Bleiakkumulatoren

 
Erdorf
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 19.02.2021 - 18:19 Uhr  ·  #121
Danke Lars für den Link.

Du hattest mal berichtet dass dein Laderegler den SoC des Akkus bestimmt hat
und das dieser sich auch immer wieder kalibriert hat.
Ich finde das schon recht komfortable, denn wir "Insulaner" wissen voll ist nicht gleich voll.
Und es ist ja gerade beim Bleiakku wichtig, im Winter, den Akku hin und wieder auf SoC von 100%, also voll zu machen.

Ich kenne das dann eher so:
Der Akku ist nicht voll, müsste voll sein, war doch schon voll, wird morgen voll, voller geht nicht mehr, da ging doch noch was rein, ist mir jetzt egal, für mich ist der Akku jetzt voll ... :-/ :D
Insofern finde ich eine bilanzierende Bewertung vom Laderegler schon hilfreich.
Dazu muss dann aber auch aller Lade- und Entladestrom über diesen einen Regler gehen.
War das bei dir der Fall? Wie sind deine Erfahrungen mit dem SoC, insbesondere dem SoC von 90 .. 100 %.
Dann zum Ladefaktor. Den kann man manuell kaum ermitteln.
Hatte dein Laderegler eine Anzeige, Schätzung für den Ladefaktor? Wenn ja, wie gut hilft das?

Danke
wieso
 
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 19.02.2021 - 19:09 Uhr  ·  #122
Hi Erdorf , da war eher mein Batterie Monitor im Wohnzimmer gemeint, der mit dem Wechselrichter/Lader und via shunt an der Batterie angeschlossen ist . Mir diese Auskünfte von 100% SoC mitgeteilt hat , aber die Ladung ging via der PV und deren Ladereglern weiter (mit begrenzten AMP) , manchmal mit bis zu sodass eigentlich die Batterie auf über 100% kommt (das hat mir der Monitor aber auch angezeigt und ich den dan dann per Knopfdruck wieder mit der Batterie syncronisiert habe . (macht er aber auch automatisch

ZB 50 ah mehr an Ladung als am Abend nach Sonnenuntergang in der Batterie , wieder den geeicht auf 100 %

Das wird wohl was mit dieser "Peukert Gleichung" zu tun haben ..... :D , ich mag mich irren aber, was für schnellere Entladung gilt ,sollte ja wohl auch für schnelle Ladung geltn (wie zb mit einen Notstromaggregat das mit dem Inselwechselrichter kommuniziert und eher keine Wolken kennt wie die PV )

anbei aus dem Handbuch des Monitors ( ich habs einfach mal angefügt )

