Hallo,
da ich denke, dass im Bausatz-thread eher Konkretes zum Bausatz gehört, poste ich meine Anfängererfahrungen lieber extra
Ich möchte hier über meine Erfahrungen mit dem Scheibengenerator-Bausatz (Version 01)
Bausatz
von Menelaos und Uwe aus dem Forums-Shop berichten. Natürlich steht das Meiste zum Bausatz schon in obigen Thread und ich werde mich sicher an die Beschreibungen, die dort gegeben sind halten. Vielleicht ist es aber für einige doch interessant zu lesen, wie man als Einsteiger (das ist mein erster Scheibengenerator) damit klar kommt und welche Fehler man nicht machen sollte.
Wie ich schon im Bausatz-thread schrieb, war ich nach dem die Teile in kürzester Zeit angekommen waren nach dem Auspacken positiv von der Qualität und auch dem Umfang beeindruckt.
Hier noch mal die Teile die ich bestellt habe, leider ist die Glasfasermatte nicht auf dem Foto (reicht für 10 Statorhalter). Da ich die Glasfaserlagen für den Stator schon geschnitten hatte und das ewig piecksende Zeug schnell außer Kontaktweite haben wollte, hatte ich es schon in der „Glasfaserschublade“ sicher verstaut und hab sie dann beim Foto vergessen. Auch hatte ich bei dieser Aufnahme die Spulen schon gewickelt. Der Kupferlackdraht (1,6 mm) war ursprünglich auf der symbolisch dazugestellten Trommel.
Das Spulenwickeln
Das Wickeln der Spulen stellte sich mir als erste Herausforderung dar. Schließlich waren das meine ersten Spulen und mal vorher üben wäre irgendwie auch Materialverschwendung. Leider habe ich vom Wickeln keine Fotos gemacht.
Ich baute mir also eine Wickelvorrichtung nach dem Vorbild der, die auch Menelaos verwendet hat. Obwohl ich Buchenholz für die Seitenbrettchen verwendete, hielten diese dem seitlichen Druck nicht stand. Durch die Schlitze zum Einziehen der Bindedrähte wird das ganze sehr instabil und ich musste die erste Spule wieder „entwickeln“. Als seitliche Brettchen eignet sich 20 mm starkes Buchensperrholz gut, es hielt den Belastungen des Wickelns von 9 (eigentlich 10) Spulen stand.
Der nächste Versuch scheiterte jedoch wieder. Die Form für das innere Spulenloch hatte ich aus Buchenholz gemacht. Nach dem ich die Spule gewickelt, mit Drähten fixiert und das obere Seitenbrett abgeschraubt hatte, bekam ich die Spule nicht mehr vom Kern. Die Drähte hatten die Kanten des an sich harten Buchenholzes eingedrückt und lagen nun fest in den dabei entstandenen Vertiefungen.
Also nochmal die Spule „entwickelt“. Übrigens, um den Spulendraht wieder einigermaßen glatt zu bekommen, habe ich ein 1,8 mm Loch durch ein 4 cm dickes Holzbrett gebohrt und den Draht durchgezogen. Die beste Wirkung erzielt man dabei, wenn man das Brett etwas verkantet einspannt. Durch dieses Brett habe ich auch den (ja noch glatten) Draht für alle anderen Spulen gezogen.
Nachdem ich die vier Ecken des Spuleninnenlochs mit vier Stahlstiften versehen hatte, funktionierte die „Wickelmaschine“ endlich.
Wie das Wickelgerät in etwa aufgebaut war könnt ihr z.B. hier sehen:
Forum/cf3/topic.php?t=2423
Nach dem diese Problem beseitigt waren wickelte ich die neun Spulen, und obwohl ich keinen Vergleich mit den hier schon gezeigten Spulen wagen kann, war jede Spule besser als die vorherige…
Der Draht aus dem Bausatz reichte übrigens genau, obwohl ich anfangs sehr verschwenderisch damit umgegangen bin und sicher eine sehr materialintensive Wickeltechnik habe.
Einen Tipp, Spulenwickeln alleine ist blöd. Ständig fehlt einem die dritte und vierte Hand…
Die nächsten Spulen werden bestimmt schöner!
Die Gießform
baute ich aus zwei beschichteten Faserplatten und einer 10 mm Sperrholzplatte aus Buche als mittlere Formplatte.
Da die Spulen trotz 9 mm Wickelbreite eben doch ganz schön aufquellen, habe ich die Kanten der beiden Formteile mit „Panzertape“ abgeklebt. Das bringt ca. 0,5 mm Höhe und eine gute Trennschicht zum Polyesterharz. Als mir das für die Gießformhöhe noch immer zu wenig erschien -die inneren Spulenenden mussten ja noch nach außen- Klebte ich noch eine Lage PVC-Fußbodenbelag mit Doppelklebeband auf, das brachte nochmal einen Millimeter.
