Holzrotor zerrissen

Beherrschbarkeit ungebremster Rotoren
 
doelle4
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 23.09.2014 - 00:38 Uhr  ·  #61
Als Rabauke würd ich es in heißem Dieselöl einlegen bei Beschaffungsproblemen von Leinöl.
Wär auch dauerhaft und weit billiger ;-)
Gruß Hans
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 23.09.2014 - 06:47 Uhr  ·  #62
Zephyrus
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 23.09.2014 - 10:44 Uhr  ·  #63
Ja dieses Tungöl ist mir auch schon aufgefallen - klingt auch gut - jetzt hab ich aber leider schon mein Leinöl bestellt..Nachdem man das Tungöl wegen seiner Sprödigkeit mit Leinöl mischen sollte, kann ich mir überlegen,das nochmal dazuzukaufen. Ist halt nicht heimisch aber wenn es haltbarkeitsmäßig überzeugt, wäre es schon ok.

Reizvoll wäre ein Langzeitversuch indem ich mehrere gleiche Holzbretter oder Ausschussflügel unterschiedlich behandle und über den Winter draußen liegen lasse. Dann kann man im Frühjahr bestimmt schon einige Unterschiede erkennen und eine gute Wahl treffen. Schade nur dass es so lange dauert..

Ich fang heute mal mit reinem Leinölfirnis an. Ersten Auftrag erwärmen, damit es tiefer eindringt. Die Folgebeschichtungen dann normal bei Raumtemperaur.

Zitat
Als Rabauke würd ich es in heißem Dieselöl einlegen bei Beschaffungsproblemen von Leinöl.
Wär auch dauerhaft und weit billiger ;-)


Ich hoffe das war ein Scherz :fgrin:
doelle4
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 23.09.2014 - 12:59 Uhr  ·  #64
Nein war kein Scherz, warumm auch? Pflüge und andere Landmaschinen werden auch im Herbst eingedieselt um Rost zu unterbinden da so keine Feuchtigkeit mehr ans Metall gelangt. Jahrzehnte alte Praxis am Land. Wird beim Holz genausfunktionieren wenn nicht sogar besser, nur Lackieren ist nicht mehr drinn.
Viele Möbel heutzutage werden geeölt und gegessen wird ja nicht vom Repellerblatt.
Umwelttechnisch ist aber Leinöl der Vorzug zu geben ;-)

Gruß Hans
Erdorf
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 23.09.2014 - 15:30 Uhr  ·  #65
Hallo Daniel,

vielleicht reicht ja ein Test unter Wasser und liefert schneller erste Ergebnisse?

Grüße
soderica
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 23.09.2014 - 19:57 Uhr  ·  #66
Einen Test zu machen, der Dir zeigen soll, welches Produkt das beste ist, kann in der freien Natur nur über einen Zeitraum von 1 Jahr durchgeführt werden. Nur so ist annähernd gewährleistet, dass Jahreszeiten und die damit verbundenen Klimaverhältnisse stimmen. 5 Jahre sind hier aber schon viel mehr, 10 jährige Studien bringen noch mehr usw. usw.

Die UV Beständigkeit, auch die Farbechtheit lassen sich nach DIN Norm mit UV Bestrahlungen ermitteln. Unter Laborbedingungen sind UV Strahler in verschiedenen Abständen zum Produkt montiert und werden gezielt über einen bestimmten Zeitraum bestrahlt. Auch die Intensität der UV Strahler wird entsprechend geregelt, so dass dann nach kurzer Zeit ein relativ genaues Ergebnis vorliegt.

Der Homemadeversuch funktioniert ähnlich, streiche auf einem Stück Holz die Hälfte mit Lack ein, die andere Hälfte bleibt unbehandelt. Trocknen lassen, klebe nun über beide Hälften in der Mitte ein Stück ALU Folie auf, so dass das kein Licht mehr drauf scheint. Hänge das Zeug draussen an einen Baum und lass es dort für 1 Jahr. Nach einem Jahr, nimmst Du die ALU Folie weg und wirst sehen, was sich da ereignet hat. Dort vo abgedeckt war ist praktisch alles so wie zu Beginn des Testes, darüber haben sich die Ausbleichungen und die Wettereinflüsse im Material verewigt. Sehr interessanter Versuch, welcher mit jedem Material gemacht werden kann.

