kann hier jemand helfen bei einer 70KW-Anlage?

 
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Gepostet: 18.04.2011 - 13:06 Uhr  ·  #1
Hallo Zusammen, ich grüße euch.

Kann mir hier jemand helfen bei einer 70KW-Anlage?

Die Hintergrund-Geschichte:

- Wir sind ein kleines Unternehmen aus der Papierverarbeitung (quasi Druckerei). Nun haben wir an einem neuen Stabdort neue Produktionsgebäude errichtet. Während der Monate der Bauphase "nervte" uns ein permanenter kräftiger Wind. Erst jetzt fiel mir bewusst auf, dass dort überalle große WKA stehen. Auf meine Nachfrage beim Amt sagte man mir, wenn überhaupt, dann wird auf unserem Grundstück nur eine Kleinanlage genehmigt. Wie ich nun erfahren habe, gelten Anlagen bis 70KW (200m² Rotorfläche) als klein. Während nun die Anfrage beim Amt läuft (ich soll erst nach Ostern einen Rückruf kriegen) dachte ich, mir kann vielleicht jemand aus einem KWKA Forum schon vorher helfen. Grundfrage ist natürlich: (abgesehen von der Baugenehmigung) rechnet sich so eine Anlage überhaupt? Unser eigener Bedarf beträgt ca. 70.000kwh im Jahr. Den Rest würden wir einspeisen. Ich habe gelesen man muss mit ca. 3000€/KW Investitionskosten rechnen - stimmt das? Gibt es Förderungen?

danke für eure schnelle hilfe...

gibt es geräte, die man z.b. auf dem dach aufstellen kann, um eine windausbeute grob abschätzen können?
XXLRay
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Re: kann hier jemand helfen bei einer 70KW-Anlage?

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Gepostet: 18.04.2011 - 13:38 Uhr  ·  #2
Bei so einer Investition solltest du sogar definitiv den Wind messen. Dazu verwendet man ein Anemometer mit Datenlogger alternativ ne Wetterstation. Eigentlich muss sogar eine Messreihe möglichst über ein gesamtes Jahr gemacht werden. Wenn du aber Messwerte von einer Wetterstation oder einem Flughafen in der Nähe hast, kannst du diese auch mit einer kürzeren Messreihe deines Standortes vergleichen. Aus dem Unterschied kannst du dann auch fehlende Werte herleiten.
Die Messeinrichtung sollte möglichst nahe am geplanten Standort sein. Auch gleiche Höhe ist wünschenswert. Ein Dach verursacht Verwirbelungen. Das Windrad (und die Messeinrichtung) sollten möglichst weit davon entfernt und so hoch wir möglich darüber installiert werden.

Ob sich die Anlage rechnet, hängt natürlich von den Windverhältnissen ab (siehe Rentabilität von Kleinwindanlagen). 70kW sind allerdings schon etwas außerhalb meines Erfahrungshorizontes. Für uns gelten eigentlich nur Anlagen unter 10kW noch als "klein".
Menelaos
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Re: kann hier jemand helfen bei einer 70KW-Anlage?

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Gepostet: 18.04.2011 - 15:11 Uhr  ·  #3
Du solltest auf jeden Fall versuchen, den Jahresertrag der ANlage kleiner zu halten als euren Verbrauch denn was man einspeist, bekommt man mit etwa 8-9 Cent vergütet, was man selbst verbrauchen kann erspart einem den Zukauf aus dem Netz für 25 Cent :-)

Damit hat man dann auch mit Kleinwindanlagen realistische Chancen, die Investition wieder einzuholen. Ich denke dass wenn ihr einen guten Standort habt, (was ihr definitiv durch WIndmessungen in Erfahrung brinegn solltet!!!) dass dann eine 70 KW Anlage wohl etwas überdimensioniert sein könnte...kann, muss aber nciht, hängt eben von den WIndverhältnissen vor Ort ab.

Frage auch mal bei deinem Energieversorger nach, ob er ggf. Blanzierende Zählung dultet- das wäre klasse, bedeutet: Wenn ihr Strom aus dem Netz zieht, läuft der Zähler vorwärts, speist ihr was ein, läuft er rückwärts...ggf. auch mit zwietem Zähler was dann verrechnet wird. Das ist die beste und einfachste Lösung. Es gibt versorger die das machen, vielleicht sollte man sich erkundigen wer dazu beriet ist und dann ggf. zu einem solchen Anbieter wechseln.

Nur durch einspeisung alleine, mit den mageren Vergütungen wird es bei Kleinwindanlagen schwer, die Inverstionen wieder einzutreiben...da bracuht man eben eine gute Potrion grünes Denken :-)

Gruß
Max
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Re: kann hier jemand helfen bei einer 70KW-Anlage?

