Fragen zu Wellsee 12V/24V-60A-MPPT Solar Controller

 
Erdorf
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Fragen zu Wellsee 12V/24V-60A-MPPT Solar Controller

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Gepostet: 13.11.2010 - 12:44 Uhr  ·  #1
Hallo zusammen,

ich habe aktuell und erstmalig in eine Inselanlage einen MPPT Solar Laderegler eingebaut.
(werde es im übrigen nicht mehr machen und evetuell sogar den Regler gegen ein einfacheres Model tauschen)
Hintergrund für den Einsatz war eine ca. 40 V hohe Modulspannung bei einem 24V Inselsystem
und eine mögliche Leistungssteigerung von z.B. 20 % bzw. ca. 100 Wp.

Anbei der Link auf den Regler:
Wellsee 12V/24V-60A-MPPT Solar Controller

Folgende 'Probleme' habe ich mit diesem Regler:

1. Der Laderegler schaltet ab ca. 28 V Batteriespannung ab,
die anderen parallel installierten Laderegler (nicht MPPT) anderer Herstellers arbeiten weiter ...
Hier wäre eine höhere Abschaltspannung von z.B. 28.5 V oder 28.8 besser.

2. Wenn wenig geladen werden kann (wenig Sonne oder 28 V Batteriespannung),
dann flackert die Lade LED und der Laderegler gibt Störimpulse in das 24 V Netz.
Diese Störimpulse stören den installierten Wechselrichter, der dann leise, eher hochfrequente Geräusche macht.
Kann das mittelfristig den Wechselrichter zerstören?

Habt ihr Ideen,
wie ich diese beiden Probleme lösen, angehen kann ?
Hat jemand von euch schon diesen oder einen ähnlichen Laderegler einsetzt ?

Danke,
Gruß Frank
Schwede
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Re: Fragen zu Wellsee 12V/24V-60A-MPPT Solar Controller

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Gepostet: 13.11.2010 - 14:34 Uhr  ·  #2
@ Frank

Habe mal unter deinem Link nachgesehen:
Technical Index:

Model:WS-MPPT60
Rated Voltage:12V/24V
Max load current:60A
Input Voltage:12V–40V/24V–80V
Length≤1m,Charge loop drop:<0.25V
Length≤1m,Discharge loop drop:<0.15V
Over voltage protection:17V/34V
Full charge cut:13.7V/27.4V Low voltage cut:10.5V-11V / 21V-22V
Temperature compensation:-3mv/°C/cell
No load loss:≤30mA
Max wire area:8 mm2/10mm2
Ambient temperatur:-25°C—+55°C

Also macht er schon lt. Hersteller / Vertreiber oder so, bei 27,4V Schluß, Feierabend, aus die Maus...

Mit der Flackerled, keine Ahnung, aber vielleicht die anderen Regler nicht entkoppelt?? Hatte sowas schon mal, da gings nach abklemmen des anderen Ladereglers.... Tja, mit dem Tracking ist so ne sache... Produkt aus Strom und Spannung wird nicht immer sauber abgebildet, also meist der Füllfaktor nicht sauber errechnet. Besonders bei MPPT- Teilen, die sich nicht programmieren lassen oft ein Problem, besonders wenn sich was nicht alltägliches Anlagentechnisch Solar / Wind dahinter verbirgt. Vielleicht auch beim "Tracking" schwingen, wenn Akku voll, da Software schrottig oder so....Ich bin vom "Auswringen" weg und wieder analog, obwohl die Technologie schon was hat...

Hoffe hilft weiter

Gruß Andre
Schwede
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Re: Fragen zu Wellsee 12V/24V-60A-MPPT Solar Controller

