Laddermill - Windenergie via Kite

 
NoOne
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Laddermill - Windenergie via Kite

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Gepostet: 11.09.2011 - 22:30 Uhr  ·  #1
Hi,
Ich habe vorhin mal die Suche zum Thema Laddermill benutzt und nur einen etwa 1 Jahr alten Thread gefunden den ich nicht unbedingt wieder ausbuddeln wollte,daher erstelle ich einfach mal ein neues Thema, in dem alten ließen sich ja auch nicht sonderlich viele Informationen finden.

Falls ihr euch fragt "Laddermill?", das ist ein Generator der von einem Kite bzw. einer 4 oder 5 Leiner Lenkmatte angetrieben wird. Aufgrund eines meiner Hobbys, Kiteboarding, ist mir die Kraft die so eine Matte erzeugt sehr gut bekannt und ich sehe echtes Potenzial in dieser Art der Stromerzeugung.

Wie wir alle wissen weht der Wind nahe am Boden immer sehr verwirbelt durch alle möglichen Objekte und hat dadurch wenig Kraft/Geschwindigkeit, dies bessert sicher aber je höher man kommt, daher werden große WKA ja auch immer größer. Irgendwo ist bei Gebäuden aber auch mal Schluss, zumal man auch den Energieaufwand betrachten muss den man reinsteckt!

Einen Kite kann man momentan schon mit langen Leinen mehrere hundert Meter hoch schicken wo immer etwas mehr Wind ist, für die Zukunft sind einige Kilometer (da wo man IMMER richtig viel Wind hat bzw sogar Jetstreams) durchaus realistisch, was das bedeutet für die Windenergieerzeugung könnt ihr euch vermutlich selbst vorstellen.

Und der Energie und Materialaufwand für so ein Lenkmattenkraftwerk ist wirklich sehr viel geringer als der einer großen WKA.

Naja, hier 2 Videos, guckt es euch einfach mal an:

http://www.youtube.com/watch?v=rWvKvFlZIgQ

20m² Lenkmatte - handelsüblich - mit Leistungsdiagramm...
http://www.youtube.com/watch?v=mChu9MxDeIA

Gruß
XXLRay
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Re: Laddermill - Windenergie via Kite

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Gepostet: 12.09.2011 - 08:43 Uhr  ·  #2
Ich finde in den Berichten wird immer vergessen, dass man extrem viel Platz für so eine Anlage braucht. Man könnte jetzt z.B. nicht direkt daneben, davor oder dahinter weitere Drachen installieren. Deren Leinen würden sich dann verheddern. Was ist vor allem mit der rechtlichen Geschichte. Darf so ein Drachen einfach über dem Nachbargrundstück herumfliegen? Die Theorie ist ja schön und gut, aber bei der praktischen Umsetzung sehe ich doch gravierende Probleme.
NoOne
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Re: Laddermill - Windenergie via Kite

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Gepostet: 12.09.2011 - 16:47 Uhr  ·  #3
Wenn man die Anlagen untereinander synchronisiert sehe ich kein Problem darin davor, dahinter oder daneben weitere Anlagen zu installieren.Man sieht es auch auf dem ein oder anderen Drachenfest das es Leute gibt die synchron fliegen, daher ist es definitiv möglich, baugleicher Drachen vorrausgesetzt!;)

Rechtlich müsste man dafür natürlich einen Rahmen schaffen und bei großen Anlagen die irgendwann mal mehrere Km hoch kommen eine Flugverbotszone einrichten oder eine bereits vorhandene nutzen, wie auch immer.

Für Privatleute sind momentan in Deutschland ohne offizielle Genehmigung nur die ersten 100 Meter Luftraum freigegeben, auf Drachenfesten sieht man manchmal aber auch mehr als 100 Meter, von daher wird das wohl nicht ein unlösbares Problem sein auch als Privatperson etwas mehr genehmigt zu kriegen.
XXLRay
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Re: Laddermill - Windenergie via Kite

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Gepostet: 12.09.2011 - 20:52 Uhr  ·  #4
Zitat geschrieben von NoOne
...von daher wird das wohl nicht ein unlösbares Problem sein auch als Privatperson etwas mehr genehmigt zu kriegen.

