Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

ein Erfahrungsbericht
 
seti2
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Re: Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

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Gepostet: 05.08.2010 - 07:54 Uhr  ·  #41
Hallo,

ganz gute Lastwiderstände ergeben z.B. auch el. Wasserkocher. Mein Exemplar hier hat bei 230V 2,2kW Leistung. Das ergibt einen Widerstand von ca. 24Ohm. Um den Widerstand zu "drücken" müsste man mehrere Kocher parallel schalten.
Unschlagbar ist die Leistungsaufnahme (pro Kocher ca. 2KW), allerdings nur mit Wasserfüllung O-) (Hier vielleicht etwas übertrieben ,o.k.)

Am besten wird sein, so wie schon erwähnt, erst den Innenwiderstand des Generators zu ermitteln, und dann mit dem gleich großen Lastwiderstand zu belasten. (Leistungsanpassung)
Ich persönlich würde die Leistung nach dem Drehstromgleichrichter abnehmen und dort die Leistung messen, das scheint mir am realististen.

Schöne Grüße
Jürgen seti2
eisenloser
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Re: Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

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Gepostet: 05.08.2010 - 10:49 Uhr  ·  #42
Ich habe meinen Wasserkocher gerade mit 29,5 Ohm gemessen. :)
Damit könnte man bei ca. 200 U/min immerhin ca. 10 Watt aus dem Generator holen.
(Nur ganz grob überschlagen)

Eine Wasserfüllung wäre auf jeden Fall ratsam um die Heizschlange möglichst auf konstanter
Temperatur zu halten.
Deine Idee Jürgen finde ich sehr gut und ist auch sehr einfach umzusetzen.

Für eine Leistungsmessung muss er natürlich wirklich alle drei Phasen verwenden denn die 3
Einzelleistungen der 3 Phasen sollen sich dabei ja ergänzen. Man sollte also, genau
wie du es geschrieben hast, eine Leistungsmessung hinter dem Gleichrichter durchführen.

Ein paar Worte zu der oft zitierten Formulierung " Leistungsanpassung".
Es ist richtig das diese vorliegt wenn der Innenwiderstand oder besser die Impedanz eines
Generators gleich dem Wert des Belastungswiderstand ist.
In diesem Fall kann man die grösste Leistung aus dem Generator holen bevor er qualmt.

Vielen unbedarften Mitlesern suggeriert "Leistungsanpassung" allerdings oft das es ein anzustrebender
Idealzustand für einen Generator wäre was keineswegs der Fall ist, denn der Wirkungsgrad ist in
dieser Betriebsart äusserst bescheiden, er liegt dann bei nur etwa 50%.
Ein derart niederohmig belasteter Generator lässt sich auch nur noch sehr schwer drehen, das ist dann
schon eine "Hardcore" Messung. :)

Eugen
Uwe Hallenga
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Re: Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

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Gepostet: 05.08.2010 - 10:58 Uhr  ·  #43
Ich habe mal für einen lang gehegten Traum etwas investiert und jetzt sind wir gerade dabei unseren eigenen Generator-Test-Messstand zu bauen. In hoffentlich 14 Tagen wird er dann auch für alle Bastler hier im Forum zur Verfügung stehen.

Antrieb mit 2,2kW, großem Vierbackenfutter, variablen Drehmomentstützen und Frequenzumrichter als Drehzahlsteuerung (ca. 10 - 1.500U/Min). Damit dürften wir unseren beiden Prototypen mal so richtig quälen und mal bis an die Temperatur- und Leistungsgrenzen fahren können. Das meisten an Messtechnik ist auch schon da. Ich bin SEHR gespannt.
Fotos folgen sobald das Gerundgerüst fertig ist.

Für kleinere Generatoren habe ich sogar schon ein Drehmomentmesssensor ersteigert mit drehender Welle mit Elektronik und Auswerteeinheit (leider fehlen mir dazu noch weitere Angaben).

Gruß Uwe
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Re: Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

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Gepostet: 05.08.2010 - 12:30 Uhr  ·  #44
Hallo,

da lag ich wohl mit meinen Überlegungen zum Lastwiderstand reichlich daneben. <_<

Nochmals vielen Dank für die vielen Hinweise. Mir ist klar, dass diese Messungen nur Spielerei sein werden und mit den Messungen an Uwes angekündigten Messstand keinesfalls mithalten können. Bin auch sehr gespannt, was ihr dort für Ergebnisse erzielen werdet.

