Magnetzahl - Spulenzahl

 
Lifthrasir
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Magnetzahl - Spulenzahl

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Gepostet: 14.10.2014 - 05:40 Uhr  ·  #1
Hallo Zusammen

Ich interessiere mich für die Stromerzeugung durch Windkraft und habe eine Frage bezüglich dem Thema Scheibengenerator. Um mich in das Thema einzufinden, habe ich mir einen Scheibengenerator gekauft, der wie folgt aufgebaut ist. In der Mitte ist eine Scheibe mit 9 Spulen, oberhalb und unterhalb ist eine bewegliche Scheibe mit je zwölf Magneten, deren Anordnung so ist, das sich Nord und Süd Pol abwechseln. Diese Zuordnung 9 Spulen und 12 magnetische Pole verstehe ich nicht.

Gehe ich vom Prinzip eines Wechselstromgenerators aus so wie es im Internet zu finden ist, so ist die Abhängigkeit Spulen zu Magneten 1:2 - für einen Drehstromgenerator liegt das Verhältnis gleich, nur eben dreifach. Für den Aufbau eines 4 poligen Drehstromgenerators benötige ich dann dementsprechend 3x2 Spulen und im Verhältnis passend 12 Magnete (6 poliger Nord/Süd Pol).
Durch die magnetische Induktion wird in einem Leiter ein Strom induziert, wird er durch ein Magnetfeld bewegt. Benutze ich anstatt eines einzelnen Leiters eine Leiterschleife, verdoppelt sich die induzierte Spannung. So ist es im Internet zu lesen. Nach meinem Verständnis sollte sich dieses Prinzip auch auf einen Scheibengenerator anwenden lassen, nur dass eben die Anordnung horizontal kreisförmig ist. Für den Scheibengenerator mit 9 Spulen (3 Spulen für eine Phase) sollten demnach die Anzahl der magnetischen Pole 18 sein, damit zeitgleich ein Schenkel der Spulen vom Nordpol und der andere Schenkel der Spulen vom Südpol eines magnetischen Feldes "durchflossen" wird. Bei einer Zuordnung 9 Spulen zu 12 Magneten ist das jedoch nicht möglich. Das müsste bedeuten, dass die magnetische Induktion nicht optimal genutzt wird?

Kann mir jemand diesen Unterschied von Theorie und angewendeter Praxis erklären? Warum also das Verhältnis Spulen/Magneten 3:4 und nicht 1:2 ist?

Danke! Lifthrasir
seti2
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Re: Magnetzahl - Spulenzahl

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Gepostet: 14.10.2014 - 07:59 Uhr  ·  #2
Lifthrasir
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Re: Magnetzahl - Spulenzahl

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Gepostet: 14.10.2014 - 09:16 Uhr  ·  #3
Guten Morgen Seti2

Danke für den Link!

Okay, hier erkenne ich einen Denkfehler. Bei einem Wechselstrom Generator habe ich eine Spule und zwei Magneten, bei einem Drehstrom Generator habe ich 3 Spulen und zwei Magneten oder bei einem vierpoligen Generator dementsprechend 6 Spulen und 4 Magneten - nur passt die Anzahl 9 Spulen und 12 Magnete nicht in dieses Schema, denn demnach müssten es 9 Spulen und 6 Magneten sein.
Auch scheint diese Anordnung nur für überlappende Wicklungen zu gelten, doch bei dem Scheibengenerator sind die 9 Spulen nebeneinander angeordnet.

Was ich auch nicht verstehe, in dem ersten Schaubild der Erklärung sind die Spulen bifilar gewickelt, doch bei einer gegensätzlichen Wicklung würde sich die induzierte Spannung aufheben (linke Hand Regel)?

Gruß, Detlef
FamZim
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Re: Magnetzahl - Spulenzahl

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Gepostet: 14.10.2014 - 15:56 Uhr  ·  #4
Hallo

Bifilar sind zwar 2 parallel gewickelte Dräte ! die aber nicht gegensinnig bestromt sein müssen, siehe :http://de.wikipedia.org/wiki/Bifilar
Sie können als parallele Dräte, oder als Übertrager-Wicklungen, geschaltet werden.

