Lagerungen mittels Wälzkörpern

also Kugellager, Rollenlager, Nadellager & more
 
Windfried
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Lagerungen mittels Wälzkörpern

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Gepostet: 23.01.2014 - 23:48 Uhr  ·  #1
Hier nur ein Link http://medias.schaeffler.de/medias/de!hp.tg/

Kenne nichts Besseres.

Z.B. Gestaltung von Wälzlagerungen: <Wälzlager>, <Gestalung der Lagerungen>
Oft Lagerungen für den Schwermasch.-Bau dargestellt. Da sind Sicherungsringe selten.
Halten zu wenig.

Sehr wichtig: "Umlaufverhältnisse" - Punktlast oder Umfangslast.
(Die Tabelle weiter unten, mit den roten Ringen)

Wer das alles halbwegs begreift ist schon fast Inschenör. 8-)

Grüße vom Windfried
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Eine sehr schöne Seite

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Gepostet: 09.02.2014 - 19:28 Uhr  ·  #2
Eine sehr schöne Internet-Link, die Windfried da gepostet hat.

Wichtig: Es gibt Axiallasten und Radiallasten. Und nach denen muss man die Lager auswählen.
Normale (Radial-)Kugellager sind für Radiallasten (beispielsweise durch nicht 100%ige Wuchtung des Rotors).
gedacht. Ein wenig Axiallasten vertragen sie auch, aber nicht viel.
Dann gibt es Axiallager, mit denen man die Kräfte parallel zur Welle(=dreht sich)/Achse(=steht fest) abfängt.
Beispielsweise der Rotor einer Horizontalachs-WEA verursacht hohe Axiallasten auf die Rotorwelle.
Versucht man, die Rotorwelle nur mit Radialkugellagern zu lagern, gehen diese sicher kaputt.

Dann muss man auch beachten, dass sich alles verformt. Insbesondere in der Windkraft.
Statisch bestimmt ist immer "3". Hierzu die sogenannte "Fest-Los-Lagerung" (Siehe Link von Windfried),
bei der ein Kugellager total "festgelegt" ist (2 Freiheitsgrade fixiert).
Eines kann entweder innen oder aussen wandern (1 FHG radial fixiert).
Würde man das 2. KL auch axial fixieren wäre es "überbestimmt" gelagert
und das geht im Allgemeinen durch Verformungen kaputt.

Schrägkugellager (man kennt sie vom Fahrrad- die Laufräder haben eine O-Lagerung, das Tretlager i.A. eine X-Lagerung) werden gegeneinander verspannt. Sie kann man für kombinierte Lasten einsetzen.

Der Arminius
Windfried
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Re: Lagerungen mittels Wälzkörpern

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Gepostet: 09.02.2014 - 22:34 Uhr  ·  #3
Normale (Radial)-Rillenkugellager -
Zitat
Ein wenig Axiallasten vertragen sie auch, aber nicht viel.

Ist relativ und muss ausgesucht bzw. berechnet werden.
Ist auch immer eine Frage der angestrebten Standzeit und der Wahrscheinlichkeit für den Ausfall.
Denke keiner, dass dieser 700W E-Kanu-Antrieb besondere Lager hat. Nicht die Bohne. Trotzdem quasi die einzige Last achsial.

Selbst Handbohrmaschinen haben längst nicht immer zusätzliche Achsiallager.
Darin schon eine Wichtigkeit genannt: Nur Achsiallager geht nicht. Müssen immer 2 Radiallager dazu kommen.
Gibt inzwischen auch Kombinationen aus beiden,
neben den schon genannten Schrägkugellagern/Schulterlager, die auch mehr Achslast vertragen.

