Grundsatzfragen zur Regelung

 
Zephyrus
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Grundsatzfragen zur Regelung

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Gepostet: 06.08.2014 - 11:03 Uhr  ·  #1
Ich habe mal ein paar (dumme) Grundsatzfragen zur Auslegung und Regelung von Generatoren, auf die ich bisher keine Antwort finden konnte.

Ziel ist es ja, das Windrad je nach Windgeschwindigkeit auf seiner idealen Drehzhal zu halten (je nach SLZ), um das Maximum an Energie herauszuholen.
Bremst der Generator zu stark, wird das Windrad abgewürgt, bremst er zu wenig, überdreht das Windrad und gibt seine überschüssige Energie ungenutzt an die Luft ab.

Woher weiß jetzt der Regler, wie stark er den Generator belasten muss, wenn überhaupt keine Windmessung stattfindet (bei Klein-WKA's)?
Wie genau ist die Generatorkennlinie zu verstehen - die Leistung hängt ja von der Last ab - geht man hier einfach von einem festen Wiederstand (Verbraucher) aus, und daraus ergibt sich dann mit steigender Drehzahl eine höhere Leistungsabnahme (die Kennlinie)?
Wie steuert ein Regler rein technisch die Belastung des Generators - mit welchem Bauteil?

Vielleicht kann jemand dieses komplizierte Zusammenspiel von Rotor-Generator-Regler irgenwie anschaulich erklären :-)??
seti2
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Re: Grundsatzfragen zur Regelung

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Gepostet: 06.08.2014 - 11:31 Uhr  ·  #2
Hi Zephyrus ,

Welchen Regler meinst Du ?
Laderegler richten sich nach dem verwendeten Akku , d.h Überladeschutz und Tiefentladungsschutz.
Die Klein-WKA besteht ja eingentlich nur aus Repeller + Generator, da ist sonst keine explizite Regelung. Es sei denn Du meinst evtl. eine Sturmsicherung ... (ist aber keine Regelung)

Denkbar wäre bei bekannter Generatorkennlinie eine entprechende Blattverstellung oder Stallregelung.
Solche Anlagen gibt es. Blattverstellung hat z.B. die SUPERWIND.

Wenn Du so willst, liegt die Kunst der Regelung in der optimalen Dimensionierung des kompletten Systems.

Kleiner Teilbereich:
Das Zusammenspiel Generator - Akku wird hier anschaulich erklärt (Seite 2 , wassersäulendiagramm)

Forum/cf3/topic.php?t=3619&page=1

Grüße
seti2
danile
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Re: Grundsatzfragen zur Regelung

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Gepostet: 06.08.2014 - 11:37 Uhr  ·  #3
Hallo Zephyrus,

der Generator dreht ja variabel mit. Damit steigt die Spannung auch linear mit (doppelte Drehzahl=doppelte Spannung im Leerlauf). Steigt also die Windgeschwindigkeit sagen wir von 3m/s auf 6m/s, ist die Drehzahl doppelt so hoch, die Spannung dann also auch. Die Leistung ist dann aber 8 mal so groß.
Nun ist es aber so, dass die Spannung am Wechselrichter nicht dieselbe ist wie die Leerlaufspannung, da die Spannung unter Last je nach Innenwiderstand und Strom abfällt.

Nun kannst du die Leistung, die der Rotor maximal abgeben könnte, durch den maximalen Wirkungsgrad berechnen. Dieser wird bei der Auslegungs-SLZ erreicht.
Diese Leistung geteilt durch die Leerlaufspannung ergibt den optimalen Strom, der durch die Last des Wechselrichters gefordert werden sollte.
I=P/U

Diesen Strom multipliziert man dann mit dem Innenwiderstand des Generators, um den Spannungsabfall am Innenwiderstand des Generators zu bekommen.
U=I*R

Die Leerlaufspannung minus diesen Spannungsabfall ergibt dann die Spannung, die am Wechselrichter ankommt. Zieht man dann noch die Verlustleistung durch den Generator und den Gleichrichter etc. ab, erhält man die Leistung, die der Wechselrichter der Anlage abverlangen soll.
Man programmiert dann den Wechselrichter so: 30V-10W, 40V-20W, 50V-40W,...
Man erhält damit also primär eine Drehzahl-Leistungs-Kennlinie, letztlich aber eine Wind-Leistungs-Kennlinie, weil die Drehzahl ja proportional zur Windgeschwindigkeit steigt.