Hier eine Frage, sollte man das innere Spulenende schon beim Wickeln nach außen legen?
Das Verlöten und Gießen
Da die 1,6 mm des Spulendrahtes doch sehr starr sind, habe ich den Tipp von Menelaos befolgt und zuerst die Spulen in die Form eingeklebt. Natürlich muss dazu die Form in diesem Bereich isoliert werden, ich benutzte dazu eine Lederpflegevaseline, die ich noch rumliegen hatte. Also ca. 100 ml Gießharz angemischt, eine dünne Schicht gegossen, die Glasfasermatte draufgelegt und mit dem Rest des Harzes und einem Pinsel alles schön gleichmäßig verteilt, so dass die Vorzeichnung der Spulenpositionen wieder durchscheint. Dann die Spulen genau positioniert und mit allem was greifbar war beschwert.
Würde man die Spulen schon hier richtig festpressen können, wäre bestimmt noch etwas Statordicke einzusparen. Ich wusste jedoch nicht mit den starren Spulenenden wohin. Eigentlich hatte ich mir extra einen Ring zum Anpressen zugeschnitten, doch alle Versuche den Ring aufzulegen scheiterten daran, dass einzelne Spulen, z.T. sogar samt Glasfaserfließ verrutschten. Deshalb die schnell improvisierten Gewichte…
Nach dem Aushärten saßen die Spulen fest und ich konnte mit dem Verlöten beginnen. Da ich gestern vergessen hatte im Baumarkt nach passenden Klemmhülsen zu sehen und heute Sonntag war, wählte ich eine andere Methode:
An jedem Drahtende mit dem (scharfen) Messer ca, 12 mm sorgfältig abschaben und dann mit dünnem, nicht isoliertem Kupferdraht zusammen umwickeln. Ich benutzte dazu die Adern aus den früher mal von der Telekom verlegten Kabeln, die ich abisolierte. Dann mit etwas Lötfett bestreichen und mit einem nicht zu schwachen Lötkolben (100 W) verzinnen. Das Lötzinn fließt von ganz allein in alle Ritzen, wenn die Drahtenden die richtige Temperatur haben. Auch wenn es nicht schön aussieht, ich hoffe es erfüllt seinen Zweck.
Nachdem alles (hoffentlich richtig) verlötet war habe ich die Stränge nochmals durchgemessen. Zum Glück pro Strang 0,5 Ohm und die zigste Sichtprüfung bestätigte mir, ich habe alles richtig in Sternschaltung verbunden.
Dann alle Formteile mit der genannten Vaseline isoliert. Jetzt das Gießharz mit dem Härter versetzt, durchgerührt und eingegossen. Zuvor hatte ich mir die genaue Lage der Deckplatte angezeichnet und vier Bohrungen an den Ecken, sowie eine Bohrung für die Kabeldurchführung gesetzt. Nachdem die Form fast randvoll war legte ich die zweite Glasfasermatte auf, goss dann den Rest Harz drauf und versuchte mit eine Pinsel eingeschlossene Luftblasen aufzutreiben. Dann schnell die Deckplatte drauf, gegen verrutschen die vier Schrauben eingedreht und mit den Zwingen die Form zusammengedrückt.
Nach dem Aushärten konnte ich die obere Platte leicht mit einem Schraubenzieher abhebeln. Der sich mir darbietende Anblick erfreute mich:
Soweit meine ersten Erfahrungen. Bisher bin ich mit allem einigermaßen klar gekommen und kann bis hier den Bausatz nur Empfehlen, aber das Meiste war ja auch erst mal selber zu machen.
Nachdem ich mir das Ergebnis nochmal genau angesehen hatte, stellte ich einige Lufteinschlüsse an der Oberfläche fest. Vermutlich resultieren sie dadurch, dass ich beim Ansetzen der Zwingen bemerkte, dass das Harz schon langsam anfängt abzubinden und deshalb der Fluss innerhalb der Form nicht mehr möglich war. Grund ist, dass ich bisher eher mit dünnflüssigeren Epoxidharzen Erfahrungen habe, die ich in der Verarbeitungszeit einstellen konnte und deshalb etwas blind das Polyesterharz angemischt hatte.
Ich würde ja doch zur Verwendung eines Epoxidharzes raten, aber jeder hat so seine Erfahrungen und ich will hier nicht die Verwendbarkeit des Polyesters anzweifeln.
So das war Teil I, wenn weiterhin Interesse besteht berichte ich gern weiter.