Gruss soderica
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 24.09.2014 - 10:50 Uhr  ·  #67
Zitat
Umwelttechnisch ist aber Leinöl der Vorzug zu geben ;-)


und geruchstechnisch auch ;-)

Zitat
5 Jahre sind hier aber schon viel mehr, 10 jährige Studien bringen noch mehr usw. usw.


ja klar - längere Tests wären natürlich aufschlussreicher - aber immehin in Bezug auf Regenbelastung ist der Winter schon mal ganz gut. DIe Idee mit der Alufolie ist auch sehr gut - das kann ich noch unterbringen. Allerings sollte an den abgedeckten Stellen auch noch Regen hinkommen, so dass ich die Folie am besten nur locker anhefte. Allgmein empfinde ich es auch nicht so sehr als Problem, wenn Holz mit der Zeit etwas 'älter' aussieht, solange alles in Schuss ist, keine Risse, Fäulnis und dergleichen zu sehen sind. Vielleicht sogar im Gegenteil - das macht oft auch das Ambiente aus..
Zephyrus
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 25.09.2014 - 14:57 Uhr  ·  #68
Jetzt habe ich mal einen kleinen Leinöltest gemacht.

Einmal ein Stück Holz für 10 min in kaltes (Roh)-Leinöl eingelegt und ein anderes für 10min in einem kleinen Töpfchen 'gekocht'.



Ergebnis: das erhitzte Holz hat sich verzogen (aufgeschüsselt) und ist geschrumpft. Ein Vorgang, den man natürlich gar nicht brauchen kann. Das kalte Stück ,wie zu erwarten, hat seine Form behalten. Bezüglich der Gewichtszuname vor und nach dem Ölen konnte ich mit meiner ungenauen Küchenwaage keinen Unterschied feststellen. Auch ein 'Schnittbild' durch Aufsägen war wenig aufschlussreich. Bei beiden Hölzern ist die Eindringtiefe minimalst und mit bloßem Auge kein Unterschied zu erkennen - etwas enttäuschend..

Fazit: Das aufwendige Heißbad kommt wegen der Verformung somit eigentlich nicht mehr in Frage - es sei denn jemand weiß eine Verbesserung. Ich fürchte auch mit Wachs oder Bienenwachs wäre der gleiche Effekt. Somit kann ich nur hoffen, dass das rohe Leinöl bessere Eindring-Eigenschaften hat als Leinölfirnis, das ich sonst immer verwendet habe und mir immer wegdiffundiert ist.

Ich habe mal noch ein Teststück in Leinöl eingelegt und lasse das mal 1,2,3 Tage darin liegen. Eigentlich müsste es sich doch mit der Zeit vollsaugen und immer tiefer eindringen. So wie ein Stück Holz im Wasser, das irgendwann untergeht, weil es durch und durch vollgesaugt ist. Mal sehen...
Erdorf
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 25.09.2014 - 15:39 Uhr  ·  #69
Hallo,

Schöner Test, und schöne Fotos, wie ich finde.
Das mit dem Zersägen finde ich clever um festzustellen wir tief das Öl eindringt.

Bezüglich der Endringtiefe,
ich verdünne gerne noch, z.B. mit Universalverdünner oder Wasch(benzin) damit Öl tiefer in Holz eindringen kann
habe aber nie genau geprüft um wie viel es dann besser eindringt.

Vielleicht nützt dir ja dieser Hinweis was.

Grüße
soderica
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 25.09.2014 - 18:29 Uhr  ·  #70
Was ist jetzt eigentlich Fakt?
Der Ratschlag mit dem erwärmten Leinöl oder Wachs war für den Kork gedacht, oder war das unklar beschrieben?

