Zitat geschrieben von berlin1109
@ Eugen, eben weil mir die Abhängigkeit des Widerstands bei Lampen u.ä. klar ist, habe ich ja diese "Last" aus zwei Halogenlampen gewählt. Auch wenn sich das erstmal widersprüchlich anhört, aber die Wendel der beiden, in Reihe geschalteten 1000 W Halogenleuchten werden sich bei der hier zu erwartenden Leistung wohl kaum so aufheizen, dass dadurch eine erhebliche Beeinflussung der Messungen entstehen könnte, sie würden sich eher wie ein fast konstanter Widerstand verhalten.
Gruß Klaus
Da täuscht man sich manchmal ganz gewaltig.
Es kommt natürlich wirklich darauf an wieviel Watt man da hinein bringt, denn das ist natürlich für
die zu erwartende Temperaturerhöhung der Wendel ausschlaggebend.
Was schätzt du wie heiss die Wendel werden wird ? Ich denke einige wenige hundert Grad sind da schnell
erreicht, oder? Ich glaube ab 600 Grad fängt es dunkel an zu glimmen.
Na mindestens 100 Grad werden doch aber ganz bestimmt drinn sein, selbst wenn man nur wenige Watt einleitet.
Rechnen wir mal wie sich der Widerstand einer Wolframwendel bei nur 100 Grad Temperaturerhöhung verändert.
Der Temperaturkoeffizient alpha für Wolfram beträgt laut Wikipedia 0,0048.
Die Formel zur Berechnung des Widerstandanstiegs lautet :
Rwarm = Rkalt * ( 1 + alpha * delta T)
In unseren Falle wäre das dann : 6,5 (ohm) * ( 1 + 0,0048(Koeffizient) * 100(Grad) ) = 9,62 Ohm
Der Widerstand nach nur 100 Grad Temperaturerhöhung der Wendel beträgt statt zuvor 6,5 Ohm nun 9,62 Ohm.
Anders ausgedrückt steigt der Widerstand bei nur 100 Grad Erwärmung um fast 50% an, ebenso der Messfehler.
Ich bin mir ganz sicher Klaus das du das niemals vermutet hättest. Ich war, als ich mir das zum ersten mal ausrechnete,
auch schockiert.
Deswegen schrieb ich das mit der direkten Flüssigkühlung (Draht mit direkten Flüssigkeitskontakt) eines Lastwiderstandes.
Um ehrlich zu sein wird nach meiner Einschätzung die Temperatur der Wendel bei so einer Messung sogar um
deutlich mehr als nur 100 Grad ansteigen, denn durch die geringe Masse und die gute Isolierung wird die Wendel
auch bei geringer Spannung schnell sehr heiss, was ja eigentlich auch Sinn der Sache ist....
Es gibt ein Drahtmaterial dessen Widerstand steigt bei Erwärmung ca. um den Faktor 500 (!) weniger an als bei Wolfram,
es ist Konstantan. Aus dem Material sind viele Drahtwiderstände gefertigt. Bei 100 Grad Temperaturerhöhung eines
Konstantan Widerstandes wäre der Messfehler nicht wie bei Wolfram 48%, sondern nur etwa 0,1 % !!
Wolfram ist vorsichtig formuliert nicht wirklich geeignet, aber andere Metalle sind auch nicht viel besser, teils sogar noch krasser.
Ohne konstante Temperatur geht da gar nichts.
Glühlampen sind aus den genannten Gründen nach meiner Meinung, auch wenn sie längst noch nicht glühen, für solche
Messungen (als einigermassen konstanter Lastwiderstand) leider absolut nicht geeignet.
Eugen