Zitat
2.2 Der Peukert Exponent Wie bereits in Abschnitt 1.3 beschrieben, beschreibt der Peukert Exponent die Verringerung der Batteriekapazität bei schnellerer als der 20 Std Standard-Entladezeit. Der Peukert Exponent bezeichnet den Wert der Reduktion der Batteriekapazität und liegt zwischen 1,0 und 1,5. Je höher der Wert ist, umso schneller schrumpft die Batteriegröße mit steigender Entladerate. Die ideale Batterie hat einen Peukert Exponenten von 1.0 unabhängig von der Höhe des Entladestroms. Diese ideale Batterie gibt es nicht und ein Wert von 1,0 wird nur dann eingestellt, wenn die Peukert Kompensation des BMV-600 umgangen werden soll. Die Standard- Einstellung liegt bei einem Wert von 1,25, der als realistischer Durchschnittswert für normale Blei-Säure-Akkus gelten kann. Falls jedoch eine genauere Batterieüberwachung erforderlich ist, muss der korrekte Peukert Wert eingestellt werden. Falls der tatsächliche Peukert Exponent vom Batterie-Hersteller nicht bekannt ist, kann er aus anderen Batteriedaten berechnet werden. Die Peukert Gleichung lautet:
-8- Für die Berechnung des Peukert Exponenten wird der Zahlenwert der Nennkapazität (üblicherweise für 20 Std Entladezeit1) und beispielsweise der für 5 Stunden Entladezeit2 benötigt. Im folgenden Beispiel wird der Peukert Exponent für diesen Fall ermittelt. 5Std-Wert, C5 = 75Ah −> t1 = 5Std −> I1 = 75Ah/5Std = 15A 20Std Wert, C20 = 100Ah (Nennkapazität) −> t2 = 20hr −> I2 = 100Ah/20Std = 5A Falls keine Angaben vorliegen, kann mit einer Standard-Lastschiene ein Wert ermittelt werden. So kann neben dem 20Std Wert (üblicherweise der Standardwert), ein zweiter ermittelt werden, der mit der Entladezeit der vollen Batterie mit Konstantstrom bis zu einer Zellspannung von 1,75V bestimmt wird. (das sind 10,5V bei einer 12V Batterie und 21V bei einer 24V Batterie) ....
-9- Zur Berechnung des Peukert-Exponenten kann auch der Peukert Rechner unter www.victronenergy.com heruntergeladen werden. 2.3 Volladungs-Parameter Auf der Basis von steigender Ladespannung und sinkendem Ladestrom kann ermittelt werden, ob die Batterie vollständig geladen ist. Falls die Lade-Spannung für eine bestimmte Zeit oberhalb eines vorgegebenen Wertes verharrt, und gleichzeitig der Ladestrom unterhalb eines bestimmten Wertes bleibt, kann die Batterie als voll geladen betrachtet werden. Diese Spannungs- und Stromwerte sowie die zugehörige Zeitspanne werden als „Voll-Ladungsparameter“ bezeichnet. Normalerweise liegen für eine 12V Blei-Säure-Batterie diese Werte bei 13,2Vund der Stromwert bei 2% der Nennkapazität (z.B.4A bei einer 200Ah Batterie). Die zugehörige Zeitspanne liegt für die meisten Batterietypen üblicherweise bei vier Minuten. Bitte beachten Sie, dass diese Parameter im Hinblick auf einwandfreie Funktion Ihres BMV-600 sehr wichtig sind; Sie müssen in den entsprechenden Menüpunkten sorgfältig und korrekt eingestellt werden. 2.4 Synchronisation des BMV-600 Für eine zuverlässige Anzeige des Ladezustandes ist regelmäßig eine Synchronisation zwischen Monitor und Batterie erforderlich. Dies wird durch Volladung der Batterie erreicht. Wenn das Ladegerät die Erhaltungsstufe erreicht hat wird die Batterie vom Lader als voll geladen erkannt. Jetzt sollte auch der BMV-600 die Batterie als vollgeladen erkennen, d.h. die Anzeige verbrauchter Ampèrestunden muss auf 0 zurückgesetzt werden und die Ladezustandsanzeige muss 100% zeigen. Durch sorgfältige Einstellung der Vollladungsparameter am BMV-600 kann der Monitor bei Erreichen der Erhaltungsstufe automatisch mit dem Lader synchronisieren. Der entsprechende Parameterbereich ist genügend groß, um dem BMV-600 an die gängigen Lademethoden anzupassen. Nach jeder Unterbrechung der Versorgungsspannung muss der BMV-600 erneut synchronisiert werden, um einwandfrei zu arbeiten. Für die Erstinstallation ist der Monitor werkseitig auf den Einstellmodus eingestellt. In diesem Modus können Parameter gewählt werden. Bitte achten Sie darauf, dass regelmäßig (einmal pro Monat) eine Volladung erfolgt. Die erhält nicht nur die Synchronisation, sondern verhindert auch Kapazitätsverluste, die letztendlich zu einer verkürzten Lebensdauer führen
Erdorf
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 19.02.2021 - 20:11 Uhr  ·  #123
Danke Lars für die Information.