Mit Spulen und Magneten ist das so!
Ist die Anzahl gleich, induziert man auch überall gleichzeitig Spannung und erhält eine Einphasige Wicklung.
Für Dreiphasenstrom muß das induzieren der 3 Phasen nacheinander um 120 Grad versetzt geschehen.
Das wird durch ungleiche Spulen-Magnetzahl erreicht.
Bei überlapter Wicklung wird meist 3 Spulen zu 2 Magneten genutzt, und bei Spulen nebeneinander 3 Spulen zu 4 Magneten.
So hat jeder Spulenschenkel, bei 120 Grad Versatz einen eigenen Magneten.
Die grössere Magnetanzahl verdoppelt ja auch die Frequenz.

Gruß Aloys.
Lifthrasir
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Re: Magnetzahl - Spulenzahl

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Gepostet: 21.10.2014 - 09:32 Uhr  ·  #5
Hallo Aloys,

Zum Thema "bifilar" widerspricht Dir Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Bifilar - dort wird eine bifilare Wicklung stets als im gleichen Verhältnis gegenläufige Wicklung von zwei Drähten aufgeführt, mit dem Ziel die induktiven Blindwiderstände (bei z.B. Drahtwiderständen) zu eliminieren. In der Zeichnung aus dem Link zu dem ich mit dem Verweis auf eine bifilare Wicklung geantwortet habe, sind die Spulen in Serie gewickelt und im Magnetfeld nach meiner Ansicht als "bifilar gewickelt" zu bezeichnen, da sich die induzierten Spannungen/Ströme in Bezug auf die Magnetfeldpolung aufheben müssten.

So wie ich es in der Schule gelernt habe (und soweit ich mich daran erinnere) wird bei einem Drehstromgenerator die 120° Phasenverschiebung dadurch hervorgerufen, das die Spulen örtlich eben um 120° Winkelverschoben sind (360 Vollkreis in drei Segmente à 120°). Theoretisch könnte ein Drehstromgenerator auch mit zwei um 180° oder 4 um 90° verschobenen Phasen bestückt sein, was jedoch immer ein Anlaufproblem eines synchron Drehstrommotor mit sich bringen würde da die elektromagnetischen Nord und Südpole (Anker/Stator) im schlimmsten Fall exakt 180° zueinander stehen und so der Motor nicht selbstständig anlaufen würde.
Ein Dreiphasen Drehstromgenerator ist demnach entweder mit 1x3 Spulen und 2 Magneten als 2 poliger Generator (3000U/min - 50Hz) oder mit 2x3 Spulen und 4 Magneten als 4 poliger Generator (1500U/min - 50Hz) aufgebaut.
Nach meinem Verständnis werden die drei Spulen, die je zu einer Phase gehören und im Verhältnis gleichmäßig zueinander verschoben sind (2polig 120°, 4polig 60°, 6polig 40°, 8polig 30°...) als je 1 Spule (1x3) gezählt, wenn es um das Verhältnis Pol/Magnetzahl zu Spulen geht - oder? Denn jede Spule für sich induziert eine Spannung, eine Phase, die separat genutzt werden können, denn ein Drehstromgenerator erzeugt drei Phasen, 3x 230V (Phase zu Nullleiter/Sternschaltung) oder 3x400V (Spannung zwischen Phase und Phase L1-L2, L2-L3, L3-L1 - Dreieckschaltung). Ergo hat weder die Magnetanordnung etwas mit der Phasenverschiebung in unserem Drehstromnetz zu tun, noch die Zusammenschaltung der Spulen im Stator. (mein Verständnis)

Aus dem Grund verstehe ich logisch den Aufbau 9 Spulen zu 12 Magneten (3:4) nicht. Wenn die Magneten (z.B. des Scheibengenerators) abwechselnd Nord/Südpol, angeordnet sind, dann werde die beiden Schenkel einer Spule nicht zeitgleich von magnetischen Feldlinien des Nord und Südpol "geschnitten". Nach den elektromagnetischen Induktionsgesetz (laut Wikipedia) wird in einer Leiterschleife deren Windung 180° verschoben ist und die in einem Magnetfeld gedreht wird, eine optimale induzierte Wirkung erzielt, weil die Winkelgeschwindigkeit der Leiterbahnen zum Magnetfeld immer gleich ist und die induzieret Spannung sich durch die 180° Anordnung addiert.
Ich habe versucht Bilder hochzuladen und weiß nicht ob das geklappt hat, denn bei der Funktion "Vorschau" konnte ich die Bilder nicht sehen.

