"Grüne" Investitionen

 
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"Grüne" Investitionen

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Gepostet: 03.11.2013 - 17:42 Uhr  ·  #1
Viele hier haben möglicherweise schon einmal darüber nachgedacht, "grün" zu investieren und sich an entsprechenden Unternehmen zu beteiligen. Zu den ganz Großen am Markt gehört das Unternehmen Prokon. Aber man sollte bei aller Liebe zum nachhaltigen Wirtschaften auch eine gewisse Vorsicht walten lassen und genau hinschauen. Hier ein interessanter Artikel zum Thema: http://www.spiegel.de/wirtscha…29892.html
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Re: "Grüne" Investitionen

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Gepostet: 22.01.2014 - 18:31 Uhr  ·  #2
XXLRay
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Re: "Grüne" Investitionen

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Gepostet: 23.01.2014 - 22:11 Uhr  ·  #3
Sandy
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Re: "Grüne" Investitionen

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Gepostet: 25.01.2014 - 17:13 Uhr  ·  #4
Ein Kollege und ich hatten mal vor 2 Jahren über Prokon diskutiert, uns flatterten laufend Prospekte ins Haus. Nach unserer Ansicht lag die größte Gefahr in der möglichen kurzen Kündbarkeit der Genussrechte. Eine Bindung für 8 – 10 Jahre hätte Planungssicherheit für Prokon gegeben.
Wie weit das Eingreifen des Verbrauerschutz die Kunden noch weiter verunsichert und die Lage verschärft hat, weiß ich nicht. Jetzt haben einige Wenige ihr Geld gerettet, die Mehrheit jedoch weiß nicht, was aus ihrem Kapital wird.

Übrigens würde ein Bankinstitut ebenfalls sehr schnell zahlungsunfähig sein, wenn ein Teil ihrer Kunden an einem Tag X sagen wir mal 10 % der Jahresbilanzsumme als Bargeld ausgezahlt haben möchte.

Grüße von
Sandy
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Re: "Grüne" Investitionen

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Gepostet: 25.01.2014 - 18:33 Uhr  ·  #5
was sich bei mir festgesetzt hat als Faustformel: Hohe Rendite = hohes Risiko

ich frag mich bei solchen Angeboten immer, wozu der Verein meine Kohle braucht, wenns bei der Bank für weniger Zins gibt.

a) die haben Geld zu verschenken
b) die Bank gibt nix wegen Risiko

welche die wahrscheinlichere Antwort ist kann jeder für sich selber raten.
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Re: "Grüne" Investitionen

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Gepostet: 25.01.2014 - 19:31 Uhr  ·  #6
Zitat

Übrigens würde ein Bankinstitut ebenfalls sehr schnell zahlungsunfähig sein, wenn ein Teil ihrer Kunden an einem Tag X sagen wir mal 10 % der Jahresbilanzsumme als Bargeld ausgezahlt haben möchte.


Die Probleme bei Prokon waren schon lange vorhanden, bevor die Anleger ihr Kapital abzogen oder das versuchten. Die ersten Artikel zu der Problematik gab es schon vor mindestens zwei Jahren in der Wirtschaftspresse.

Die jährliche Bilanzsumme einer Bank hat nur wenig mit den Einlagen der Bankkunden zu tun. Die sind über den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken abgesichert und für den Kunden jederzeit verfügbar.

Prokon hat in meinen Augen sehr viel mehr mit einem Schneeball-System zu tun, als mit einem soliden Wirtschaftsunternehmen...

Dieter
Sandy
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Re: "Grüne" Investitionen

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Gepostet: 29.01.2014 - 21:19 Uhr  ·  #7
Die Bilanzsumme benennt alle Aktiva und Passiva einer Bank. Meine 10 % Angabe sollte dazu dienen, eine ungefähre Vorstellung davon zu haben, ab wann es für ein Geldinstitut gefährlich wird. Es wird dann gefährlich, wenn an nur einem Tag ein großer Teil der Kunden das zu Großteilen nur als Giralgeld vorhandene Bankvermögen als Bargeld anfordert. Wenn das Institut „den Braten nicht riecht“ und sich rechtzeitig mit Barmitteln versorgt, dann kann es durchaus zur Zahlungsunfähigkeit kommen.
Mir sind Daten bekannt aus denen hervorgeht, dass z.B. eine Sparkasse etwa 3 % ihrer Bilanzsumme als Bargeld jederzeit zur Verfügung hat. Zu erwähnen sei noch, dass Sparkassen in der Regel sehr vorsichtig sind, also noch zu den „soliden“ Geldinstituten zählen.