Gruß Klaus
da ich denke, dass im Bausatz-thread eher Konkretes zum Bausatz gehört, poste ich meine Anfängererfahrungen lieber extra
Ich möchte hier über meine Erfahrungen mit dem Scheibengenerator-Bausatz (Version 01)
Bausatz
von Menelaos und Uwe aus dem Forums-Shop berichten. Natürlich steht das Meiste zum Bausatz schon in obigen Thread und ich werde mich sicher an die Beschreibungen, die dort gegeben sind halten. Vielleicht ist es aber für einige doch interessant zu lesen, wie man als Einsteiger (das ist mein erster Scheibengenerator) damit klar kommt und welche Fehler man nicht machen sollte.
Wie ich schon im Bausatz-thread schrieb, war ich nach dem die Teile in kürzester Zeit angekommen waren nach dem Auspacken positiv von der Qualität und auch dem Umfang beeindruckt.
Hier noch mal die Teile die ich bestellt habe, leider ist die Glasfasermatte nicht auf dem Foto (reicht für 10 Statorhalter). Da ich die Glasfaserlagen für den Stator schon geschnitten hatte und das ewig piecksende Zeug schnell außer Kontaktweite haben wollte, hatte ich es schon in der „Glasfaserschublade“ sicher verstaut und hab sie dann beim Foto vergessen. Auch hatte ich bei dieser Aufnahme die Spulen schon gewickelt. Der Kupferlackdraht (1,6 mm) war ursprünglich auf der symbolisch dazugestellten Trommel.
Das Spulenwickeln
Das Wickeln der Spulen stellte sich mir als erste Herausforderung dar. Schließlich waren das meine ersten Spulen und mal vorher üben wäre irgendwie auch Materialverschwendung. Leider habe ich vom Wickeln keine Fotos gemacht.
Ich baute mir also eine Wickelvorrichtung nach dem Vorbild der, die auch Menelaos verwendet hat. Obwohl ich Buchenholz für die Seitenbrettchen verwendete, hielten diese dem seitlichen Druck nicht stand. Durch die Schlitze zum Einziehen der Bindedrähte wird das ganze sehr instabil und ich musste die erste Spule wieder „entwickeln“. Als seitliche Brettchen eignet sich 20 mm starkes Buchensperrholz gut, es hielt den Belastungen des Wickelns von 9 (eigentlich 10) Spulen stand.
Der nächste Versuch scheiterte jedoch wieder. Die Form für das innere Spulenloch hatte ich aus Buchenholz gemacht. Nach dem ich die Spule gewickelt, mit Drähten fixiert und das obere Seitenbrett abgeschraubt hatte, bekam ich die Spule nicht mehr vom Kern. Die Drähte hatten die Kanten des an sich harten Buchenholzes eingedrückt und lagen nun fest in den dabei entstandenen Vertiefungen.
Also nochmal die Spule „entwickelt“. Übrigens, um den Spulendraht wieder einigermaßen glatt zu bekommen, habe ich ein 1,8 mm Loch durch ein 4 cm dickes Holzbrett gebohrt und den Draht durchgezogen. Die beste Wirkung erzielt man dabei, wenn man das Brett etwas verkantet einspannt. Durch dieses Brett habe ich auch den (ja noch glatten) Draht für alle anderen Spulen gezogen.
Nachdem ich die vier Ecken des Spuleninnenlochs mit vier Stahlstiften versehen hatte, funktionierte die „Wickelmaschine“ endlich.
Wie das Wickelgerät in etwa aufgebaut war könnt ihr z.B. hier sehen:
Forum/cf3/topic.php?t=2423
Nach dem diese Problem beseitigt waren wickelte ich die neun Spulen, und obwohl ich keinen Vergleich mit den hier schon gezeigten Spulen wagen kann, war jede Spule besser als die vorherige…
Der Draht aus dem Bausatz reichte übrigens genau, obwohl ich anfangs sehr verschwenderisch damit umgegangen bin und sicher eine sehr materialintensive Wickeltechnik habe.
Einen Tipp, Spulenwickeln alleine ist blöd. Ständig fehlt einem die dritte und vierte Hand…
Die nächsten Spulen werden bestimmt schöner!
Die Gießform
baute ich aus zwei beschichteten Faserplatten und einer 10 mm Sperrholzplatte aus Buche als mittlere Formplatte.
Da die Spulen trotz 9 mm Wickelbreite eben doch ganz schön aufquellen, habe ich die Kanten der beiden Formteile mit „Panzertape“ abgeklebt. Das bringt ca. 0,5 mm Höhe und eine gute Trennschicht zum Polyesterharz. Als mir das für die Gießformhöhe noch immer zu wenig erschien -die inneren Spulenenden mussten ja noch nach außen- Klebte ich noch eine Lage PVC-Fußbodenbelag mit Doppelklebeband auf, das brachte nochmal einen Millimeter.
