Improvisations Dumpload aud die schnelle

 
doelle4
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Improvisations Dumpload aud die schnelle

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Gepostet: 12.04.2013 - 15:46 Uhr  ·  #1
Gestern hats mich auch erwischt, Inverter arbeitet nicht mehr (Feuchtigkeit nach Schneeschmelze eingedrungen?)
War Tagelang weg und gestern erst bemerkt, Gefahr im Verzug...
Ich habe zwar einen Dumpload im Laderegler aber dem will ich nicht 1-2 Wochen den Strom allein überlassen denn wenn der auch noch kaputt geht wars dass mit der WKA.

Lösung in 5 Minuten: Ich hab einige Meter 0,8mm Eisendraht von meiner Schutzgasschweiserei genommen auf die schelle am Wka Mast mit einer Schlaufe hochgespannt (damit er vom Boden wo auch trockenes Gras ist weg ist) und angeschlossen.
Mast ist lackiert und der Draht kommt nicht direkt an und wird vom Wind gekühlt.
Fertig .Reicht bis ist wieder alles im Lot habe.
Werd mir heute von Baumax Lochziegel holen und da Draht durch die Kammern fädeln als dauerhafter Dumpload für später mal.

Eisendraht ist nicht der beste Stromleiter überhaupt bei 0,8-1mm Dicke und eignet sich als Dumpload.
Kupferdrähte nicht verwenden überhaupt wenn sie 1,5 mm2 oder mehr haben sonst wird die Generatorwicklung zum Dumpload :-(
Ein Excel Tool welche Drahdicke und Länge für welche Last das Optimale wäre wäre fein falls wer gern tüftelt , ich hab im Moment leider keine Zeit dazu.
Dies könnte auch für Anfänger eine gute Starthilfe sein da ein passender Dumpload viel wert ist.
Gruß Hans
Menelaos
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Re: Improvisations Dumpload aud die schnelle

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Gepostet: 12.04.2013 - 17:37 Uhr  ·  #2
dafür brauchts eigentlich kein Tool,

Wenn der Widerstand des Vebrauchers ( also hier der Dumpload ) gleich dem Widerstand des Generators ist, kann letzterer die größtmögliche Leistung abgeben, dann bei einem Wirkungsgrad des Genis von 50%. Ist die Last kleiner gehts mehr Richtung Kurzschluss des Generators, dann wird also dort mehr verbrutzelt als im Dumpload. Ist der Widerstand größer, wird anteilig mehr im Shunt verbraten aber die Gesamtleistungsaufnahme des Systems sinkt ab, der Repeller wird dann also weniger stark belastet.

Kurz: je kleiner der Widerstand, desto größer ist das Bremsmoment aber desto mehr Leistung verschwindet anteilig im Generator. Sind die Widerstände gleich, geht am meisten Leitung in den Shunt...und das wollen wir doch in einer Normalsituation oder? :-)

Gruß
Max
Sandy
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Re: Improvisations Dumpload aud die schnelle

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Gepostet: 12.04.2013 - 20:46 Uhr  ·  #3
Seit letztes Jahr arbeitet mein Tristar mit 10 x 50 W (12 V) Halogenlampen guter Qualität (4000 h). In der Bedienungsanleitung wird von dieser Konfiguration abgeraten. Allerdings hatte ich schon 2007 bei meinem Eigenbau gute Erfahrungen mit Halogenleuchtmitteln als Dumpload gemacht und so riskierte ich den Versuch mit dem Tristar.
Bisher funktioniert die Geschichte ohne Probleme, der Tristar regelt sehr schnell, so dass selbst bei Sturm die Systemspannung nur 1 x über 14,25 V stieg, nämlich auf 14,55 V. Bei dieser Höhe der Systemspannung haben bereits 2 weitere Schutzstufen reagiert:
Schutzstufe 2 hat 300 W (6 x 50 W Halogen) Ersatzlast aufgeschaltet und mit dem nachfolgenden Kurzschluss auf der AC Seite vom PWG 400 den Windgenerator aufgefangen.
Die 3. Sicherheitsstufe arbeitet unabhängig von Stufe 1 + 2 und schließt den Generator bei Überschreitung von 14,45 V augenblicklich kurz (AC-Seite). Nach der Aktivierung wird der Kurzschluss auf der Generatorwicklung erst bei Unterschreitung der Systemspannung von 12,70 V wieder gelöst.
Die Windgeschwindigkeit bei diesem Ereignis lag bei über 110 km/h.