In einem Aufbau eines Generators mit einem Verhältnis Spulen zu Magneten 3:4 wird Strom induziert. Nach meinem theoretischen Verständnis jedoch nicht optimal, so wie es bei einem Verhältnis Spulen zu Magneten 1:2 wäre - selbst wenn es sich um einen Drehstromgenerator handeln würde, da jede Phase einzeln betrachtet werden müsste, denn jede Phase für sich induziert einen 50Hz Wechselstrom, so wie sie in einem Wechselstrom Generator auch induziert werden würde. Ein Drehstromgenerator ist nach meinem Verständnis nichts anders als drei Wechselstromgeneratoren in einem Gehäuse um je 120° Winkelverdreht...

...9 Spulen müssten demnach zur optimierten Induktion mit 18 Magneten zusammenarbeiten, wenn die Spulen nebeneinander liegen und wenn die 9 Spulen überlappend angeordnet wären, so müssten es 3 magnetische Pole und somit 6 Magneten sein. Ich denke einfacher wäre jedoch ein gradpoliger Aufbau, also 2, 4 oder 8 Pole.

Wo ist mein Denkfehler warum mir das Verhältnis Spulen zu Magneten 3:4 (9:12) nicht ins Konzept des Verständnis passen will???
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Re: Magnetzahl - Spulenzahl

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Gepostet: 21.10.2014 - 11:17 Uhr  ·  #6
Hallo Lifthrasir
Es stimmt schon, wie Alois dir das gesagt hat!
Laut dem Link sind die Spulen NICHT bifilar gewickelt ...... mit der "Rechten Handregel" kannst du das auch leicht nachprüfen. BEACHTE die Richtung! ( musst du korrekt machen, dann trifft sie zu!)

Mit dem Spulen/ Magnetverhältnis gibt es hier im Forum einen guten Guten Beitrag von Winfried ,wo Du das gut erkennen kannst .....( Verhältnis Spulen - Magnete immer 4:3)

Forum/cf3/topic.php?t=3517

Da ist sehr gut zu erkennen, dass immer nur ein Schenkel einer Spule/ Phase über den Pol "kreist" , der andere Schenkel mit der "entgegengesetzten Richtung " befindet sich NICHT gleichzeitig über den entgegengesetzten Pol!
Somit "arbeitet" immer nur ein Schenkel einer Spule .... Was mich zu der "überlappenden Wicklung" veranlasst hat.. ( Beide Schenkel gleichzeitig üder Nord UND Südpol! ( Recht - Hand - Regel!)



Gruß Ralf
XXLRay
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Re: Magnetzahl - Spulenzahl

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Gepostet: 21.10.2014 - 14:18 Uhr  ·  #7
FamZim
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Re: Magnetzahl - Spulenzahl

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Gepostet: 21.10.2014 - 18:20 Uhr  ·  #8
Hallo Detlef

Es gibt 2 verschiedene Arten von Drehstromsystemen.
Gemeinsam haben sie jeweils 3 Phasen die in Spannung und Strom nacheinander das Drehsystem bilden.
Bei verschachtelter Wicklung werden die jeweiligen Magnetfelder von einer Phase zur Nachbarphase weitergereicht, sie greifen daher beim Übergang gleichzeitig an den Magneten an.
Dabei sind es dann mehr Spulen als Magnete.
Es ist ähnlich wie bei einer Eimerkette bei der Feuerwehr.
Ein Mann trägt einen Eimer, diesen übergibt er dem Nachbarn, also 2 Mann und ein Eimer in diesem Moment.
Er läst in loss und wendet sich dem anderen Nachbarn zu um wieder einen zu übernahmen.
So reichen die verschachtelten Spulen die Magnete im Kreis weiter.
Es gehören immer 3 Spulen, oder 6 Schenkel der Spulen, mit 2 Magneten zu einem System zusammen.
Das bildet die so genanten 360 Grad, die durch 3 dann 120 Grad für jede Spule geteilt sind.