Für meine kleinen Messungen werde ich mir jetzt aus einer Heizwendel eines alten Haarföns einen passenden Widerstand basteln und entsprechend des Vorschlags von Eugen die Heizwendel im Wasser kühlen. Wenn das zu heiß wird, kann ich ja den Pool damit heizen. :D

Wie ich schon mal erwähnt hatte, möchte ich den Widerstand so um die 6-7 Ohm auslegen, da hier die mechanische Belastung für meinen Testaufbau noch erträglich ist und Akkuschrauber bzw. Bohrmaschine noch rundlaufen. Einen Lastwiderstand entsprechend des Phaseninnenwiderstands (ca. 0,5 Ohm) wäre natürlich auch sehr interessant. Mal sehen wie alles läuft, vielleicht probier ich das auch noch mal?

Ohne den Anspruch auf messtechnische Genauigkeit möchte ich eben doch wissen was der Generator so für Werte bringt (hat).
Dazu habe ich erst mal folgende Messungen geplant:

  • Die Spannung zwischen den Phasen im Leerlauf und unter Last
  • Die Spannung nach dem Gleichrichten im Leerlauf und unter Last


Gruß Klaus
berlin1109
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Re: Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

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Gepostet: 06.08.2010 - 13:16 Uhr  ·  #45
Hallo,
gestern sind die letzten Teile für den Generator eingetroffen (Gehäuse mit Schleifringen, Windfahne und "Schwanz"), sieht alles sehr gut aus und ich möchte mich auch nochmal bei Uwe (dem Shopbetreiber) recht herzlich für den schnellen und guten Service bedanken.

Bei den Messungen bin ich nun auch weiter gekommen, einen Bericht + Fotos gibts heute Abend oder spätestens morgen,

Gruß
Klaus
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Re: Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

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Gepostet: 07.08.2010 - 19:49 Uhr  ·  #46
Teil V Messungen (Aufbau und Montage)

Nachdem ja hier schon viel zum Messen geschrieben wurde, möchte ich nun meinen Aufbau für die Messungen und die Ergebnisse vorstellen.
Hier erst mal die Messinstrumente:



Drehzahlmesser mit Hallsensor und RFM 12 Funksendemodul auf ATmega8/16 Basis (Arduino-Plattform). An der Rotorscheibe haftet ein kleiner Magnet als Impulsgeber. Das Ganze ist in einem Kunststoffröhrchen untergebracht. In der weißen aufgeschnittenen Plastikflasche habe ich ein Batteriepack mit Heißkleber eingegossen, so dass alles Wetterfest ist und möglichst lange autark läuft. (Habe gerade eine größere Menge Mignonzellen AA geschenkt bekommen, die müssen verbraucht werden)



Multimeter und der RFM 12 Empfänger mit ATmel168 und Display. Der aktuelle Wert wird oben links Angezeigt.
(Ua; Um = U/min max, höchster gemessener Wert, Uges sind die bisher absolut gemessenen Umdrehungen)

Das war der erste Aufbau der sich jedoch aus verschiedenen Gründen nicht bewährte:



Erst mal schraubte ich das zweite Flanschlager auf, danke für den Tip von Wind_stefan.



Dann ersetzte ich die, aus zwei Plastikdosen-Deckel selbst gemachte Mitnehmerscheibe, durch eine stabile Hartgummischeibe (Bohrmaschinenansatz zum Schleifen). (Aber für die ersten Leerlaufmessungen und „leichteren“ Lastmessungen haben sich die Plastikscheiben aber auch bewährt…)



Die „Last“ habe ich dann von den zwei schon zuvor erwähnten Halogenleuchten:



auf einen selbst angefertigten Lastwiderstand (6 Ohm) aus der Heizwendel eines Haarföhns, welcher im Wasserbad gekühlt wird, umgestellt:





Letztendlich sah das Ganze dann so aus:



Für die Messungen nach Gleichrichtung verwendete ich den schon mal erwähnten B6-Gleichrichter (sechs IN5406-Dioden)
Mit dem Akkuschrauber (stufenlos, zwei Gänge) habe ich versucht die Drehzahl möglichst konstant einzupegeln und dann die Daten abgelesen. Das war eine ganz schöne Tortur und ich freute mich, wenn meine Frau Zeit hatte das Ablesen zu übernehmen und ich mich ganz auf eine konstante Drehzahl konzentrieren konnte.