Grüße W.
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Lebensdauer

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Gepostet: 11.02.2014 - 09:40 Uhr  ·  #4
Genau: alles ist relativ; "Grundlagen":
------
Radiallager haben laut Wiki etwa 10x so viel radiale Tragfähigkeit wie axiale. Ist ein relativ starker Unterschied,
wobei mein Gedächtnis sagt, dass das addiert werden muss:
Hier: http://www.lfd.eu/images/Rillenkugellager-web.pdf
Genaueres in der "Bibel" der Ingenieure: Niemann Band 1.
Wer Axiallasten mit Radiallagern abfangen will, muss sie nur mit dem Faktor 10 überdimensionieren-
dann ist alles kein Problem.
-------
1 Jahr Dauer-Betrieb einer WEA sind knapp 9000 Stunden - also 24*365.
Der Kanu-Hilfsmotor hat 700 W. Die 12 Volt -Batterie hat geschätzte (ist groß) 72 Amperestunden ~ 1000 Wh.
Dies bedeutet, dass der Akku bei Volllast nach 1,5 Stunden leer ist.
Wenn er das 10x im Jahr benutzt und die Batterie komplett entlädt hat er 15(!) Betriebsstunden.
Das ist relativ gesehen der Faktor 600.

Weiterhin scheint das kein hochoptimierter Motor zu sein (Mutmaßung).
Nehmen wir das da: http://www.torqeedo.com/ Bei diesem kommen bestimmt über 90% des Stroms an der Schiffsschraube an.

Aber 700W sind Motoreingangsleistung- bei einem normalen Motor kommen maximal 500 W an der Schraube an.
Da halten die Lager länger - Diese Überlegung funktioniert bei einer WEA leider nicht :-(
----------------------------------------------------------------------
Nominallebensdauern in [h]
(Stand von vor 25 Jahren- aber sooo viel wird sich nicht geändert haben-
Quelle: Vorlesung meines Profs- weiss nicht mehr welche):
Groß-WEA 200000 (aktueller Stand)
Flugzeug 100000
KFZ 2000 (weiss nicht mehr genau- Größenordnung stimmt- evtl. etwas mehr)
Staubsauger 200
Rückwärtsgang KFZ 5
------------------------------------
Massive Lebensdauerprobleme hatten beispielsweise die Betreiber des Hamburger Miniaturwunderlandes mit ihren Eisenbahnen:
Die waren NIE auf täglichen Dauerbetrieb von mehreren Stunden ausgelegt. Das ist alles Hobbygerät.
Und deswegen waren sie permanent kaputt.

Der Arminius
Windfried
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Re: Lagerungen mittels Wälzkörpern

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Gepostet: 11.02.2014 - 20:04 Uhr  ·  #5
Für sowas bin ich immer zu haben! :-)
Nur sei daran erinnert, dass in D die Achse immer noch mit ch geschrieben wird. :-)
Auch kommen bei WKAS nur höchstens etwa 2000 Volllast-Stunden/a zusammen.
Zur Lagerberechnung wird man aber die Weibull-Verteilung hernehmen müssen, um ein Lastkollektiv definieren zu können.

Eine wichtige Rolle, zumindest bei kleineren, spielen winkelbewegliche Lager, entweder mit balliger Außenkalotte (muss meist nachgeschmiert werden) oder regelrechte Pendel-Kugellager.
Habe da was gefunden, was ich insbes. bei VAWT empfehlen möchte, sofern mit deutlicher Achsbiegung im Sturm zu rechnen ist: http://www.maedler.de/product/…stahllager. Nur unwesentlich teurer als Lösung von Igus, aber mit Wälzlager eben, sogar mit Dichtscheiben.
Auf die Produktnummer mit der Maus klicken, dann kommt der Preis.
Weiße Ausführung der schwarzen vor zu ziehen, wegen der Sonneneinstrahlung! Habe ich bei Arminius gelernt. :-)
Alles aus NIRO gibt es auch noch, zum entsprechenden Preis.

PS.: Sehe gerade, bei Mädler nur mit balliger Außenkalotte. Immerhin NIRO in Plastik, so dass der Nachschmierzwang gering sein wird.
Hatte so etwas ähnliches auch schon als Pendel-Kugellager gesehen. Muss woanders gewesen sein.

Grüße, W.
dig-it
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Re: Lagerungen mittels Wälzkörpern

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Gepostet: 11.02.2014 - 22:08 Uhr  ·  #6
Nur sei daran erinnert, dass in D die Achse immer noch mit ch geschrieben wird.