Die 2 te Möglichkeit ist es die Spulen " NUR " nebeneinander anzuortnen.
Soll das nun auch wieder 3 Phasen ergeben, muß auch ein zeitlicher Unterschied in der Reienfolge geben.
Bei diesem System kann das durch weniger, ODER mehr Magnete erreicht werden.
Das kleinste System ist daher, mit 3 Phasenspulen und 2 oder 4 Magneten.
Es gibt Systeme mit 6 Spulen mit 4 oder 8 Magneten.
Die mit 9 Spulen mit 6 oder 12 Magneten, immer 3 (Spulen) zu 2 oder 4 Magneten.
Bei 12 Spulen wird es noch interessanter, das geht mit 8 oder 16 Magneten, und mit einer anderen Beschaltung der Spulen sogar mit 10 oder 14 Magneten, das ist übrigens Standart bei kleinen Modellmotoren.
Bei noch mehr Spulen wird es noch kaotischer aber alles im grünen Bereich.

Weiter ist mir aufgefallen das gerne das Magnetfeld mitten IN der Spule für die Sannungserzeugung angegeben wird, was aber nicht der Fall ist, sondern die Leiter die im Magnetfeld bewegt werden, erzeugen die Spannung.
Es wird ja auch immer Leiterlänge und Geschwindigkeit eingerechnet.

Ein Leiter der über einen breiten Magneten streicht hat die ganze Zeit Spannung.
Ist der Magnet nur halb so breit muß darum die Frequenz erhöht werden um die Pause zu überbrücken.
Im günstigsten Fall streicht eine Spule mit der äusseren Windung am einen Pohl und mit der inneren Windung am anderen Pohl.
Die anderen Windungen kommen erst danach ins Spiel.
Darum ist die Sinuskurve auch eine Kurve und kein Rechteck.
Bei großen verschachtelten Wicklungen ist das ähnlich, ich kenne da 2 Polige mit 54 Nuten und daher auch Spulen.
Diese treten dann nacheinander in das Magnetfeld ein, und natürlich auch wieder hinaus.
So bilden dort 9 nebeneinander liegende Spulen eine einzige breite flache Spule.

Zu den Bildern oben:
Links oben im Bild geht natürlich nicht, auch ist die Verschachtelung falsch und bildet immer dreier Gruppen, daher kein weiterreichen des Feldes im Kreis.
Rechts oben ist soweit in Ordnung, die Spulen könnten aber noch direckt nebeneinander angeortnet werden und lägen dann besser an beiden Magneten.
Sie sind dann zwar etwas versetzt mit der Induktion, sie erzeugen aber etwas länger Spannung.
Links unten ist magnetisch richtig bestückt, ABER die Phasenfolge wäre grün-blau-gelb.
Dazu die gelbe Phase anders herum verschalten, also ins Ende rein und Anfang raus, würde auch gehen.
Rechts unten wieder ein klassischer einphasen Generator mit allem was rastet behaftet.

Zu Bifilar noch:
Ich habe es auch gegensinnig gelernt ! es wird aber auch anders genutzt.
Es werden 2 Parallele Drähte gewickelt und für zwei unterschiedliche Stromkreise verwendet als Übertrager, das ist wie ein Trenntrafo zu sehen.

Gruß Aloys.
Lifthrasir
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Re: Magnetzahl - Spulenzahl

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Gepostet: 29.10.2014 - 04:04 Uhr  ·  #9
Danke für die informativen Antworten! Bitte entschuldigt, wenn ich nicht so schnell antworte, zurzeit ist bei uns viel zu tun und die Arbeit geht vor dem Hobby...

Hallo Aloys,

Danke für die ausführliche Erklärung! Ich bin ein visueller Mensch, deswegen sind zum Verständnis für mich Bilder wichtig und einfacher.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann wäre links unten eine Anordnung überlappender Spulen mit passender Magnetbestückung und rechts oben die passende Drehstrom Wicklung mit nebeneinander liegenden Spulen und passender Anordnung der Magneten?

Ich habe gelesen, das es zwei verschiedene Bauarten von eisenlosen Generatoren gibt. Eine Art wird "Glockenanker-Motor/Generator" genannt und ist im Verhältnis Länge/Durchmesser wie ein herkömmlicher Generator, also länger als hoch. Diese Bauform soll im Wirkungsgrad geringer sein als der Typ "Scheiben-Motor/Generator" die dem der Durchmesser im Verhältnis wesentlich größer ist als die "Länge" (bzw. dann Bauhöhe)?

