Kleinwindsegelanlage Umfrage

Umfrage für Abschlussarbeit / Meinungsaustausch
 
Bodenseewind
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Kleinwindsegelanlage Umfrage

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Gepostet: 16.10.2020 - 09:44 Uhr  ·  #1
Hallo zusammen,
ich schreibe derzeit an der Hochschule Konstanz meine Abschlussarbeit über eine Marketingstrategie einer Segelwindkraftanlage. Diese wurde an der Hochschule in verschiedenen anderen Arbeiten konzipiert und entwickelt. Es handelt sich um eine Segelwindanlage, die das Vorbild einer griechischen Windmühle hat. Genauere Angaben sind in der Umfrage speziell hinterlegt.

Ich würde mich über eure Beteiligung sehr freuen, um eine aussagekräftige Analyse treffen zu können. Ebenfalls bin ich auf euer Feedback auch über dieses Forum gespannt. Es gibt ja einige Posts im Forum über Segelwindanlagen, aber nicht speziell über diesen Anlagentyp mit automatischer Rollung.

Die kurze Umfrage ist über diesen Link oder QR-Code erreichbar.
https://de.surveymonkey.com/r/FCMWXTR
 


Wenn etwas nicht klappen sollte oder unangebracht sein, gebt mir bitte Bescheid. Ebenso Fragen oder Anmerkungen, die in der Umfrage keinen Platz gefunden haben, kann ich hier klären.

Gruss Manuel
Windwirt
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Re: Kleinwindsegelanlage Umfrage

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Gepostet: 17.10.2020 - 08:37 Uhr  ·  #2
Irgendwie weiß ich nicht , was diese Umfrage soll ? Also der tiefere Sinn .
Es soll was neues auf dem Markt kommen , das es schon vor 1000 ? Jahre gab ?
Dann soll aus einer 12m Anlage 35-50 KwH kommen ?
.
Ich stehe auf ein Schlauch , Hilfe .
Carl
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Re: Kleinwindsegelanlage Umfrage

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Gepostet: 17.10.2020 - 11:53 Uhr  ·  #3
Was die Umfrage so "nebenbei" abgreift sind persönliche Daten zur Bereitschaft des Beantworters z.B. "Wieviel würden Sie persönlich für eine solche Anlage ausgeben?"

Geht's noch?
XXLRay
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Re: Kleinwindsegelanlage Umfrage

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Gepostet: 17.10.2020 - 22:11 Uhr  ·  #4
Perser
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Re: Kleinwindsegelanlage Umfrage

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Gepostet: 17.10.2020 - 23:49 Uhr  ·  #5
mich würde ja mal interessieren wie die Segelwindanlage aussieht, bis auf die Windmühle in der Umfrage gibts kein Bild dazu.

Viele Grüße
Perser
Carl
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Re: Kleinwindsegelanlage Umfrage

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Gepostet: 18.10.2020 - 09:15 Uhr  ·  #6
Der Ersteller des Threads gibt an, in seiner Umfrage sind genauere Angaben zu dem Segelwindprojekt.

Bis auf das Foto einer historischen Windmühle und dem glaubhaften Hinweis, das die "neuartige" Anlage von Vögeln und Fledermäusen gut erkannt wird steht da wenig spezifisch neues.

Mechatronische Regelung der Segelanstellung und Einrollen ist keine neue Entwicklung, das gibt es schon bei Yachten.

Die schwache Hinterlegung von technischen Daten und der Umstand dass keine bildliche Darstellung eines Prototypen geliefert wird läßt anhand der sehr typisch auf Marketing angelegten Art des Umfragebogens mißtrauisch werden.
Che
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Re: Kleinwindsegelanlage Umfrage

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Gepostet: 19.10.2020 - 15:25 Uhr  ·  #7
Nun geht doch mal etwas freundlich um mit diesem jungen Menschen! Vermutlich hat er sich das Thema der Abschlussarbeit nicht ausgedacht. Auch ist es durchaus richtig, die Marktlage vor dem Bau, gar Produktion zu checken.

Allerdings sind es doch einige Flausen, die oft zu übermäßiger Happyness führen.

1. Cp eben nicht "geringfügig geringer", sondern nach Felix von König gerade mal bei ca. 0,2 (20%) , aerodynamisch.
Gründe zahlreich. Muss man Aerodynamiker sein, um es zu verstehen.
Selbst wenn es 30% wären, käme bei 10m D ein P von 17 kW raus, bei 12 m/s. Über dem sollte abgeregelt/gedeckelt werden. Viel mehr sollte man nicht ansetzen. Würde nur zu unsinnig großen Generatoren führen. Die wahrscheinlichkeit, dass der Wind über 12 m/s weht, ist garnicht wirklich groß. Selbst, wenn man den Energieinhalt betrachtet, Abb. 21 im Link: http://www.geopolos.de/Entwick…c528057652
Das wäre also nicht 35 kW peak, sondern nur die Hälfte.