@ Windfried: Achse wird zwar im Deutschen nach wie vor mit ch geschrieben. Aber axial oder Axiallast, Axiallager... sind die einzig richtigen Schreibweisen in der hochdeutschen Sprache. Wenn Du möchtest, scanne ich den entsprechenden Passus im Duden und poste ihn hier... :-) Soweit ich sehe, hat Arminius nur derartige Begriffe verwendet.

Dieter
Windfried
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Re: Lagerungen mittels Wälzkörpern

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Gepostet: 11.02.2014 - 23:13 Uhr  ·  #7
Rechtschreib-Hilfe von Word ist auch der Meinung. Magst also Recht haben..

Höchst sonderbar allerdings. Ham se bei der Rechtschreibreform wahrscheinlich vergessen anzugleichen.

Grüße, W.
dig-it
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Re: Lagerungen mittels Wälzkörpern

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Gepostet: 11.02.2014 - 23:18 Uhr  ·  #8
Rechtschreib-Hilfe von Word ist auch der Meinung. Magst also Recht haben...

So etwas könnte man man auch im Vorfeld überprüfen, bevor man es jemand ein wenig herablassend unter die Nase reibt...
dig-it
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Re: Lagerungen mittels Wälzkörpern

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Gepostet: 11.02.2014 - 23:51 Uhr  ·  #9
Ansonsten hätte ich persönlich nichts dagegen, wenn die Admins die Passagen, die sich axial um das Thema Achse bewegen, streichen. Denn mit "Grundlagen" hat das Ganze weniger zu tun. Schon eher mit Axt! :devil:

Dieter
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Vollast-Stunden - LEBENSDAUER

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Gepostet: 13.02.2014 - 08:37 Uhr  ·  #10
Korrekt ist sicher, dass eine WEA bestimmt nicht das ganze Jahr Vollast-Stunden bringt.
(Leider). Da hat Windfried völlig recht.
Wobei es eigentlich zeigt, dass die ganzen Klein-WEAS falsch ausgelegt sind: Sie müssten eigentlich viel Durchmesser und wenig Nennleistung haben.

Jedoch muss man dringend warnen (So sehe ich das), irgendwelche Haushalts-, Bastel- oder Hobbykonstruktionen gerade auf Windräder zu übertragen. Irgendwann geht's kaputt. Was da gemacht wird ist KEIN Maschinenbau.
Ich hab's selbst bei Fahrrädern schon gesehen (Trek Fuel- rahmen bestimmt 1000 Euro): Da ist die Hauptschwinge der Federung auf einem Bolzen gelagert. Dieser ist in den Rahmen geschraubt. Und die Lasteinleitung ist im Gewinde! Was ist passiert- plötzlich war die Schraube weg.
Grundregel im Maschbau: Nie Querkräfte ins Gewinde einleiten!

Hätte der Taiwanese den Niemann gelesen, wäre das nicht passiert. (Folgeschaden war eine gebrochene Strebe).
Jeder kann machen, was er will, aber ich kann davon abraten, Konstruktionen von Bastlern zu übernehmen. Es geht "mal", ist aber für den Dauerbetrieb gänzlich ungeeignet.

Jeder, der heutzutage ein CAD-System bedienen kann, denkt, er/sie könne "konstruieren". Das ist falsch!

Unten auf dem Handmixer steht meist "KB 3 Min". Nehmen wir an, er würde 1000 Mal im Leben gebraucht. 3000 Minuten = 50 Stunden. Das sind 2 Tage Dauerbetrieb- mehr nicht.

