habe, ich fang dann noch einmal von Vorne an.

Ganke und Gruß
Jannis
Erdorf
Moderator
Avatar
Geschlecht:
Alter: 54
Beiträge: 3270
Dabei seit: 12 / 2009
Betreff:

Re: Inselbetrieb Konzept

 · 
Gepostet: 13.06.2010 - 20:38 Uhr  ·  #8
Hallo Jannis,

zu 1)
Auf 24 V zu gehen ist sinnvoll, wenn du willst kannst du das Haus mit 2 Netzen versorgen: 220 V + 24 V.
Dann kannst du Licht, Kühlschrank, Wasserpumpen, ... direkt auf 24 V betreiben. Es gibt auch kleine 24 V -> 12 V Wandler falls erforderlich.
Das doppelte Netz hat dann sehr gute Notstrom Eigenschaften
und man kann den Wechselrichter nachts oder in abwesenheit ausschalten und Strom sparen,
ohne auf Komfort zu verzichten ...
Der "Faron CombiPlus Spannungswandler 3000W 24V + 70A Ladegerät + Netz" ist sicherlich eine optimale Wahl,
wenn auch bestimmt nicht ganz billig. Wenn du es dir leisten kannst mach das so.

zu 2 und 3)
Grundsätzlich kann man alle Gleichstromquellen recht einfach über die Regler und die Batterie zusammenschalten.
Ich empfehle dir erstmal mit einem FD400 24V Erfahrungen zu sammeln oder besser noch kaufe dir vorher ein Windmessgerät,
glaube auch hier im Shop erhältlich und messe mal den Wind über einen längeren Zeitraum.
Danach und mit allgemeinen Winddaten kannst du besser abschätzen wieviel Strom dir eine Windanlage bringt.
Es kann auch sein, das es günstiger wird direkt eine große Anlage zu installieren.
Wenn die PV einigermaßen stimmt, und du die Möglichkeit hast effizient und schnell per Kraftstoff aufzuladen kannst du dir Zeit
mit dem Thema Wind lassen. Es kann auch sein, daß ein oder zwei große Anlagen für alle Häuser zusammen günstiger sind.

Zu 4)
Ich habe 500 Ah 24 V Blei-Säure (gebrauchte Gabelstabler Batterien) installiert. Das wären auf 12 V 1000Ah.
Das ist ausreichend und man kann damit einen Tag ohne Sonne überbrücken,
ohne manuell nachzuladen weil die installierte PV (700Wp) stimmt.
Problem ist das diese Batterien im Normalfall nur zu 30 % entladen werden sollten.
Permanente Entladung unter 50 % geht auf die Langlebigkeit der Batterien, sprich es kann sein daß man die Akkus nach 5 Jahren auswechseln muss.

Noch etwas:
Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann planst du für 6 Häuser insgesamt.
Das hört sich für mich nach Tourismus an:
In diesem Fall kann man überlegen die 24 V Versorgung der Häuser zu vernetzen.
Wenn die Häuser nicht permanent belegt sind, kann man dann insgemat kleinere Batterien wählen.
(Jedes Haus hat seine eigenen Batterien, jedoch werden die Batterien z.B. mit 16 mm² Kabel (im Ring) vernetzt.
Man benötigt dann auch nur einen Ladegenerator den man länger laufen läßt. Hier kann dann auch wieder Diesel Sinn machen.

Zu den Solar Modulen.
Man kann Module vom selben Hersteller in Reihe schalten.
Wobei Module ab ca. 150 Wp Nennspannungen im Bereich 30 V haben. Ich finde es einfacher direkt die richtigen Module,
mit einer Nennspannung von min. 30 V zu verwenden. Achtung, wenn die Module zu hohe Nennspannungen haben > 35 V
sollten MPP Laderegler verwendet werden, ansonsten kann man die angegebene Nennleistung nicht abrufen.