Hier noch zwei Dinge zur Montage.
Obwohl ich nach dem Ablängen (mit Flex und Feile) der Gewindestangen zur Aufnahme der Rotorscheiben diese extra noch abgebürstet hatte, befanden sich immer noch genügend sehr feine Eisenspäne im „System“. Durch die Drehungen bei den Messungen wurden diese Partikel scheinbar aufgewirbelt und sammelten sich u.a. auf der Vorderseite der Rotorscheibe.



Es ergab ein schönes Bild, als sich diese Späne immer entgegengesetzt der Rotorscheibendrehung bewegten und wie tanzende Würstchen die Scheibe umkreisten.



Also baute ich die Statorscheibe nochmals ab und konnte dann die feinen Eisenspäne leicht abwischen. Die Späne an der schon montierten hinteren Rotorscheibe ließen sich mit Klebeband von der magnetischen Oberfläche abtupfen.
Interessant fand ich den Effekt, dass sich die Eisenteilchen auf einem ganz bestimmten Radius auf der Statorscheibe sammelten und bewegten (siehe Foto) und dieser nicht im Zentrum der Magnet- bzw Spulenanordnung liegt!?

Für die Montage/Demontage der Statorscheibe habe mir noch aus einer Kapaplatte einen Ring geschnitten, damit der Schraubenschlüssel nicht immer so hart gegen die Kunstharzscheibe schnippt - sehr hilfreich.



Bei der Montage der zweiten Rotorscheibe hatte ich Probleme die Scheibe überhaupt auf die Gewindestangen positionieren zu können. Immer wieder drehten die Bolzen weg. So musste ich die hintere Rotorscheib mit einer Zwinge fixieren.



Endlich ließ sich die zweite Scheibe aufsetzen und - um so näher sie an die hintere Scheibe kam - verstärkte sich die magnetische Anziehung, so dass ich vorsichtshalber Schaumgummi zwischen die Stator- und Rotorscheibe stopfte, um den Aufprall zu dämpfen. Der letzte Zentimeter wurde dann auch so übersprungen und die vordere Rotorscheibe saß nach einem (gedämpften) Klick an ihrer Position.



Das war der mechanische Teil der Messreihe, gleich gibt es die Ergebnisse...

Gruß
Klaus
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Re: Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

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Gepostet: 07.08.2010 - 21:50 Uhr  ·  #47
Teil VI Messungen (Ergebnisse)

Mit dem oben beschriebenen Aufbau habe ich folgende Messungen durchgeführt:


Eine Rotorscheibe:

Phase 1 und 2 ohne Last / mit Last
Phase 1 und 3 ohne Last / mit Last
Phase 2 und 3 ohne Last / mit Last
Gleichgerichtet ohne Last / mit Last

Beide Rotorscheiben
Phase 1 und 2 ohne Last / mit Last
(Phase 1 und 3 sowie 2 und 3 habe ich mir erspart, da hier keine neuen Ergebnisse mehr zu erwarten waren…)
Gleichgerichtet ohne Last / mit Last

Zuvor habe ich nochmal den Innenwiderstand der drei Phasen ausgemessen:
1 – 2 = 0,5 – 0,6 Ohm
1 – 3 = 0,5 Ohm
2 – 3 = 0,5 Ohm

Hier der Vergleich der Leistung mit einer und mit zwei bestückten Rotorscheiben:





Es ist nicht ganz das Dreifache (eisenloser: „Ich persönlich tippe auf 3 fache Spannung“).
Hier noch andere Messergebnisse









und die gesamten Messdaten sind in einer Excel Datei als Anhang nachzulesen.