2. "Roll-Reff"-Anlagen haben schlechte Karten bei Vereisung. Auch hält Segeltuch nicht ewig. Wird mit der Zeit mürbe durch das UV-Licht und damit einher gehend - Ozonbildung.

3. Wegen extrem geringer TSR erhöhte Generatorkosten oder Getriebe.

4. Man muss die Wirtschaftlichkeit einer Einspeisevergütung von wohl weniger als 9 ct/kWh entgegen setzen.
Inselanlagen bzw. solche mit Eigenverbrauch rechnen sich anders.

5. Über 3 m D gibt es in keinem dt. Bundesland Genehmigungsfreiheit. Ein Genehmigungsverfahren allerdeings kann sehr kostenintensiv sein.
Auch kommt zu einem Preis noch der Mast, ein Fundament, Errichtungsgebühren, Servicegebühren hinzu.

Studie kann man machen, Realisierung nach meiner Meinung eher nicht.

Grüße, Che
Bodenseewind
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Re: Kleinwindsegelanlage Umfrage

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Gepostet: 21.10.2020 - 13:13 Uhr  ·  #8
Hallo zusammen,
danke für eure Rückmeldungen. Ich möchte auf eure Kommentare gerne eingehen.
Zitat geschrieben von Windwirt

Irgendwie weiß ich nicht , was diese Umfrage soll ? Also der tiefere Sinn .
Es soll was neues auf dem Markt kommen , das es schon vor 1000 ? Jahre gab ?
Dann soll aus einer 12m Anlage 35-50 KwH kommen ?

Die Segelwindmühlen sind nicht neu, das ist richtig. Eine Kleinwindkraftanlage mit Segeln, die automatisch je nach Windstärke gerollt werden über Servos o.Ä, gibt es meines Wissens auf dem Markt nicht zu kaufen. Oder könnt ihr mir einen Hersteller nennen in der Grössenklasse?
Die Werte sind theoretisch überlegt. Wie realistisch 35-50 kWp sind, bleibt offen. Es soll unter den gegebenen Annahmen die Umfrage durchgeführt werden. Nur der vermessene Prototyp kann realistische Werte liefern. Natürlich können die Annahmen auch falsch sein, der Post von Che über den Wirkungsgrad ist interessant.
Zitat geschrieben von Carl

Was die Umfrage so "nebenbei" abgreift sind persönliche Daten zur Bereitschaft des Beantworters z.B. "Wieviel würden Sie persönlich für eine solche Anlage ausgeben?"
Geht's noch?

Die Frage dient dazu die Zahlungsbereitschaft für potentielle Kunden für eine solche Anlage einzuschätzen. Natürlich ist sie mit diesen wenigen Informationen (nur Rotor, was ist mit Turm, Projektierung, Wechselrichter und und und) schwer einschätzbar. Das ist so gewollt. Wenn nicht gewünscht, kann die Frage übersprungen werden. Personenbezogen kann ich durch das Tool die Antworten nicht zuordnen.
Zitat geschrieben von XXLRay

Segeltuchanlagen sind jetzt auch nichts soooo innovatives. Zumindest unter Selbstbauern gibt's da einige Communities.

Könntest du mir vielleicht bitte per PN mir mögliche Communities nennen. Ich frage mich persönlich, ob es schon darüber hinaus Segelwindtuchanlagen es auch in grösseren Projekten aus den Selbstbauern heraus geschafft haben?
Zitat geschrieben von Perser

mich würde ja mal interessieren wie die Segelwindanlage aussieht, bis auf die Windmühle in der Umfrage gibts kein Bild dazu.

Die Anlage befindet sich in der prototypischen Entwicklung. Es exisitert ein CAD-Modell. Dieses wurde explizit nicht gezeigt, weil es ohne die genaue Funktionsweise zu erklären, schwer verständlich ist. Das Bild soll das Aussehen zeigen, um eine schnelle Vorstellung zu bekommen, um welchen Typ Anlage es sich handelt. Es sollen auch nicht zu viele (visuelle) Informationen gezeigt werden, um das Ausfüllen der Umfrage nicht länger zu machen.
Zitat geschrieben von Carl

Die schwache Hinterlegung von technischen Daten und der Umstand dass keine bildliche Darstellung eines Prototypen geliefert wird läßt anhand der sehr typisch auf Marketing angelegten Art des Umfragebogens mißtrauisch werden

Genauere technische Daten existieren nicht, da erst der vorhandene Entwurf in einen kleinen Prototyp umgesetzt und dann vermessen werden soll. Das sind die nächsten Schritte. Ebenso fehlen weitere Baugruppen, elektrische Komponenten, die für den Prototypen noch nicht ausgelegt wurden.

