Wie funktioniert die Überschußeinspeisung ?

 
Stargazer
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Wie funktioniert die Überschußeinspeisung ?

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Gepostet: 22.01.2012 - 16:27 Uhr  ·  #1
Hallo zusammen,

wir haben vor, eine Antaris 6kW mit 2x Windy Boy 3800 zu betreiben. Sie soll ins Hausnetz einspeisen sodass wir unseren Hof damit versorgen können.
Wenn ich das richtig verstanden habe, wird über eine Kraftsteckdose in das Hausnetz eingespeist. Soweit so gut. Wenn nun die Antaris die Nennleistung erreicht hat und die 6kW voll ins Hausnetz einspeist, aber nur dann im Moment ca. 2500 Watt abgenommen werden, entsteht ja ein Überschuß. Wenn ich den nun einspeißen möchte, wie funktioniert das dann ? Hat jemand da Erfahrungen ?

Vll. soll später einmal der Überschuß in den Heizungspuffer gefahren werden.

Ich danke euch, wie immer und einen schönen Sonntag wünscht,

André
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Re: Wie funktioniert die Überschußeinspeisung ?

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Gepostet: 22.01.2012 - 17:55 Uhr  ·  #2
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Re: Wie funktioniert die Überschußeinspeisung ?

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Gepostet: 22.01.2012 - 19:44 Uhr  ·  #3
Wenn Du die verschiedenen Threads zum Thema in dieser Rubrik durchsiehst, wirst Du alle Antworten auf Deine Fragen finden...

Übrigens sind Nennleistungen eher theoretische Werte, die allenfalls unter Windkanal-Bedingungen erreicht werden. Zwei Drittel
davon sind unter Realbedingungen schon ein richtig guter Wert. Kalkuliere also nicht mit Deinen genannten 6 kw/h.

Dieter
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Re: Wie funktioniert die Überschußeinspeisung ?

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Gepostet: 25.01.2012 - 18:05 Uhr  ·  #4
Der dieter hat voll recht, die 6kW sind nur der Wert unter suboptimalen Bedingungen. Dann spielt die Lage eine große Rolle.
Geh mal max auf 30 % . Gehen wir mal davon aus daß ein Überschuß da ist ,läuft der Zähler rückwärts wenn er keine Rückwärtssperre hat.In der Regel
hat er keine.Wie es beim elektronischen ist kann ich nicht sagen. Normal müßte mit getrennten Zähler eingespeist werden. Wenns ein älterer Zähler
ist hat er sicher keine. [ gelöscht ADMIN ]
Die verlangen zwar eine ENS (Einspeisesperre bei Stromausfall),aber es kann eh nicht eingespeist werden wenn kein Netz vorhanden ist, völlig sinnlos.
Hänge Dir einen Wechselstromzwischenzähler vor die Einspeisevorrichtung oder Steckdose. Der Inverter ist ja dran angeschlossen. Der Zähler muß aber "falschrum angeklemmt werden weil der Strom ja rückwärts fließt." Dann zählt er vorwärts ,kapiert?

Gruß Windfuchs
Uwe Hallenga
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Re: Wie funktioniert die Überschußeinspeisung ?

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Gepostet: 26.01.2012 - 08:52 Uhr  ·  #5
Auch wenn das mit dem Netzeinspeisen auch so funktioniert, so ist das mit der ENS auch sinnvoll gewesen und die Aussage von Windfuchs schlicht falsch.
Bei ausreichend vielen ohmschen und induktiven Lasten ist es durchaus im Rahmen des möglichen dummen Zufalls, das sich ein "Netz" auch selbst am Leben hält und quasi in der Luft hängt. Vor etlichen Jahren hat mir das ein Spezi mal genau erklärt und im Labor in Miniformat sogar zeigen können. Es waren zwar nur 1-2 Sekunden, aber immerhin.

Man kann immer über Sicherheitseinrichtungen und über den Sinn diskutieren. Sicherlich gibt es da unterschiedliche Vorstellungen und auch von Seiten der EVU`s auch unterschiedliche Forderungen (auch innerhalb der EU sieht das überall anders aus). Aber es gilt hier ja auch immer eine Akzeptanz zu erreichen, so das ich meinen eigenen Strom ins Netz einspeisen "kann" und "darf" ohne jemand Anderen zu gefährden. Es sollte also niemand einfach so ins Netz einspeisen ohne die örtlichen Regeln zu kennen und zu wissen, das dies je nach Stromversorger unter Umständen auch elegal ist, jemanden Drittes unter unglücklichen Umständen gefährdet und man auch bestraft werden kann. Nicht jeder Stromversorger fordert eine ENS. Die elektronischen Zähler haben grundsätzlich eine Rücklaufsperre programiert oder einen eigenen Zähler-Modus für den rückfließenden Strom.