Grüße von
Sandy
Windfried
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Wollen wir das?

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Gepostet: 17.04.2013 - 22:21 Uhr  ·  #4
Als erstes mal Zustimmung zu Dölles Erzeugung eines Niederohm-Hochlastwiderstandes mittels Eisendraht und Loch-Ziegelstein. Löcher sollten bei Dauerbetrieb senkrecht stehen.
Hatte ich auch schonmal vorgeschlagen, mit Blumenbinde-Draht.

Aber @ Menelaos:
Zitat geschrieben von Menelaos
dafür brauchts eigentlich kein Tool,

Yes, wenn mich die Langeweile plagt, mach ich vielleicht trotzdem mal eins.

Zitat
Wenn der Widerstand des Vebrauchers ( also hier der Dumpload ) gleich dem Widerstand des Generators ist, kann letzterer die größtmögliche Leistung abgeben, dann bei einem Wirkungsgrad des Genis von 50%.

Sog. Anpassfall, kommt aus der Schwachstromtechnik und ist offensichtlich hier nicht tot zu kriegen. Übertrage man mal auf ne 1 MW-Anlage.
Meinst Du allen Ernstes, dass dann alles roger ist, wenn die Leerlaufspannung durch Belastung auf 50% abgesunken ist und 0,5 MW im Generator in Wärme umgewandelt werden?

War bei Berechnungstool vom Scheibengeni bisher auch ein wesentlicher Mangel, dass man sich um die zulässige Stromdichte für das Wicklungsmaterial nicht die Bohne geschert hat.
Die beträgt für kleine Transformatoren z.B. um 5 A/mm² (Nennleistung 4,5 W) und geht für Nennleistung 500W runter bis auf 1,4 A/mm². Dauerleistung natürlich. Ist von der Wärmeabfuhr-Möglichkeit abhängig.

Zitat
Sind die Widerstände gleich, geht am meisten Leistung in den Shunt...und das wollen wir doch in einer Normalsituation oder? :-)

Was wir in dem Fall wollen, wenn die Belastung ausfällt, ist vor Allem eine so starke Ersatzlast (kurzzeitig), dass die Strömung abreißt. Gelingt das nicht, so brennt im Sturm erst der Generator durch und dann zerlegt sich evtl. noch das Windrad durch die Fliehkräfte.
Nicht ausgeschlossen, dass im Anpassfall die Belastung groß genug ist. Ist aber eher ein entschärfter Kurzschluss, mit halbem Kurzschlussstrom. Dann nötig, wenn der volle Kurzschlusstrom nicht händelbar ist.

Gruß, W.
Menelaos
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Re: Improvisations Dumpload aud die schnelle

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Gepostet: 18.04.2013 - 00:40 Uhr  ·  #5
Wahr und doch irgendwie falsch...

Denn der Shunt ist ja nicht nur dafür gedacht die Anlage schnellstmöglich abzubremsen und Stall zu erzeugen. Man MUSS auch einfach mal davon ausgehen, dass dieser Zustand längere Zeit anhalten kann, beispielsweise bei Batterieladung wenn der Shunt bei vollen Akkus aktiviert wird bzw. der Strom umgeleitet wird. Hier will man ja dass das System schön brav weiterläuft, den Rest machen Furling oder welche mechanische Sicherung auch immer im Einsatz ist...