Ich verlinke dann mal 'deinen' bmv-600-batteriewaechter, Preis ca. 150 Euro.
Klingt teuer, lohnt sich aber, wie ich finde, insbesondere wenn an zentraler Stelle angebracht, wie bei dir im Wohnzimmer,
so dass man mehrmals am Tag hinschauen kann.

Der bmv-600 könnte auch den Ladefaktor ermitteln, nämlich immer dann wenn 'Überladung' stattfindet
und eine Kalibrierung auf 100% SoC stattfindet. Dann kennt er ja genau die Menge an Überladung.
Tut er aber, so wie es aussieht, nicht.
Der Fokus scheint auf einer präzisen Vorhersage vom SoC zu liegen.
Das ist nun mal sehr schwierig, selbst wenn man die verschiedenen Einstellungen des bmv-600 bemüht,
könnte damit gelingen wenn man sich den Aufwand antut die Einstellungen an seine Anlage anzupassen.
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 19.02.2021 - 22:32 Uhr  ·  #124
Zitat
Ich verlinke dann mal 'deinen' bmv-600-batteriewaechter, Preis ca. 150 Euro
:D

Naja ich sags mal so der Batterie Monitor , hat dann das "Kraut" auch nicht mehr fett gemacht bei meiner Bestellung von 2 Victron MultiPlus , einer DC Link box ( genial) , dem Shunt mit dem Batterie Monitor den vor configurierten Kabeln und der Hotline von Victron ....

Aber der arbeitet ja auch ohne andere Victron Produkte .... und hat ein steuerbares Aux relais sehr hilfreich im Haus eine AC Heitzung zu steuern im Winter oder einen Notstromerstart (aussen ;) ) und auch für alle Familienmitglieder zu betätigen selbständig zu entscheiden , ob es Sinn macht grad Elektrisch oder mit Gas zu kochen ....

Unabhännig von der verfügbaren Technik davon , ist eine Ausseinandersetzung mit den Grundsätzen , oder man überlässt das halt einem "Dienstleister" für weit mehr Kohle

Life is good

Lars
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 19.02.2021 - 22:33 Uhr  ·  #125
Ich wundere mich immer, wie ihr mit den letzten paar % geizt, die in eine Battereie rein passen.
Sind die Gasblasen dabei wirklich nicht schädlich?
Ich meine, die drängeln doch das Material auseinander. Von möglicher Erwärmung ganz abgesehen.

Nochmal zu Max und seinen schlechten Erfahrungen mit ner AGM-Batterie im Wohnmobil:
Starterbatterien haben heute zusätzlich Calzium im Blei, teilweise auch Silber. Wie schon gesagt, macht sie das robuster für die Wärme im Motorraum.
Hatte mir gemerkt, dass sie allerdings eine um ca. 0,5V erhöhte Ladeschlussspannung haben.

Laut dieser Quelle: "Im Gegensatz zu herkömmlichen Blei-Säure-Ausführungen, deren eine Ladespannung (Gasungsspannung) zwischen 14,2 und 14,4 Volt genügt, verlangen Vollcalcium-Typen für eine optimale Ladung 14,8 Volt."

Wenn an eine Lichtmaschine mit Laderegler, der auf Ca-Batterien ausgerichtet ist, eine normale AGM-Batterie (Gel auch) als Bordbatterie über Laderelais mit geladen wird, ist zu erwarten, dass die regelmäßig gast. Konsequenz, sie trocknet langsam aus. Dann wäre der Spannungfall über eine Trenn-Diode sogar hilfreich.

Weiß allerdings nicht, ob die oberen Grenzen für Erhaltungsladung, also z.B. 13,8V, bei der Ca-Batterie sich auch nach oben verschieben.
Dsw. ist nicht ausgeschlossen, dass das Ca-Verfahren auch bei Starter-AGM-Batterien, für Motoräder z.B., angewendet wird.

Hier noch ein interessanter Link.
Erdorf
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 19.02.2021 - 23:16 Uhr  ·  #126
Zitat
Ich wundere mich immer, wie ihr mit den letzten paar % geizt, die in eine Battereie rein passen.
Sind die Gasblasen dabei wirklich nicht schädlich?