Der Wechselrichter regelt anschaulich gesagt also einen Widerstand nach, der das Windrad optimal belastet und somit die programmierte Leistung herausholt. Diesen Strom gibt er dann ans Netz ab.

Ich hoffe, das war verständlich! :)
Zephyrus
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Re: Grundsatzfragen zur Regelung

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Gepostet: 07.08.2014 - 10:31 Uhr  ·  #4
Danke für eure Antworten - ich glaube mir wird's langsam klar :-)

Wenn aber der Regler das Optimum steuert - sprich die richtge Last - welche Bedeutung hat dann der 'richtige' Generator. Dann wäre ja auch ein z.B. überdimensionieter Generator optimal. Man würde ihn nur weniger belasten. Aber wahrscheinlich steigt mit der Leistungsstärke des Generators immer auch sein Widerstand?
Können eigentlich alle Wechselrichter programmiert werden, oder ist das eher die Ausnahme?
XXLRay
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Re: Grundsatzfragen zur Regelung

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Gepostet: 07.08.2014 - 11:18 Uhr  ·  #5
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Re: Grundsatzfragen zur Regelung

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Gepostet: 07.08.2014 - 12:41 Uhr  ·  #6
Zum Einen der Arbeitspunkt, aber auch von der Mechanik her, ein starker Generator muss auch mechanisch stark ausgelegt sein, dürfte ergo auch etwas schwerer zu drehen sein, was dann eher schlecht für den Anlauf ist.

Es gibt WR, die programmierbar sind, andere sind es nicht. Es gibt für Windkraft spezielle WR.

Bei Verwendung von WR mit Kennlinie regelt sich das System auf den Stützpunkten der Kennlinie selber aus. Die Kennlinie wird in W vs. V hinterlegt, mit steigender Tendenz. Kommt mehr Wind, dann ist da mehr energie drinnen, die Drehzahl geht hoch, damit die Spannung, und die Leistungsabnahme wird erhöht. Bei abflauendem Wind, Drehzahl geht runter, Spannung mit runter, die Belastung wird nach unten nachgeregelt. Das knifflige ist nun eben die Stützpunkte so einzustellen, dass die maximale Leistung erzielt wird, das die Gleichgewichte stimmen von Aerodynamik und elektrischer Leistung.
Zephyrus
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Re: Grundsatzfragen zur Regelung

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Gepostet: 07.08.2014 - 15:48 Uhr  ·  #7
Zitat
Das knifflige ist nun eben die Stützpunkte so einzustellen, dass die maximale Leistung erzielt wird, das die Gleichgewichte stimmen von Aerodynamik und elektrischer Leistung.


Ja das stelle ich mir auch ziemlich sensibel vor. Sind unprogrammierbare WR dennoch brauchbar mit nur leichten Abstrichen, oder kann man die alle sowieso vergessen, wenn nicht rein zufällig deren Leistungkurve zum Windrad passt? Um welche Wirkungsgradunterschiede geht es da?
XXLRay
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Re: Grundsatzfragen zur Regelung

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Gepostet: 07.08.2014 - 16:19 Uhr  ·  #8
Je nachdem, wie der Generator zur fixen Wechselrichterkennlinie passt geht es da um Wirkungsgrade bis zu 100%. Wenn du also Pech hast, passt da gar nichts. Es gibt prinzipiell auch MPPT-Wechselrichter, aber die müssen schnell genug regeln. Alle zehn Sekunden ist wohl das absolute Maximum.
dig-it
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Re: Grundsatzfragen zur Regelung

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Gepostet: 07.08.2014 - 17:20 Uhr  ·  #9
Zitat

Es gibt prinzipiell auch MPPT-Wechselrichter, aber die müssen schnell genug regeln. Alle zehn Sekunden ist wohl das absolute Maximum.