Pro Drehzahl habe ich je drei Messungen durchgeführt um die Messfehler auszugleichen

Zum Schluss habe ich mit jeweils einer und zwei Rotorscheiben am B6-Gleichrichter den Ladebeginn an einem kleinen 12 V 4Ah Akku bei einem Ladestand von 12,4 V durchgemessen:
Eine Scheibe: Ladebeginn bei ca. 200 U/min
Zwei Scheiben: Ladebeginn bei 70-80 U/min

Wenn jetzt die Frage aufkommt, warum die Lastmessreihen mit zwei Scheiben plötzlich abbrechen, dafür gibt es nur eine Erklärung: Die Leistung habe ich am „Teststand“ nicht mehr aufbringen können.
Als dann auch der eigentlich leistungsstarke Akkuschrauber auch mit frisch geladenem Akku nicht mehr wollte, holte ich eine alte DDR-Bohrmaschine mit stufenloser Regulierung her, bei ca. 140 U/min (Gleichrichtung) sprang da permanent der Überlastungsschutz raus. Letzter Test war eine zwei Gang / zwei Stufen Schaltbare Bohrmaschine mit 480 W angegebener Leistung, die drehte zwar weiter, aber bei etwa der gleichen Last (ca. 160 U/min) fasste das Bohrfutter nicht mehr und die Mitnehmerscheibe drehte durch. Auch bei dem zweiten Bohrfutter, was ich noch liegen hatte, schaffte ich es nicht, über die erreichten Drehzahlen hinauszukommen. Es war irgendwie eine „Grenze“ - vielleicht liegt dahinter die große power?
Da muss wohl doch Uwes Teststand her!

Das Ganze ist für mich als Einsteiger in die Windkraft unheimlich lehrreich und fasziniert mich.
Für euch alte Hasen sicher nichts neues, aber ich hatte bisher nur ein Nabendynamo-Windrad gebaut. Jetzt werde ich plötzlich mit Kräften konfrontiert, die mir fast die Bohrmaschine aus der Hand reißen…
Theoretisch war mir das klar, aber praktisch erleben ist was anderes.
Zu den Kräften die ich jetzt gespürt habe und dem weiteren Aufbau demnächst mehr.

Gruß
Klaus
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eisenloser
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Re: Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

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Gepostet: 07.08.2010 - 23:18 Uhr  ·  #48
Hallo Klaus und vielen Dank für deine hervorragende Arbeit.
Man kann richtig mitfühlen wie Dir das ganze Spass gemacht hat.

Sehr interessant finde ich auch deinen "Lastwiderstand" im Wasserglas. :)
Er scheint ja gute Dienste geleistet zu haben. Konntest du eine Erwärmung des
Wassers feststellen ?

Du hast schön beschrieben wie eindrucksvoll du erfahren konntest was es bedeutet
"nur" ca 55 Watt an Leistung, allerdings bei nur 160 U/min zu erzeugen.
Es wäre Dir längst nicht so dramatisch vorgekommen wenn du diese Leistung bei der
10 fachen Drehzahl hättest erzeugen sollen. Bei nur 160 U/min liegt das benötigte
Drehmoment (das du so eindrucksvoll in deinen Händen spürtest) aber bei rund 3 Nm.
Auch sind die Bohrmaschinen meist nicht wirklich darauf ausgelegt bei so geringen
Drehzahlen viel Leistung abzugeben.

Das wichtigste aber, das sicherlich viele interessiert, hast du sehr schön und fast
schon mit wissenschaftlicher Genauigkeit heraus gearbeitet, der Unterschied der
induzierten Spannung bei Verwendung von einer oder zwei Magnetscheiben.

Wenn ich den Durchschnitt der Werte (mit Gewichtung auf die höheren Drehzahlen
wegen geringeren Meßfehler) richtig ermittelt habe, dann liegt der Faktor bei etwa 2,3.

Ein Scheibengenerator dieser Bauart mit nur einer Magnetscheibe erzeugt also rund
2,3 mal weniger Spannung als ein baugleicher Generator mit zwei Magnetscheiben.
Der Unterschied ist geringer als ich es erwartet hätte, aber immer noch sehr deutlich.

Vielen Dank

Eugen
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Re: Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

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Gepostet: 08.08.2010 - 20:50 Uhr  ·  #49
Hallo

Zitat
...Sehr interessant finde ich auch deinen "Lastwiderstand" im Wasserglas. :)
Er scheint ja gute Dienste geleistet zu haben. Konntest du eine Erwärmung des
Wassers feststellen ?...