Weil du nicht verstehst warum es wirklich wichtig ist einen SoC von 100% zu erreichen.
Solange wie das nicht verstanden ist, sollte man keinen Bleiakku im 'ortsfesten Zyklen Betrieb' einsetzen.
Che
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 19.02.2021 - 23:36 Uhr  ·  #127
Mal davon ab gesehen, dass mir das in diesem leben vermutlich sowieso nicht mehr vergönnt ist,
ja genau. Erklär es mir!
Oder ist bei Euch die Haltung vertreten, dass das keiner Erklärung bedürfe?
Erdorf
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 19.02.2021 - 23:40 Uhr  ·  #128
Ich und auch Lars hatten es eigentlich schon oft erwähnt.

Wie auch immer, es ist so das dieser Aspekt verstanden sein muss.
Denn: Solange wie das nicht verstanden ist, sollte man keinen Bleiakku im 'ortsfesten Zyklen Betrieb' einsetzen.

Ich überlege mal wie ich das hinbekomme ...
wieso
 
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 20.02.2021 - 00:14 Uhr  ·  #129
Zitat
Ich wundere mich immer, wie ihr mit den letzten paar % geizt, die in eine Battereie rein passen.


Ich wundere mich immer , wie Du geraten hasst, Blei Batterie zu unterladen ;) !

Bohr doch mal ein Loch in deine (nicht vorhandene AGM oder Gel) und versuch mal nachzufüllen mit dest. Wasser ! Neue 12 KwH AGM "deep cycle " Batteries kosten ca 1500 Euro , dann bohr mal , ich füll nach zum halben Preis ;)
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 20.02.2021 - 00:20 Uhr  ·  #130
für OnBord und Starter Batterie Ladungen ist genug Technik vorhanden , hatte ich installiert in meinem Pickup ---- Vorang Starter Batterie und dann 500 ah Gel solar Batterie auf der Ladefläche also ca 6 kWh Kapazität um auf die Baustelle zu fahren, während die Lichtmaschiene läd und von Starter Batterie auf VersorgungsBatterie umschaltet , um vor Ort die Akku Geräte aber auch via eines Wechseleichters mal eine Bohrmaschiene , Handkreissäge an der Baustelle zu betreiben, ohne einen Benzingenerator , sehr verbreitete Technik eine Zweit Batterie zu laden , aber dankeschön das hat nix mit der "Heim Batterie" zu tun ;) , ausser das ich nach der Arbeit ca 3 kWh am Abend als Notstrom Batterie hatte ;)


Als Haushaltsbatterie oder Stationär, sicher nur immer wieder eine Panzerbleiplatten Batterie mit ner Gieskanne voll an sauberen Regenwasser bzw Dest. Wasser daneben , hat Freude gemacht die Erfahrung ....
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 20.02.2021 - 00:52 Uhr  ·  #131
Zitat
Oder ist bei Euch die Haltung vertreten, dass das keiner Erklärung bedürfe?


Höhr doch mal auf mit dem Scheiss !!


Niemand hier weiss Alles , Man tauscht sich halt aus !


Sorry aber dein Spruch
Zitat
Oder ist bei Euch die Haltung vertreten, dass das keiner Erklärung bedürfe?
wiederspricht sich mit dem letzten "ich wundere mich immer, wie ihr mit den letzten paar % geizt"


Das mag schon sein das die
Zitat
letzten paar %
wichtig sind , aber das Wort
Zitat
geizt
ist wohl falsch gewählt , da es ja hier im Forum geht mit Erfahrungen hier weiter zukommen ohne , ohne überteurte Angebote aktzeptieren zu müssen , sondern ein Austausch statt findet von Leuten die durch gewisse Erfahrungen gereift sind , und dieses Wissen auch "versuchen " mitzuteilen .