Es ist mehr als logisch, wenn Du Holz in eine heisse Substanz setzt, dass sich dieses verziehen wird. Erwärmtes Holz, ob nun imm Wasserbad, Dampf, oder in Oel, lässt sich wunderbar verformen, diese Technik ist wohl bekannt und sehr durchdacht. Ein Repellerblatt in heisses Oel oder etwas anderes zu legen ist sicherlich der falsche Weg um es wasserfest zu machen. Einpinsel ist hier angesagt und dazu kann man durchaus erwärmtes Oel verwenden. Zu verdünnen wäre das reine Leinöl mit Withe Spirit oder Terpentin.

Es ist schon interessant, wie hier viel disskutiert und immer wieder falsch interpretiert wird.

Gruss soderica

PS. DU hast da mehrmals etwas von Serienreife, Serienproduktion erwähnt erwähnt, hast Du vor so etwas in grösseren Stückzahlen zu bauen? Würde mich brennend interessieren.
Zephyrus
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 26.09.2014 - 10:41 Uhr  ·  #71
Zitat
Der Ratschlag mit dem erwärmten Leinöl oder Wachs war für den Kork gedacht, oder war das unklar beschrieben?


Ja das hab ich mir fast schon gedacht aber war mir nicht ganz sicher, ob das nicht eine generelle Konservierngsmethode für Holz sein könnte und wollte ich mal ausprobiert haben. Diese Schrumpfung hat mich aber doch sehr erstaunt..
Und tut mir leid wenn's bei mir manchmal ein wenig länger dauert ;-)
Das Verdünnen habe ich früher auch immer gemacht, aber wie gesagt, meine Erfahrugen waren nicht immer die haltbarsten..
Aber werde das noch bei meinen Langzeitversuchen mit einbauen.


Zitat
PS. DU hast da mehrmals etwas von Serienreife, Serienproduktion erwähnt erwähnt, hast Du vor so etwas in grösseren Stückzahlen zu bauen? Würde mich brennend interessieren.


Vielen Dank für dein Interesse und freut mich :-). Mein Ziel oder Traum ist auf jedenfall erstmal, eine Produktion des Rotors als Kernelement in Kleinserie aufzubauen - also zunächst für Selbstbauer. Am Ende soll aber auch ein Komplettsystem mit Windfahne, Generator, Regler und evtl. Lösungen für Dachmontage inklusiv Schallentkopplungen entstehen. Für diese Sekundärkomponenten überlege ich aber auch optional Selbstbauanleitungen kostenlos zur Verfügung zu stellen, so dass sich jeder überlegen kann, ob er das kaufen oder bauen möchte. Also insgesamt ein eher offenes Konzept, das möglichst viele Leute erreichen, einfach und bezahlbar sein soll. Mit dem Hintergrund das Schöne mit dem Nützlichen auf möglichst ökologische Weise zu verbinden.

Der Repeller ist ja schon ziemlich weit gediehen und ich muss eigentlich nur noch Kleinigkeiten optimieren, auf meine bestellten Schrauben warten, und am besten noch Sturmtests durchführen. Ansonsten stehen dieCNC- Programme und alles ist in absehbarer Zeit reproduzierbar. Bei Interesse also einfach melden (viell. PN) und wir können etwas aushandeln - Sonderpreis inkusive bei der guten Beratung ;-). In Bezug auf die noch unausgegorene Beschichtung, kann natürlich auch jeder selbst tätig werden und alles in Rohholz bestellen.

Wenn ich soweit bin, werde ich vielleicht mal einen neuen Thread aufmachen.
soderica
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 26.09.2014 - 11:21 Uhr  ·  #72
OK, nehme das so zur Kenntnis, ich bin aber der Meinung, dass es da schon mehr dazu braucht und nicht zu vergessen ist, ein vernüftiges Marketing und für käufliche Produkte gilt die Herstellergarantie, ebenso die Sicherheit ( Gütesiegel).
Der echte Selbstbauer wird und will sein Windrad sicherlich selber bauen wollen, für diesen spielt es eine wichtige Rolle, wenn er sagen kann: Alles selber gebaut, find ich echt gelungen und hat Spass gemacht. Ein Windrad aus zugekauften Komponenten zu bauen, ist für den vielleicht interessant, der keine Werkzeuge-Maschinen oder zwei linke Hände hat. Bauanleitungen gibt es sehr viele im WEB zu finden, auch erntsprechende Pläne werden angeboten, wie zum Beispiel von ortherpower oder in den deutschsprachigen Foren wie bei uns hier.