Er hat sich bewährt, doch meine Hoffnung damit den pool heizen zu können, hat sich leider nicht erfüllt. Das Wasser wurde zwar spürbar immer Wärmer, aber leider doch nur "Handwarm", also von ca. 20 auf 30 Grad C.

Gruß
Klaus
berlin1109
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Re: Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

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Gepostet: 09.08.2010 - 22:28 Uhr  ·  #50
Hallo,
nachdem der Generator soweit fertig ist und ich nach der Testreihe sehr zufrieden damit bin, habe ich mir noch mal ein par Gedanken dazu gemacht:

Beim "Herumspielen" mit einer Rotorscheibe habe ich wohl bemerkt, dass der Luftspalt einen großen Einfluss auf die Leistung hat. Ob 3 mm oder nahe einem Millimeter machte schon was aus. Um mechanische Problem auszuschließen hatte ich mich für einen großen Luftspalt entschieden. Dabei spielte auch der Hinweis von Max eine Rolle:
Zitat
Hallo Klaus,

Eigentlich sollte ein Luftspalt von etwa 1 mm auf jeder Seite des Stators ausreichen. Mit dem Bausatz o1 wird das aber nicht so ganz leicht werden. ALs wir ihn für Tests zusamengebaut haben, eierten die Rotorscheiben gegeneinander und hatten also Planschlag. AUch nach vielem Gefummel haben wir das nicht wegbekommen. Es liegt wohl daran dass sich die Lager gegeneinander verkanten....irgendwie...darum sind wir im Bausatz 02 auch auf Laufstummel umgestiegen und nun drehen die Scheiben plan...aber vielleicht ist das bei dir ja nicht so dolle wie bei uns. Es ist auch nicht wirklich schlimm, sieht nur etwas dusselig aus, probiere mal wie das bei dir hinkommt ... sicherlich brauchst du dann auf keder seite 2-3 mm Platz zwischen STator und Magneten.


Gruß
Max


Obwohl ich das "Eiern" der Scheiben zwischenzeitlich auch hatte, hat es sich mit dem jetzigen Zusammenbau ("Endfassung?") auf ca. 0,5 mm reduziert. Das heißt, das jetzt noch genügend Spiel wäre die Leistung zu optimieren. Z.Zt. habe ich auf jeder Seite einen Luftspalt von 2-3 mm. Der absolute Abstand zwischen Magnet und Magnet beträgt 18 mm. Es wäre sicher möglich, den Abstand um 2 mm auf 16 mm zu verringern. Was würde das bringen? Vielleicht können die Mathematiker und Theoretiker hier was dazu sagen?

Da aber bei mir sehr ungünstige Windbedingungen herschen und wie schon mal gesagt, ich das "Abwürgen" des Repellers bei schwachem Wind befürchte, lass ich den Luftspalt erst mal so. Trotzdem glaube ich, dass man aus diesem Gnererator noch mehr rausholen kann.

Vielleicht kommt man dann auch dem von Eugen geschätzten Wert (3 X) etwas näher?

Gruß Klaus
fiedje
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Re: Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

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Gepostet: 10.08.2010 - 07:42 Uhr  ·  #51
Meine Einschätzung auf Grund meiner Experimente am Teststand geht dahin, dass bei geringerem Luftspalt auch der Unterschied zwischen einseitiger Magnetplatte und doppelter Magnetplatte kleiner wird.

Der Unterschied zwischen nur Gegenplatte ohne Magnet und Platte mit Magnet lag bei ca. 1,3V zu 2,2 V (nur Spannung ohne Last)
Bilder vom Oskar im Thread: Kompromißlösung Stahlgegenscheibe bei nur einer Magnetscheibe -Grundsatzdisussion
Demnächst werd ich das auch noch mal komplett ohne Gegenplatte gegen Gegenplatte und paarweiser Magnete mit verschiedenen Abständen messen...
Die Werkstatt ist nun fertig, muss nur noch richtig eingeräumt werden.