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Gepostet: 18.04.2011 - 15:40 Uhr  ·  #4
Zitat geschrieben von Menelaos

Du solltest auf jeden Fall versuchen, den Jahresertrag der ANlage kleiner zu halten als euren Verbrauch denn was man einspeist, bekommt man mit etwa 8-9 Cent vergütet, was man selbst verbrauchen kann erspart einem den Zukauf aus dem Netz für 25 Cent :-)

Damit hat man dann auch mit Kleinwindanlagen realistische Chancen, die Investition wieder einzuholen. Ich denke dass wenn ihr einen guten Standort habt, (was ihr definitiv durch WIndmessungen in Erfahrung brinegn solltet!!!) dass dann eine 70 KW Anlage wohl etwas überdimensioniert sein könnte...kann, muss aber nciht, hängt eben von den WIndverhältnissen vor Ort ab.

Frage auch mal bei deinem Energieversorger nach, ob er ggf. Blanzierende Zählung dultet- das wäre klasse, bedeutet: Wenn ihr Strom aus dem Netz zieht, läuft der Zähler vorwärts, speist ihr was ein, läuft er rückwärts...ggf. auch mit zwietem Zähler was dann verrechnet wird. Das ist die beste und einfachste Lösung. Es gibt versorger die das machen, vielleicht sollte man sich erkundigen wer dazu beriet ist und dann ggf. zu einem solchen Anbieter wechseln.

Nur durch einspeisung alleine, mit den mageren Vergütungen wird es bei Kleinwindanlagen schwer, die Inverstionen wieder einzutreiben...da bracuht man eben eine gute Potrion grünes Denken :-)

Gruß
Max


ich wusste zwar nicht was bilanzierende zählug ist, aber das ist ja wohl logisch, dass man soetwas macht/braucht, oder? alles andere ist ja künstlicher versorgerschutz! leider haben wir hier nur RWE und die sind eine absolute katastrophe...
danke schon mal für die ganzen tipps.
planen wollte ich in etwa so: tagsüber reicht der strom zur selbstversorgung - nachts speisen wor ein. leider brauchen wir eine spitzenlast von 120kw. alleine daher ist die bilanzsache schon notwendig.

3000*70 = 210.000€ ist das realistisch? inkl. allem bis strom fließen kann.
Menelaos
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Re: kann hier jemand helfen bei einer 70KW-Anlage?

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Gepostet: 18.04.2011 - 15:55 Uhr  ·  #5
Bilanzierende Recehnung ist eben leider nicht normal sondern ein wünschenswerter Ausnahmefall :-(
Geh mal lieber nicht davon aus dass das klappt...aber frag auf jeden Fall mal nach...ansonsten könnt ihr euren erzeugten Strom natürlich sofort selbst evrbrauchen wenn er produziert wird....aber es wird nicht immer reichen nur vom Windrad alleine so dass man wieder dazukaufen muss. Der Überschuss wird dann an die RWE verkauft...für mageres Geld...so läuft es in der Regel (leider) ab.

Aber nicht verzagen, erstmal fragen ;-)
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Re: kann hier jemand helfen bei einer 70KW-Anlage?

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Gepostet: 19.04.2011 - 15:13 Uhr  ·  #6
ok - also die rahmenbedingungen mit der baubehörde sind klar - wir dürften (und könnten) wohl bis 50m höhe bauen.

mein problem ist, dass ich keinen anbieter für 50-70kw anlagen finde! nur bis 10 oder ab 330kw ,-)
kann mir jemand helfen?
XXLRay
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Gepostet: 19.04.2011 - 15:23 Uhr  ·  #7
Erdorf
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Re: kann hier jemand helfen bei einer 70KW-Anlage?

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Gepostet: 19.04.2011 - 15:45 Uhr  ·  #8
Hallo Faszinierter,

50 Meter Höhe sind ja schon was.

Das von Max angesprochene Problem der Rentabilität ist insbesondere bei kleinen Anlagen gegeben,
weil die Mastkosten ein nicht unerheblicher teil sind.
Es macht einfach keinen Sinn eine 2000 Euro Anlage auf einen 50 Meter Mast zu bauen,
weil der Mast ein vielfaches der Anlage kostet.
Also werden kleine Anlagen oft z.B. auf nur 10 Metern Höhe aufgebaut.
Dort sind die Windverhältnisse aufgrund von Bäumen, Gebäuden, leider oft nur dürftig,
so das es bezüglich Rentabilität fast immer schlecht aus sieht.

Bei bis zu 50 Metern Höhe sollte dass anders sein und es sollte einfacher sein in die Rentabilität zu kommen.

Messen und die Rentabilität ehrlich abschätzen ist natürlich immer noch hier umso mehr angesagt,
weil die Investition Summe deutlich größer wird...

Viel Erfolg, Gruß Frank
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Re: kann hier jemand helfen bei einer 70KW-Anlage?

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Gepostet: 21.04.2011 - 13:04 Uhr  ·  #9
update zur info für interessierte:

nachdem wir uns durch die NRW Vorgaben gewühlt haben und unsere Baufirma mit den verschiedenen Ämtern gesprochen hat, ergeben sich neue, recht interessante vorgaben:

im gegensatz zu dem, was man im internet findet (max. 70kw, 200m² Rotorfläche, etc) müssen wir folgende Auflagen erfüllen:

a) Abstand zur Grundstücksgrenze = min. 50% der Gesamthöhe
b) Gesamthöhe = max. 50m (nicht nabenhöhe)
c) 50% des erzeugten Stroms = Eigenverbrauch(!)
d) Schattenwurfgutachten

d.h. aber auch: KEINE KW-Beschränkung.