Ich seh das eher von der anderen Seite. Ich hätte keinen Bock, dass jeder, der meint, er könne so eine Anlage bauen die über meinem Grundstück fliegen lässt. Wenn das Ding mal runterfällt und mir das gute Sonntagsservice vom Tisch fegt, ist das Geschrei groß. Ein umgekipptest Windrad hat in der Regel einen kleineren Schadensradius.
NoOne
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Re: Laddermill - Windenergie via Kite

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Gepostet: 12.09.2011 - 22:38 Uhr  ·  #5
Zitat geschrieben von XXLRay
Ein umgekipptest Windrad hat in der Regel einen kleineren Schadensradius.


Das bezweifel ich mal schwer, ein Windrad im Sturm das sich selbst zerlegt ist mindestenz genauso gefährlich, wegfliegende Teile vom Rotor können sogar jemanden töten wenn er nah genug dran ist. Sehr unwahrscheinlich aber nicht unmöglich!

Das Risiko bei einer Laddermill wird wohl nicht größer sein können, mehr als sterben geht bekanntlich nicht.

Klar, Fehler können immer passieren, aber das erreichbare Potenzial ist so hoch, da könnte man auch über den Sinn von Kraftfahrtzeugen diskutieren, im Straßenverkehr sterben jedes Jahr cirka (wenn ich mich recht erinnere) 5-10000 Menschen in der BRD..."Der Preis der Mobilität..."

Ausserdem kann man doch wie beim Windrad eine Sturmsicherung bzw Absturzsicherung einbauen die bei der Matte die Steuerleinen (die beiden oberen) lösen bzw verlängern wenn diese mal unkontrollierte Aktionen durchführt, somit hängt diese nurnoch an den Bremsleinen, klappt aus dem Wind und gleitet langsam und sanft nach unten und legt sich maximal wie eine zweite Tischdecke über dein Sonntagsservice ohne etwas zu zerstören. ;-)

Edit: Schonmal mit einem 4 oder 5 Leiner geflogen?
Erdorf
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Re: Laddermill - Windenergie via Kite

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Gepostet: 12.09.2011 - 22:52 Uhr  ·  #6
Hallo zusammen,

das ist eine neue Idee, die ich erst mal gut finde.
Klar sind Bedenken nicht von der Hand zu weisen und
klar wird diese Idee alleine nicht alle unsere Energieprobleme lösen.

Bisher werden die Versuche mit zwei Menschen betreiben, einer steuert den Kite, der andere die Winde.
Z.z wir daran gearbeitet dir Anlage automatisch zu steuern, was sicherlich eine Herausforderung ist.
Es macht kaum Sinn diese Idee zu zerreden bevor es überhaupt sinnvoll und zuverlässig schon mal umgesetzt wurde.

Wenn es dann soweit ist muss man sehen wohin solch eine Technik passt, sicherlich nicht in eine Reihenhaussiedlung.
In den Bergen z.B. ist, je nach Standort, sehr schwer signifikante Höhe für den Wind zu erreichen.

Solche Kites (größer) werden bei der Hochseeschiffsart schon erfolgreich eingesetzt.

Gruß Frank
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Re: Laddermill - Windenergie via Kite

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Gepostet: 13.09.2011 - 00:03 Uhr  ·  #7
Zitat geschrieben von Erdorf
Solche Kites (größer) werden bei der Hochseeschiffsart schon erfolgreich eingesetzt.

Gruß Frank


Hatte ich vergessen zu erwähnen, ist mir bekannt, daher bin ich bei dieser Art Energieerzeugung ja auch so zuversichtlich (mal abgesehn davon das kiten wie gesagt mein Hobby ist)!

Das die Dinger das Energieproblem nicht alleine lösen sollte klar sein, sie bieten aber die Möglichkeit einer Grundlastversorgung da halt kaum bis keine fluktuation in sehr großen Höhen vorhanden ist, ganz im Gegensatz zu Sonnen und WIndenergie nahe am Boden.