Aber einfach gesagt zum Thema " Bleiakkumulatoren "

(O)PzS rules :D und Ich Liebe Sie

Gruss and good night Lars
Che
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 20.02.2021 - 08:57 Uhr  ·  #132
Viel Worte mal wieder, Lars, aber keines, was erklährt, warum denn die obersten paar % Kapazität so wichtig sind.
Aber da erwarte ich auch eher eine Erklärung vom Frank.

Immer Dein hochmütiges Herabschauen auf die AGM und Gel.
Bei einem Boot auf dem Bodensee z.B. wäre garnichts anderes zugelassen. Wahrscheinlich damit keine bleihaltige Säure austreten kann, selbst wenn der Kahn sinkt. Trinkwasserquelle für ganz Stuttgart.
Carl
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 20.02.2021 - 09:28 Uhr  ·  #133
Che Zitat:
"Immer Dein hochmütiges Herabschauen auf die AGM und Gel.
Bei einem Boot auf dem Bodensee z.B. wäre garnichts anderes zugelassen. Wahrscheinlich damit keine bleihaltige Säure austreten kann, selbst wenn der Kahn sinkt. Trinkwasserquelle für ganz Stuttgart. " Zitat Ende

Für kleinere Speicher mag AGM und Gel ganz praktisch sein, ganz besonders im mobilen Bereich, allerdings wenn diese Akkutypen über ihre erlaubte Ladeschlussspannung hinaus geladen werden sind sie schnell geschädigt oder hin.

Opzs Blei Säure Akkus sind für größere stationäre Speichersysteme in Bezug auf Gutmütigkeit bei Behandlungsfehlern und Anschaffungspreis nicht zu toppen.

Es sei denn die Kosten spielen überhaupt keine Rolle - sowohl bei der Wartungselektronik als auch bei der Anschaffung und dem Schmerz wenn durch Fehler was schiefgeht.

AGM und Gel sind wegen der immer kostengünstiger werdenden Lifepo Technik vielleicht sowieso bald ein Auslaufmodell, denn Mobilität und Lage-unabhängiger Einsatz ist dort wegen des geringeren Gewichtes bei weitem besser.

Das sind die Fakten die sich durch emotional artikulierte Wehleidigkeit nicht ändern lassen
wieso
 
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 20.02.2021 - 11:02 Uhr  ·  #134
Zitat
Immer Dein hochmütiges Herabschauen auf die AGM und Gel.


Und ? Und warum nicht !

Bei (O) PzS Bleibatterien gibt es ja (einigermaasen) verlässliche Garantie Angaben und Lebenszyklen Diagramme , da macht man sich halt ein Bild

Bei den AGM und Gel eingelagerten , und nicht wieder "erholbaren" gibt es aber ein riessen Unterschied am Markt und wohl kaum eine "Regel" der Haltbarkeit bzw Zyklenzahl
Meist sind sie aber beworben als die , die super Batterie und deshalb so teuer und wenns ums Eingemachte geht sind es halt nur halt Schwachleister ;) , aber klar gibt es zb von Hoppecke OPzV Gel Batterien für deinen Bodensee mit 1300 Zyclen bei 80% DoD ;) zb , nur generell sollte mensch halt aufpassen was man kauft , bzw sich verkaufen lässt !

Nenn mir doch mal die AGM /Gel Batterien Deiner Wahl und deren Preis , dann kann man das ja mal betrachten