Gruss Friedhelm
eisenloser
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Re: Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

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Gepostet: 11.08.2010 - 01:58 Uhr  ·  #52
Hier mal auszugsweise was Max an anderer Stelle hier im Forum schon einmal gepostet hatte.
Den Werten liegen Magnete von 40 x 40 x 15mm auf einer 10mm starken Eisenplatte zu Grunde.
Klaus da deine Magnete nur 10mm hoch sind, musst du um vergleichbare Resultate zu erhalten
in den Werten von Max den Unterschied bei einem grössen Luftspalt nachschauen.
So würde ich z.B. in der Tabelle den prozentualen Unterschied nicht zwischen 16 und 18mm
suchen, sondern eher zwischen 23 und 25mm.

Werte die Max postete:

Luftspalt ( mm ) Flussdichte ( T )

45.................................0,45
35.................................0,53
30.................................0,7
25.................................0,8
20.................................0,88
15.................................0,93
10.................................0,96
5..................................1,0




Die Veränderung des magnetischen Flusses sollte laut diesen Angaben in der Gegend um 5 % liegen.
Die erzeugte induzierte Spannung verläuft proportional zur Höhe des magnetischen Flusses.
Die Spannung sollte sich (bei gleicher Drehzahl) um ca. 5 % verändern.

Eugen
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Re: Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

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Gepostet: 17.08.2010 - 20:52 Uhr  ·  #53
Hallo zusammen,

Nach 1000 Segelkilometern rund um die schwedischen Inseln bin ich wieder zu Hause und sehe mit Freude was sich hier in der Zwischenzeit alles getan hat.

Prima sieht dein Generator aus Klaus :-)
Ich bin etwas verwundert über den niedrigen Ladebeginn. 70-80 UPM finde ich erstaunlich wenig- ist aber gut :-)

Wenn du planst, das WIndrad auf 12 V Basis zu betreiben, dann würde ich den Luftspalt nicht weiter verkleinern da der Rotor sonst, wie schon richtig von dir vermutet abgewürgt werden könnte.
Da du ja aber noch geug Raum hast um den Luftspalt och wieter zu vrkleinern, würde ich dir raten das auch zu tun und die ANlage dann als 24 V Version laufen zu lassen. Die verluste wären wesentlich kleiner und der Wirkungsgrad wüde sich stark erhöhen, vor allem wenn es mal etwas mehr bläst.

Gruß
Max
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Re: Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

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Gepostet: 18.08.2010 - 02:09 Uhr  ·  #54
24V ist hinsichtlich der Verluste wirklich viel besser, bzw. ist eine höhere Spannung aus dieser
Sicht immer vorzuziehen.
Die Verringerung des Luftspaltes um die möglichen 2mm ergibt aber für sich alleine genommen
nach deinen Werten in diesem konkreten Fall aber nur eine recht geringe Erhöhung der Spannung
die bei weitem nicht ausreicht um auf 24 V bei annähernd gleicher Drehzahl zu kommen.
Das würde dann bedeuten das er einen Repeller benötigt der doppelt so schnell dreht ?
(nebst anderer Hardware um diese 24V überhaupt nutzen zu können.)

Eugen
Menelaos
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Re: Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

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Gepostet: 18.08.2010 - 03:07 Uhr  ·  #55
Hallo Eugen,

Das sehe ich ganz anders. 2mm Weniger Luftspalt machen eine ganze Menge aus. Wenn die Drehzahl für den Ladebeginn shcon jetzt bei sagen wir mal 75 UPM liegt, so wird es nach der Verringerung des Spaltes sicherlich im Bereich um die 65 UPM anzusiedeln sein. Damit kann man prima auf 24 V gehen. Rein rechnerisch hätte man dann einen Ladebeginn bei etwa 3 m/s. Praktisch wird es aber etwas früher sein denn man rechnet ja mit der Auslegungsschnelllaufzahl welche dann erreicht wird wenn der Rotor genau die Leistung aufbringt die vom Generator abgefordert wird. Vor dem Erreichen der Ladespannung läuft er aber im Leerlauf, da keine Last abgenommen wird. Die Leerlaufdrehzahl ist aber höher als durch die Auslegungs SLZ bestimmt so dass der Cut in schon früher stattfindet.

Man landet dann sicherlich bei knapp unter 3 m/s Laebeginn und das finde ich total OK. Zudem vermeidet man bei mehr Wind dass der Rotor zu schnell in Stall geht und vom Geni abgewürgt wird.