Wünsch Dir Erfolg bei der geplanten Umsetzung, die es in sich hat und nicht ohne Hürden sein wird.

Gruss soderica
XXLRay
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 26.09.2014 - 13:37 Uhr  ·  #73
Zephyrus
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 26.09.2014 - 14:19 Uhr  ·  #74
Zitat
für käufliche Produkte gilt die Herstellergarantie, ebenso die Sicherheit ( Gütesiegel).


Ja das ist ein guter Punkt - leider kenne ich mich in dieser Richtung noch wenig aus. Bin ich als gewerblicher Hersteller grundsätzlich verpflichtet, dass das, was ich verkaufe auch sicher ist? Oder darf ich auch ohne Garantien verkaufen? Aber was heißt sicher? Da kommt es dann auf die richtige Einsatzform an. Für einen richtig installierten gebremsten Rotor würde ich garantieren, für einen freilaufenden im Sturm wird's überaus grenzwertig.
Außerdem muss der Kunde die Flügel selbst montieren und verkleben - haftet er dann nicht automatisch selbst?

Wenn möglich, würde ich lieber eine ehrliche Vertrauensbasis schaffen wollen, indem die Konstruktion, der Werdegang und verschiedene Tests (auch die unguten) offenglegt und beschrieben sind, und somit jeder selbst entscheiden kann, ob er das Produkt für seine Zwecke gut findet oder nicht und auf zweifelhafte Garantien verzichten. (Ich höre schon die empörten Stimmen ;-))


Zitat
Bauanleitungen gibt es sehr viele im WEB zu finden


Ja die gibt es schon, aber keine in Holz pur - also etwas für's Auge. Und meistens grob in der Bauart (Stahl-Schweißkonstruktionen), pragmatische Lösungen (grobe Profilierungen), eher größer und damit nur etwas für echte Handwerksleute. Ein schmuckes Stück für den kleineren Hobby-Mann im Garten, hab ich noch wenig gesehen...
dig-it
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 26.09.2014 - 16:40 Uhr  ·  #75
Zitat

indem die Konstruktion, der Werdegang und verschiedene Tests (auch die unguten) offenglegt und beschrieben sind


Ich finde, das Projekt ist es wert, weiter betrieben zu werden. Vor allem, wenn es (auch fotografisch) im Detail so gut dokumentiert ist. Ich finde auch die Diskussion um Verfahren und Werkstoffe durchaus interessant, selbst wenn "alte" Fahrensmänner wie Soderica sicher manches nicht zum ersten Mal lesen und erläutern.

Bevor Du allerdings über ein kommerzielles Projekt nachdenkst, das sicherlich mindestens so komplex ist, wie Soderica es angedeutet hat, sollte erst einmal ein Prototyp der Anlage, inklusive Generator und effizientem Wechselrichter, über einen längeren Zeitraum seine Tauglichkeit erwiesen haben. Das schließt auch das akustische Verhalten oder die Wetterfestigkeit mit ein sowie eine ehrliche Leistungsmessung. Danach kannst Du beurteilen, welchen Aufwand Du an Arbeit und Material in die Fertigung im Rahmen einer Kleinserie stecken musst, woraus sich ein Verkaufspreis ergibt. Der dann wiederum entscheidet, ob es dafür überhaupt einen "Markt" geben kann...

Über eine Dachmontage würde ich persönlich beispielsweise nicht nachdenken. Denn eine Anlage aus Holz, egal aus welchem und wie behandelt, bedarf in regelmäßigen Abständen einer Nachbehandlung. Wozu man aufs Dach steigen muss, wozu viele weder die Ausrüstung besitzen noch die nötige Übung. Über die vielen weiteren Nachteile der Dachmontage ist hier im Forum ohnehin schon viel geschrieben worden.