Denke auch das bei deinem Beispiel dann am Bodensee auch kein Verbrennungsmotor mit Ölschmierung erlaubt sein wird ..... wees ich aber net ...
Menelaos
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 20.02.2021 - 12:38 Uhr  ·  #135
Ich vermute auch dass ich sie überladen habe. Ich weiß nicht mehr genaubwas drauf stand aber ich hab mich dran gehalten was die Ladeschlussspannung anging. Was der Billigregker aus Fernost draus gemacht hat ujd ob der überhaupt richtig floaten konnte...keine Ahnung. Nach bereits 10 zyklen war nich mehr viel übrig von der kapazität. Jetzt haben sie noch jeweils etwa 30% und hängen,bei mir im Garten als Puffer an der Solaranlage für die Brunnenpumpe damit man draußen mit Grundwasser auch mal duschen kann wenn grad eine Wolke,vorbeizieht. Dafür reichen sie noch. Hab pro Stück mit 160 Ah aber auch "nur" 120€ bezahlt. Hätte ich den Neupreis von 500 pro Stück ausgegeben hätte ich mich schwarz geärgert....
Das doofe ist dass man nichtbreinschauen kann. Meine nirmale Bleibatterie im Womo kann ich aufmachen und reinsehen, wasser nachkippen und gut. hier ist Standpflege sicher Wichtiger als alles andere da die Dinger vielleicht 10 Zyklen im Jahr machen....
Erdorf
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 20.02.2021 - 14:35 Uhr  ·  #136
Hallo Che,
Hallo zusammen,

"Warum sind die denn die obersten paar % Kapazität so wichtig?"
Es geht darum eine nachhaltige Schädigung des Akkus zu verhindern bzw. sogar rückgängig zu machen.
Man denkt gerne, insbesondere die Tiefentladung, würde den Akku schädigen.
Das ist nur halb wahr und streng genommen falsch.
Es ist die anschießend fehlende Vollladung die den Akku nachhaltig schädigt.

Zu meinen Akku Kosten:
1. OPzS 1.24, 10 kWh hat 300 Euro gebraucht gekostet und mehr als 7 Jahre gehalten
2. PzS , 1.28, 20 kWh (EU, Aquamatic) 3 Monate gebraucht, neuwertig, hat einen ganzen spanischen Serano Schinken
und den Transport nach Spanien gekostet.

Der erste Akku musste etwas länger 'reaktiviert' werden.
Der zweite war top, wie gesagt neuwertig.

Auch heute noch, mit Zeit, bin ich mir sicher, gute gebrauchte Traktionsakkus zu finden,
die z.B. abgegeben werden, weil sie die hohen Ströme nicht mehr liefern,
und in einer Strominsel noch 10 Jahre sinnvoll einsetzbar sind.

Das ist natürlich ein starker Kostenvorteil, jedoch ist dieses Wissen weder einfach übertragbar,
noch dazu hängt das noch von Situationen, Kontakten, Glück und mehr ab.

Eine Sache sollte man aber verstehen oder zumindest realisieren:
Ein 'Insulaner' lebt mit dem Akku und erlebt jeden einzelnen Zyklus.
Das führt unweigerlich, über die Jahre, zu ausgesprochenem Expertenwissen,
wenn ein grundsätzliches technisches Interesse und Verständnis vorhanden ist.
Expertenwissen meint hier nicht das die Physik und Chemie vollständig verstanden ist,
sondern das Expertenwissen, was man tun muss um mehr als 10 Winter mit dem selben Akku zu überstehen.

Chemische und physikalische Hintergründe sind nett, helfen vielleicht, vielleicht verwirren sie aber auch.
Letztendlich geht es nur darum den Akku so zu behandeln dass man möglichst lange davon hat.
Und es geht darum darum, beurteilen zu können, was sich wie schlimm und
in welchen Verhältnissen (zumindest ungefähr) auswirkt.
Erdorf
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Alterung

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Gepostet: 20.02.2021 - 22:10 Uhr  ·  #137
Hallo zusammen,
Nach den Themen Kapazität, Ladefaktor und Säureschichtung komme ich jetzt zur Alterung.

Quelle 2018 RWTH Aachen Kapitel 3.6

Hier in Tabellenform, die Alterungseffekte, deren Folgen und Ursachen.
 


Die Alterung des Akkus kann man nicht verhindern, der Akku ist ein Verschleißteil.
Man kann die Alterung deutlich verlangsamen und eine Nutzungsdauer von 10 .. 20 Jahren anstreben und auch erreichen.
Das hat, wenn das Projekt so lange läuft oder länger, einen sehr starken Einfluss auf die Akkukosten.