Schonmal ein Batteriesystem in Betrieb gesehen? Die einfachen Laderegler haben keine Hysterese sondern einen festen Schaltwert und klackern dann lustig vor sich hin. Ist der Widerstand des Shunts dann zu gering gibt's jedes Mal einen recht großen Ruck und das finden die Rotorblätter überhaupt nicht toll...ein zu kleiner Widerstand ist aber auch blöd, da das Windrad dann durchdrehen kann- auch das wollen wir ja nicht. Wo also liegt der optimale Wert?

Meiner Meinung nach ist das die oben beschriebene Version und schaut man sich mal professionelle abgestimmte Dumploadsysteme an, erkennt man dass es dort ebenso gemacht wird...Beispiel " Sieb und Meyer mit ihrem Aeocon" und andere. Es macht Meiner Meinung nach auch am meisten Sinn...aber das muss ja nicht jeder so sehen...

Gruß
Max
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Re: Improvisations Dumpload aud die schnelle

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Gepostet: 18.04.2013 - 06:42 Uhr  ·  #6
Windfried
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Re: Improvisations Dumpload aud die schnelle

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Gepostet: 18.04.2013 - 10:45 Uhr  ·  #7
@ Menelaos:
Schon recht,
nur ist die Argumentation mit den 50% wegen "Anpassfall" bei WKAs völlig fehl am Platz. Daran wollte ich erinnern.

Da ist es dann egal, ob MW oder KW

Ist auch echt zu fragen, wie lange ein 500W-Generator das aushält.

Hilfslasten nötig, damit z.B. ein Fuhrlinger-System weiter anspricht.
Ob Hilfslasten optimal so ausgelegt werden, dass 50% Zusammenbruch der Leerlaufspannung - fraglich.

Dass einfache Batterie-Ladesysteme aus meiner Sicht systemisch den Hund mitsamt der Hütte jammern, hatte ich an anderer Stelle schon geschrieben.
Die Nenn-TSR und damit die optimale geht runter auf 1/2. Wenn dann Geräusche entstehen wegen beginnender Strömungsabrisse - wen wunderts.

Kann natürlich sein, dass gerade diese Strömungsabrisse zum Überleben der Anlage bei tragen.

Gruß, W.
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Re: Improvisations Dumpload aud die schnelle

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Gepostet: 18.04.2013 - 11:20 Uhr  ·  #8
Zitat geschrieben von Windfried
Ist auch echt zu fragen, wie lange ein 500W-Generator das aushält.

In meinen Augen ist der Unterschied, dass man nen 500W Generator ohne große Probleme so auslegen kann, dass er das (lange) aushält. Bei nem 500 kW-Generator würde das unvertretbar teuer.
doelle4
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Re: Improvisations Dumpload aud die schnelle

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Gepostet: 18.04.2013 - 12:07 Uhr  ·  #9
Für meinen Fall wäre jedoch eine ohmsche Last der dem Widerstand der Generatorwicklung entspricht verheerend denn es handelt sich um eine Dauerlast von ca 2 Wochen...
Bei selber Widerstand würde vermutlich dauerhaft der Generator ziemlich bald verbrutzeln da dannn die Hitzeentwiclung im Dump genausohoch ist wie in der Wicklung.
Nur die Wicklung ist kompakt mit weit geringerer nennenswerte Kühlung wie ein einzelner Draht wo der Wind durchpfeifft....
Habe darumm nur 0,8mm Eisendraht verwendet.
Gruß Hans
Windfried
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Re: Improvisations Dumpload aud die schnelle

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Gepostet: 18.04.2013 - 13:54 Uhr  ·  #10
Hallo Hans,
endlich mal dazu ne allseitig vernünftige Meinung!

@ Ray: Bei größeren WKAs belastet man die Generatoren so, dass (auf Dauer) vermutlich nicht mehr als 5% Verlustleistung entsteht. Das ist dann schon bei Nennlast.
Bei 500W würde ich mit 20% mit gehen, evtl. 25%.
Wer meint 50% gehen, soll es bitte nachweisen.