Hast Du Dir eigentlich schon Gedanken über eine Mastkonstruktion (aus Holz?) gemacht. Da Du ja offensichtlich über eine Turbine nachdenkst, die auch durch ihren ästhetischen Reiz besticht, gehört da eine entsprechende Lösung eigentlich irgendwie zum "Paket".

Liebe Grüße

Dieter
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 26.09.2014 - 20:21 Uhr  ·  #76
Sicherlich sind da mehr als nur ein paar wenige Dinge zu beachten, wenn Du die Eigenbaukonstruktion anbieten möchtest, also professionell. Es gibt eine gewaltige Flut von Auflagen die erfüllt sein müssen, nicht nur alleine wegen der Garantie. Urheberrechte, Betrieb und Installation von Anlagen mit gefährdendem Potential ( eine WKA fällt hier zweifelsohne darunter ) usw. usw.

Bei Bausätzen etc. greifen auch einige Gesetze, vor allem im Bereich von sicherheitsrelevanten Komponenten, wie etwa Verschraubungen, hier müssen ISO-DIN Normen erfüllt sein ( beim chin. Hersteller schaut man da aber nicht unbedingt auf die Normen, resp. wer kontrolliert jede Schraube auf die gültigen Normen ). Ein Bausatz, welcher zur Energiegewinnung angeboten wird, muss ebenfalls gewisse Ansprüche erfüllen ( Umgang mit techn. stromproduzierenden-führenden Systemen, dürfen nur durch entsprechend geschultes Fachpersonal in Betrieb genommen werden, Betrifft zwar hauptsächlich Starkstrom, kann aber auch im Niedervoltbereich seine Anwendung finden ). Bausätze und Garantieansprüche sind manchmal besonders heikel, hier geht es schlichtweg darum, vorgängig einen entsprechenden Fachmann zu konsultieren, um sich nicht ins Fettnäpfchen zu setzen. Kommt es zu einem Schaden, und der Selbstbauer beruft sich auf die " Bastelanleitung " und die mitgelieferten Teile, sind durchaus Schadensansprüche möglich.

Deshalb ist dringend anzuraten und gross zu deklarieren: Aufbau, Inbetriebnahme erfolgen auf eigene Verantwortung, weitere Ansprüche und Forderungen sind ausgeschlossen.

Eine WKA soll und muss ja in erster Linie Strom produzieren, da stehen Design und ökologische Ansprüche in der 2. Reihe. Dass es günstig und für jedermann möglich sein soll ist sicherlich ein erstrebenswerter Faktor. Nur, ob das mit einer reinen Holzkonstruktion überhaupt sinnvoll ist, bezweifle ich stark. Soll das ganze so gebaut sein, damit es Wind, Wetter und materialtechnisch übersteht, kommt man wohl nicht um die Errungenschaften der heutigen Technik herum. Holz ist einer der bestimmenden Faktoren, wir disskutieren hier schon mehrere Wochen zu diesem Thema, ohne ein konkretes Ergebnis auf den Tisch zu legen. OEKO Aspekt OK, relativ günstig bei der Herstellung, OK, leicht nachzubauen, OK, Dauerhaftigkeit von Holz im Bereich als Windturbine ??, Wasserfestigkeit von Holz als Windturbine?? Holz benötigt unweigerlich mehr Aufwand in der Pflege ( jedes Jahr sollte das Holz geprüft und neu versiegelt werden, so wenigstens im Windradbau ). Frag mal die Jünger der Meere, die mit Holzbooten unterwegs sind, aber auch diejenigen, die eine Segeljacht aus Holz ihr eigen nennen und z.B. auf dem Bodensee herumtümmpeln, nichts ist teurer als der Unterhalt von Holz. Hast Du Dir auch überlegt, was es bedeutet, jedes Jahr den ganzen Kram vom Mast zu holen um zu pflegen, Schäden zu reparieren oder Flügel auszuwechseln?

Ich würde mich auf so ein Experiment nie einlassen, dazu ist es mir viel zu teuer, ganz abgesehen vom OEKO Aspekt.