Wenn man im Durchschnittsjahr vielleicht 5.000kWh Strom verbraucht und nun mit der 6kW-Windanlage 4000kWh Strom selbst produziert..... was glaubst Du wohl was das EVU macht wenn in der Jahresabrechnung plötzlich nur noch 1.000kWh steht... da kommt Jemand zum nachgucken. Der Ärger ist vorprogrammiert.

Bei so einer Anlagengröße würde ich immer mit dem EVU den Rahmen und die Bedingungen klären.



Gruß Uwe
Sandy
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Re: Wie funktioniert die Überschußeinspeisung ?

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Gepostet: 26.01.2012 - 16:42 Uhr  ·  #6
Schon oft haben wir hier und im Black 300 Forum über die sogenannte ENS diskutiert. Tatsächlich wird diese von vielen Netzbetreibern verlangt, andere wiederum begnügen sich mit einer selbsttätigen Schaltstelle nach VDE 0126-1-1, zumindest bis zu gewissen Anlagengrößen.
Nun gibt es aus Insiderkreisen Infos, die nachdenklich stimmen dürften. Wir haben zumindest hier im Norden einige Ecken mit einer eher schlechten Leitungsqualität. Damit die Einspeisung trotzdem noch funktioniert, wird die ENS in den Einstellungen verändert, bis es schließlich passt bzw. funktioniert. Mit anderen Worten: Es gibt sicher einige Fälle, in denen die Funktion der ENS angezweifelt werden kann.
Nach meiner persönlichen Meinung ist eine selbstständige Netzfreischaltung durch ein 3 Phasen Überwachungsrelais nach VDE 0126-1-1 eine bessere Lösung.

Hier zum Nachlesen:
http://www.enbw.com/content/de…005-09.pdf

Hier ist auch zu lesen, dass der Begriff "ENS" in der E DIN VDE 0126-1-1, Mai 2005 nicht mehr verwendet wird.

Grüße von
Sandy
Windfuchs
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Re: Wie funktioniert die Überschußeinspeisung ?

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Gepostet: 28.01.2012 - 17:49 Uhr  ·  #7
Meine Meinung zur ENS
Kann schon sein daß da eventuell noch eine Restspannung ist durch kapazitive Entladung von induktiven Verbrauchern (das wären allenfalls aber nur sekundenbruchteile), das hat aber nichts mit der Einspeisung zu tun .Wenn die Leistungsfets keine Steuerspannung haben schalten sie nicht durch(Es sei den sie sind defekt).Eventuelle Restspannung wird schon durch die tausenden paralellgeschalteten Verbraucher (das ist quasi ein wie ein Kurzschluß für den Generator sollte er noch am Netz hängen ?????? was er aber nicht tut.) abgemurkst.Es sollte aber trotzdem eine Kurzschlußbremse bei Stromausfall auf jeden Fall vorgeschaltet werden (Netztrennung) ,daß der Generator nicht unkontrolliert hochdrehen kann, bzw dadurch hohe Spannung entstehen können,wenn die Zuleitung z. B. abgeklemmt wird.Der Monteur muß auf jeden Fall messen ob die Leitung spannungslos ist. Hochspannungsleitungen müssen kurzgeschlossen werden gegen Masse.
Gefährlich wirds bei Solaranlagen wenn sie mit hoher Spannung arbeiten,da die Module ja weiter unter Spannung/Last stehen.Da ist die ENS unumgänglich und da muß die Zuleitung durch einen Trennschütz abgeschaltet werden.

Gruß Windfuchs
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Re: Wie funktioniert die Überschußeinspeisung ?

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Gepostet: 29.01.2012 - 22:23 Uhr  ·  #8
Hallo Andre,

Zitat:
"Wenn ich den nun einspeißen möchte, wie funktioniert das dann ? Hat jemand da Erfahrungen ?"

Du solltest auf jeden Fall mit deinem örtlichen Netzversorger sprechen!

Einspeisung mit Vergütung ist so ne Sache, da kommt nicht viel bei rum denke ich.
Ich habe einen Vertrag "aussschließlich ins eigene Hausnetz" mit meinem Versorger.
Dies kostete nichts, ebenso wie der Zählertausch mit Rücklaufsperre durch den EVU und Abnahme der Anlage incl. "ENS".
Sprich es war sehr unkompliziert, aber alles ist angemeldet.
Wenn (was bei mir nie vorkommt) mal mehr produziert als verbraucht wird, geht der Strom in Netz,
wird aber nicht gezählt.

Viel Erfolg & immer guten Wind
Black 600 Fan
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Re: Wie funktioniert die Überschußeinspeisung ?