Nach meinem Verständnis sollten bei einem Scheibengenerator der Durchmesser so groß wie möglich sein, damit die Schenkel der Spulen so lang wie möglich sind. Und die Schenkel/Wicklungen der Spulen sollten möglichst parallel zu den Magneten in der Scheibe stehen, was bedeuten würde, das die Spulen ein dreieckiges/trapezförmiges Design erhalten?

Ich habe einen Scheibengenerator gesehen, der im Aufbau mit drei Magnet bestückten Scheiben und zwei mit Spulen versehenen Scheiben konstruiert war. Dazu habe ich auch Fragen.
Bei den beiden oben/unten-liegenden Magnetscheiben sollten sogenannte Rückschlussscheiben eingesetzt werden (wie ich verstanden habe, dienen die Rückschlussscheiben dazu das Magnetfeld zu bündeln?). Was ist mit der mittleren Magnet bestückten Scheibe, reicht es wenn dort einfach nur Magneten in eine z.B. Acrylscheibe eingesetzt werden? Oder ist eine anderweitige Konstruktion nötig um die Magnetfelder zu bündeln?
Bringt ein solcher doppelstöckiger Aufbau einen Vorteil?

Danke für Eure Hilfe! Je mehr ich mich damit beschäftige, desto interessanter wird das Thema, aber umso mehr Fragen kommen auch.

Grüße aus Foshan,
Detlef
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XXLRay
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Re: Magnetzahl - Spulenzahl

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Gepostet: 29.10.2014 - 07:18 Uhr  ·  #10
FamZim
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Re: Magnetzahl - Spulenzahl

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Gepostet: 29.10.2014 - 14:46 Uhr  ·  #11
Hallo Detlef

Zu dem Bild links unten, diese Anordnung bringt drei Halbwellen (3 Phasen) hintereinander mit der Welle nach oben, und dann alle drei Halbwellen nach unten.
Das ist zwar auch 3 Phasenstrom, aber die sollen ja durcheinander, also gleichteitig Wellen oben und unten haben.
Das geht, wenn die Spulen wie im Bild angeortnet sind, aber die mittlere, gelbe Phase, umgekehrt angeschlossen wird, also Ende und Anfang vertausch werden, auch.

So ein doppelstökiger Generator hat von unten nach oben, ein Rückschlußring mit Magneten, dann im ersten Luftspallt den Stator Nr !, dann einen reinen Magnetring, der die Magnetfelder weiter zum nächsten Stator Nr2 leitet, und hinter diesem wieder Magnete mit Rückschlußring.
So geht das Magnetfelt durch beide Statoren mit der Führung und Verstärkung des Feldes, zwischen Ihnen, durch den Magnetring .
Es stehen so aber nur drei Magnete, die praktisch in reie arbeiten, den beiden Luftspallten gegenüber.
Das Feld wird insgesammt daturch etwas schwächer ausfallen.

So etwas ist für eine Serienfertigung von Generatoren unterschiedlicher Leistung eine gute Möglichkeit immer gleiche Bauteile zu verwenden, um dann für grössere Leistung 2 hintereinander zu bauen.

Gruß Aloys.
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Re: Magnetzahl - Spulenzahl

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Gepostet: 13.11.2014 - 12:03 Uhr  ·  #12
Hallo XXL Ray,

Danke für Deine Antwort!

Wenn ich einen Scheibengenerator mit drei Magnetscheiben und zwei Spulenscheiben verwende, sollte ich nach meinem Verständnis theoretisch doppelte Leistung bekommen - oder? Mir ist klar, das es gewisse Verluste gibt und natürlich auch mehr Drehmoment zugeführt werden muss. Doch ich verstehe die Aussage " Die Messergebnisse lassen bisher keinen Vorteil erkennen." nicht so ganz.

Meine Gedanken zu dem mehrfach Aufbau sind, das ich vielleicht bauartbedingt keinen Platz habe einen großen Durchmesser einzusetzen und deswegen den Mangel an Platz mit einem mehrfach Aufbau kompensieren könnte. Was sind konkrete Nachteile und was für Vorteile könnte eine solche Konstruktion mit sich bringen? Oder anders gefragt, warum macht sie der Anbieter des Bildes an solch eine Arbeit?