Klaus, überprüfe doch bitte nochmal deine Drehzahl für den Ladebeginn, ich kann mir das nicht wirklich vorstellen. Mein Geni hat genau die gkleiche anzahl an WIndungen und nur 16 mm Luftspalt. Ladebeginn bzw. Erreichen der 12 V setzt bei mir aber erst bei etwa 95 UPM ein. Bei dir sind es 18 mm Spalt und dann schon cut in bei 70-80 UPM...???

Gruß
Max
fiedje
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Re: Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

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Gepostet: 18.08.2010 - 07:58 Uhr  ·  #56
Zitat geschrieben von Menelaos

Hallo zusammen,

Nach 1000 Segelkilometern rund um die schwedischen Inseln......

Das ist ja schon gemein, so was zu schreiben.... :-/
Ich war dieses Jahr das erste Mal seit über 15 Jahren erst im August das 1. Mal aufm Böötchen, und das dann auch nur übers WE und überwiegend zum Putzen.. :'(

Gruss Friedhelm
eisenloser
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Re: Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

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Gepostet: 18.08.2010 - 08:10 Uhr  ·  #57
Zitat geschrieben von Menelaos

Das sehe ich ganz anders. 2mm Weniger Luftspalt machen eine ganze Menge aus. Wenn die Drehzahl für den Ladebeginn shcon jetzt bei sagen wir mal 75 UPM liegt, so wird es nach der Verringerung des Spaltes sicherlich im Bereich um die 65 UPM anzusiedeln sein. Damit kann man prima auf 24 V gehen.

Ich bin bei meinen Überlegungen von deinen Werten ausgegangen die du hier im Forum mal nanntest.
Vielleicht hast du noch nicht alles durchgelesen gehabt was zwischenzeitlich geschrieben wurde.
Nachdem was du hier im Forum gepostet hast, dürfte der Unterschied in der Spannung zwischen 18 und 16mm
keine 5% ausmachen.
Wenn also vorher die Drehzahl für 12 V passend ist, dann wären es mit 5% mehr noch lange keine 24V.
Oder habe ich etwas falsch verstanden ?


Eugen
Menelaos
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Re: Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

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Gepostet: 18.08.2010 - 08:39 Uhr  ·  #58
Hallo Eugen,

Nunja...was heißt denn eigentlich für 12 V passend...?!

Ich denke, dass wenn man den Ladebeginn bei 12 V auf bis zu 65 UPM senken kann, dass man dann schon im sinvollen bereich für eine 24 V Anwendung liegt....oder eben einen extrem frühen Ladebeginn bei 12 V Systemen hat. Letzteres klingt zwar sehr schön, ist aber meiner Meinung nach nicht immer wünschenswert. Man rechne sich mal aus was beispielsweise bei 2 m/s WInd überhaupt an Leistung zu holen ist...das ist nicht viel und lohnt kaum. Ab kurz unter 3 m/s wird es dann langsam interessant wie ich meine...

Dazu kommt dann auch noch dass dieser Bausatz ja mit Rohrflüglern arbeitet. Die Diger funktioieren prima und kosten recht wenig, sind aber auch keine Wirkungsgradwunder, vor allem bei kleinen Drehzahlen bzw. wenig Wind.

Die wenigen Verluste die man vielleicht durch einen etwas späteren Ladebeginn hat holt man durch den besseren Wirkungsgrad des 24 V Systems bei so kleinen NAlagen dicke wieder rein. Mit den Daten die Klaus hier gepostet haben würde ich definitiv auf 24 V gehen...aber das ist nur meine persönliche Meinung und natürlich diskutabel :-)

@ Friedhelm:

Nächstes Jahr wollen wir nach Island segeln und auch in Schottland und Irrland mal vorbeischauen. Dazu chartern wir uns dann was größeres, wohl im Bereich um die 15 Meter. Wenn du magst kannst du gerne mitkommen, Platz ist genug :-)

Gruß
Max
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Re: Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

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Gepostet: 18.08.2010 - 14:16 Uhr  ·  #59
Hallo,
in den letzten Tagen hatte ich viele andere Sachen um die Ohren und nachdem hier so viele neue Beiträge geschrieben wurden, muss ich mich doch wiedermal melden.