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Gepostet: 31.01.2012 - 19:24 Uhr  ·  #9
Hallo in die Runde,

vielen Dank für diese Diskussion !
Da ist einem doch einiges klar geworden. Letztendlich wollen wir das vielleicht dann doch so machen, das wir den Überschuß, wenn welcher da sein sollte, bei uns in die Heizungspuffer der Vaccumröhrenkollektoren per Heizpatrone, einspeisen.

Ich muss dazu nochmal bei Braun nachlesen, wie das dann geschaltet wird. Ob so etwas überhaupt geht.
Gestzt dem Fall , wir sollten doch einspeisen, müssen wir dann eh erst mit unserem EVU sprechen. Weil da noch ne 20 kW PV Anlage mit dran hängt. Da ist die Sicherheit oberstes Gebot, da gebe ich euch in allen Instanzen Recht !

Naja..noch ist es nicht soweit. Die Bauvoranfrage ist noch in bearbeitung.

Man will sich ja nur schon einmal im Vorfeld ein paar Infos holen.

Viele Grüße und herzlichen Dank

André
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Re: Wie funktioniert die Überschußeinspeisung ?

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Gepostet: 31.01.2012 - 20:49 Uhr  ·  #10
Hallo eventuell macht ja eine eine "Netz gekoppelte Inselanlage " Sinn , um den Eigenverbrauch und die Eigenverbrauchs-vergütung der PV mit zu Nutzen ............

Das heisst einen Inselwechselrichter mit Batterie ,der mit der Windturbine ohne öffentl. Netzeinspeisung zusammen arbeitet und der Inselwechselrichter managed was mit den Watts der Turbine im Haus gemacht werden ,aber der Inselwechselrichter hat auch einen AC Eingang der tagsüber den Strom vom Netz ins Haus lässt= primär PV Stom und Nachts davon mit weiterer Hilfe der Windturbine ,eine Eigenversorgung ermöglicht ............

Also der Windy boy speisst ins (Insel)hausnetz ein was gerade nicht im Haus abgenommen werden kann wird vom Inselwechselrichter (wie zb Victron MuliPlus , SMA Sunny Island, Studer....) in die Haus batterie geladen ,ist die dann gesättigt würde zb in meinem System der Inselwechselrichter ( Victron ) ein Heizelement anschalten

Gruss Lars
XXLRay
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Re: Wie funktioniert die Überschußeinspeisung ?

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Gepostet: 01.02.2012 - 09:30 Uhr  ·  #11
wieso
 
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Re: Wie funktioniert die Überschußeinspeisung ?

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Gepostet: 01.02.2012 - 20:27 Uhr  ·  #12
ja schon , kann sein , habs nicht auf Heller und Pfennig genau ausgerechnet , dies können andere besser

Nur würde es mich nicht ganz befriedigen,mit einer 20 kw PV und einer zusätzlichen Windkraftanlage ( keine Ahnung was die Antaris 6kw kosten soll ) danm trotzdem noch Kohle , Öl, Atom Strom zu importieren und abhännig zu sein von den politischen Entscheidungen :-/

Irgendwann , werden alle ja sowieso für Speicher zahlen müssen , da dreh ich doch den Pfennig heute schon nicht mehr um ,


Venünftiger wäre es politisch auch einfachere Wege zuzulassen , das sich die Leute selbstversorgen als Priorität und den Überschuss vergütet / eingespeist bekommen ......und der AKKU den sie sich leisten , angesteuert werden kann, national um Strom auf zu nehmen und abzugeben für die Gemeinschaft (Smart Grid)

Aber das ist ein anderes Thema .............

Aber wie gesagt ,PV und Wind und Speicher machen bestimmt einen besseren Strommix , als der der aus dem Netz angeboten wird ....

Mit freundlichen Grüssen

Lars
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Re: Wie funktioniert die Überschußeinspeisung ?

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Gepostet: 05.02.2012 - 21:58 Uhr  ·  #13
Hallo zusammen,

Zitat geschrieben von wieso

Venünftiger wäre es politisch auch einfachere Wege zuzulassen , das sich die Leute selbstversorgen als Priorität und den Überschuss vergütet / eingespeist bekommen ......und der AKKU den sie sich leisten , angesteuert werden kann, national um Strom auf zu nehmen und abzugeben für die Gemeinschaft (Smart Grid)


Das ist zwar Zukunftsmusik, aber durch den angefangenen Einsatz von Elektros Autos gar nicht so unwahrscheinlich.
Wenn dieser Trend sich fortsetzt, stehen bald genügen (mobile) und dezentral optimal verteilte Akku Kapazitäten zur Verfügung.

Gruß Frank
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