Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

 
akaNille
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Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

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Gepostet: 02.04.2016 - 20:49 Uhr  ·  #1
Hallo,
ich habe mir in den Kopf gesetzt einen kleinen, leichten und transportablen Savonius-Windgenerator zu entwickeln.
Das Ganze ist für den Outdoor-Bereich gedacht und soll in der Lage sein USB-Geräte zu laden. Es gibt zu diesem Zweck natürlich auch Solarpanele zu kaufen, ich denke aber dass ein tragbarer Windgenerator in einigen Szenarien (viel Wind, dafür wenig Sonne) eine sinnvolle Ergänzung zu Solarpanelen wäre oder sie sogar ersetzen könnte.

Nach anfänglicher Euphorie und ersten Versuchen, musste ich leider feststellen, dass mein Vorhaben sehr viel schwieriger wird als erwartet und mir einfach das nötige Wissen fehlt. Ich hoffe deswegen, hier ein par Antworten auf recht grundlegende Fragen zu bekommen.
Vorab noch ein par Infos zu meinem Generator:

Die Größe des Rotors beträgt zur Zeit ca. 100cm Höhe bei 60cm Durchmesser, wobei die Rotorgröße bei Bedarf noch etwas verändert werden könnte.
Mein Ziel ist es bei einer Windgeschwindigkeit von 5m/s eine Leistung von ca. 5 Watt zu erzielen, wobei der Rotor schon bei niedrigeren Windgeschwindigkeiten anlaufen sollte (natürlich mit entsprechend verminderter Leistung).
Nach einfachen Berechnungen dürfte die Drehzahl bei ca. 110 U/min liegen (Windgeschwindigkeit 5m/s).

Daher meine erste Frage:
Welche Art von Generator kann ich für mein Vorhaben verwenden? Ich habe bereits mit einigen Schrittmotoren (Nema 17, Nema 11), sowie einem 12V DC Getriebemotor experimentiert, aber komme nicht so richtig weiter. Zusätzlich hätte ich noch ein par Außenläufer (3 Phasen) zur Hand, die ich ausprobieren werde. Wonach sollte ich suchen? Hohe Polzahl? Möglichst hoher Nennstrom?
Um das Ganze noch etwas schwieriger zu machen, sollte die Bauform des Generator so klein und leicht wie möglich sein.

Um später mit dem Generator USB-Geräte oder eine integrierte Lithium-Batterie laden zu können, würde ich gerne den Adafruit Powerboost 1000c verwenden:
https://www.adafruit.com/products/2465
Zusätzlich bräuchte ich noch ein Buck- oder Boost-Converter, um die Eingangsspannung zu regeln. Und genau hier stellt sich meine zweite Frage:
Wie reguliere ich die Spannung zwischen dem Generator und dem Adafruit-Board bzw. dem vorgeschalteten Converter?
Kann ich einfach einen passenden Widerstand vorschalten, um die Spannung entsprechend zu erhöhen? Oder kann ich das Verhältnis von erzeugter Spannung und Stromstärke sonst irgendwie regulieren?

Bin für jede Hilfe dankbar!
Carl
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Re: Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

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Gepostet: 02.04.2016 - 22:02 Uhr  ·  #2
Versuchs mal mit einem Nabendynamo vom Fahrrad. Dann reicht wohl auch ein etwas kleinerer Rotor, 60 cm x 60 cm wäre voll genug. Weniger als 3 m/sec bringt ehe kaum nennenswerte Leistung weshalb der Rotor nicht früher (unter Last) anlaufen muß.
Gruß, Carl
akaNille
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Re: Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

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Gepostet: 03.04.2016 - 00:45 Uhr  ·  #3
Carl
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Re: Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

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Gepostet: 03.04.2016 - 08:00 Uhr  ·  #4
Mit Deinem 1 m x 0,6 m Savonius-Rotor im Rucksack war mir das Problem der Platz- und Gewichtsfrage noch nicht aufgefallen, deshalb die Frage: Bist Du fest auf Savonius fixiert oder würden bei Dir auch andere Lösungen in Frage kommen?