Gruß, W.
Menelaos
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Re: Improvisations Dumpload aud die schnelle

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Gepostet: 18.04.2013 - 14:33 Uhr  ·  #11
Nunja, ich sehe das ganze immer noch etwas anders...aber um sowas zu diskutieren haben wir ja dieses Forum :-)

Wenn man eine sehr kleine Last wählt...also eben einen dünnen Draht mit viel Widerstand, dann geht zwar ein kleinerer Teil der erzeugten Leistung im Generator verloren, allerdings ist auch die Gesamtbelastung des Reelleres deutlich geringer. Wenn man dann mal eine ordentliche Boe hat kann der Repeller auch schön hoch drehen und dann funzt auch das Furling nicht mehr richtig und Holland ist wirklich in Not...

Und das Argument mit den 500 Watt Dauerverlusten sehe ich nicht als problematisch an...Immerhin erzeugt die Anlage dann bereits über 1000 Watt Gesamtleistung. Das tut sie aber wenn überhaupt auch nur sehr kurzzeitig da sie dann bereits schon lange furlt. Zudem sind 500 Watt Dauerverlust im Genertor der recht gut gekühlten FD auch eigentlich kein Problem. Wenn so kräftig Wind ist, dann wird auch sehr viel Wärme über die Kühlrippen abgetragen und über Kurzzeitbelastungen braucht man meiner Mienung nach überhaupt nicht reden...da wären auch 2 oder 3 KW für kurze Zeit kein Problem ( mal davon abgesehen dass das bei dem generatorwiderstand icht wirklich möglich ist.

Zu kleiner Heizwiderstand ist meiner Meinung noch viel kritischer, erlaubt er doch der Anlage schnell Fahrt aufzunehmen und zudem noch ordentlich Spannung aufzubauen...auch mit dem Stallen gibts dann Probleme...

Und über Großwindanlagen wollen wir mal gar nicht reden, die haben Pitchsysteme mit denen sich alles regulieren lässt und Bremssysteme die darauf ausgelegt sind auch bei 4 facher Nennleistung noch binnen Sekunden alles zum Stillstand bringen zu können...da muss man nichts über den Generator machen...

Aber wir können das ganze ja auch mal nachrechnen...das ist vielleicht auch interessant. Welchen Widerstand hat denn dein Dumpload und wie groß war nochmal der Wicklungswiderstand der FD..? Meine 1,5 Ohm oder sowas...?

Gruß
Max
Erdorf
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Re: Improvisations Dumpload aud die schnelle

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Gepostet: 18.04.2013 - 21:21 Uhr  ·  #12
Hallo zusammen,

interessante Diskussion:

Im Fall vom Kurzschuss ist:
die Bremsleistung: U²/R
und der Strom: U/R (was proportional zum Bremsmoment wäre)

Im Fall der 'elektrischen Leistungsanpassung' (mit einer Dumpload, welche den gleichen Widerstand wie der Generator hat) ist:
Die Bremsleistung: (U/2)²/R + (U/2)²/R = U²/2R
und der Strom: U/(2R) (was proportional zum Bremsmoment wäre)

Im Fall der 'elektrischen Leistungsanpassung' sind sowohl Bremsleistung als auch das Bremsmoment halb so groß gegenüber dem Kurzschluss Fall.

Ich sehe das wie Winfried die 'elektrische Leistungsanpassung' ist kein Kriterium was bei Windanlagen irgend eine Berechtigung hätte.
Weil beim Windrad die Anpassung auf die mechanische Leistung vom Rotor wesentlich ist: Drehzahl und Drehmoment.
Bei einer elektrischen 'Leistungsanpassung' werden 50% der Rotor Leistung im Generator verbraucht,
da kann die entnommene Leistung vom Gesamtsystem niemals maximal werden.

Auch nicht für den Bremsfall. Entscheidend hier ist unter anderem, welche Verlustleistung (Wärmeleistung) der Generator
bei der höchst anzunehmenden Leistung vom Rotor dauerhaft vertragen kann.