Na ja, jedem das seine und so wie er es verantworten kann. Und preislich, na ja, das wird wohl nicht günstiger werden als eine Mühle aus Materialien, die extra für den WKA Bau entwickelt wurden ( Verbundwerkstoffe, Harze, Filamente etc )

Gruss soderica

Nicht, dass es jetzt wieder falsch verstanden wird, wie schon erwähnt bin ich ein Fan von alten Technologien, aber die stehen in keinem Verhältnis zu dem was wir heute kennen und ich bin ganz klar für die neue TECHNIK, den sonst hätten wir keine Offshore Parks, wovon wir schlussendlich alle profitieren.
dig-it
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 27.09.2014 - 10:34 Uhr  ·  #77
Zitat

Eine WKA soll und muss ja in erster Linie Strom produzieren, da stehen Design und ökologische Ansprüche in der 2. Reihe.


Die meisten KWA in unseren Breiten sind energiepolitisch und ökologisch nahezu sinnfrei. Viele spielen in ihrer Lebenszeit nicht einmal die Energie ein, die für ihre Herstellung, ihren Transport und ihre Aufstellung (Fundament) sowie ihre Wartung aufgewendet werden muss. Es ist hier sehr oft geschrieben worden, auch vom Administrator und anderen Moderatoren, dass eine KWA bei uns eher Hobbycharakter besitzt, eine Philosophie verkörpert und eine Quelle von interessanten Erfahrungen darstellt. Der energetische Effekt steht erst weit dahinter. Wirtschaftlichkeit noch weiter...

Und bei einer Anlage "zum Liebhaben" spielen sicherlich Dinge wie Design, Materialwahl und Idealismus eine wichtige Rolle. Ich persönlich würde mir niemals eine "moderne" Anlage dieser Größenordnung in den Garten stellen. Ein solches Stück solider, schöner Handwerkskunst möglicherweise schon. Es werden unendlich viele Dinge als Bausatz verkauft, bis hin zu ganzen Häusern. Warum also nicht auch KWA. Der "Friedensrichter" ist am Ende immer der Preis... Und für mich persönlich auch die Frage nach der Geräuschentwicklung, die extrem wichtig ist, wenn man eine solche Anlage im unmittelbaren Umfeld aufstellen möchte.

Dieter
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 28.09.2014 - 12:30 Uhr  ·  #78
Erstmal ein Dankeschön für eure ehrlichen und aufschlussreichen Stellungnahmen!

Mir ist natürlich mittlerweile auch klar geworden, dass das ganze nicht ganz so einfach ist, wie es für mich in anfänglicher Naivität den Anschein hatte. Trotzdem möchte ich mit einigen Argumenten dagegenhalten, weil ja gerade die Einfachheit neben Ökologie und Ästhetik, Teil des Konzeptes ist.

Ein wesentlicher Teil der Einfachheit liegt schon mal in der kleinen Baugröße - d.h. kleine Gewichte, kleiner Mast, einfache Befestigungen, möglichst keine mechanische Sturmsicherung, vielfältige Aufstellmöglichkeiten (auf Carports, Scheunen, Dächern, Masten ohne großes Fundament, Klettergerüsten, Yachten, Bäumen, Wohnmobil usw.) und alles bleibt beherschbar von einem Menschen ohne Kran, oder sonstiges schwere Gerät. Durch den selbstbauwerkstoff Holz, bleibt zudem vieles reparabel, improvisierbar ohne teure Spezialteile und jeder kann sich noch als Selbstwirksam erfahren in einer zunehmend durchspezialisierten Welt der Wegwerfteile.
Alles reduziert sich im wesentlichen auf 4 Bauteile - Rotor, Generator, Windfahne inkl. Stromabnehmer und Regler. Natürlich steckt in jedem Bauteil die Schwierigkeit im Detail und wird noch viel Zeit in Anspruch nehmen - dennoch ist die Angelegenheit auch nicht "uferlos" und kann schrittweise und ganz entspannt weiterverfolgt werden. Der Rotor als Einstieg ist quasi fertig, die Windfahne halbfertig und verleichsweise wenig anspruchsvoll. Haupthürde ist der Generator im Zusammenspiel mit dem Regler. Hier kommt es wiederum sehr darauf an ob ein fertiger Generator gefunden wird oder alles selbst konzipiert werden muss. Der Regler muss wie üblich ein Käuflicher sein, da ich über keine Elektronikkenntnisse verfüge.