Den DC-Motor mit 25 mm Durchmesser mit Getriebe kannst Du schon mal vergessen, wenn Du im "Schwachwindbereich" von 3-5 m?sec. überhaupt was "ernten" willst. Weil ein Getriebe Reibungsverluste einfährt. Das steht bei großen Windanlagen in besserem Verlust-Ertrag Verhältnis zueinander, such mal hier im Forum nach Beispielen von Kleinwindrädern mit Übersetzung!
akaNille
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Re: Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

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Gepostet: 03.04.2016 - 11:59 Uhr  ·  #5
Klar, es wäre natürlich schön, wenn sich ein Getriebe vollständig vermeiden ließe. Mein Gefühl ist nur, dass ich dann wahrscheinlich den Motor selbst sehr viel größer dimensionieren müsste um bei niedriger Drehzahl noch vergleichbare Leistung rauszubekommen?

Auf den Savonius bin ich nicht wirklich festgelegt, allerdings ist er mir durch die Einfachheit und Robustheit sehr sympathisch. Den Rotor wird man mit wenigen Handgriffen klein zusammenlegen können und die Konstruktion ist eher von Trekking-Zelten und vom Drachenbau inspiriert. Hat mit den "klassichen" Stahlblechkonstruktionen also nicht mehr wirklich viel gemeinsam, außer natürlich dem Funktionsprinzip.
Carl
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Re: Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

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Gepostet: 03.04.2016 - 15:19 Uhr  ·  #6
Ok, das geht auch mit Leichtbau, logisch.

Die Savonius- Flügel lassen sich mit leichtem Tuch auf Tragarmen unter Spannung steif halten und Du brauchst als Tragarme auch keine kreisrunden Deckel, es genügen S - förmige Spanten zwischen denen man das Tuch spannt. Dann kannst Du Dir das Gestell sparen und hängst das Ding an den nächsten Ast oder auf eine waagerechte Leine die 90° zum Wind zwischen zwei Bäumen befestigt wird. Der Savonius "schlägt" so waagerecht allerdings wegen der massiven Lastwechsel und insbesondere wegen den dann auch wechselnden Stellungsverhältnissen zur Gravitationskraft. Senkrecht läuft er etwas ruhiger, Du musst dann auch nicht auf die Windrichtung achten!

Ein Nabendynamo wiegt so um die 450 g - 500 g. Ich würde Dir das als verlässliche stabile Lösung empfehlen weil Du sonst eine ziemlich hohe Übersetzung mit deshalb viel Reibungsverlusten hättest, die Dir etwa 30% von Deiner Energie-ausbeute "klauen". Allerdings - Versuch macht kluch!

Den Nabendyn würde ich ggf. oben installieren, er hat Lager, die auch auf Zug leicht rollen. Auch unten/oben (je nachdem) brauchst Du ein Lager, das sollte ebenso ein spezielles Drucklager sein welches Kräfte aufnimmt, die linear mit der Drehachse verlaufen. Es gibt kugel-gelagerte Wabel beim Angelsport. Nimm eines groß genug, es muss schon so sein, da kann ordentlich Zug drauf kommen. Normale Lager, wie z.B. die von Skateboardrollen sind nicht optimal weil die auf Druck ausgelegt sind, der senkrecht zur Drehachse wirkt.

Allerdings fände ich wegen der notwendigen gekrümmten Tragarme, obwohl man auch die mit Carbon sehr leicht bauen kann, dass Du da mit relativ hohen Packmaßen rechnen musst.

Es gibt da noch andere Bau - Formen die sich - allerdings abhängig von der Windrichtung - etwa zwischen zwei Bäumen fahren lassen. Also auch im Leichtbau mit Segeln und mit mehr Wirkungsgrad. Gemeint ist eine Kette von relativ kleinen schnelldrehernden Horizontal-Rotoren, die wegen ihrer Vielzahl starkes Drehmoment und wegen der kleinen Abmessung hohe Drehzahl bringen. Zum Transport lassen die sich auch auf kleines Packmaß reduzieren. Damit hättest Du Drehzahlbedingt mehr Spielraum für direkt betriebene kleine leichtere Generatoren.

Bei Interesse könnte ich noch mehr Tips dazu geben.
Erdorf
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Re: Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

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Gepostet: 03.04.2016 - 21:35 Uhr  ·  #7
Hallo ich finde das Thema sehr interessant.