Nach meinen Beobachtungen gibt es kaum Windsituationen, die 10 Sekunden lanh annähern stabil bleiben. Ich denke, ein MPPT-Wechselrichter, der nicht mindestens jede Sekunde regelt, ist sein Geld kaum wert.

Dieter
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Re: Grundsatzfragen zur Regelung

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Gepostet: 07.08.2014 - 19:57 Uhr  ·  #10
Hatte nen MPPT-Solar-WR bei mir dran hängen und den Eindruck, dass durch den Ziehharmonikaeffekt das Ding stets am unteren Drehzahlniveau landete ...
Das Problem ist, dass die Anlage schnell drehzahlmäßig abgebremst ist durch Belastung. Durch die Massenträgheit meint der MPPT, dass er höher belasten könne, weil der Rotor entsprechend nachdreht, dann fällt die Leistung ab, die Belastung wird reduziert, aber bis eben die Trägheit wieder überwunden ist meint der MPPT, weniger Belastung bringt nix, Anlage kommt nicht aus dem Keller. Dann fängt das Spiel von vorne an.
Bremsen geht schneller als Beschleunigen.

Mein MPPT regelte alle Sekunde bis 500ms nach. Allerdings hatte der WR andere Vorteile, von daher war die Kombination ... zumindest gegenwärtig ... nicht schlechter als der Programmierbare.

Wenn schon MPPT, dann maßgeschneidert für Windkraft wäre optimal. Sprich ... langsam (aber nicht zu langsam) im erhöhen der Last, schnell im Vermindern ... aber das wäre regelungstechnisch schon ne Hausnummer das abzustimmen auf diverse Generatorspannungen, Massen, wechselnde Windverhältnisse etc.

Das mit der Geschwindigkeit des MPPT ist aber so eine Sache ... alle Sekunde ...
Hab vor Jahren n Projekt mit MAssenstrommessung und Regelung desselben gemacht. War ne kaloriemetrische Messung. Da hatte ich auch erst pervers schnelle Regelung realisiert, die war so schnell, dass man den Massenstromsensor als Mikrophon verwenden konnte. Ergenbis war, dass das System zum schwingen neigte. Hab das dann schneller und schneller gemacht, es wurde immer schlimmer.
Erst als ich die Regelung deutlich langsamer machte wurde die Geschichte stabil ... mit Messfehlern über die Latenz, die sich aber gegenseitig kompensierten, dass das Mittel eben im Ziel lag.
Ähnliche Effekte beobachtete ich bei meiner Anlage zu Anfang. Der WR hatte 30s Wartezeit vor dem Aufschalten, wodurch der Generator bei Wind auf Maximaldrehzahl beschleunigte. Dadurch gab es (so leite ich es mir zumindest her) einen zu hohen Staudruck vor dem Repeller, wodurch die Windfahne nicht mehr entsprechend die Anlage im WInd halten konnte. Ergebnis war, dass die Anlage seitlich wegschwenkte. Dann schaltete der WR auf und die Drehzahl brach ein und damit die Spannung. Der WR ging wieder offline und hat dann 60s gewartet zum Aufschalten .... Das Ganze hat dann oszilliert :(

Würde eher in die Richtung I-Regler, nicht zu schnell, und Schwungmasse tendieren, die kleinste Bö bekommt man kaum ausgeregelt.
dig-it
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Re: Grundsatzfragen zur Regelung

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Gepostet: 07.08.2014 - 20:39 Uhr  ·  #11
Zitat

Das mit der Geschwindigkeit des MPPT ist aber so eine Sache ... alle Sekunde ...