Das ganze zu automatisieren sollte nicht das Problem sein, schließlich ist das ganze ein Projekt einer Technischen Universität und übrigens, den Kite eine 8 fliegen zu lassen ist nicht schwer zu programmieren , dafür reicht eine einzelne Person, Start und Landung hingegen sind z.B. mMn fast unmöglich zu automatisieren aber mal abwarten wie sich das ganze so entwickelt.
XXLRay
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Re: Laddermill - Windenergie via Kite

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Gepostet: 13.09.2011 - 08:35 Uhr  ·  #8
Zitat geschrieben von NoOne
Das bezweifel ich mal schwer, ein Windrad im Sturm das sich selbst zerlegt ist mindestenz genauso gefährlich, wegfliegende Teile vom Rotor können sogar jemanden töten wenn er nah genug dran ist. Sehr unwahrscheinlich aber nicht unmöglich!

Der Eisflug- und Trümmer-Radius bei großen Anlagen liegt bei den Berichten, die ich kenn bei etwa 250m. Das ist schon nicht schön. Was (und wen) eine kilometerlange Drachenleine umrasieren kann, mag ich mir aber lieber nicht vorstellen. Das mag alles toll auf Freiebenen in Heide, Steppe oder Wüste funktionieren, für den MAssenmarkt ist das meiner Einschätzung nach aber nichts.

Zitat geschrieben von NoOne
Edit: Schonmal mit einem 4 oder 5 Leiner geflogen?

Nein, bisher war ich nicht kiten. Meine Erfahrung beschränkt sich auf Lenkdrachen bis 2m Spannweite.
Menelaos
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Re: Laddermill - Windenergie via Kite

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Gepostet: 13.09.2011 - 16:12 Uhr  ·  #9
Ok, nehmen wir mal an die automatische Steuerung haut prima hin...was passiert dann aber bei Flaute? Dann muss das Teil wohl iengefhahren werden damit es nicht irgendwo runterpurzelt. Auch das mag ja noch relativ automatisiert klappen...aber zum erneuten AUsbringen des Drachens muss dann wohl wieder jemand dabei sein :-(

Man müsste die Teile also in wirklich sehr große Höhen brinegn in denen es wirklcih immer stark genug windet um sie dauerhaft oben zu halten...dann aber wirds wohl richtig kompliziert :-(

Ich bin aber egspannt wie sich das ganze entwickelt :-)

Gruß
Max
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Re: Laddermill - Windenergie via Kite

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Gepostet: 13.09.2011 - 16:44 Uhr  ·  #10
Zitat geschrieben von XXLRay
Was (und wen) eine kilometerlange Drachenleine umrasieren kann, mag ich mir aber lieber nicht vorstellen.


Bei funktionierender Sturmsicherung klappt die Matte aus dem Wind wenn die oberen Leinen gelöst werden, die Spannung die dann noch ansteht ist nicht mehr ausreichend um zu schneiden (kann ich dir aus Erfahrung sagen), ansonsten löst man halt als Notaus alle Leinen und lässt ihn einfach wegfliegen, da sollte dann vorher nur ein Peilsender montiert sein um die Matte wieder zu finden, so hat sich das Problem garantiert erledigt.
Aber das "Kitekiller-Prinzip" nur mit den oberen Leinen arbeitet sehr zuverlässig bei meinen Matten, sowas sollte nicht notwendig sein, man könnte es aber als letzte Sicherung in betracht ziehen.

Zitat geschrieben von Menelaos
...aber zum erneuten AUsbringen des Drachens muss dann wohl wieder jemand dabei sein :-(

Man müsste die Teile also in wirklich sehr große Höhen brinegn in denen es wirklcih immer stark genug windet um sie dauerhaft oben zu halten...dann aber wirds wohl richtig kompliziert :-(


Korrekt, beim starten und landen wird wohl jemand anwesend sein müssen bzw. manuell steuern, aber das ist keine harte Arbeit und kein großer Zeitaufwand, cirka 5-10 Minuten.