Gruß,
Detlef
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Re: Magnetzahl - Spulenzahl

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Gepostet: 13.11.2014 - 12:10 Uhr  ·  #13
Hallo Aloys,

Ich habe eine Frage zu den Rückschlussscheiben. Wie dick müssen solche Scheiben im Verhältnis zu den Magneten sein? Aus welchem Material sollten die Rückschlussscheiben sein? Und wenn ich wie auf dem Bild Keile einsetze, aus welchem Material sollten die Keile sein?

(Übrigens, die Zeichnungen sind mit SketchUp einen Free 3D Zeichenprogramm erstellt)

Grüße,
Detlef
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Re: Magnetzahl - Spulenzahl

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Gepostet: 13.11.2014 - 19:02 Uhr  ·  #14
Hallo

Die Scheiben bitte aus richtigem Eisen wenn man das so sagen darf, und die müssen 1/3 der Magnetbreite dick sein. Da es aber keine Ringe sind (so breit wie die Magnete lang, reicht auch 1/4 der Breite.
Jetzt sind aber 16 Mags auf dem Bild ist das so richtig ?
Zwischen die Magnete kann als Keil alles genommen werden was NICHT magnetisch werden kann, auf keinen Fall darf da Eisen zwischen, da es das Magnetfeld in eine falsche Richtung umleitet.

Gruß Aloys.
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Re: Magnetzahl - Spulenzahl

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Gepostet: 14.11.2014 - 07:00 Uhr  ·  #15
Hallo Aloys,

Ich hatte geplant die Rückschlussscheiben etwa 5mm dick zu machen und die Magneten 60x20x10, also 10mm dick. Die Keile sollten dann also zum Beispiel aus Aluminium sein? Oder kann es auch PMMA sein?
Ich spiele erst zeichnerisch etwas rum, eine andere Magnetbestückung wäre mit einem Halbach Array, ich denke dann müssten die Keile aber wieder aus Eisen (magnetisch) sein oder? Zeichnungen kosten noch kein Geld und lassen oft noch Fehler in der Planung erkennen. Ich mag das Zeichenprogramm SketchUp, es ist nach meiner Ansicht wesentlich einfacher zu bedienen als ein CAD Programm. Ich überlege schon mir die Pro Version zu kaufen, da ich dann mittels dgx und anderen Formaten mit jeden CAD Programm und somit auch mit unserem Laser Cutter und 3D Drucker kommunizieren kann. Vielleicht bekommen wir in Zukunft auch noch CNC gesteuerte Maschinen - dann wäre alles für mein Hobby perfekt - ich darf unseren Maschinenpark auch privat nutzen, wenn ich es nicht übertreibe... :'(

Gruß Detlef

P.S. ich sehe gerade wie oft einige Bilder herunter geladen wurden - wäre schön wenn noch mehr Leute antworten und nicht nur heimlich dabei sind - oder habt ihr keine Erfahrung so wie ich?
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Re: Magnetzahl - Spulenzahl

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Gepostet: 14.11.2014 - 07:48 Uhr  ·  #16
Zitat geschrieben von Lifthrasir
Wenn ich einen Scheibengenerator mit drei Magnetscheiben und zwei Spulenscheiben verwende, sollte ich nach meinem Verständnis theoretisch doppelte Leistung bekommen - oder?

Nö. Pack die gleiche Menge Kupfer und Magnete in einen Einscheibengenerator und du hast (in der Praxis) vergleichbare Ergebnisse.

Zitat geschrieben von Lifthrasir
ich verstehe die Aussage " Die Messergebnisse lassen bisher keinen Vorteil erkennen." nicht so ganz.

Die gemessene Leistung war nicht größer als bei vergleichbaren Einscheibengeneratoren.

Zitat geschrieben von Lifthrasir
Meine Gedanken zu dem mehrfach Aufbau sind, das ich vielleicht bauartbedingt keinen Platz habe einen großen Durchmesser einzusetzen und deswegen den Mangel an Platz mit einem mehrfach Aufbau kompensieren könnte.

Das wäre der einige Vorteil.

Zitat geschrieben von Lifthrasir
Was sind konkrete Nachteile und was für Vorteile könnte eine solche Konstruktion mit sich bringen?

Vorteil:
s.o.