Zum Thema Einlagensicherungsfond:

http://www.bds-online.info/201…wischerei/

Mindesreseve:

http://www.bundesbank.de/Navig…erven.html

Dazu das Schreiben der Bundesbank an die Geldinstitute:

http://www.bundesbank.de/Redak…cationFile

Giralgeld:

http://www.bpb.de/nachschlagen…schoepfung


Wenn du das Prokon Geschäftssystem als Schneeballsystem ansiehst, müsstest du unser gesamtes Finanzsystem auch so bezeichnen. Mir konnte mein Lehrer im Fach Volkswirtschaftslehre (1979!!!) seinerzeit auch keine Antwort auf die Frage geben, wie ewiges Wachstum der Wirtschaft im Angesicht des exponentiellen Wachsens der Geldmenge funktionieren soll (Zinseszinssystem). Unser gesamtes Geldsystem hat ein Ablaufdatum, wann dies sein wird, werden wir wahrscheinlich zuletzt erfahren.

Grüße von
Sandy
(Rainer)


P.S. In England hat es aus meiner Erinnerung heraus so ein Ereignis wie oben von mir geschrieben vor einigen Jahren gegeben. Offiziell gab es Kredite der englischen Notenbank, später sickerte durch, dass diese große Mengen Geld drucken ließ und es zu dem in die Krise geratenen Geldinstitut bringen ließ.
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Re: "Grüne" Investitionen

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Gepostet: 29.01.2014 - 22:43 Uhr  ·  #8
Mehr als 95% der Bilanzsumme einer Bank betrifft Werte, die von den Kunden nicht innerhalb eines Tages abgehoben werden können. Das würde im Übrigen auch niemand versuchen, solange man das Grfühl hat, dass diese Bank solide arbeitet. Bei Prokon konnte man dieses Gefühl aus guten Gründen schon seit längerem nicht mehr haben. Wie schon gesagt, die Probleme existierten bevor die Anleger ihr Geld zurück haben wollten.

Dieter
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Re: "Grüne" Investitionen

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Gepostet: 30.01.2014 - 12:38 Uhr  ·  #9
Erdorf
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Re: "Grüne" Investitionen

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Gepostet: 30.01.2014 - 21:23 Uhr  ·  #10
Ja korrekt,

unser Finanzsystem ist ein Schneeball System.
Andere Schneeball Systeme sind illegal.

Gruß Frank
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Re: "Grüne" Investitionen

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Gepostet: 03.02.2014 - 21:04 Uhr  ·  #11
Mir gefällt besonders, dass die jüngere Generation den Schwindel durchschaut hat und die Dinge hinterfragt. Das Geldsystem (Schuldgeldsystem) mit Verfalldatum kann auch ohne den großen Knall von unten her beseitigt werden. Wir müssen nur die in einer Art Gehirnwäsche erhaltenen Schulweisheiten überwinden und Alternativen diskutieren.
In den letzten 2 Jahren konnte ich feststellen, dass die Generation 70 + sehr unruhig ist, schließlich haben sie schon mal eine Währungsreform mitgemacht.

Grüße von
Sandy
(Rainer)
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Re: "Grüne" Investitionen

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Gepostet: 04.02.2014 - 00:01 Uhr  ·  #12
Sandy
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Re: "Grüne" Investitionen

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Gepostet: 05.02.2014 - 22:08 Uhr  ·  #13
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Re: "Grüne" Investitionen

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Gepostet: 05.02.2014 - 22:58 Uhr  ·  #14
Zitat aus dem von Sandy verlinkten Artikel:

„Es ist nicht Aufgabe des Staates, den Anlegern Vorschriften zu machen, in welche Anlageformen oder in welche Branchen sie investieren dürfen“, sagte Christine Bortenlänger, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Aktieninstituts, in Frankfurt. Vielmehr müsse die Politik endlich dafür sorgen, dass die finanzielle Allgemeinbildung in der Bevölkerung verbessert werde."

Na wunderbar! Dubiose Anlagemodelle verbieten soll der Staat nicht. Darüber - auf seine Kosten - informieren aber schon! Und wenn das dann geschehen ist, und die Anleger sich anschließend trotzdem über den Tisch ziehen lassen, dann haben sie es eben nicht besser verdient. Schuld ist keinesfalls derjenige, der das zweifelhafte Finanzmodell aufgelegt hat, sondern immer die Anderen...

Tolle Geschichte!

Dieter
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