Also das Thema, wie kann ich Outdoor, mit wenig Gewicht ein Smartphone aufladen.

Den Wind nutzen ist eine Möglichkeit,
der Haken aber, wenn so viel Wind bläst dass es funktioniert will man nicht Outdoor sein.

Max hatte mal eine Art Dynamo Ball gemacht, den er hinter sich her gezogen hat.

Klar Solar geht, wenn die Sonne scheint, aber ist beim Wandern auch so eine Sache
und müsste am Rucksack befestigt werden. Abends scheint ja keine Sonne.

Wie wäre es denn mit Wasser? Oder Feuer?
Feuer: https://www.youtube.com/watch?v=E62qeVFMFeY

Das scheint mir das einfachste zu sein.

Grüße
Carl
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Re: Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

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Gepostet: 03.04.2016 - 22:32 Uhr  ·  #8
Ok, der Ofen ist ne gute Lösung. Man kann sich dazu noch dran aufwärmen oder Kaffe/Tee kochen.

Wenn`s mir auf wenig Packmaß und Gewicht ankäme und das keine tagelange Tour im Outback ist, nähme ich für`s Handy einfach nur eine Powerbank zum Aufladen mit.

Dann ist allerdings der Spass am Experiment weg. Ich stell mir gerade Max vor, der den Ball mit Dynamo hinter sich herzieht. Das muss allen Mädchen, die ihm begegnet sind, total den Kopf verdreht haben.

Sowas will ich auch haben!
FamZim
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Re: Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

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Gepostet: 04.04.2016 - 10:45 Uhr  ·  #9
Hallo

Dem Ofen traue ich nicht über den Weg.
Der Grund ist : die Kontrolleuchte leuchte schon in kaltem Zustand und der Lüfter läuft auch.
Ob da im Entefeckt "Strom über" ist, zum laden ??

Gruß Aloys.
Carl
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Re: Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

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Gepostet: 04.04.2016 - 15:26 Uhr  ·  #10
Das müßte man erst konkret herausfinden. Man weiß tatsächlich nicht so genau, wieviel der Ofen leisten kann, für`s Handy aufladen sollte es vielleicht noch reichen? Led und Lüfter ziehen wahrscheinlich erst dann Strom, wenn sie eingeschaltet werden. Jedenfalls finde ich diese Lösung besser als die leicht mit Ruß vom Lagerfeuer verdreckenden Stromerzeuger-Platten. Der Vorteil, dass man sich am Ofen direkt im Zelteingang wärmen oder was warm machen kann spricht doch für sich?
Erdorf
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Re: Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

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Gepostet: 04.04.2016 - 16:18 Uhr  ·  #11
Hallo,

der Ofen ist zunächst einmal erst mal ein Holzofen/Kocher,
der mit dem eingebauten Ventilator deutlich verbesserte Leistungen erzielt.
Die Leistung ist dann vergleichbar mit Benzin, Gas und sogar besser.

Der Ventilator wird über Strom aus einem Peltier-Element und einem Akku betrieben.

Die USB Ladebuchse ist quasi nur dabei 'abgefallen' und es stehen, gemessene, 2 Watt Ladeleistung über USB zur Verfügung.
Das aber nur, wenn der interne Akku genügend Ladung hat, den Ventilator sicher zu betreiben.
Das ist so etwa ab 5 Minuten nach dem Start möglich.

Will damit ein leeres Smartphone komplett aufladen,
muss man den Ofen mehrere Stunden betreiben und immer wieder Holz nachfüllen.

Grüße
akaNille
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Re: Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

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Gepostet: 04.04.2016 - 17:45 Uhr  ·  #12
Sicherlich gibt es noch viele andere Möglichkeiten sein Smartphone unterwegs mit Energie zu versorgen. Habe dazu auch einen älteren Thread hier im Forum gefunden, bei dem diverse Möglichkeiten durchgespielt werden.
Bei mir soll es aber trotzdem ein Windrad werden. Das macht vielleicht nicht immer und für jeden Einsatz Sinn, ich denke aber dass es in einigen Szenarien gut genutzt werden könnte:
Ich denke da an ausgedehnte Touren oder Expeditionen in Island oder Patagonien (wenig Sonne, berüchtigt für starken Wind), Skandinavien in der dunklen Jahreshälfte oder tagelanges Warten im Basecamp bis sich das Wetter endlich für den Gipfelsturm beruhigt. Und auch nicht zu vergessen: Ein Windrad könnte die ganze Nacht über laufen!