Zur Diskussion um den Luftspalt und der Entscheidung ob 12V- oder 24V -System will ich erstmal mitteilen, dass ich mich auf lange Sicht damit noch befassen möchte. Zur Zeit habe ich jedoch nicht vor an dem oben beschriebenen Aufbau was zu ändern.

Habe in den letzten Tagen erst einmal die Repeller und die Nabe mit einen Überzug versehen, ein passendes 2 m / 2" Rohr besorgt und lackiert. Das Windrad möchte ich jetzt zur Probe im Garten aufstellen. (Mit nur ca. 2,50 m Höhe, an einem ungünstigen Standort... Bilder davon kann ich dann hoffentlich am Wochenende posten)
Das Ganze mach ich erstmal nur, weil ich mich um einen passenden Mast kümmern und dazu auch noch das Bauamt konsultieren muss. Letzendlich ist der endgültige Standort noch nicht genau festgelegt und das wird sich sicher noch bis in den Herbst hineinziehen.

Damit ich aber die ganze Konstruktion mal in Aktion sehen kann - der genannte provisorische Testaufbau.
Hier kann ich dann auch leicht verschiedene Varianten ausprobieren. Die 24V-Version würde mich schon sehr interessieren und die hier gepostete Diskussion dazu finde ich auch sehr interessant.

Nochmals danke für die Hinweise.
Die Drehzahl für den Ladebeginn werde ich sobalt als möglich testen.

Gruß Klaus
berlin1109
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Re: Baubericht - Bausatz für Scheibengenerator

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Gepostet: 22.08.2010 - 20:34 Uhr  ·  #60
Hallo,
wie angekündigt, hatte ich ja eigentlich vor am Wochenende den beschriebenen Probeaufbau vorzunehmen. Leider kam es dann anders…

Als ich nochmals den Ladebeginn ausmessen wollte stellte ich fest, dass mein bisheriger Teststand jetzt seine Schuldigkeit getan hat. Durch die Feuchtigkeit der letzten Woche ist die Spanplatte etwas aufgequollen und das Ganze etwas instabil geworden. Bei höheren Drehzahlen (mehr Krafteinwirkung) drückt der Statorhalter unten gegen die hintere Spanplatte wodurch der Stator nicht mehr zentriert bleibt. Dadurch schleiften die als Abstandshalter für die beiden Rotorscheiben benutzten M12 Muttern am Rand der inneren Statoröffnung. Das würde bei der endgültigen Montage am Generatorkopf sicher nicht auftreten, doch entschied ich mich zur Sicherheit die vordere Rotorscheibe nochmal abzunehmen und die Mittelöffnung des Stators noch um 1-2 mm zu vergrößern. Wenn sowas nach dem Aufbau auftritt, wäre der Aufwand um ein Vielfaches größer…

Jetzt konnte ich gleich mal die Funktion der M6 Gewindebohrungen in der vorderen Statorscheibe testen. Auch meine falschen Überlegungen zum Abziehen der Rotorscheibe in einem vorherigen Post kann ich jetzt korrigieren.
Das Ganze sah dann so aus:






und funktioniert wunderbar. Danke Max für den goldwerten Tipp mit den vier M6 Gewinden! :-)

Da das Schleifen erst bei höherer Belastung auftrat, konnte ich den Ladebeginn nochmals ausmessen. Dazu benutzte ich einen einfachen Laderegler (s.o.), einen 12V Akku der noch eine Spannung von 12,2 V hatte und ein Multimeter. Der Ladebeginn lag so um die 90 U/min, in diesem Aufbau also etwas höher als bei den anderen Tests, die ich ja nicht mit dem Laderegler, sonder einem einfachen Brückengleichrichter durchführte.

Mal sehen wann ich nun dazu komme den Probeaufbau abzuschließen. Bis dahin möchte ich mir noch ein stabiles Gestell anfertigen, auf dem ich den fertig montierten Generator samt Rotorblättern befestigen kann. Da kann ich dann den Generator sicher "abstellen" aber auch weitere Messungen oder erforderliche Nachjustierungen durchführen.

Gruß
Klaus
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