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Gepostet: 15.11.2010 - 08:23 Uhr  ·  #3
Habe mal etwas weiter gebohrt: Offensichtlich liegt die PWM in dem von dir beschriebenen Bereich in einer hohen Frequenz. Das kann bis weit über 20kHz hinausgehen. Das ist zunächst nicht unüblich und auch nicht unbedingt schädlich, wenn das "hinten" nicht rauskommt.Schraube das teil zunächst mal auf und siehe nach, ob Du optisch was findest (kalte Lötstellen usw.). Wenn Du hast, nimm dann mal einen Oszi und sieh dir die Geschichte mal an dem Ausgang vom Wellsee an, dann am Eingang vom Wechselrichter. Da ein Wechselrichter ja intern getaktet wird, können hier einige Sachen aufmoduliert werden. Sieh dir mal die Ausgangskurve am Wechselrichter auch an. Vergleiche immer den Normalbetrieb mit deiner eventuellen Störung. Manchmal lässt sich sowas auch mit einem LC- Glied ausmerzen (nach dem Regler). Um den Filter, falls möglich, aber zu bestimmen, wäre es interessant, ob es sich um eine Störstrahlung handelt, oder ein "handfesterer" Fehler vorliegt. U.U. kann dein Wechselrichter dabei auch leiden, da offensichtlich keine reine GS anliegt und einige WR das nicht mögen.
Also das Flackerlicht zeigt offensichtlich schon eine nicht zu unterschätzende Störung, da offensichtlich was aufmoduliert wird, was nicht den "normalen" Betriebszuständen entspricht. Daher sehe ich mit einem Filter hier eher ein Problem, aber wer weiß.....
Kläre erst den Fehler, bevor Du noch was Schrottest...


Wie Du auf mehr als 28 V kommst, kann evtl einweiterer Blick ins Innere klären (Potis usw.) Ach: hast Du Analoge LR und den Wellsee an den gleichen Modulen??

Gruß Andre
Erdorf
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Re: Fragen zu Wellsee 12V/24V-60A-MPPT Solar Controller

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Gepostet: 15.11.2010 - 23:03 Uhr  ·  #4
Vielen Dank Schwede für deine Beiträge und PN's.

"Ach: hast Du Analoge LR und den Wellsee an den gleichen Modulen??"

Nein,
ich habe mehrere Module die manchmal in Reihe geschaltet sind und dann jeweils einzelne Laderegler haben:
2 x Schottky Dioden über Schalter 'geregelt', werden nur bei längerer Abwesenheit abgeschaltet,
2 x normale Analoge Laderegler
1 x MPPT (neu)

Ich kann mir die Sache erst im Sommer genauer anschauen,
ich werde wohl einen normalen Laderegler mitbringen und den MPPT ggf. tauschen.
Vor Ort (Spanien) habe ich nicht mehr als ein einfaches digitales Multimeter zum messen.

Ich habe jedoch noch 2 fette 0.5 F 15 V Auto Hifi Kondensatoren.
Könnte ich die in Reihe Schalten und am Ausgang des Ladereglers zum Entstören verwenden ?
Außerdem kann ich vor Ort natürlich auch selbst eine Spule, mit oder ohne Eisenkern wickeln,
und in den Ausgang, + der Laderegler hängen, kann das Helfen ?

Auch danke für das Review der Spec. die dort genannten 13.7V oder 13.8 V sind als Konstant Spannung eigentlich
üblich und können quasi endlos an den Akkus anliegen.
Jedoch ist diese Spannung zu klein für eine vernünftige Gasung und Durchmischung der Säure.
Ich bin davon ausgegangen, das so ein Laderegler eine Gasungsladung mit höheren Spannungen unterstützt.
Werde vielleicht mal das Gerät aufmachen und schauen ob da was über Potis geht.

In den nächsten Wochen werden neue Akkus installiert, vielleicht hilft das ja auch?
Ich wundere mich schon dass trotz der Akkus noch offensichtlich hochfrequente Anteile auf der Gleichspannung schwingen.
Kann mir das jemand erklären ?

Noch etwas, der Wechselrichter hat am Eingang größere Elkos so dass es beim Anklemmen an die Batterie ganz schön funkt.
Ich hatte, erfolgreich, aufgrund der Explosionsgefahr Zementwiederstände (ca. 10 Ohm) parallel zu den Sicherungen installiert.

Ich habe übrigens meinen Händler und den Hersteller direkt angeschrieben,
auch dort die Probleme angesprochen jedoch bisher noch keine Rückmeldung erhalten.


Gruß Frank
Schwede
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Re: Fragen zu Wellsee 12V/24V-60A-MPPT Solar Controller

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Gepostet: 16.11.2010 - 08:43 Uhr  ·  #5
1. MPPT- Laderegler für Gasung gibt es, jedoch sind diese teuer, weil sie neben dem Tracking oft einen 2. MC für die Akkuladung haben, bzw. es sich um leistungsstärkere Typen handelt. Die Hersteller von „Billigware“ haben hier oft nur eine Erhaltungsladung vorgesehen, die eher für Akkus vorgesehen ist, die eigentlich nicht in Inselanlagen gehören (Gel und so). Normalerweise wird bis kurz vor Gasung geladen und dann zur Desulfatierung mit gepulsten "Bums" wie bei einem Refresher das erledigt. Dies könnte auch der Wellsee versuchen, jedoch scheint hier die Schaltung sachen zu machen , die nicht funzen... Auch scheint das Teil keine TK zu haben....., hatte bisher nur einmal richtigen Erfolg mit einem Teil von IVT mit 20A Modulstrom in einer Fremdanlage. Das Teil war gut und hatte auch nur 200€ gekostet.