Daher würde ich mich freuen, wenn wir vielleicht wieder zur ursprünglichen Frage nach einem geeigneten Generator zurückkommen könnten.
Der Tip mit dem Nabendynamo ist an sich nicht schlecht, der Drehzahlbereich und die angestrebte Leistung kommen recht gut hin. Allerdings wiegen selbst die leichtesten Modelle gute 400g und sind mir eigentlich deutlich zu groß und schwer.

Ich habe heute erste Versuche mit dem Maxon-Getriebemotor gemacht. Der liefert mir an einem 20 Ohm Widerstand genau die erhofften 10V (5W), allerdings ist das Drehmoment bedenklich hoch.
Zusätzlich habe ich einen 3-Phasen Gimbal Motor (GBM4008H-150T) getestet, wobei mir dieser leider erst bei 800RPM ähnliche Werte liefert.
Carl
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Re: Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

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Gepostet: 04.04.2016 - 19:46 Uhr  ·  #13
Erdorf
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Re: Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

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Gepostet: 05.04.2016 - 00:51 Uhr  ·  #14
Carl
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Re: Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

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Gepostet: 05.04.2016 - 09:18 Uhr  ·  #15
Ok. Man braucht für einen Kettenrotor nicht zwingend einen Drachen. Man kann die Kette auch horizontal z.B. zwischen zwei Bäume hängen. Je nach Größe der Rotoren und dem/der benötigtem Drehmoment/Drehzahl kann die Anzahl der Rotoren von eins bis "unendlich" fast beliebig variieren. Größter Vorteil, man braucht keinen Mast, größter Nachteil - man muss dann ein wenig auf die Windrichtung achten.

Die "Drehachse" (Zugseil) bei den Rotoren auf dem Video besteht aus schwarz ummantelten dünnen Telefonleitungsdraht-Stücken zwischen denen die Rotoren eingeklinkt wurden. Das ist Telefonleitungsdraht von alten Überlandleitungen mit relativ hartem Edelstahldraht drin so dass der sich beim Rotieren nicht wesentlich verdreht. Der Draht ist leicht genug und hart, so, dass man die Enden, die man am Rotor einklinken möchte biegen kann. Ähnlich wie bei einer Sicherheitsnadel, hier jedoch mit einem zusätzlichen Häkchen gesichert. Die angekuppelten Ösen werden zusätzlich mit aufgestecktem Plastikschlauch ummantelt weil das Verschleißstellen sind.

Oberes Drehlager ist ein kugelgelagertes Wabel (Anglerbedarf) unten Lagerung durch die Drehachse des Genis. Empfehlenswert sind nach wie vor Drucklager wie beim Nabendyn, normale Lager, bei denen Zug oder Druck 90° zu ihrer optimalen Auslegung verläuft haben automatisch mehr Reibungsverluste, also weniger Energieausbeute. Was bei kleinen (leichten) Lagern nach einiger Zeit auch passiert ist, das die Kugeln wie Ostereier herausfallen!. Man kann natürlich auch den Geni hinter ein passendes Zwischenlager koppeln, was dann allerdings wieder mehr Aufwand ist.

Ich habe mit einer 15 teiligen Rotorkette Langzeitversuche gemacht, am Boden, dieser Telefon-Draht und die Verbindungsstellen haben 1 Jahr lang gehalten, bei Dauerbetrieb mit Generator.

Die Rotoren auf dem Video sind aus 5 l Wasser-Petflaschen "geschnitzt", was zwar Leichtbau ist, leider auch das Packmass einschränkt. Man kann die Dinger nicht ineinanderschachteln wie Jogurtbecher.