Gestern gerade habe ich einen Staubsauger zerlegt (Hobby von mir: zerlegen). Oben steht: 200 Stunden.
(Bei manchen kann's auch 400 sein- das definiert der Hersteller. Das "tut" über ein paar Jahre im Haushalt.)
Nehme ich den Motor heraus- wird wie üblich die Ansaugluft durch den Motor gesaugt und geht zur Turbine. Die Kohlen kann man nicht tauschen. Das Teil kostet 200 €uro :-(
Wenn ich diesen Staubsauger im Hotelgewerbe einsetzen würde, wo täglich 4 Stunden gesaugt werden, dann ist er theoretisch nach ~3 Monaten hin, wenn ich 400 h annehme. DAs bedeutet eben 800 Euro pro Jahr. Oder 250 Euro für eine neue Motor-Turbineneinheit. Turbine hat ~15 cm Durchmesser.
So ein Ding ist für Hotels nicht geeignet. Hier sieht man, wenn man welche sieht, immer nur die grünen, bei denen man separat die Kohlen tauschen kann. Turbine ~20 cm Durchmesser - dreht viel langsamer.
Die kosten einen Tausender.
Bei einem dieser habe ich im Haushaltsbetrieb nach 25 Jahren(!) die Kohlen getauscht.
Geschätzt: Pro Woche 2h Betrieb. 100h /Jahr. 2500h.

Das ist der Begriff der "Qualität".

Der Arminius

Ich lege mal ein Grundlagen für "Lebensdauer" an.
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Schwarze Farbe- Glasübergangstemperatur

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Gepostet: 13.02.2014 - 08:45 Uhr  ·  #11
Kunststoffe sollten nicht schwarz lackiert werden, da sie sich stark aufheizen, wenn die Maschine mal steht.
Das ist in der Luftfahrttechnik verboten (Wenn etwas verboten ist haben sich Leute dabei etwas gedacht).

Ganz korrekt muss man nach dem TG (Glasübergangstemperatur) schauen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Glas%C3%BCbergangstemperatur
Wobei man dann wissen müsste: Wie hoch heizt es sich wirklich auf?
Das ist vermutlich schwieriger zu bestimmen als TG

Aber wenn man es nicht schwarz lackiert, muss man nicht schauen.
Ist einfacher. :-)

Der Arminius
Gleichstrom
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Re: Lagerungen mittels Wälzkörpern

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Gepostet: 15.02.2014 - 20:05 Uhr  ·  #12
Zitat
Korrekt ist sicher, dass eine WEA bestimmt nicht das ganze Jahr Vollast-Stunden bringt.
(Leider). Da hat Windfried völlig recht.
Wobei es eigentlich zeigt, dass die ganzen Klein-WEAS falsch ausgelegt sind: Sie müssten eigentlich viel Durchmesser und wenig Nennleistung haben.

dazu zählt der oft milde belächelte Langsamläufer nach C. Kuhtz. Er bringt bei 1,9m Dm nur max 160W. Dafür beginnt die Stromabgabe früh. Leider kann man mit dieser plump aussehenden Maschine nicht am Stammtisch punkten. Kein hightech, keine Kohlefaser, keine seltene Erde.
Windfried
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Re: Lagerungen mittels Wälzkörpern

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Gepostet: 15.02.2014 - 21:43 Uhr  ·  #13
Da hat mir aber einer das Thema zugemüllt. Stimmts Arminius?
Wer über den Kuhts ein eigenes Thema beginnen will, möge das tun. (Man kann es aber auch bleiben lassen.)

Das mit den Vollbenutzungsstunden darf man nicht so verstehen, dass dann die Mühle mit Volllast läuft, viele weitere Stunden zusätzlich aber noch in Teillast.
Vielmehr wird der gesamte Jahresenergie-Ertrag in kWh geteilt durch die Vollast in kW, was meines Wissens die Nennlast ist. Bleibt eine Zahl übrig, in h.
Wenn diese Vollaststunden-Zahl bei Groß-WKAs wesentlich unter 2000 ist, weiß man, dass der Standort zu Unrecht gewählt wurde.
Stimmt das so, Arminius?

Auf eine interessante Lager-Bauform möchte ich hinweisen, bei denen der Außenring in Gummi gefasst ist. Einfach mal ein Produkt anklicken! Gibts auch als Stehlager (Lagerbock).
Gummiring bildet eine Sperre für Rumpelgeräusche des Wälzlagers, für andere Geräusche auch.
Außerdem besteht durch den Gummi eine gewisse Winkelbeweglichkeit.


Befestigung am Innenring mittels speziellem Ring, der exzentrisch gestaltet ist. Braucht dadurch nach meiner Erinnerung keine besonderen Passmaße.
Gezogene Stäbe mit Toleranz h11 genügen. Wenn Punktlast am Innenring (Gehäuse rotiert), kann man es sogar mit einer Gewindestange versuchen (ohne Muttern) .