Und soo hoch muss man auch garnicht, die Windgeschwindigkeit steigt die ersten paar 100 Meter schon drastisch an und wird immer konstanter, hier mal ein Link dazu:

http://www.brennstoffzellen-he…gkeit.html

Gruß
XXLRay
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Re: Laddermill - Windenergie via Kite

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Gepostet: 13.09.2011 - 17:05 Uhr  ·  #11
Zitat geschrieben von NoOne
Bei funktionierender Sturmsicherung klappt die Matte aus dem Wind wenn die oberen Leinen gelöst werden, die Spannung die dann noch ansteht ist nicht mehr ausreichend um zu schneiden (kann ich dir aus Erfahrung sagen), ansonsten löst man halt als Notaus alle Leinen und lässt ihn einfach wegfliegen, da sollte dann vorher nur ein Peilsender montiert sein um die Matte wieder zu finden, so hat sich das Problem garantiert erledigt.
Aber das "Kitekiller-Prinzip" nur mit den oberen Leinen arbeitet sehr zuverlässig bei meinen Matten, sowas sollte nicht notwendig sein, man könnte es aber als letzte Sicherung in betracht ziehen.

Ja aber dann liegt die Leine halt rum z.B. quer über einer Autobahn oder Hochspannungsleitung. Der Drachen macht sich dann auf den Weg und fällt jemandem auf die Windschutzscheibe.

Zitat geschrieben von NoOne
Und soo hoch muss man auch garnicht, die Windgeschwindigkeit steigt die ersten paar 100 Meter schon drastisch an und wird immer konstanter...

Die Höhe von mehreren Kilometern hast du ja selbst ins Spiel gebracht.

Die Konstruktion ist spannend und interessant, vom Praxiswert hast du mich aber immer noch nicht überzeugt.
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Re: Laddermill - Windenergie via Kite

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Gepostet: 13.09.2011 - 17:41 Uhr  ·  #12
Zitat geschrieben von XXLRay
Ja aber dann liegt die Leine halt rum z.B. quer über einer Autobahn oder Hochspannungsleitung. Der Drachen macht sich dann auf den Weg und fällt jemandem auf die Windschutzscheibe.


Da geb ich dir Recht, aber es ist als alleraller letzte Möglichkeit gedacht die mMn aber (fast) nie eintreten wird wenn das System durchdacht konstruiert wurde, wie gesagt nicht gefährlicher als normale WKA die wohlgemerkt wenn sie außer Kontrolle sind wegfliegende Teile sicherlich weit mehr als 250 Meter durch die Gegend werfen würden, aber wie hoch ist diese Wahrscheinlichkeit denn bitte?

Aber trotzdem finde ich es gut wenn man alle Wahrscheinlichkeiten durchspielt, hätten die Menschen vor der Nutzung der Kernenergie auch mal machen sollen... ;-)

Zitat geschrieben von XXLRay
Die Höhe von mehreren Kilometern hast du ja selbst ins Spiel gebracht.

Die Konstruktion ist spannend und interessant, vom Praxiswert hast du mich aber immer noch nicht überzeugt.


Damit meinte ich größere (kommerzielle) System, für Privatleute sollten einige 100 Meter mehr als ausreichend sein um dauerhaft ein paar Kw abzugreifen!

Jede landwirtschaftliche Fläche kommt doch z.B. für so ein System in Frage und davon gibt es ausreichend, Flugverbotszonen gibt es auch schon so einige, größere Gewässer usw. , ich sehe da schon einen Praxiswert.^^

Gruß
Menelaos
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Re: Laddermill - Windenergie via Kite

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Gepostet: 13.09.2011 - 18:20 Uhr  ·  #13
Wenn zum start und bie der Landung manuell gesteuert werden muss, auch wenns nicht lange dauert, muss ja permanent jemand auf Standby stehen der das System überwacht bzw. bei eintretender Flaut quasi sofort vor Ort ist...
Irgendwie sehe ich das sich in unseren Breiten nicht wirklich durchsetzen. Hingegen fände ich das eine prima Lösung beispielsweise für Expeditionen oder Steppengebiete In Afrika, Wüsten o.ä. da sich dort ja nun wirklcih äußerst selten jemand aufhält und in der Regel auch immer jemand da ist der das System überwachen kann. Hier kann man dann viel Leistung im Verhältnis zum Gewicht herausholen was bei solchen Anwendungen sicherlich von Vorteil ist. Dass sich dafür aber ein regelrechter Markt entwickelt, daran glaube ich nicht.
Erdorf
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Re: Laddermill - Windenergie via Kite