Zitat
Eine WKA soll und muss ja in erster Linie Strom produzieren, da stehen Design und ökologische Ansprüche in der 2. Reihe


Das ist natürlich eine sehr eindimensionale Sicht der Dinge und genau diese Philosophie hat ja bislang keinen besonders großen Erfolg gehabt. Nur Strom erzeugen reicht offensichtlich nicht. Es rechnet sich nicht, es sieht nicht schön aus in der Landschaft und es macht nichtmal den Schaden wieder gut, der für die Herstellung entstanden ist - warum also sollte man sich so etwas kaufen? Es müssen also noch weitere Aspekte für Attraktivität sorgen.

Insofern kann mit einer Anlage in Holz dieser Baugröße, sehr vieles besser gemacht werden:
- die Ökobilanz ist um Klassen besser, im Vegleich zu Hightechprodukten
- die Energiebilanz ist eindeutig positiv - die Anlage produziert über die Lebensdauer ein vielfaches an Energie als für ihre Herstellung aufgewendet wurde - (sehr grob über den Daumen ersetzt sie energetisch jedes Jahr mindestens einen 10 Liter Eimer mit Heizöl)
- Der Stoffkreislauf ist quasi geschlossen -das Holz kann nach der Lebenszeit noch im Ofen verbrannt werden, Magnete,Kupfer und Stahl können probemlos wiederverwendet werden
- Der Kohlenstoff des Holzes ist über lange Zeit gebunden und entlastet den CO2-Gehalt der Atmosphäre
- Die Optik von Holz ist universell passend und spricht so ziemlich jeden Menschen positiv an.

Ich denke auch, es gibt eine große Sehnsucht nach einer gewissen Ursprünglichkeit, Nostalgie, Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit, wie beipielsweise an boomenden Zeitschriften wie Landlust oder dem Urban Gardening abgelesen werden kann. Insofern ist eine KWA in Holz auch ein inspirierendes Symbol - eine Message- nach alternativen kleinräumigen Lebensformen mit der Natur, entgegen der immer mehr entgleisenden Globalisierungswut und trostloser Einheitsarchitektur.

Einziger Wehmutstropfen ist eben der höhere Wartungsaufwand, der bei dieser Größenordnung aber trotzallem bescheiden ausfällt.Eine Kippvorrichtung vorsehen und ein-zweimal im Jahr drüberölen.

Grundsätzlich sehe ich also eine nicht kleine Lücke zwischen teurem Hightech das sich keiner leisten mag, und günstigem, aber extrem aufwändigem Selbstbau- die oft schon eher Großprojekten ähneln - Stichwort Pigott.
Für den denkenden, gerne bastelnden, bescheidenen Hobbymann in seinem Garten sieht es aber mager aus. Ohne großes Studium, Einsatz und handwerklich ausgeprägten Fähigkeiten, kommt dieser meist nicht weit.

Zitat
Der "Friedensrichter" ist am Ende immer der Preis... Und für mich persönlich auch die Frage nach der Geräuschentwicklung, die extrem wichtig ist..“


Das sehe ich genau so - es darf nicht zu teuer und damit zu riskant/fragwürdig für den Anwender werden. Deshalb die Option des teilweisen Selbstbaus - das kann Spass machen, wenn die Hürden klein sind und schafft eine viel tiefere Identifizierung mit dem Projekt.
Für den der alles fertig möchte, soll der Preis aber auch moderat sein, was mit CNC-Technik auch durchaus leistbar sein sollte. Der reine Materialpreis pro Repeller beläüft sich auf keine 6 Euro - ein deutlicher Vorteil zu Hightechmaterialien! Die Zeit ist das teure.
Die Geräuschentwicklung liegt mir auch sehr Herzen. Leise Technik spricht immer für gute Qualität und beflügelt auf subtile weise. Hier gibt es noch viele Möglichkeiten der Optimierung und sehe da wenig Probleme.