Nachteile:
Höhere Komplexität, also längere Bauzeit (Kosten), Höhere Anfälligkeit für Defekte (Kosten), kompliziertere Wartung (Kosten)

Zitat geschrieben von Lifthrasir
Oder anders gefragt, warum macht sie der Anbieter des Bildes an solch eine Arbeit?

Vielleicht hat der einfach Spaß am Basteln. Ich hab auch schon ne Menge Dinge ausprobiert, weil ich wissen wollte ob die was verbessern und dann rausbekommen dass es nicht geklappt hat.
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Re: Magnetzahl - Spulenzahl

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Gepostet: 14.11.2014 - 08:34 Uhr  ·  #17
Hallo XXL Ray

Das mit dem "Basteln" kann ich gut verstehen :lol:

Zum Verständnis - wenn ich einen Scheibengenerator wie auf dem gezeigten Bild habe, zwei Scheiben mit Spulen und drei Scheiben mit Magneten und diese Bauart in einem einfachen Aufbau umwandeln möchte ohne den Durchmesser zu verändern. Müsste ich theoretisch die eine Spulenscheibe doppelt so hoch machen um die Menge an Kupfer/Drahtwindungen aus zwei Scheiben in einer Scheibe unterzubringen - richtig? Die Größe der Magneten müsste sich ebenso verändern, mindestens um 50% pro Rückschlussscheibe, die dementsprechend auch dicker ausfallen müsste.
Der Abstand der beiden Rückschlussscheiben würde sich verdoppeln (wegen dem mehr an Kupfer) - wie ist es dann mit dem magnetischen Fluss zwischen den Scheiben, da sich der Abstand verdoppelt hat? Wird das Magnetfeld durch den größeren Abstand schwächer, oder wird dieser Umstand durch die 50%ige Erhöhung der Magneten pro Rückschlussscheibe kompensiert?

Ich muss sagen, das Thema ist sehr komplex und es sind viele Dinge zu bedenken. Deswegen danke ich Euch für Eure Unterstützung und Geduld meine Fragen zu beantworten und Euer Wissen und Eure Erfahrungen mit mir zu teilen!

Grüße aus Foshan,
Detlef
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Re: Magnetzahl - Spulenzahl

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Gepostet: 20.11.2014 - 15:18 Uhr  ·  #18
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Re: Magnetzahl - Spulenzahl

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Gepostet: 24.12.2014 - 01:08 Uhr  ·  #19
Warum tut eigentlich keine Eisen in die Spulen? Das wuerde doch den Magnetfluss in der Spule drastisch verstaerken.
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Re: Magnetzahl - Spulenzahl

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Gepostet: 17.02.2015 - 01:56 Uhr  ·  #20
Hallo Sir Charles,

Sorry, ich war lange Zeit nicht online - ich hatte einfach zu viel zu tun, es mussten noch zu viele Dinge vor Chinese New Year erledigt werden.

Eisen, bzw Weicheisen (damit keine Dauermagnetisierung stattfindet) würde die Feldlinien mehr bündeln und somit verstärken, da stimme ich Dir zu. Warum also kein Eisen, oder besser gesagt warum einen eisenlosen Generator? Bei einem Generator mit Polschuhen aus Eisen gäbe es trotz Nutzung von Weicheisen einen kleinen Restmagnetismus in den Polschuhen. Dieser Restmagnetismus und die Tatsache das Dauermagneten eben Eisen anziehen führen dazu, dass ein Generator in herkömmlicher Bauweise (also mit Eisen) beim Anlauf ein Rasterverhalten zeigt. Um einen solchen Generator zur Drehung zu veranlssen wird eine gewisse Anfangskraft benötigt, um dieses Rasterverhalten zu überwinden - das ist für kleine Windanlagen nicht erwünscht, denn Kleinwindanlagen sollten schon bei geringem Wind selbstständig anlaufen.
Ein eisenloser Generator läuft sehr leicht und glatt von selber an. Ich habe mir hier im Internet zwei Motor/Generatortypen bestellt um damit etwas zu proben. Einer davon ist ein eisenloser Motor und der andere eben ein Motor mit einem Weicheisen Paket für die Wicklung - der oben beschriebene Unterschied ist sehr gut zu beobachten.

Sollte ich etwas falsch erklärt haben, so bitte ich um Berichtigung, denn mein Wissen ist lediglich selbst angelesen - Danke!
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