Wir werden jetzt mal in die kapazitätsberechnung und die preisfindung gehen.....
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Re: kann hier jemand helfen bei einer 70KW-Anlage?

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Gepostet: 21.04.2011 - 13:14 Uhr  ·  #10
so - gleich die nächste Frage:

wenn die Vorgabe ist, dass ich mindestens 50% des produzierten Stroms selber verwenden muss, kann man "rein wissenschaftlich" die zu erwartenden strommenge doch eigentlich nur mit der mittleren jahreswindgeschwindigkeit berechnen, oder?
wenn ich nun eine 50kw anlage wie hier:

http://www.endurancewindpower.com/e3120.html

nehmen würde, dann produziert die bei 4,5m/s (nehme ich mal als mittelwert bei uns an) 88000kwh. das ist viel weniger als das doppelte meines verbrauches. ich könnte also quasi eine 100kw anlage verbauen? mache ich einen rechenfehler?

wie berechnet man erträge korrekt?
XXLRay
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Gepostet: 21.04.2011 - 16:26 Uhr  ·  #11
Micha_hippie
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Re: kann hier jemand helfen bei einer 70KW-Anlage?

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Gepostet: 21.04.2011 - 16:59 Uhr  ·  #12
Hallo,

Problem bei der Berechnung ist folgendes: für die erntbare Windleistung geht die Geschwinidigkeit des Windes mit dem Exponent 3 ein. Das heißt bei doppelter Windgeschw. 8-fache Leistung. Deshalb wird das mit dem MIttelwert nichts brauchbares. Du brauchst wie schon erwähnt, die windgeschwinidigkeiten und deren Verteilung übers jahr.

Aber an sich ne gute Idee - ich würde mir auch gern so eine Bude aufs Grundstück stellen ^^ Allerdings würde ich vorher wirklich gut Messen bei so einer großen Investition.

grüße micha
Menelaos
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Gepostet: 21.04.2011 - 17:16 Uhr  ·  #13
Was darf die Anlage denn eigentlich so kosten?

Gruß
Max
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Gepostet: 21.04.2011 - 17:42 Uhr  ·  #14
Hallo Faszinierter,

ich denke die Vorgabe vom Gesetzgeber dient dazu reine Stromerzeuger zu verhindern.

Wenn du eine 'echte' Ertragsprognose vorlegst
und du nachweist das der meiste Strom selbst verbraucht wird,
dann sollte das für die Genehmigung passen.
Aber auch hier lieber noch mal genauer nachfragen wie das Ganze nun gemeint ist.
Weil unklar ist ob auch hier bilanzierend gemeint ist.
d.H. kann man z.B. den über Nacht generierten Strom, am Tag bei höherem Bedarf wieder zurückkaufen
und zählt dieser Strom dann immer noch als 'selbst' verbraucht?

Wie auch immer,
eine 'Ertragsprognose', über die mittlere Jahreswindgeschwindigkeit, verdient diesen Namen eigentlich nicht.
Das hilft zum Überschlagen und sich ein Bild der richtigen Leistungsklasse des Windrades machen.

Die Ertragsprognose sollte sowohl für den Gesetzgeber auch in deinem Interesse genau und präzise sein.
Hierzu ist es unbedingt erforderlich eigene Windmessungen über längere Zeiträume in der anvisierten Höhe durchzuführen.
Weiterhin sollten diese Daten mit Wetterstationen in der Nähe verglichen werden.
Dann kann man schon mal abschätzen um wie viel schlechter oder besser der eigene Standort gegenüber der Wetterstation ist.
Man könnte dann auch mit den Daten der Wetterstation und einer Korrektur bezüglich des eigenen Standortes,
eine Prognose z.B. für den Wind in der Vergangenheit am eigenen Standort machen.
Wenn man nun eine korrekte und realistische Leistungskurve (Keine Laborkurve) des Windrades hat,
ist man schon recht genau.
Genauer wird es, wenn man nur die selbst ermittelten Windgeschwindigkeiten berücksichtigt.
Dennoch ist der Vergleich mit Wetterstationen in der Nähe ratsam,
um z.B. einen besseren Standort auf dem Gelände zu finden ...

Winddaten gibt es z.B.: hier

Und ja,
berichte bitte weiter ...

Gruß Frank
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Gepostet: 21.04.2011 - 18:04 Uhr  ·  #15
wieso
 
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Re: kann hier jemand helfen bei einer 70KW-Anlage?

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Gepostet: 21.04.2011 - 18:48 Uhr  ·  #16
Also ich würde eher an Hybrid denken , also Wind und Photovoltaik gemeinsam , gerade wenn man viel selbstverbrauchen will tagsüber

Gruss Lars
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