Gruß Frank
Menelaos
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Re: Improvisations Dumpload aud die schnelle

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Gepostet: 18.04.2013 - 21:55 Uhr  ·  #13
Sicherlich ist die Bremsleistung nur halb so groß, allerdings finde ich dass man mit diesem Wert in der Praxis recht gut fährt...
Ist der Widerstand kleiner, wird die Verlustleistung im Geni noch viel größer...es ist eben die Frage worum es gerade geht...

1. eine Notbremse- ja klar, dann ist ein kleinerer Widerstand oder gar Kurzschluss gut um den Rotor schnell abzubremsen...das soll aber kein Dauerzustand sein
2. ein Dumpload der oft aktiv ist wenn beispielsweise die Batterie voll ist. Dann möchte man nicht bei voller Batterie dauernd diese Hardcoreabbremsung haben- die Rotorblätter werden es einem danken

Zu kleiner Widerstand ist auf jeden fall Mist, denn dann sinkt die Aufnahmeleistung immer weiter ab und das will man ja gerade bei Sturm nicht haben denn sonst dreht der Rotor hoch und setzt das Furling außer Funktion...alles schon dagesessen...kann man mehrfach bei otherpower.com nachlesen

Am besten sind Widerstände die "automatisch" niederohmiger werden...relativ hochohmig mit der Bremsung beginnen und dann quasi erst nach und nach zupacken...

So wird das ja auch bei der Black gemacht wenn ich mich recht entsinne...

Für eine Normale einfache Anpassung bleibe ich aber dennoch bei dem was ich sagte...aber man kann die Dinge ja auch gerne unterschiedlich sehen und muss sich nicht immer einig sein... :-)

Gruß
Max
seti2
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Re: Improvisations Dumpload aud die schnelle

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Gepostet: 18.04.2013 - 21:58 Uhr  ·  #14
Hallo auch,

bin ebenfalls der Meinung, daß dies eine sehr interessante Diskussion ist. Diese Anpassgeschichte ist ja auch nicht ganz trivial ...

Also erstrebenswert ist doch eine Spannungsanpassung ( Ri(Generator) gegen 0 Ohm und RL gross), so wie bei "grossen" Generatoren der Energieversorgung damit der Wirkungsgrad hoch ist.

Aber wie sieht denn die Realität aus:

a. Inselsystem mit Batteriebetrieb:
Ri (entspr. RL) des Akkus irgendwas um 10-50 MilliOhm bei 1x 12V Bleiakku
Ri des z.B. Scheibengenerators, wenn er gut ist, irgendwo bei 1 Ohm.
Bei weitem keine Spannungsanpassung, nicht mal Leistungsanpassung sondern eher Stromanpassung !

b. Netzeinspeisesystem:
- Wechselrichter mit schnellem MPP-Tracker:
Durch die Nachfolge des MPPs wird eigentlich immer eine Leistungsanpassung gefahren, so wie bei Solaranlagen auch.

- Wechselrichter mit programmierter Lastkurve:
Hier könnte man evtl. tatsächlich versuchen eine Spannungsanpassung zu fahren, wobei der Wechselrichter wohl auch nicht den Wert seiner Ausgangsimpedanz unterhalb den Wert der Netzimpendanz bringen kann. Deshalb wohl auch hier eher Leistungsanpassung in Richtung Stromanpassung ....

Oder liege ich mit meinen Gedanken ganz daneben ?

Viele Grüße
seti2
XXLRay
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Re: Improvisations Dumpload aud die schnelle

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Gepostet: 19.04.2013 - 08:38 Uhr  ·  #15
Im Prinzip hat MEnelaos meine Meinung schon ganz gut widergegeben. Die Bremsleistung ist, wenn das System richtig ausgelegt wird nur kurzfristig hoch. Danach kommt es optimaler Weise zum Strömungsabriss, Wirkungsgradverlust und somit zum Leistungseinbruch. Wenn man bremmst, sollte man das aber maximal tun, um die Anlage möglichst sicher aus dem optimalen Arbeitpunkt zu bringen. Dafür muss die maximale Leistung umgesetzt werden und das ist nunmal bei Leistungsanpassung der Fall.
Das gilt aber natürlich nur, wenn die Bremse auch funktioniert und der Generator entsprechend gekühlt ist. Bekommt man das Windrad nicht weit genug runtergebremst, weil die umgesetzte Leistung zu gering ist ist eh alles zu spät. Dann lieber nen durchgebrannten Generator, der sich hoffentlich festfrisst, als umherfliegende Flügelteile.
Erdorf
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Re: Improvisations Dumpload aud die schnelle