Das wärs dann erstmal, viel Erfolg,

Gruß Frank
555
***
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Beiträge: 31
Dabei seit: 06 / 2008
Betreff:

Re: Inselbetrieb Konzept

 · 
Gepostet: 15.06.2010 - 02:13 Uhr  ·  #9
Hallo Jannis ,

ich habe zwar kein Windrad, aber trotzdem seit einigen Jahren eine Teilinselanlage.
Der Tip, mindestens auf 24 Volt Systemspannung zu gehen, ist bei Wechselrichterleistungen von 2 bis 3 kW goldrichtig.
Ebenso der Rat zu einer gebrauchten Staplerbatterie. Die mußt Du aber, wenn Du den Verkäufer nicht kennst, persönlich in Augenschein nehmen. Jede! Zelle kontrollieren auf:
- Säurestand
- Säuredichte
- Wie sehen die Platten in der Zelle aus? Wenn noch Herstellerstempel sichtbar, dann top. Wenn bröselig, Finger weg (das Alter allein sagt erstmal wenig aus - weder im positiven noch negativen )
- Wenn Du die Möglichkeit hast, ziehe jede Zelle einzeln aus dem Trog. Bei meiner Staplerbatterie hat der Verkäufer (es war wohl eher ein Gauner) defekte Zellen durch gebrauchte, aber kleinere ersetzt und die fehlende Höhe durch Unterlagen ausgeglichen, so das der Schwindel erst auffiel als es zu spät war.

Was die Entladetiefe angeht, man hört immer wieder : nie mehr als 30% (oder so ähnlich) der Ladung entnehmen, sonst gehts auf die Lebensdauer. Der Rat stimmt nur bedingt. Nämlich nur wenn damit die Lebensdauer in Jahren gemeint ist. Wenn man sich die Diagramme der Batteriehersteller, in welchen die Zyklenzahl in Abhängigkeit von der Entladetiefe eingezeichnet ist, mal genauer anschaut, wird man feststellen, das, wenn man die Zahl der Ladezyklen mit der jeweils entnommenen Energiemenge multipliziert, der Wert praktisch konstant ist.
Soll heißen, aus einer Batterie kriegt man über die gesamte Lebensdauer nur eine bestimmte Energiemenge raus, egal wie tief (tiefentladung mal ausgenommen) die Entladung war.
(Natürlich müssen sie nach jeder Entladung möglichst zeitnah wieder geladen werden. Längere Zeit teilentladen rumstehen mögen sie nicht).
Man spart also unter dem Strich nichts, wenn man den Akku nur wenig entlädt, weil dann die Batteriebank entsprechend groß sein müßte.

Mit freundlichen Grüßen
555
Jannis
*
Avatar
Geschlecht:
Alter: 69
Beiträge: 5
Dabei seit: 06 / 2010
Betreff:

Re: Inselbetrieb Konzept

 · 
Gepostet: 15.06.2010 - 20:18 Uhr  ·  #10
Danke für die verständlichen Infos. Ich hatte schon die Befürchtung, dass ich als Nichtfachmann nur Bahnhof verstehe.

Hat einer schon mal von dem 1KW Windrad von Hyenergy mit 5 Flügeln gehört oder Erfahrungen gesammelt?

Gabelstapler Batterie:
Wo kann ich eine kaufen?
Wie alt warf sie sein?
Wie viel soll eine gebrauchte Batterie kosten? 24V 1000Ah
Was mache ich mit meinen 4x100Ah 12v Gel Batterien, kann ich diese kombinieren.

Gruß
Jannis
555
***
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Beiträge: 31
Dabei seit: 06 / 2008
Betreff:

Re: Inselbetrieb Konzept

 · 
Gepostet: 15.06.2010 - 22:47 Uhr  ·  #11
Hallo Jannis ,

entweder braucht man Vitamin B um eine gebrauchte Staplerbatterie günstig zu erwerben oder schau einfach mal bei ebay rein. Da gibts immer wieder welche mit den unterschiedlichsten Größen und Nennspannungen.
Auch 48V Exemplare sind geeignet, da Du die Zellen auch zu 24V verschalten kannst.
Wegen dem Preis: ich habe hier ein Angebot vom Juni 2010 vorliegen für 2 neue Zellen 3PzS465 (Ah) die sollen gefüllt und geladen mit 327,- Euro plus MwSt. zu Buche schlagen . Dies nur um mal eine Größenordnung zu haben was die Dinger neu kosten.
Die gebrauchten sollten möglichst jung sein (ein oder zwei Jahre alt - das Alter ist nicht entscheidend, wichtig ist der Zustand der Platten/ deswegen bei der Sichtkontrolle auch in die Zellen gucken ) und wenige Zyklen haben, also wenn es eine gebrauchte von einer Firma ist am besten mal nach den Einsatzbedingungen fragen. Es ist ein Unterschied ob der Akku jeden Tag einmal leer gemacht wurde oder der Stapler nur gelegentlich zum Einsatz kam.
Für meine ein Jahr alte gebrauchte mit 24V/465Ah habe ich 800,- Euro bezahlt. Allerdings hat mich der Verkäufer beschissen, es waren 2 alte Zellen mit im Trog (siehe mein posting weiter oben).
Deine Gelbatterien passen vermutlich nicht zu der Staplerbatterie. Die Staplerbatterie verlangt gelegentlich eine Ausgleichsladung mit über 30 Volt (damit wird gleichzeitig die Säure umgewälzt um der Schichtung entgegenzuwirken).

Da fällt mir noch etwas ein wegen der Kapazität: die Kapazität wird bei Staplerbatterien für eine 5stündige Entladung angegeben, bei Solarbatterien meist über 100h und bei Starterakkus bei einer 20h Entladung. Damit sind die Werte nicht mehr direkt vergleichbar, die 1000Ah Staplerbatterie hat bei Entladung mit hohen Strömen deutlich mehr Energie zur Abgabe bereit als eine 1000Ah Solarbatterie.

Mit freundlichen Grüßen
555
Jannis
*
Avatar
Geschlecht:
Alter: 69
Beiträge: 5
Dabei seit: 06 / 2010
Betreff:

Re: Inselbetrieb Konzept

 · 
Gepostet: 17.06.2010 - 19:10 Uhr  ·  #12
Ja super,

ich habe schon nachgeschlagen wo VitaminB drin ist. :-)
Bis dahin werde ich mich bei ebay mal auf die Lauer legen.

Kann mir noch jemand Infos über das 1KW windrad von Hyenergy mit 5 Flügeln geben.(Gute wie schlechte)

Gruß
Jannis
hobbes_ch
 
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Alter: 56
Beiträge: 1
Dabei seit: 07 / 2010
Betreff:

Re: Inselbetrieb Konzept

 · 
Gepostet: 30.07.2010 - 00:11 Uhr  ·  #13
Hallo Jannis

Ich habe in Kenya eine ähnliche Anlage gebaut, wie Du dies offensichtlich auch in Griechenland planst. Hier die Fotos von dem Projekt: http://www.flickr.com/photos/h…919612497/

Es war ebenfalls eine Solar / Wind-Hybridanlage mit einer Gesamtleistung von 6kW (3kW Solar + 3kW Wind, 2 x 3kW OutBack Inverter gekoppelt). Meine wichtigsten Erfahrungen damit waren wie folgt:

1.) Der Einsatz eines Windgenerators hat sich nicht wirklich gelohnt, da dieser erst bei wirklich starkem Wind entsprechende Leistung lieferte. Böiger Wind brachte überhaupt nichts, da nur ein paar Sekunden lang Energie geliefert wurde. Bei nochmaliger Konzeption, würde ich lieber für das restliche Geld mehr Solarpanels kaufen. Diese gibt es ja inzwischen schon für €1.40 Euro / Wpv. Die Panels liefern bei Sonnenschein viel konstanter Strom und dadurch war bei unserem Standort die Ausbeute aus Solar viel höher als die aus Wind. Die kann natürlich bei Deinem Standort anders sein. Jedoch unbedingt vorher prüfen!

2.) Ich bin mit der Anlage sogar auf 48 Volt hoch gegangen, was sich ebenfalls sehr gelohnt hat, da ich viel kleiner Kabelquerschnitte verwenden konnte

3.) Sehr bewährt hat sich auch das Equipment von OutBack, vor allem die Möglichkeit dieser Geräte alle Energieflüsse detailliert zu erfassen und anzuzeigen. Nur wenn man genau weiss, welche Leistung wo erzeugt und wo verbraucht wird, kann man das System mit der Zeit optimieren. Da wir in meinem Projekt nicht die Zeit hatten lange Vormessungen und Studien zu betreiben, sondern schnell eine funktionierende Lösung brauchten, waren wir gezwungen mit ungefähren Schätzwerten zu planen und danach zu optimieren. Dabei ist eine Energiebilanz-Anzeige sehr hilfreich. Übrigens funktioniert die Anlage nun seit zwei Jahren reibungslos und der Einsatz von Diesel-Generatoren ist praktisch nicht mehr notwendig ^_^

Vielleicht hilft Dir das ja auch etwas weiter.