Folgend die wesentlichen, beeinflussbaren Ursachen (die stärksten Ursachen zuerst) für die 'Strominsel im Zyklen Betrieb'

Unzureichendes Laden und Tiefentladungen
Sobald der Akku entladen wird, wird Sulfat der Säure frei, ist nicht mehr gebunden, bildet an der Oberfläche des Bleis, Bleisulfat und verhindert weiteren Zugriff der Säure auf das Blei.
Kristalle zerstören das Blei teilweise. Der Innenwiderstand erhöht sich, der Akku liefert kleinere Ströme,
die Ladung wird schwieriger, was ein Teufelskreis werden kann und wiederum zu schlechter Ladung und Tiefentladungen führt. Außerdem fehlen die Sulfate nun in der Säure und das reduziert die nutzbare Kapazität.

Säureschichtung
Förderung von Korrosion, Sulfatierung, Abschlammung und Selbstentladung.
In der Folge Kapazitätsverlust, erhöhter Innenwiederstand, Zellenschluss.

hohe Ladespannung, Gasung
Das Knall Gas: H2 + O2 entsteht vor allem an der Oberfläche des Bleis, beim Kontakt mit der Säure.
Das dort entstehende O2 (reiner Sauerstoff) führt zu Korrosion. Die Kräfte beim Expandieren von flüssig
nach gasförmig 'sprengen' aktive Masse ab --> Bleisumpf, weniger Oberfläche erhöhter Innenwiederstand.
Loses Blei am Boden bindet Sulfate der Säure --> irreversibler Kapazitätsverlust.

Handlungsoptionen

Unzureichendes Laden und Tiefentladungen
Das verhindert man am besten durch eine brauchbare Anlagen Auslegung.
In der Regel durch viel PV. Soviel PV dass der SoC an den hellen Tagen auch wieder aufgeholt werden kann.
Also nicht nur das reinkommt was man gerade wieder verbraucht sondern viel mehr,
damit man den tiefer entladenen Akku gleichzeitig wieder aufladen kann.
Die PV sollte so ausgelegt sein, dass mindestens 9 Monate im Jahr die Ladung automatisch gut ist.
Im Winter muss man Nachlademöglichkeiten haben und mindestens ein mal wöchentlich
wieder einen SoC von 100% erreichen.

Säureschichtung
Das wird z.B. verhindert durch regelmäßiges Laden mit Gasung
oder besser noch durch permanente leichte aktive Elektrolytumwälzung von außen,
die dann immer, also beim Entladen, Laden und in Ruhe eine Säureschichtung verhindert.

hohe Ladespannung, Gasung
In den Sommermonaten kann man die Gasung stark reduzieren indem eine geringere Ladespannung wählt.
Im Winter muss die Ladespannung höher werden um die wenigen Sonnenstrahlen besser zu nutzen
indem man schneller mir höheren Strömen lädt.
Was hilf, für die Sommermonate, ist Elektrolytumwälzung,
dann reicht Float Spannung eben ohne Gasung im Sommer aus.

Fragen? Anmerkungen? Anregungen?
Her damit :D ;-)
Che
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 21.02.2021 - 10:30 Uhr  ·  #138
Da war aber einer fleißig!

Bliebe zu erwähnen, dass NAM wahrscheinlich nicht aktive Masse heißt.

Folgendes Zitat noch aus genannter Quelle, mit meinen Unterstreichungen:

Die Ausbildung einer Säureschichtung ist ein grundsätzliches Problem des Bleiakkumulators
und kann nie gänzlich vermieden werden. Allerdings kann durch gezielte
Überladung am Ende der Ladung und der damit verbundenen Gasentwicklung
an den Elektroden eine Vermischung des Elektrolyten herbeigeführt werden. Dazu
wird der Bleiakkumulator in Traktionsanwendungen typischerweise mit Ladefaktoren
von bis zu 120% überladen, vgl. Unterabschnitt 2.2.4.2. Diese starke Gasung
sorgt zwar für eine Aufhebung der Schichtung, führt gleichzeitig aber zu einem
erhöhten „Abschlammen“ der Aktivmassen und zu einer starken Erwärmung
, verbunden
mit einer Verringerung der Energieeffizienz und der Einsatzzeit durch lange
Abkühlphasen.
...und zu Wasserverlust, meine Ergänzung.