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Gepostet: 13.09.2011 - 21:06 Uhr  ·  #14
Hallo zusammen,

ob sich so etwas durchsetzt, Produktreif wird und zumindest teilweise rentabel
oder nicht werden wir erst in vielen Jahren wissen können.
Klar kann man jetzt schon schätzen, aber was nützt es?

Hier ein Link zu http://www.skysails.info/deutsch/ da werden Kites für die Hochsee Schifffahrt eingesetzt.
Die sind schon viel weiter, aber so wie es aussieht auch noch nicht in den 'Massenmarkt' vorgestoßen.
Hier noch ein Viedo zu Offshore Power mit Kites: http://www.skysails.info/deutsch/power/

Immer bedenken:
Alles steht und fällt auch mit dem Energiepreis.
Wird das Öl weiter teurer - und das ja quasi garantiert - desto mehr
lohnt es sich solche Techniken weiter zu entwickeln und einzusetzen.

Mal sehen was die Zukunft noch so bringt ...

Gruß Frank
Carl
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Re: Laddermill - Windenergie via Kite

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Gepostet: 15.09.2011 - 02:51 Uhr  ·  #15
[img][/img]Es gibt noch weit mehr Bedenken, als diejenigen, die von XXLRay vorgetragen wurden. Aber für den, der irgendwo in einer verlassenen Gegend, möglichst ohne Flugverkehrsregelungen und andere Einschränkungen leben darf, könnte es eine Option sein. Man kann sowas heutzutage noch nicht irgendwo unbeaufsichtigt in der Pampa aufstellen um dort große Mengen Saft zu erzeugen um diesen weit in andere energielechzende Gegenden zu transportieren, träumen davon darf man schon...

Ich habe selber Versuche mit einer Kette kleiner Rotoren, die von einem Drachen hochgezogen die Zugleine als Drehachse nutzen und einen Generator am Boden betreiben konnten. Hier ein Foto:

Forum/cf3/upload/avatars/utool_f_1316046921_5914.jpg

Daher weiß ich ganz gut, das Drachen auch mit energiegewinnender Technik einigermaßen gut zu koordinieren sind, auf viele Drachenfestivals können das ja jede Menge aktive Teilnehmer auf relativ kleinem Raum auch, aber es ist aufwendig und muß ständig überwacht sein. Der Wind ist schliesslich nicht regelbar und wechselt dauernd. Technische Probleme gibt es auch, obwohl man natürlich fraglos immer noch weiterentwickeln und verbessern kann, das hört nie auf.

Über bewohntem mitteleuropäischem Gebiet bekommt man für größere Flughöhen keine Genehmigungen, das ist das größte Problem!
XXLRay
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Re: Laddermill - Windenergie via Kite

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Gepostet: 15.09.2011 - 08:49 Uhr  ·  #16
Ich möchte übrigens nur nochmal erwähnen, dass es bei Drachenfestivals durchaus zu Kollisionen kommt. Die mögen so zwar ein Anhalt dafür sein, wie hoch die "Drachendichte" sein kein, ein Argument dafür, dass nichts passieren kann, sind sie aber nicht.
NoOne
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Re: Laddermill - Windenergie via Kite

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Gepostet: 15.09.2011 - 17:18 Uhr  ·  #17
Zitat geschrieben von XXLRay

Ich möchte übrigens nur nochmal erwähnen, dass es bei Drachenfestivals durchaus zu Kollisionen kommt. Die mögen so zwar ein Anhalt dafür sein, wie hoch die "Drachendichte" sein kein, ein Argument dafür, dass nichts passieren kann, sind sie aber nicht.


Das kann ich so aber nich gelten lassen, sind ja schließlich Menschen die zumeist dann auch noch die weniger erfahrenen Anfänger sind die es verursachen, bei gut trainierten passiert sowas annähernd nie.