Viele Grüsse

Alessandro
Gleichstrom
*****
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Alter: 64
Beiträge: 257
Dabei seit: 08 / 2009
Betreff:

Ladegenerator mit Frittieröl

 · 
Gepostet: 30.07.2010 - 23:34 Uhr  ·  #14
Hallo Jannis,

ich betreibe seit 20Jahren eine kleine autarke Stromversorgung in GR. Solar geht sehr gut. Wenn man Mühe nicht scheut, lohnt sich eine Nachführung. Wenigstens eine jahreszeitliche Verstellmöglichkeit von Hand würde ich unbedingt vorsehen. Gebrauchte Stapler-Akkus sind nach vertraulicher Rücksprache mit einem Händler keine erste Wahl. Die Teile sind teuer und werden geschrubbt bis zum geht nicht mehr. Was da übrig bleibt ist wirklich nur noch Altmetall. Es ist auch nicht nötig: Vor 5 Jahren habe ich mal Recherchen angestellt nach Bleiakkus made in Greece. Und, siehe da, es gibt sehr Preiswerte in Athen. Leider habe ich alle Unterlagen in GR zu liegen. Sorry! Es gab die ganze Palette und die Staplerakkus waren durchaus erschwinglich. Der Transport von Blei-Säure Akkus über Autobahnen ist auch nicht ganz ohne: Gefahrgut. Zum Windgenerator wurdest du schon hinreichend beraten. Ich selbst verwende einen Langsamläufer nach Kuhtz. Er ist wirklich nicht zu hören. Generatoren dazu habe ich übrigens noch auf Lager. Ein Ladegenerator, den du zu beliebigem Zeitpunkt starten kannst, gehört zu jeder autarken Stromversorgung. Es entbindet dich von teuren Überdimensionierungen seitens Solar/ Windkraft und bewahrt den Akku vor länger andauernder Tiefentladung. Denn das geht auf die Lebensdauer. Nachdem mir einst mein Benziner-Generator geklaut wurde, fragte ich mich ob das nicht auch effizienter und billiger geht. Statt 230V zu erzeugen und die mit einem Ladegerät, das den Generator ungünstig belastet auf 12V zu wandeln, kann man gleich eine PKW-LiMa von einem Dieselmotor antreiben. Diesel, weil das Teil lange laufen muß, wenn man die Akkus voll bekommen will. Die ersten 80% gehen recht flott. Der Rest dauert. Mit 3h Laufzeit muß man mindestens rechnen. Die Drehzahl eines Diesels kann man bei geringen Ladestrom herabsetzen. Es ist nicht mehr die volle Motorleistung erforderlich. Die Regelung der LiMa gleicht das bis zu einer gewissen Grenze aus (Feldstrom Eröhung). Das spart Sprit und Geräusch. Sprit: Ich benutze zum Betrieb eines normalen Wald&Wiesen Dieselmotors gefiltertes verbrauchtes Frittieröl. Das fällt in GR im Sommer massenhaft an, und wird stets unsachmäßig entsorgt. Du tust also noch was Gutes. CO2 neutral ist es auch noch. Im Abgas befinden sich nicht nur Aromen von Pommes, die alle hungrigen Hunde der Umgebung anlocken, sondern auch krebserregende Benzpyrene. Kein Grund zur Panik: Die findest du auch in jedem Rauch eines Lagerfeuers. Davon gibt es im griechischen Winter Unzählige, wenn die Bauern die abgeernteten Olivenzweige verbrennen. Noch ganz frisch, und damit sie brennen viel Diesel drüber gekippt. Zu allen Bastelwerken (Nachführung, Diesel-Genset, Laderegler, etc.) habe ich Fotos und Schaltpläne. Da es mir noch nicht gelungen ist in einem Beitrag mehrere Fotos einzufügen, und mir das auch keiner erklären kann, spare ich mir den Frust. Ich sende dir nach Bedarf.
Erdorf
Moderator
Avatar
Geschlecht:
Alter: 54
Beiträge: 3270
Dabei seit: 12 / 2009
Betreff:

Re: Inselbetrieb Konzept

 · 
Gepostet: 31.07.2010 - 01:07 Uhr  ·  #15
Hallo Gleichstrom,

Kannst du bitte, wenn du die Daten hast, mehr zu den "Bleiakkus made in Greece" posten.

Kenndaten, Preis, Kontakt, www, eMail, ...

Und noch etwas, vieleich intressiert dich das:
Ich lade auch mit (Gas) Generator bei, aber 'nur' max 3 x 30 Minuten (Hochstrom).

Zu den Batterien
ich arbeite seit ca. 7 Jahren mit gebrauchten Stablerbatterien für damals 300 Euro, 24 V, 500 Ah = 12 KWh.
Und das bei schlechter Ladung ...
Wobei ich jetzt die Akkus tauschen muss, was vollkommen OK ist ...


Gruß Frank
WindStav
*
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Athen
Beiträge: 5
Dabei seit: 03 / 2009
Betreff:

Re: Inselbetrieb Konzept

 · 
Gepostet: 31.07.2010 - 20:36 Uhr  ·  #16
Hallo Gleichstrom,

den Langsamläufer nach Kuhtz habe ich auch gebaut, allerdings kann ich in Griechenland keinen Generator dafür finden.
Was sind denn das für Generatoren , die du hast? Hast du sie in Deutschland oder in Griechenland?

Gruß
Stav
Gleichstrom
*****
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Alter: 64
Beiträge: 257
Dabei seit: 08 / 2009
Betreff:

Re: Inselbetrieb Konzept

 · 
Gepostet: 02.08.2010 - 23:08 Uhr  ·  #17
Zitat geschrieben von Erdorf

Hallo Gleichstrom,

Kannst du bitte, wenn du die Daten hast, mehr zu den "Bleiakkus made in Greece" posten.

Kenndaten, Preis, Kontakt, www, eMail, ...

Und noch etwas, vieleich intressiert dich das:
Ich lade auch mit (Gas) Generator bei, aber 'nur' max 3 x 30 Minuten (Hochstrom).

Zu den Batterien
ich arbeite seit ca. 7 Jahren mit gebrauchten Stablerbatterien für damals 300 Euro, 24 V, 500 Ah = 12 KWh.
Und das bei schlechter Ladung ...
Wobei ich jetzt die Akkus tauschen muss, was vollkommen OK ist ...


Gruß Frank


Im Moment kann ich nicht helfen. Ich habe mal gesucht und Tudor Hellenic gefunden. Aber die Firma war es nicht, und eine Seite haben die scheinbar nicht ?! Ab anfang November kann ich dazu antworten.

Deine Ladetechnik ist interessant. Warum 3x30 Min ? Wegen Gasung? Welche Ladeschlußspannung auf 20° bezogen? Was heißt Hochstrom?

Wo hast du die Staplerbatterien gefunden? Ich habe vor 10 Jahren sehr viel telefoniert, und nichts gefunden. Zufällig fand ich dann gebrauchte Stationärbatterien (24V/300Ah) kostenlos aus einer Großrechner USV. Die tun es bis heute bestens, waren auch immer gut geladen.

Gruß, Heinz
Gleichstrom
*****
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Alter: 64
Beiträge: 257
Dabei seit: 08 / 2009
Betreff:

Polymotor Italia DC-Generator für Windrad

 · 
Gepostet: 02.08.2010 - 23:16 Uhr  ·  #18
Zitat geschrieben von WindStav

Hallo Gleichstrom,

den Langsamläufer nach Kuhtz habe ich auch gebaut, allerdings kann ich in Griechenland keinen Generator dafür finden.
Was sind denn das für Generatoren , die du hast? Hast du sie in Deutschland oder in Griechenland?