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Gepostet: 19.04.2013 - 10:18 Uhr  ·  #16
Hallo XXLRay,

Zitat
Wenn man bremmst, sollte man das aber maximal tun, um die Anlage möglichst sicher aus dem optimalen Arbeitpunkt zu bringen. Dafür muss die maximale Leistung umgesetzt werden und das ist nunmal bei Leistungsanpassung der Fall.


Das genau stimmt ja nicht!

Maximale Bremsleistung bekommt man durch Kurzschluss.

Bei elektrischer Leistungsanpassung ist die Leistung am Lastwiederstand maximal.
Die gesamte dem 'System Windrad' entnommene Leistung ist aber nur halb so groß wie beim Kurzschluss.

Es stimmt das Thema ist nicht trivial, ich musste auch erst länger darüber nachdenken
und Winfried hat mir die nötigen Anstöße gegeben ...

Elektrische Leistungsanpassung bedeutet dass die Leistung am Lastwiderstand maximal wird,
unter der Voraussetzung es stünde unbegrenzt (min. doppelt so viel) mechanische Leistung zur Verfügung.
Dann erhalten wir maximale Leistung am Lastwiderstand (bei gegebenem Generator Widerstand) und einen Wirkungsgrad von 50 %.

Windräder (Solarzellen) stellen nun mal weder unbegrenzt mechanische Leistung zur Verfügung,
noch wäre ein Wirkungsgrad von 50%, aus mehreren Gründen, tolerierbar.
Aus diesem Grund wird MPP Elektronik weder bei Wind noch bei Solar,
eine elektrische Leistungsanpassung fahren.

Es bleibt dabei:
Die elektrische Leistungsanpassung ist irrelevant für Windräder oder Solar.

Praktisch kann so ein Arbeitspunkt im Bremsfall dennoch sinnvoll sein
weil die Bremsleistung zwischen Generator und Lastwiederstand zu je 50 % aufgeteilt wird.
Das kann ich nicht beurteilen und hängt bestimmt auch vom Einzelfall ab.

Maximale Bremskraft und Bremsleistung - wie soll es anders sein - bekommt man durch den Kurzschluss.
Das Problem ist nur dass dann 100% der Bremsleistung im Generator in Wärme umgesetzt werden.
Fatal wenn die Strömung dann nicht abreißt ...

Beim Black 300 Laderegler, soweit ich mich korrekt erinnere, sind NTC's verbaut,
die für 10 Sekunden 'sanft' abbremsen mit, durch die zunehmende Wärme an den NTC's, sinkendem Widerstand.
Nach den 10 Sekunden wird dann kurz geschlossen.

Gruß Frank
XXLRay
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Re: Improvisations Dumpload aud die schnelle

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Gepostet: 19.04.2013 - 11:16 Uhr  ·  #17
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Re: Improvisations Dumpload aud die schnelle

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Gepostet: 19.04.2013 - 14:00 Uhr  ·  #18
Abrauchen wird er wohl in den wenigsten Fällen, es dauert in der Regel maximal 3-4 Sekunden bis der Rotor steht. Die Sache mit dem Strömungsabriss funktioniert aber auch nur bis zu eienm gewissen Grade. Windfried und ich hatten letztens ein stundenlanges Telefonat in dem wir genau solche Dinge mal untesucht und erörtert haben. Kommt eine entsprechend starke Böe bei Sturm ist alles zu spät und das Rad dreht durch trotz Kurzschluss.
So kurzzeitig ist das kein Problem. Zum Problem wird es erst wenn große Überlast über längere Zeit anliegt.