Mal schaun, ich bin die letzten Tage schon am überlegen ob ich mir da ein kleines System baue, alles was ich brauche ist ein Drehstromgenerator, ein paar Servos und einen Rahmen zum befestigen müsste ich bauen/schweißen, einen alten Rechner zum steuern der Servos hätte ich auch über und Matten habe ich halt sowieso schon ein paar rumliegen.Leinenlänge würde ich dann erstmal 100 Meter wählen, so kann ich es hier an meinem lokalen Kitespot testen, dieser liegt glücklicherweise auch noch auf dem Teuto, cirka 200-300 Meter hoch was + Leinenlänge schon Potential hätte.

Aber ich hab mich noch nich ganz entschlossen, so ein Projekt erfordert auch immer viel Zeit und Geld und Zeit ist da noch eher das geringere Problem daher denk ich mal besser noch ein paar Tage drüber nach.
Uwe Hallenga
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Re: Laddermill - Windenergie via Kite

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Gepostet: 15.09.2011 - 22:47 Uhr  ·  #18
Ich finde es nach wie vor eine gute Sache. Ich habe selbst lange und viel mit sehr großen Lenkdrachen gespielt und mit fast4m² Fläche etliche Kilo mal eben so fast 100m hochgehoben (ohne manuelle Starthilfe).

Einen alten Rechner (so ein Mini-System direkt für 12Volt) stelle ich gerne zur Verfügung (bin ihn gerade auf dem Flohmarkt nicht los geworden).

Gruß Uwe
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Re: Laddermill - Windenergie via Kite

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Gepostet: 16.09.2011 - 08:52 Uhr  ·  #19
Carl
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Re: Laddermill - Windenergie via Kite

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Gepostet: 16.09.2011 - 10:30 Uhr  ·  #20
Wenn NoOne nicht gerade irgendwo draußen auf dem Land wohnt, mit guten Möglichkeiten, seine Lenkmatte auch mal ein bißchen höher als die erlaubten 100m zu liften, mache ich jetzt einen Vorschlag, den jeder auch bei Flughöhe bis Hundert, mit wenig Aufwand, wohl aber mit notwendiger Beobachtung der Windverhältnisse machen kann.

Das wäre dann eine Kleinwindanlage, auf mehr als 200 Watt Leistung würde ich sowas dann (und sowieso) nicht auslegen. Ein Nabendynamo vom Fahrad am Boden wäre wegen der Drucklagerung schonmal ein guter Ausgangspunkt für die Energiegewinnung und kostet wenig. Dass der Wind erlauben würde, tage- und wochenlang sowas am Himmel zu fahren, kann man getrost vergessen, sowas eignet sich eher für Outdoor-Expeditionen für Kurzzeit-Einsätze oder zum Spassbasteln und Spiel-Sport.

Gute Einleiner mit stabilen Flugverhältnissen und gutmütigem Verhalten gibt es zu kaufen, Rolloplan oder Kastendrachen.

Der hochgeschätzte Bastler hat die Option, einen einzelnen größeren Segelrotor oder mehrere kleine Rotoren als Rotorkette hintereinander in die drehbar gelagerte Zugleine zu koppeln.

Die vielen kleinen Rotoren hintereinander haben den Vorteil, dass sie bei kummuliert vergleichbarem oder sogar größerem Drehmoment eine bedeutend höhere Drehzahl liefern, was ja für die Generatorwahl gut ist. Diese kleinen Rotoren - Ihr habt sie vielleicht auf dem Foto zu Beginn dieses Threads gesehen, wurden aus 5l Polyetilen Wasserflaschen "geschneidert und zurechtgebogen für den Anstellwinkel der Flügel, am Stück der Plasteflasche, nichts ist zusammengeklebt. Ob es diese großen Flaschen in Deutschland gibt, weiß ich nicht, ich hab das auf G.C. gemacht, aber hier gibt es 1,5l - 2l Fanta oder Colaflaschen, mit denen geht es auch (vielleicht besser) und alles andere wäre zu schwer oder zu aufwendig und teuer zu bauen. Oben unter der Waage des Drachens kann/muß ein Konus oder Drucklager aufgehängt sein, ich nahm dazu immer die Vorderradbuchse von Fahrrädern, vielleicht gibt es was Feineres im Drachenshop.