Anbei eine Grafik, die den Ertrag meiner Turbine in einem Bereich von 2 Minuten zeigt. Zugegeben, es handelt sich um eine sehr stürmische Wetterlage. Leider habe ich im Augenblick keine, die etwas ruhigeres Wetter zeigt. Aber im Prinzip ist das Verhalten durchaus vergelichbar. Wäre die Spreizung der Kurve breiter, dann würde die Kurve noch sehr viel differenzierter oszillieren. Aber auch so ergeben sich in zwei Minuten schon um die 200 deutliche Ausschläge. Ein MPPT, der das nicht mitmacht, verdaddelt sehr, sehr viel Strom...

Dieter
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Zephyrus
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Re: Grundsatzfragen zur Regelung

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Gepostet: 07.08.2014 - 21:39 Uhr  ·  #12
Sehr aufschlussreich! Also sekundenweise Regelung scheint mir unabdingbar bei diesen vielen Schwankungen. Je kleiner die Rotormasse ist, desto genauer sollte ja die reale Windsituation in Form von Drehzahl abgebildet werden und desto genauer die Regelung arbeiten - insbesondere beim Zurückfahren der Last. Leichtbau ist auch hier von Vorteil und auch für besseres Anlaufverhalten. Gibt es denn so einen programmierbaren Standard-Regler der sich bewährt hat?
doelle4
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Re: Grundsatzfragen zur Regelung

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Gepostet: 07.08.2014 - 22:37 Uhr  ·  #13
MPPT ist nicht das wahre aber zumeist die günstigste, einfachste und rentabelste Lösung im Kleinwindbereich .
Wenn der Repeller etwas Masse hat und nicht jede Böe aufschnappt dann hats diese Art der Regelung eine Spur leichter.
Ansonsten ist einem mit programierbarer Kurve (Turbinenmodus) der Vorzug zu geben, sind aber teuerer und schwerer zu finden.
Mir so ein programierbarer auch lieber wenn ich günstig zu einem käme. Leider siehts da am 12/24 Volt Markt sehr schlecht aus..
Gruß Hans
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Re: Grundsatzfragen zur Regelung

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Gepostet: 07.08.2014 - 22:44 Uhr  ·  #14
Zitat

Gibt es denn so einen programmierbaren Standard-Regler der sich bewährt hat?


Das Programmieren einer passenden Kurve gehört wahrscheinlich zu den kompliziertesten Dingen in Sachen Windenergie. Im Frühling wurden hier einige Enercon E 82 aufgestellt (also große Windenergie-Anlagen). Ich traf dabei einen Ingenieur, der gerade dabei war, die vorgesehene Kurve ins System einzuspielen. Er sagte mir: "Ich spiele die Kurve auf. Aber wie sie aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis. Das gehört zu den bestgehütesten Geheimnissen in der Firma..." Bevor der Hersteller meiner Skystream in Konkurs ging, war die Rede davon, die "Intelligenz des Wechselrichters deutlich zu erhöhen." Was sagt, dass trotz der erheblichen Entwicklungsarbeit, die in der Mühle steckt, das System noch deutliche Verbesserungsmöglichkeiten aufweist. Als Do-it-yourself-Mensch dürfte es extrem schwierig sein, eine effiziente Kurve zu erstellen... Das ist sicherlich eines der größten Probleme der KWA.

Dieter
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Re: Grundsatzfragen zur Regelung

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Gepostet: 07.08.2014 - 23:06 Uhr  ·  #15
hmmm und wenn Du die einzelnen Peaks aufzoomst, findest Du in den Peaks wiederum Peaks, in diesen wieder etc. etc.
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Re: Grundsatzfragen zur Regelung

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Gepostet: 07.08.2014 - 23:33 Uhr  ·  #16
Zitat

hmmm und wenn Du die einzelnen Peaks aufzoomst, findest Du in den Peaks wiederum Peaks, in diesen wieder etc. etc.