2. An deiner Zusammenschaltung kann ich dann keine Betriebszustände ausmachen, die zur Störung des MPP- Reglers führen.

3. Wechselrichter, Elko und Widerstand ist wohl auch völlig ok…

4. Das Problem mit der Modulation deutet auf Pulse hin, die nicht nur so im statischen Bereich sind und sich mit einfachen Filtern ausmerzen lassen (wie Bürstenfeuer z.B.), ist aber nicht ausgeschlossen. Dazu gibt es aus meiner Sicht erstmal zwei Möglichkeiten: MC´s werden ja auch getaktet und das nicht mit Netzfrequenz….. Es gibt in der Technik immer wieder Fälle, wo Boards zu Sendern werden, die erheblich Einfluss auf Pherepherie nehmen können. Kommen hier noch Anteile von Signalen dazu, die auf die HF aufmoduliert werden, ist ggf. die Verwirrung komplett. In der Technik werden ja auch heute Signale auf GS aufmoduliert. Nun ist dies kein Problem, wenn die Hardware dafür ausgelegt ist. In normalen Netzen, wie bei dir, kann natürlich die Verkabelung als Antenne / Übertragungsweg wirken, Teile der Elektronik als Sender. Der Wechselrichter kann für den Taktgenerator Impulse bekommen, die nicht zum normalen Betriebszustand gehören. Da filtert dir auch nicht was niederohmiges wie ein AKKU was raus, was auch für andere Fälle gilt.
Du hast beschrieben, dass der Regler bei wenig Input oder Akku voll, eine Kontroll- Led zum blinken bringt. Hier kann ein niederfrequenter Puls auch mit einer Modulation versehen sein. Die Auswirkungen sind manchmal nicht zu unterscheiden.

5. Ursachenforschung ohne Oszi ist nicht leicht, jedoch kann der Fehler eingegrenzt werden. Am Besten wird jedes andere Gerät einmal aus der Anlage genommen und wenn der Fehler weiter besteht, dass nächste nach Wiedereinbau des letzten, usw… Hier besteht jedoch die Gefahr, dass ggf. eins der anderen Geräte zerstört wird, weil Störzustände hier länger auftreten. Vorteil: man erkennt Geräte die nicht miteinander Harmonieren. Denn es kann auch der WR sein, der Impulse vom Regler verstärkt und das Netz verseucht. Ansonsten nacheinander alle Geräte entfernen, bis der Fehler verschwunden ist, WR als letztes vor Regler….

6. Vermute aber, dass der Regler schrottig, oder zumindest für deinen Zweck nicht geeignet ist.. Die Refresher- Pulse könnten die Ursache sein..... Ob Du jemals eine Antwort vom Händler bekommst???

Solche Fehler, besonders wenn sie im HF- Bereich liegen, sind manchmal sehr schwer zu finden. Ich glaube, dass Du Glück hattest, dass dein WR hier was signalisiert hat.
Clou soll ja die PWM sein, daher sehe ich die ELKOS kritisch, weil sie ja eine Funktion des Reglers im Normalfall beeinflussen. Versuch sonst mal die HF- Variante aus der PN, oder schrotte das Teil.
Meine Empfehlung: Wer sich an Sachen ranwagt, die irgendwas mit höheren Frequenzen zu tun haben, oder wenn etwas gepulst wird, sollte sich ein Oszivorsatz für PC anschaffen. Dazu noch ein – zwei Tastköpfe mit Teiler wie 1:10 und 1:100. Das gilt besonders dann, wenn Produkte aus teilweise zweifelhaften Quellen bezogen werden. Ich will die 250€ Investition nicht mehr missen, obwohl es für viele Fälle auch Teile gibt, die preiswerter und Ausreichend sind. Nun, dies sollte jeder selber entscheiden, jedoch bedenken, dass ein OSZI mehr kann als „geheimnisvolle“ Kurven anzuzeigen.

Gruß Andre
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