Daher ist es aus meiner Sicht zwar die bequemere Art, Durchmischung zu erreichen, aber nicht die schonendste.
"Elektrolytumwälzung von Außen", also mit Luft wie bei einer Aquarienlüftung, ist der schonendere Weg, und funktioniert immer, nicht nur am Ladeende. Aber das hast Du ja schon erwähnt.

Bleibe noch zu bemerken: Entweder Belüftung, oder regelmäßige Gasung am Ladeende. Beides wäre doppelt gemoppelt. Wenn Rekombinationsstopfen vorhanden sind ( H2 + O2 katalythisch zu Wasser ) wäre Belüftung sogar kontraproduktiv. Die Elektrolysegase würden nach Außen verblasen.

Außnahme Ausgleichsladung, da geht es nicht anders. Aber die kann nach meinem Verständnis relativ kurz sein, und in größeren Abständen.
Menelaos
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 21.02.2021 - 12:38 Uhr  ·  #139
Rekombinationsstopfen und Belüftung zusammen geht ohnehin nicht, muss man dann also regelmäßig nach dem Säurepegel schauen.
Erdorf
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 21.02.2021 - 12:48 Uhr  ·  #140
Hallo Che,

zunächst einmal Danke für die Anerkennung, das Mitlesen, Mitdenken und deine Hinweise.

Ich beziehe mich hier ausschließlich auf Panzerplatten Akkus im "Ortsfesten Zyklen Betrieb".
Das ist ein Sonderfall wie sie wenige "Insulaner" betreiben.
"Mainstream" sind Traktionsakkus und "Ortsfester Standyby Betrieb" (USV).
Die Dinge sind teilweise ähnlich, in den Details aber anders und deutlich weniger, verwendet, "erforscht" und beschrieben.

NAM = Negative Aktive Masse (ich war auch drüber "gestopert")

Bezüglich der zitierten "starken Erwärmung".
Diese "starke Erwärmung" kommt beim Ortsfesten Zyklen Betrieb nicht vor,
weil hier gegenüber Traktionsakkus sowohl beim Laden als auch beim Entladen um mehr als Faktor 10 geringere Ströme
fließen. Wärme ist dennoch auch hier ein Thema, dazu ggf. später mehr.

Zitat
Entweder Belüftung, oder regelmäßige Gasung am Ladeende. Beides wäre doppelt gemoppelt.

Bezüglich der Durchmischung ist das richtig.
Bezüglich Ausgleichsladung, das hattest du ja schon erwähnt, macht man dann, der Einfachheit halber, beides.
Außerdem wird im Winter auch, der Einfachheit halber, beides gemacht,
hier nicht wegen der Durchmischung sondern weil schneller geladen wird.

Ich will jetzt auch konkreter auf eine frühere Frage eingehen.
Zitat
Ich wundere mich immer, wie ihr mit den letzten paar % geizt, die in eine Batterie rein passen.
Sind die Gasblasen dabei wirklich nicht schädlich?

Ja, die Gasblasen sind schädlich, aber deutlich weniger schädlich als Unzureichendes Laden und Tiefentladungen.
Es ist wichtiger, auch im Winter, immer wieder 100% SoC zu erreichen um die Bleisulfate zu knacken und
die schichtweise Bildung von Bleisulfat Kristall Strukturen zu verhindern.
Es ist technisch, sogar teilweise, möglich Bleisulfat Kristall Strukturen zu knacken, dazu ggf. später mehr.

Grüße
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0