Grüße, W.
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Re: Lagerungen mittels Wälzkörpern

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Gepostet: 18.02.2014 - 13:34 Uhr  ·  #14
OT:
Kuhts: Sollte man neues Thema aufmachen: Auslegung einer WEA
Darunter dann auch Volllaststunden (Was ich nicht weiss, was gesagt wird klingt aber plausibel).
Überall findet man nämlich dutzende von Formeln, wie man eine WEA beschreibt- aber wie man eine wirklich auslegt - nichts...
Kohle/seltene Erden etc: Sollte man neues Thema aufmachen: Werkstoffauswahl grundsätzlich und Wirkungsgrad.

Non-Off-Topic:
Lagerauslegung findet mit den "Tragzahlen" statt.
Die sind meiner Meinung nach aus Faulheit der "Inschenöhre" entstanden: Letztendlich ist die Lebensdauer bzw. die Ausfallwahrscheinlichkeit ein statistischer Vorgang.
Da Ings. aber nicht bei jedem Lager eine statistische Auswertung machen wollen, haben sie sich Zahlen definiert, mit denen die Berechnung einfacher geht. Deswegen kann man das mit der Lebensdauer hier schon nennen - sage ich mal.
Und man sollte zumindest wissen, wie man es richtig macht. Hier sind wir bei "Grundlagen" und da sollte man sagen, dass insbesondere für die Hauptrotorwelle bei Horizontalachslern ein Axiallager oder ein angestelltes Schrägkugellager hingehört. Das man- wie von Windfried bereits erwähnt - nicht unbedingt mit einem Sicherungsring, sondern "richtig" festlegt.
Wenn man dann wissentlich aus irgendwelchen Gründen davon abweicht, dann ist das etwas anderes.

So weit das Wort zum Sonntag
Der Arminius
Windfried
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Re: Lagerungen mittels Wälzkörpern

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Gepostet: 19.02.2014 - 23:04 Uhr  ·  #15
Was ist das denn?
Ing. sind nicht faul, wenn sie sich das Leben erleichtern, sondern höchstens Freunde rationeller Arbeitsweise. 8-)

Mit den Tragzahlen ist es aber so:

1. Aus den Lasten zum Einen in Radialrichtung, zum Anderen in Axialrichtung (da ist sie, die Axiallast!) wird eine dynamische Aquivalenzlast P ermittelt.

2. Hat man eine gewünschte Gesamtlebensdauer bei 10% Ausfallwahrscheinlichkeit in h L10h (oder auch in Umdrehungen L10), kann man mit P und bei bekannter
Drehzahl n eine dynamische Tragzahl C ermitteln. Nach der wird das Lager ausgesucht. Sie muss mindestens erreicht werden.

3. Ist (statistische) Ausfall-Wahrscheinlichkeit mit 10% zu viel, so lässt sich aus L10 auf andere Lebensdauer umrechnen. Üblich sind L5 bis L1. Ziffern jeweils für Ausfall-%.
Minimal notwendiges C wird dann höher!

Alles zu finden z.B. bei WIKI, insbes. im Berechnungsbeispiel unten. Dass der Autor sonderbare Vorstellungen vom Kegel-Rollenlager hat, sei ihm verziehen. http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4lzlager#Bemessung

4. Lediglich die Statische Tragzahl C0 dient direkt der Kontrolle der Verwendbarkeit. (Bei WIKI total unterschlagen.)
Wird die (rein statisch, ohne Drehung) auch nur kurz überschritten, hat das Lager ansich schon den Tod im Leib.
Nach meiner Erinnerung hat die max. statische Last deshalb höchstens halb so hoch zu sein.

5. Nun ist es höchst selten, dass sowohl die Drehzahl, als auch die Lasten über die ganze Lebensdauer konstant sind. Gerade bei WEAs nicht.
Dann muss man mit Lastkollektiven rechnen. Gut brauchbare Rechenhilfe bei Schaeffler-INA auf der Homepage, s. Link in meinem ersten Beitrag.

Grüße, W.
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