Im Normalfall ist es aber so dass es eben vor allem für die Rotorblätter eine Belastung ist. Eurer Theorie nach bräuchte man also überhaupt keinen Dumpload sondern hält einfach die Kabel aneinander..?!

Nee nee...und dann redet Doelle von seinem Tüddeldrahtdumpload mit schön großem Widerstand...hm...
Aber alles sind sich scheinbar einig dass es keine gute Auslegung ist, den Shunt möglichst stark zu belasten?!?
Frank hat das gut zusammengefasst:

Zitat
Elektrische Leistungsanpassung bedeutet dass die Leistung am Lastwiderstand maximal wird,
unter der Voraussetzung es stünde unbegrenzt (min. doppelt so viel) mechanische Leistung zur Verfügung.
Dann erhalten wir maximale Leistung am Lastwiderstand (bei gegebenem Generator Widerstand) und einen Wirkungsgrad von 50 %.


Und genau das ist für mich der Sinn und Zweck eines Lastwiderstandes...in diesen will ich im Normalbetrieb möglichst viel Leistung abführen. Klar ist dann die Bremsleistung nur halb so groß wie bei Kurzschluss. Es ist genau der Zustand indem ich die prozentuale Verteilung betrachtend am meisten Leistung extern abführen kann.
Ein Dumpload ist für mich kein Bremssystem sondern ein Feature um die Anlage im Lastzustand zu halten wenn der Wechselrichter abschaltet oder die Batterie voll ist ...oder oder oder...

Im Amiforum kann man viele praktische Erfahrungen zu solchen Dingen immer mal wieder herauslesen, insbesondere ( und wir betrachten ja hier ein gesamtsystem ) wenn es dabei auch um das Furling geht.
Furling haut weder hin wenn der Rotor überdreht ( denn dann wird er luvgierig und steht wie blöde direkt im Wind ) noch wenn er zu langsam dreht oder steht.
In beiden Fällen steht er im Wind. Kommt dann entsprechend starker Wind wird so ein Rotor dennoch hochdrehen können, gerade wenn man sich mal die Brieten Blätter der FD anschaut die unheimlich viel Drehmoment auch aus dem Stand entwickeln können....und dann wird quasi die gesamte Leistung im Generator verbraten...
Da wäre es manchmal durchaus sinnvoller, die Anlage großzügig gefurzt aber ordentlich belastet weiterlaufen zu lassen. Wenn das gut abgestimmt ist passiert da gar nichts.

Passiert ist genau das auch bei Fritz in Spanien wo ich nun schon 2 Mal zu Besuch war. Seine 3m Anlage ist ihm abgetaucht. Es war Starker Wind und er hat das Teil auf Kurzschluss schalten wollen um es zu bremsen. Ist leider schief gegangen denn der Geni hatte einen recht großen Widerstand und das Bremsmoment reichte nicht aus und die Anlage trudelte mit guten 100-200 UPM weiter ( klar nicht mit guter Anströmung aber es reichte aus...). Die ganze Leistung ging in den Generator und dann war nach ner halben Stunde alles hin. Die Windungen im Scheibengeni ( die übrigens nicht durchbrannten ) schmolzen das Harz im Stator. Dieser verzog sich, schliff dann mehr und mehr an den Magneten bis die Leiterbahnen frei waren und dann kawumm...

Ok, ich schweife ab...

Ich denke wir müssen hier unterscheiden um was genau es geht denn das sind für mich zwei unterschiedliche Dinge:

1. Lastwiderstand - die Anlage soll belastet sicher weiterlaufen können, Furling und Co tun den Rest
2. Bremswiderstand - Belastet über Kurzschluss oder einen sehr kleinen Widerstand um die Anlage abzubremsen bzw. still zu legen

Gruß
Max
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Re: Improvisations Dumpload aud die schnelle

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Gepostet: 19.04.2013 - 16:11 Uhr  ·  #19
Hallo Max,

Zitat
Und genau das ist für mich der Sinn und Zweck eines Lastwiderstandes...in diesen will ich im Normalbetrieb möglichst viel Leistung abführen. Klar ist dann die Bremsleistung nur halb so groß wie bei Kurzschluss. Es ist genau der Zustand indem ich die prozentuale Verteilung betrachtend am meisten Leistung extern abführen kann.
Ein Dumpload ist für mich kein Bremssystem sondern ein Feature um die Anlage im Lastzustand zu halten wenn der Wechselrichter abschaltet oder die Batterie voll ist ...oder oder oder...


