Vertikalrotor flachlegen vollkommen verückt?

Bericht zu einem Versuch mit Savonius im Bach
 
Carl
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Vertikalrotor flachlegen vollkommen verückt?

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Gepostet: 22.12.2016 - 10:17 Uhr  ·  #1
Wegen der brutalen Lastwechsel legt man einen Savonius an Land besser nicht flach, auch sonst kein anderes Vertikalläufer-Modell verzeiht das wohl lange...

Ich hatte mal einen Versuch mit einem sehr kleinen Savonius gemacht, den ich zwischen einer Gabel in einen Bach gehängt habe.

Der Savonius flach mit der Gabel (oben am Rand des "Rinnsals" schwenkbar - für Auf und ab - aufgehängt) im fliessenden Wasser untergetaucht drehte sich wie zu erwarten, nur - im dichter als Luft Medium Wasser - waren so auch die Lastwechsel deutlicher spürbar und zwar extrem deutlich!

Der Savonius hopste rauf und runter und wenn man versuchte, das irgendwie zu dämpfen bekam man deutlich zu spüren dass auch darin viel Energie steckt die - wenn man das überhaupt will - nutzbar gemacht werden könnte.

Da dieses "Hopsen" um 90° versetzt zur Strömungsrichtung steht, die Drehachse des Savonius dabei also nicht in Strömungsrichtung auswandert dürfte dadurch kaum etwas von der Energie des Drehimpulses verloren gehen, Die Auf und Ab Bewegung hingegen könnte also ggf. separat über Kurbelstange mit Schwungscheibe zusätzlich genutzt werden.

Schade, dass man Vertikalläufer im Wind so nicht nutzen kann, jedenfalls wohl kaum den Savonius bei dem Gewichtsverteilung im Umfang sehr ungleich ist. Der Positionswechsel der Schaufeln mal quer mal linear zur Schwerkraft schrottet so einen Savonius in kurzer Zeit. Im Wasser läuft sowas viel langsamer, dafür mit 1000 mal mehr Drehmoment und Schwerkraft spielt dort geringere Rolle.

Dass man mit Horizontalläufern vielleicht doch die theoretisch mögliche Leistung auf den Punkt erreichen könnte, wäre nicht ausgeschlossen, wenn man bedenkt, dass es so schon Segelboote gegeben hat, die nur durch den Winddruck ohne mechanische Übersetzung auf einen Schiffspropeller so gut wie mit normalem Segel fahren konnten. Also mit einem großen Repeller oben am Mast. Da stellt sich die Frage, ob und wieviel vom Drehimpuls des Repellers dazu noch energetisch abgenommen werden könnte und ob man so das theoretisch mögliche danmn erreichen könnte...

Der Sinn des Beitrags ist, dass mit Kleinwindanlagen eher kostengünstige Versuche gemacht werden können und dass deshalb Fehlschläge für Hobbyisten schon mal weniger deprimierend sind. Wir sind doch auch Tüftler, jedenfalls viele von uns.

Interessant wäre, was mit dem Rest der theoretisch machbaren Leistung welche über den Drehimpuls der Rotoren bisher eindeutig nie voll abgerufen werden konnte gemacht werden könnte und wohl auch, wohin dieser Anteil gewöhnlich verschwindet - eben nutzlos über den Mast in die Bodenverankerung. Ob da was gemacht werden kann ist eigentlich keine Frage, nur wie und dann möglichst auch noch wirtschaftlich!

Gruß, Carl
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