Genau da liegt das eigentliche Problem: Was berücksicht man und was nicht. Oder etwas technischer gesagt: Wie glättet man die Kurve und findet eine "idealen" Kompromiss, der dann auch an unterschiedlichtsen Standorten, für unterschiedliche Luftdichte, Turbulenzen aller Art und andere Parameter, optimal ist. Was klar ist: Dafür braucht man einiges an Rechnerkapazität und vor allem jede Menge Basisdaten...

Dieter
Ralf B
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Re: Grundsatzfragen zur Regelung

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Gepostet: 08.08.2014 - 00:01 Uhr  ·  #17
Schönen guten Abend

Wie schon erwähnt ....Ich bin kein Fachmann und halte mich deshalb mit "Ratschlägen" und persönlichen Meinungen gerne zurück. ( erstmal zuhören und versuchen zu verstehen um was es eigentlich geht .....!)
Ganz Klar! Jeder will möglichst viel Leistung/ Strom "ernten" !
Desshalb aber jeden Paeks nachzujagen und versuchen es zu erhaschen.. ?!? ( klar ! bestimmt technisch machbar! Mit Viel Aufwand / KOSTEN!)

ABER sinnvoll ?!?Gewinn um JEDEN PReis?!?

Mal im Milchmädchenmodus gedacht : um auch noch das letzte kleine Paeks an Strom / Leistung zu kriegen kostet mich das vielleicht 200 % mehr an Kosten / Arbeit /Aufwand ....

Würde ich aber einfach die Flügel um sagen wir mal ca 5 % verlängern und mit einem schlechteren Wirkungsgrad , bei 1 % Mehrkosten trotzdem die gleiche Menge Strom/ Leistung ernten können .....Was würde der "einfach " denkende Mensch tun?!?

.... was ich damit sagen will ! ...es lohnt sich irgend wann nicht mehr ( auch wenn es möglich wäre !) ein System weiter zu versuchen mit nur einem Weg das Ziel zu "erreichen" (kleinen Paks nachzujagen" )

Oft geht das "Ziel" vor lauter "Einspurigkeit " ( Nur fixiert auf einen Lösungsweg!) verloren... ;-)

Mehr Masse ( Die Masse ist eine " Träge ". pflegte unser Physikprof gerne zu sagen!) würde z. B die Peaks wesentlich dämpfen... Kondensatoren und Spulen können Stromspitzen dämpfen ....oder einfach die Flügel ein wenig länger. ( Flügel vielleicht "elastischer " machen ) ..usw

Das ZIEL würde wesentlich einfacher und/oder Kostengünstiger erreicht werden ...! ;-)

Ein guter Konstrukteur macht meiner Meinung nach auch immer eine "Kosten / Nutzenrechnung",.(80/ 20 Regel oder 90/ 10 Regel!!....und findet die "Grenze", bis wo es sich noch lohnt. Aber das Ziel behält er immer im Auge.

Gruß Ralf
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Re: Grundsatzfragen zur Regelung

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Gepostet: 08.08.2014 - 09:17 Uhr  ·  #18
Och, Rechenleistung ist heute nicht mehr das Problem ... ist zwar OT, aber 99% der Rechenleistung heutiger PCs verpufft im Overhead der Programmierung und dem Betriebssystem. Frei nach dem Motto, ist kein Problem Fließkommaberechnung zu programmieren, dann machen wir das auch, auch wenn mit anderer Rechenoperation deutlich schnellere Ergebnisse erzielt werden könnte, weil man hat ja 8 Kerne, 3 GHz, 64GB RAM. Ich arbeite gerne mit 8 Bit RISC und man glaubt es kaum was so ein Kerlchen auf 16MHz bei intelligenter Programmierung zu leisten vermag.

@Ralf
In der Betriebswirtschaft nennt sich das Break Even Point .... und ich geh mit Deiner Ansicht konform. Machen wir die Blätter was länger sind wir auch dort, ohne 100 zusätzliche Fehlerquellen einzubauen.