Ein geschickter Drachenbauer sollte jedoch in der Lage sein, packmaßfreundlichere zusammensteckbare Rotoren mit Carbonstäben und dann z.B. kreuzweise 4 Luggersegeln zu bauen. Es geht zwar einfachst auch mit nur einem Kohlefaserstab und nur zwei aufeinander zugespannten Segeln, dann schlägt allerdings die Leine wegen der unregelmäßigeren Lastwechsel etwas deutlicher!

Das Luggersegel ist sehr einfach und stellt sich von selbst richtig an die jeweilige Windgeschwindigkeit an. Wählt man einen größeren Rotor- Durchmesser, braucht man ggf. nur einen Rotor und hat weniger Aufwand beim Zusammenstecken vor Ort. Ein größerer Rotor kann lange schmale Segel tragen, die oben an den Kohlefaserstäben eingehängt und zur Nabe hin aufeinander zugespannt werden. Dann gibt`s allerdings weniger Drehzahl, was die Wahl des Genis einschränkt.

Die Rotorenkette mit dem Drachen auf dem Video konnte locker einen "Asti" Lüftermotor, wie er in den Anfängen der Kleinwind-Szene gern benutzt wurde betreiben, als Vergleich!

Mein Vorschlag, falls wir dann mit Kettenrotoren weitermachen: Umzug in einen anderen Thread unter Horizontal-Rotoren "Die Normalen" oder wahlweise auch unter Segelrotoren als Spezialthema in der dann eher dazu passenden Sparte wenn wir nur mit Segeln als Flügel arbeiten wollen.
akaNille
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Re: Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

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Gepostet: 06.04.2016 - 19:52 Uhr  ·  #16
Der Kettenrotor ist ja schön und gut, hat aber leider rein gar nichts mehr mit meinen eingangs gestellten Fragen zu tun.
Carl
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Re: Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

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Gepostet: 06.04.2016 - 20:55 Uhr  ·  #17
Vielleicht hilft Dir das weiter: Versuchs unter Themenbereich:" Generatoren" hier im Forum. Oder im Nachbarforum www.daswindrad.de ebenfalls im Themenbereich speziell für Generatoren oder wie hier unter Vertikalrotoren. Mehr kann ich dann leider nicht für Dich tun.
Erdorf
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Re: Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

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Gepostet: 06.04.2016 - 22:58 Uhr  ·  #18
Hallo,

Zitat
Der Kettenrotor ist ja schön und gut, hat aber leider rein gar nichts mehr mit meinen eingangs gestellten Fragen zu tun.


Doch hat es:
Du willst Gewicht am Generator sparen.
Ein Nebendynamo vom Fahrrad der für so 3 .. 6 Watt geeignet ist (was gut zum Smartphone laden passt),
ist dir mit ca. 500g noch zu schwer.

Ich halte diese Nebendynamos für ziemlich effizient.
Mehr Gewicht am Generator sparen, geht dann nur noch wenn du Drehzahl und/oder Drehmoment steigerst,
weil dann der Generator ineffizienter werden darf und damit weniger Kupfer haben darf.

Deswegen die Kettenrotoren.
Drehzahl machen diese Kettenrotoren wie du auf dem Bild erkennen konntest ja ordentlich.
Drehmoment machen diese Kettenrotoren auch wenn du z.B. 3 hintereinander verwendest.
Wirklich schwer ist die Konstruktion nicht und das genau passt zum Gewicht sparen.

Wie viel Gewicht willst du denn sparen bei z.B. 500g Generator?
Wie viel Gewicht darf denn alles zusammen noch haben?

Windpax hatten die selbe Idee, es gibt sogar einige Videos auf youtube
https://www.youtube.com/result…tml5=False

Windpax ist mit dem Ansatz, so wie ich das sehe, warum auch immer, gescheitert.