Maximale Leistung am Lastwiderstand bekommt man nun mal beim Windrad nicht durch die elektrische Leistungsanpassung.
Bei der elektrischen Leistungsanpassung würden 50% der Leistung und damit der Wärme im Generator verbleiben.

Die Formeln aufzulösen ist leider etwas komplizierter:
Ursprung der Formeln muss sein, dass sich die zugeführte (mechanische) Leistung nicht verändert, wenn man elektrisch stärker oder weniger belastet.

Mit z.B. Rlast = 9 * Rgenerator verteilt sich die elektrische Leistung zu 90% am Lastwiderstand und zu 10 % im Generator.
Das klingt erst mal gut, aber wenn die elektrisch abgeführte Leistung nun kleiner als die zugeführte mechanische Leistung bleibt nützt das auch nichts ...
Auch ist noch lange nicht klar dass so ein Verhältnis eine optimale elektrische Leistung (bei gegebener mechanischer Leistung) am Lastwiderstand produziert.

Alles nicht so einfach.

Gruß Frank
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Re: Improvisations Dumpload aud die schnelle

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Gepostet: 19.04.2013 - 16:40 Uhr  ·  #20
Zitat
Mit z.B. Rlast = 9 * Rgenerator verteilt sich die elektrische Leistung zu 90% am Lastwiderstand und zu 10 % im Generator.


Ja klar...aber dann rechne mal nach wie groß dann die Gesamtleistungsaufnahme des Systems ist und du wirst sehen dass die Gesamtbelastung des Rotors dann sehr klein ist...viel zu klein für auch nur halbwegs starken Wind...da wird der Rotor dann hochdrehen...worst case Szenario... :-(

Zitat
Auch ist noch lange nicht klar dass so ein Verhältnis eine optimale elektrische Leistung (bei gegebener mechanischer Leistung) am Lastwiderstand produziert.


Richtig...aber es ist ein guter Anhaltswert bei dem man ohne nachzurechnen immer weiß was abgeht und mit dem Ich die Anlage eigentlich immer bis zu einer Windgeschwindigkeit unter Kontrolle halten kann ab der auch das Furling einsetzt oder bereits eingesetzt hat. 50% Wirkunsgrad sind für den Generator wirklich nicht gruselig...ok, klar...bei 15 m/s Wind dann schon aber bis dahin hat längst eine andere Sturmsicheurng eingegriffen...

Zitat
Ursprung der Formeln muss sein, dass sich die zugeführte (mechanische) Leistung nicht verändert, wenn man elektrisch stärker oder weniger belastet.


Was ja aber Quatsch ist, da sich der Wirkungsgrad des Repellers und damit auch die Drehzahl und Leistung ändern.
Sinnvoll ist es zuschauen, was für eine Auslegungs SLZ der Rotor hat und seinen maximalen Wirkungsgrad anzusetzen und dann zu ermitteln wie hoch die Generatorleerlaufspannung bei dieser Auslegungs SLZ ist und entsprechend das ganze für einen maximalen Wind ( vielleicht ein viertel über einsetzen der Sturmsicherung um Sicherheit zu schaffen ) anzusetzen und zu schauen welche Last man maximal anhängen darf damit das ganze nicht unterfordert wird und hochdreht...

Du wirst feststellen dass das mit der Widerstandsangleichung fast immer gut klappt...und das fast hier auch noch fürs Protokoll...wenn dem nicht so ist, dann sind entweder Generator oder das System Generator-Rotor- Sturmsicherung falsch angepasst.

Gruß
Max
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