Nun nochmals zum Drachen: Der einfachste Drachen, den Ihr Euch vorstellen könnt, ist genau quadratisch mit überkreuzten Tragstäben zum Aufspannen an den Ecken. Wir haben früher Fallschirme aus Schnupftüchern gebaut, sowas in Groß als Bespannung braucht Ihr. Und zwar richtig groß! Zwei Bettlaken zusammengenäht, mindestens aber 2m x 2m damit der Drachen wirklich ruhig und!!! ohne Schwanz fliegt. Die Stäbe waren bei mir spanisches Schilf oder Bambus, sollten natürlich so leicht und stabil wie möglich sein und das Quadrattuch sollte an den Ecken mit Leder- oder PVC-Tuchtaschen zur Aufnahme der Stäbe bewehrt sein, sonst spießen sie sich unter Spannung durch das Tuch. Das Quadrattuch der Bespannung soll gut stramm sitzen.

Die Waage, ohne die es nicht funktioniert, ist sowas von einfach! Genau in der Mitte wird ein Seil durch das Tuch um die gekreuzten Stäbe geschlungen und verknotet, und oben an je einer oberen Ecke des Quadratdrachens wird eine Leine verknotet, deren Länge genau im Dreieck zur Mitte des Drachens gezogen bis zum Mittelpunkt reicht. An dieser Stelle in der Mitte der oberen Leine, die von einer oberen Ecke über den Mittelpunkt im Drachen bis zur anderen oberen Ecke reichen muß - die Oberkante Drachen und die zur Mitte laufenden Schnüre bilden dabei ein gleichschenkeliges Dreieck - wird die aus dem anfangs im Kreuzpunkt des Drachens verankerte Schnur so befestigt, das alle drei Schnüre eine Pyramide bilden, wenn man den Drachen darin hängen läßt. Die Spitze dieser Pyramide ist der Befestigungspunkt des Zugseils und sollte genau in der Mitte des Pyramidenbodens liegen, wenn man von oben aus der Draufsicht herunterschaut..

So ein Drachen kann aus der Hand gestartet werden, einhändig, er fliegt so ruhig und stabil, als wäre er am Himmel festgenagelt und wenn man ihn herunterholt, kann man ihn bis zur Hand einholen und mit der Hand greifen, er schmiert nicht ab. Genauso läßt er sich starten, ein Traum! Und läßt sich sowas von einfach bauen! Ich würde für die Bespannung immer leichtes Nessel oder Baumwolltuch nehmen, weil die sonst üblichen leichten Synthetic-Stoffe für Besegelung etc. nicht elastisch genug sind. Die Flugruhe hängt massgeblich davon ab, dass die Bespannung sich auf Strömungsunterschiede aeroelastisch ein bißchen einstellt, ein Quadratisches "Brett" am Himmel würde nur lustige Kapriolen machen und schneller abstürzen als es hochkommt... Aus diesem Grund muß die Drachengröße auch mindestens 2mx2m betragen, 1,50m ginge auch noch, aber da fängt dann schon die Nervosität an. Wegen der Elastizität im Tuch, die bei mehr Fläche zunimmt.

Hier noch ein Foto eines einzelnen Rotors mit Segelblättern am Drachen:

Forum/cf3/upload/avatars/utool_f_1316160199_5914.jpg

Und hier ein Foto von meinem Freund Jose mit seiner kleinen Schwester Ana aus Galdar, Gran Canarias, wie sie den 4m x 4m großen Quadratdrachen halten, mit dem wir später auf dem Drachenfestival 2004 in Las Palmas eine ganze Mannschaft von 15 ausgewachsenen schwergewichtigen Bananenpackern brauchten, um ihn wieder einzuholen. Der Wind hatte etwas aufgefrischt!

Forum/cf3/upload/avatars/utool_f_1316160977_5914.jpg
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