Grüße
Carl
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Re: Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

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Gepostet: 07.04.2016 - 10:40 Uhr  ·  #19
Schaun wir mal, was ein 1m x o,6m Savonius maximal überhaupt bringen kann. Das läßt sich mit einer Windstärketabelle und den dazugehörigen theoretischen und daneben den effektiv möglichen Energieerträgen bei einer Fläche von 1 m2 zum Wind leicht berechnen:

Bei 0,6 m2 wie bei dem hier hinterfragten Savonius und einem Leistungsbeiwert von mittleren 0,15 sind das etwa:

bei 3 m/sec - 1,5 Watt
bei 4 m/sec - 3,5 W
bei 5 m/sec - 7 W
und bei 6 m/sec - 10 W

Der Savonius hat sehr starke Lastwechsel, wenn er filigran mit leichtem Stoff und Traggerüst gebaut ist, möchte ich den bei noch stärkerem Wind und so großer Flächenabdeckung durch die Flügel bestimmt nicht sehen! Wahrscheinlich wackelt und schlägt das Gebilde schon ab 4 m/sec, erst recht, wenn er unstabilisiert ohne Mittelachse und Trag-Aufbau nur -um so das geringstmögliche Konstruktionsgewicht zu erzielen - an einen Ast zum Boden gehängt wird.

Kommen wir zum gewünschten Generator:

Wenn der ein Übersetzungsgetriebe hat, dann verdoppelt sich dadurch auch das Rastmoment der Magnete mit jeder Übersetzungsstufe.
Das Rastmoment entsteht durch die Magnete, die im Generator verbaut sind. Ein Rotor läuft mit angeschlossenem Generator erst dann an, wenn dieses Rastmoment überwunden wird!

Ein direkt betriebener Generator hingegen kann nicht sehr klein und leicht sein, weil der Savonius kein Schnellläufer ist. Kleine Genis benötigen generell höhere Drehzahlen. Bei 3 m/sec Wind kann man bei angeschlossenem Geni mit dem 0,6 m breiten Savonius im besten Fall mit 30 UPM rechnen, bei 4 -5 m/sec mit 60 - 90 UPM usw.

Es gibt sehr leichtläufige Steppermotoren (aus Druckern etc.), die würden mit einem 25 cm - 30 cm breiten und hohen Savonius bei 3 m/sec direkt betrieben schon anlaufen! Mit 30 cm Durchmesser ist die Drehzahl eben auch höher! Dann fällt allerdings die Energieausbeute geringer an und erst bei wirklich starkem Wind könnte man damit ein Handy aufladen.

Mit einem 0,3 m x 0,3 m Savonius = 0,09 m2 Fäche zum Wind und einem solchen Steppermotor brächte der bei 3 m/sec maximal nur 135 Milliwatt! Und bei 6 m/sec etwa 900 Milliwatt! Mit einem 30 cm breiten und 1 m hohen Rotor wären das immer noch nicht die erwünschten 5 Watt. Und bei noch mehr Wind - habe ich ja schon gesagt was dann passiert.

Anders herum, mit Getriebe und noch größerem Savonius gehts leider auch nicht besser, das ist ziemlich instabil wenn man da mit Leichtbauweise im stärkeren Wind steht.

Was Erdorf zum Nabendynamo sagte, ist volle Kanne richtig. Viel leichter als mit Nabendyn geht`s wahrscheinlich nicht, wenn man es vernünftig machen will. Der Dyn (der höheren Preisklasse) läuft leicht genug an und ist für Fahrräder auch so gebaut, dass nicht unnötiges Gewicht herumgeschleppt wird. Zudem ist er so gelagert, dass man auch nach vielen Jahren seine Freude daran hat.

Erdorf und ich haben versucht, eine machbare Lösung zu finden.
Menelaos
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Re: Micro-Savonius Generator, Camping und Wandern

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Gepostet: 13.04.2016 - 08:26 Uhr  ·  #20
Hier hatten wir die ganzen Ansätze schonmal durchgekaut:

Forum/cf3/topic.php?t=4461&pag…or;wandern

Toll find ich schon damals Carls Drachen-Rotor auch wenns im Prinzip Spielkram ist so wie auch der Lagerfeuer-Peltiergenerator ( von denen es auch Modelle bis 10 Watt gibt ).
Ich zelte nicht auf der freien Wiese sondern suche Schutz am Waldrand. Wind und Trekking passen einfach nicht zusammen und TEGs sind mir zu schwer.

Ich finde dass man mit Solar prima zurecht kommt und das Leistungsgewicht ist super. Mein Schleppgenerator hat zwar auch prima funktioniert aber wirklich nötig war er dann auch wieder nicht.

Gruß
Max
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