Hier eine Frage, sollte man das innere Spulenende schon beim Wickeln nach außen legen?
Das Verlöten und Gießen
Da die 1,6 mm des Spulendrahtes doch sehr starr sind, habe ich den Tipp von Menelaos befolgt und zuerst die Spulen in die Form eingeklebt. Natürlich muss dazu die Form in diesem Bereich isoliert werden, ich benutzte dazu eine Lederpflegevaseline, die ich noch rumliegen hatte. Also ca. 100 ml Gießharz angemischt, eine dünne Schicht gegossen, die Glasfasermatte draufgelegt und mit dem Rest des Harzes und einem Pinsel alles schön gleichmäßig verteilt, so dass die Vorzeichnung der Spulenpositionen wieder durchscheint. Dann die Spulen genau positioniert und mit allem was greifbar war beschwert.
Würde man die Spulen schon hier richtig festpressen können, wäre bestimmt noch etwas Statordicke einzusparen. Ich wusste jedoch nicht mit den starren Spulenenden wohin. Eigentlich hatte ich mir extra einen Ring zum Anpressen zugeschnitten, doch alle Versuche den Ring aufzulegen scheiterten daran, dass einzelne Spulen, z.T. sogar samt Glasfaserfließ verrutschten. Deshalb die schnell improvisierten Gewichte…
Nach dem Aushärten saßen die Spulen fest und ich konnte mit dem Verlöten beginnen. Da ich gestern vergessen hatte im Baumarkt nach passenden Klemmhülsen zu sehen und heute Sonntag war, wählte ich eine andere Methode:
An jedem Drahtende mit dem (scharfen) Messer ca, 12 mm sorgfältig abschaben und dann mit dünnem, nicht isoliertem Kupferdraht zusammen umwickeln. Ich benutzte dazu die Adern aus den früher mal von der Telekom verlegten Kabeln, die ich abisolierte. Dann mit etwas Lötfett bestreichen und mit einem nicht zu schwachen Lötkolben (100 W) verzinnen. Das Lötzinn fließt von ganz allein in alle Ritzen, wenn die Drahtenden die richtige Temperatur haben. Auch wenn es nicht schön aussieht, ich hoffe es erfüllt seinen Zweck.
Nachdem alles (hoffentlich richtig) verlötet war habe ich die Stränge nochmals durchgemessen. Zum Glück pro Strang 0,5 Ohm und die zigste Sichtprüfung bestätigte mir, ich habe alles richtig in Sternschaltung verbunden.
Dann alle Formteile mit der genannten Vaseline isoliert. Jetzt das Gießharz mit dem Härter versetzt, durchgerührt und eingegossen. Zuvor hatte ich mir die genaue Lage der Deckplatte angezeichnet und vier Bohrungen an den Ecken, sowie eine Bohrung für die Kabeldurchführung gesetzt. Nachdem die Form fast randvoll war legte ich die zweite Glasfasermatte auf, goss dann den Rest Harz drauf und versuchte mit eine Pinsel eingeschlossene Luftblasen aufzutreiben. Dann schnell die Deckplatte drauf, gegen verrutschen die vier Schrauben eingedreht und mit den Zwingen die Form zusammengedrückt.
Nach dem Aushärten konnte ich die obere Platte leicht mit einem Schraubenzieher abhebeln. Der sich mir darbietende Anblick erfreute mich:
Soweit meine ersten Erfahrungen. Bisher bin ich mit allem einigermaßen klar gekommen und kann bis hier den Bausatz nur Empfehlen, aber das Meiste war ja auch erst mal selber zu machen.
Nachdem ich mir das Ergebnis nochmal genau angesehen hatte, stellte ich einige Lufteinschlüsse an der Oberfläche fest. Vermutlich resultieren sie dadurch, dass ich beim Ansetzen der Zwingen bemerkte, dass das Harz schon langsam anfängt abzubinden und deshalb der Fluss innerhalb der Form nicht mehr möglich war. Grund ist, dass ich bisher eher mit dünnflüssigeren Epoxidharzen Erfahrungen habe, die ich in der Verarbeitungszeit einstellen konnte und deshalb etwas blind das Polyesterharz angemischt hatte.
Ich würde ja doch zur Verwendung eines Epoxidharzes raten, aber jeder hat so seine Erfahrungen und ich will hier nicht die Verwendbarkeit des Polyesters anzweifeln.
So das war Teil I, wenn weiterhin Interesse besteht berichte ich gern weiter.
Gruß Klaus