Steve Jobs: "Simplicity is the ultimate sophistication" ;)

Was Fachmänner angeht ... ich bin auch keiner, nichtmal intelligent, sondern einer, der sich selber blöde Fragen stellt und versucht hinter die Antwort zu kommen. Bin auch kein Ing. sondern nur staatl. gepr. Techniker für Weinbau und Kellerwirtschaft.
Mein Problem dabei ist, dass die Lösung zunächst scheinbar auf der Hand liegt, geradezu trivial ist, aber da nicht Fachmann die Dimension, die das dann in der praktischen Umsetzung annimmt nicht abgeschätzt ist und dann gehen für scheinbar triviale Probleme hunderte Stunden drauf für n Problem, dass anders in Minuten erledigt wäre. Im Kaff hab ich mittlerweile den Ruf eines verschrobenen Spinners und Tüftlers, weil ich oft in der Gegend herumlatsche und mit dem Kopf bei Algorithmen und Schaltschema bin oder abenteuerlichen Konstruktionen am Traktor herumfahre.
Zephyrus
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Re: Grundsatzfragen zur Regelung

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Gepostet: 09.08.2014 - 15:22 Uhr  ·  #19
Da bin ich ganz eurer Meinung - nur so weit optimal bauen wie es noch mit 'einfachen' Mitteln geht und sinnvoll ist. Mein Problem ist nur abzuschätzen um welche Verluste wir eigentlich reden? Geht es beim unprogrammierbaren WR im Vergleich zum optimal programmierten nur um wenige Prozent Wirkungsgradverlust oder geht das bis 20 30 40 % wenn die Böen nicht richtig abgegriffen werden (abgesehen von einem Abwürgen)?
Gibt es denn nicht eine Möglichkeit irgendwie direkt zu regeln - quasi ohne Regler. Z.B wenn man einen genau abgestimmten Motor an den Generator anschließt. Die Leistungsaufname des Motors entspricht ja

P=U*I = U²/R

und sollte bei festem Widerstand eingermaßen mit der Rotorleistung/Drehzahl/Spannung mitlaufen.Irgendetwas in dieser Art, das unmittelbar mit der Spannung korreliert...Wie funktioniert eigentlich rein technisch/physikalisch diese Lastregelung in einem Wechselrichter?
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Re: Grundsatzfragen zur Regelung

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Gepostet: 09.08.2014 - 17:58 Uhr  ·  #20
sagen wir mal so ... das Prinzip ist einfach.

Du hast eine Eingangsspannung und willst auf der anderen Seite an Netzspannung.
Strom fließt prinzipiell immer vom höheren Spannungspotential zum niedrigeren ... so wie Wasser eben den Berg hinunter fließt.
Nun hast Du eine Eingangsspannung, die quasi im Tal unten ist, das bedeutet die Spannung muss erst hoch auf den Berg.
Das macht dann der sogenannte Zwischenkreis, das sind irgendwelche Spannungsverdopplerschaltungen drinnen, die die Spannung auf über Netzspannung heben,
allerdings Gleichspannung (DC). Die Zwischenkreisspannung muss größer sein, damit der Strom auch ins Netz fließen kann, eben den Berg runter.
Dann kommt n Mikroprozessor, der mit diverser Außenbeschaltung Netzfrequenz und Spannung misst.
Dann hat dieser dazu noch Aktoren, die nun diese Zwischenkreisspannung in netzsynchrone Wechselspannung umformen können ... oft sind da IGBTs verbaut.
Der Gag ist nun, hebt man das Wasser nur n kleines Stück vom Berg hoch, dann hat das nur nen Kurzen weg zur Beschleunigung, es fließt nicht sehr schnell -> wenig Leistung. Pumpt man das Wasser bis zum Gipfel ist die Beschleunigungsstrecke viel länger, große Leistung.
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