Zitat
Über eine Dachmontage würde ich persönlich beispielsweise nicht nachdenken. Denn eine Anlage aus Holz, egal aus welchem und wie behandelt, bedarf in regelmäßigen Abständen einer Nachbehandlung. Wozu man aufs Dach steigen muss, wozu viele weder die Ausrüstung besitzen noch die nötige Übung.


Ja die Dachmontage kommt immer sehr schlecht weg - dabei wäre das Potential gigantisch! Ich muss mich damit noch mehr auseinandersetzen, aber es müsste doch z.B. eine große Rolle spielen, in welcher Richtung das Dach zur Hauptwindrichtung ausgerichtet ist. Giebel zur Windrichtung sollte doch gut gehen?
Auch hier würde die kleine Baugröße wieder punkten - das hält jeder Dachstuhl aus und mit Kippvorrichtung, kann das gute Stück auch leicht gewartet werden. Nicht alle Dächer sind so steil, dass man ein Akrobat sein muss. Sprich - das ist eine Welt für sich und kann nicht grundsätzlich verneint werden. Überall gibt es Verluste! Bezüglich der Schallentkopplung hätte ich auch einige Ideen - z.B magnetische Lagerung des Mastfußes, so dass die Hauptlast (Gewicht) berührungsfrei bleibt, der MAst wird an den Haltepunkten mit Rohrisolierung gedämft.

Also vielen Unkenrufen zum trotz: solange es Spass macht und etwas schöpferisch Schönes entsteht, ist die Frage nach dem Sinn eigentlich schon beantwortet. Auf den Mainstream haben wir schon lange genug gehört ;-)

Liebe Grüße,
Daniel
soderica
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 28.09.2014 - 18:00 Uhr  ·  #79
Der reine Materialpreis pro Repeller beläüft sich auf keine 6 Euro
? Repeller mit 3 Flügeln, aufwändig verleimte Nabenkonstruktion, Korkplatte, Schrauben-U-Scheiben, Oel und das alles für 6 Euro, erscheint absolut unrealistisch, ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich kauffe sehr viel Holz ein, ebenso Schrauben Leim etc. und weis was das kostet ( allerdings im Fachhandel und nicht im Baumarkt ), bekomme das aber schlussendlich immer günstiger und in TOP Qualität, die Menge machts. Würde mich doch sehr interessieren wo Du die Latten für die Repellerflügel kaufst ( Dimensinen wären da auch wünschenswert LxBxH ) und in welcher Qualität. Multiplexplatten wasserfest verleimt, sind ja auch nicht gerade günstig, rostfreie DIN Schrauben ( wie sie in den Fotos verbaut zu sehen sind ) alleine kosten schon mehr als 6 Euro, kommt dann noch der Kleinkram wie Kork, Leim, Oel dazu, bist Du um einiges höher als die von Dir angegebenen 6 Euro.

Arbeitsaufwand. Wie lange werkelst Du da vom Zusägen, CNC Fräsen, verleimen, schleifen, Lackieren-Oelen und Endmontage? Was legst Du hier als Stundensatz in Euro vor, wieviel würdest Du für einen fertigen Rotor verlangen, wieviel würde ein Bausasatz kosten, gefräste Flügel, Nabe und Kleinteile?

Gruss soderica
FamZim
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Re: Holzrotor zerrissen

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Gepostet: 28.09.2014 - 23:06 Uhr  ·  #80
Hallo zusammen

Ich habe ja schon ein paar Holzteile geschnitzt, in einem anderen Forum !
Das findet Ihr dort:
http://www.rc-network.de/forum…-2-1-meins
Ich hoffe es ist zu mindest interessant für den einen oder anderen.
Repeller würde ich genau so machen, nur mit weniger Steigung.
Fragen beantworte ich natürlich auch hier!

Gruß Aloys.
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