Gruß
Stav


Ich habe die Generatoren in D. Siehe dazu auch mein Inserat unter "Biete-Suche". Mitte Oktober bin ich wieder auf dem Peleponnes, nähe Kalamata. Ich kann einen Generator mitnehmen. Weiteres bitte als PN

Gruß, Heinz
Erdorf
Moderator
Avatar
Geschlecht:
Alter: 54
Beiträge: 3270
Dabei seit: 12 / 2009
Betreff:

Re: Inselbetrieb Konzept

 · 
Gepostet: 03.08.2010 - 21:43 Uhr  ·  #19
Hallo Heinz,

Zitat
Ab anfang November kann ich dazu antworten..."


Ist nicht soo schlimmt, ich brauche halt 'neue' Akkus und wollte gerne mal Preise wissen.
Ich brauche die Akkus für Spanien, ein Transport ist sowie sehr unwirtschaftlich, ausser es gibt eine Filiale oder so ...

Zitat
Deine Ladetechnik ist interessant. Warum 3x30 Min ? Wegen Gasung? Welche Ladeschlußspannung auf 20° bezogen? Was heißt Hochstrom?

'Optimal' laden, mit niedriger Spannung dauert, wie du schon gesagt hast lange bis 'ewig'.
Das ist meiner Meinung nach nicht wirtschaftlich, Kraftstoff, Generatorstunden ...
Ich lade (mittlerweile) mit max. 30 V (24 V System) und max. 60 A, max. ca 1500 W max 30 min lang.
Bei 15 Minuten Kontrolle (Gasung darf nicht kochen), Ladung eventuell beenden.
Länger Laden bei diesen Bedingungen bringt nichts, man zerkocht nur die Batterie.
Hiermit bekomme ich in den 30 min. ca. 750 Wh geladen.
Das wird, falls erforderlich
1. am späten Abend gemacht, bevor der Strom abgeschaltet wird.
2. morgens gemacht bevor die Sonne richtig Leistung bringt.
3. zur Not noch am frühen abend gemacht, wenn die Sonne (fast) untergegangen ist.

Der Trick ist halt schnell viel Spannung (Druck) im Akku aufbauen,
und dann dem Akku seine Zeit geben diesen Druck zu verteilen,
hier muss der Generator dann aber nicht laufen ...
Mit einem intervall alleine bekommt man die Akkus nicht zu 100 % voll,
aber mit mehreren Intervallen kommt man den 100 % dann schon recht nahe.

Zitat
Wo hast du die Staplerbatterien gefunden?

Mein Vater hat die Akkus direkt in Spanien bekommen, gebraucht, stark sulfatiert,
jedoch ohne Bleisumpf am Boden. Die Akkus haben wir nun ca. 7 Jahre,
davon 3 Jahre zu wenig geladen -> Sulfatierung, 3 Jahre dann zu viel geladen -> Bleisumpf
und jetzt werden Sie in Intervallen geladen, bei kontrollierter Gasung.
Und der Füllgrad wird >= 70 % gehalten.


Du hast nicht zufällig eine Kontak für gebrauchte Akkus ?


Gruß Frank
Gleichstrom
*****
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Alter: 64
Beiträge: 257
Dabei seit: 08 / 2009
Betreff:

Schnelladung

 · 
Gepostet: 04.08.2010 - 20:40 Uhr  ·  #20
Hallo Frank,

vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Die Ladetechnik werde ich mal probieren. Der Ladestrom von 60A ist bei deiner Kapazität von 500Ah "nur" I/10. Also Nennladestrom. Nur Zulässig bis zum Erreichen der Gasung. Dann muß der Strom wesentlich kleiner werden falls man lange weiter lädt, was hier nicht der Fall ist. Mein Ladegenerator [img][/img] hat zwei LiMas, weil ich die 24V Batterie in 12V-Teilen Lade. Sie werden ungleich entladen. Die Ladeschlußspannung ist jeweils bis 15V einstellbar.
Ich mache das auch so wie du, den Generator nur zu betreiben wenn sonst nichts rein kommt. Dann allerdings läuft fast alles gleichzeitig (brunz!). Einen guten Tipp zur Beschaffung von Akkus habe ich leider nicht.

Gruß, Heinz
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0