Dem Wind geht die Puste aus

 
Ohrwurm
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Dem Wind geht die Puste aus

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Gepostet: 18.10.2010 - 07:51 Uhr  ·  #1
Atmosphärenforschung
Dem Wind geht die Puste aus

Der Wind bläst uns auf der Nordhalbkugel immer schwächer um die Ohren. Um fünf bis 15 Prozent habe seine Stärke in Bodennähe in den vergangenen 30 Jahren nachgelassen, berichten französische Atmosphärenforscher. Ein Teil dieses Effektes könnte auf das Konto steigender Bebauung und Vegetation gehen, schreiben die Forscher im britischen Fachjournal "Nature Geoscience".

Die Stärke der Bodenwinde nehme auf allen Kontinenten der Nordhalbkugel ab, erläutert Robert Vautard vom Forschungszentrum für Klima und Umwelt (LSCE) in Gif-sur-Yvette. Vor allem Windspitzen werden weniger. Die genauen Ursachen dafür sind weiterhin unklar. Modellberechnungen zufolge könnten allgemeine Veränderungen in der Atmosphäre zehn und 50 Prozent dieser Abnahme erklären.

Eine weitere große Rolle könnte die zunehmende Abbremsung am Boden spielen. Ganze 25 bis 60 Prozent gehen nach den Rechnungen auf das Konto der Bodenrauheit, einem Index, in den sowohl zunehmende Bebauung als auch mehr Vegetation und Veränderungen der Landwirtschaft eingehen. Gerade Gebiete, in denen dieser Index ansteige, zeigten auch nachlassende Winde, berichtet Vautard. Dazu zählt beispielsweise der Südwesten Russlands, wo bei nachlassender landwirtschaftlicher Nutzung wieder mehr Bäume wachsen.

Die abnehmenden Bodenwinde könnten die Stromproduktion mit Windkraftanlangen zumindest an Land beeinträchtigen, befürchten die Forscher - allerdings ist diese Abnahme in der Höhe heutiger Windräder deutlich geringer als am Boden.

Quelle: www.n-tv.de
Sandy
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Re: Dem Wind geht die Puste aus

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Gepostet: 18.10.2010 - 20:58 Uhr  ·  #2
Uwe Hallenga
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Re: Dem Wind geht die Puste aus

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Gepostet: 19.10.2010 - 10:08 Uhr  ·  #3
Ich möchte das hier auch gar nicht schlecht reden, aber besser und efficienter kann man die Bemühungen in Frankreich Windanlagen gegen eine übermächtige Atomlobby zu etablieren nicht untergraben.

Zumal eindeutig aus der Studie hervorgeht, das es sich nur um die Oberflächenströmungen handelt und Windkraftanlage (zumindest die Großen) davon nicht betroffen zu sein scheinen. Nur die Kleinen (also unsere !) oder vielmehr die Niedrigeren wären da durchaus im Nachteil.
Aber ist der Ruf erst ruiniert lebt sich weiter ungeniert. . . . mit schönem Gruß an die Kohle und Atomlobby

Uwe
Schwede
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Re: Dem Wind geht die Puste aus

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Gepostet: 19.10.2010 - 14:06 Uhr  ·  #4
Leider sind wissenschaftliche Untersuchungen oft nicht wissenschaftlich und auch oft keine Untersuchungen. Auch wird durch die Presse ( Medien im allgemeinen) oft auch nur IRGENDWAS zitiert, was auch bei soliden Untersuchungen so nie gemeint war, nie gesagt wurde und auch nicht reininterpretiert wurde. Ob Atomlobby oder die Infraschallboys nun dahinter stecken ist egal. Mich nervt es nur wenn Leute, besonders in den Medien, gefährliche Halbwahrheiten verbreiten, da sie nur die Hälfte oder oft noch weniger von dem Verstehen, was sie publizieren. Leider musste ich auch in meinem Beruf schon erleben, wie wichtige Untersuchungsergebnisse "Interpretiert" wurden. Und da geht es um wirklich wichtige und Sicherheitsrelevante Dinge. Da kommt mir oft die Galle hoch.
Ob das Untersuchte nun so stimmt kann ich auch aus anderen Quellen nicht nachvollziehen.
dig-it
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Re: Dem Wind geht die Puste aus

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Gepostet: 09.01.2012 - 18:08 Uhr  ·  #5
Ich habe das Thema vor Kurzem mit einem befreundeten Meteorologen vom
Institut für Meteorologie und Klimaforschung (Garmisch-Partenkirchen) diskutiert.
Nach seinen Erkenntnissen ist eine allgemeine Veränderung der mittleren
Windgeschwindigkeiten infolge der Klima-Erwärmung (noch?) nicht festzustellen.
Prognosen über eine solche erscheinen ihm extrem schwierig, da es unterschiedliche
Modelle dazu gibt, wie sich die Wetterbedingungen an bestimmten Orten verändern
werden.

Grundsätzlich gilt natürlich, mehr Wärme = mehr Energie in der Atmosphäre. Mit
einer Intensivierung einzelner Wetterphänomene. Das können eben aber auch Flauten sein...

Man sollte also bei der Einschätzung von langfristigen Ergebnissen der KWA erst einmal nicht
von steigenden mittleren Windgeschwindigkeiten ausgehen. Selbst wenn die lokal
durchaus eintreten können. Ich hoffe, das ist bei Euch und bei mir!

Allseits guten Wind!

Dieter
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