Danke für die Erläuterung von Che. Ich werde mir diese genauer anschauen und berücksichtigen.

Ich hoffe ich konnte mit meinen Antworten zumindest etwas die Ausgangslage erklären. Ich freue mich auf eure weiteren Antworten!

Gruss Manuel
Carl
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Re: Kleinwindsegelanlage Umfrage

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Gepostet: 21.10.2020 - 14:51 Uhr  ·  #9
Segelwindräder könnten mit heutigen Hightec Segeln durchaus akzeptable Leistungsdaten einfahren,

allerdings gibt es da die Hürde der aufwendigen und damit teuren Fertigung, den von Che schon genannten Verschleiss der ein Auswechseln der Segel schon spätestens nach 5 bis10 Jahren erfordern würde und :

Die Komplexität der Steuerung von Anstellwinkel ließe sich zwar durch Luggersegel vereinfachen die sich automatisch je nach Winddruck selber regeln - dennoch - das nötig werdende Roll-reff zur Veränderung der Segelgröße (beim Luggersegel bisher noch kein Standart) schlägt kosten mässig extra zu Buch und das auch bei nötig werdender Wartung.

Das kann man sich zu Gemüt führen wenn man mit der etablierten Bauweise in Konkurrenz treten möchte.

Wirtschaftlich auf dem Markt dürfte sich das nur dann rechnen wenn sich genug Liebhaber dafür finden - vom ästhetischen Blickpunkt her könnte das Segelwindrad in einem beschränkten Käuferkreis möglicherweise Interesse erwecken.
Erdorf
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Re: Kleinwindsegelanlage Umfrage

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Gepostet: 21.10.2020 - 21:13 Uhr  ·  #10
Hallo alle zusammen,

Ich habe die Umfrage ausgefüllt. Das war nicht viel Arbeit.
Letztendlich könnt ihr dort alle eurer Meinung Gewicht verleihen.

Ich denke schon das dies helfen wird.

Grüße
Che
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Re: Kleinwindsegelanlage Umfrage

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Gepostet: 21.10.2020 - 21:18 Uhr  ·  #11
@ Carl:
Zitat
Segelwindräder könnten mit heutigen Hightec Segeln durchaus akzeptable Leistungsdaten einfahren,

aber nicht, wenn sie so aufgespannt werden, wie bei der abgebildeten grichischen Windmühle.
Das wäre segeltechnisch gesehen so, als wenn man das Unterliek zur Mastspitze befördern würde und die Kopfplatte zum Mastfuß. Wenn Du dennoch meinst, das geht so in Odnung, dann weise bitte die akzeptabelen Leistungsdaten nach!
Carl
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Re: Kleinwindsegelanlage Umfrage

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Gepostet: 22.10.2020 - 08:02 Uhr  ·  #12
Ob in dem Vorhaben antike griechische Segel bedient werden sollen ist in der Anfrage nicht genannt, jedenfalls kam von mir keine Behauptung in die Richtung.

Die genannte Anstellung und Reff durch Megatronik suggeriert das jauch nicht zwingend. Ich wüsste nicht wie das mit der antiken Segelform im Bild konkret umgesetzt werden soll, mit dem angedeuteten Luggerigg ebenso wenig.

Mein Eindruck: die Idee spukt bisher als unfertiges Modell durch die Köpfe der Gruppe - was durch die Nennung von unmöglichen zu erwartenden Leistungen in KW bei der genannten Baugröße des Windrades deutlich genug wird.

Andererseits bin ich davon überzeugt dass es ein wunderbares Schulungsobjekt wäre, so etwas zu bauen. i
XXLRay
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Re: Kleinwindsegelanlage Umfrage

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Gepostet: 22.10.2020 - 11:22 Uhr  ·  #13
Zitat geschrieben von Bodenseewind

Die Werte sind theoretisch überlegt. Wie realistisch 35-50 kWp sind, bleibt offen.

Nicht böse sein, aber das klingt ein wenig nach "geraten" oder "gewünscht" und das ist in meinen Augen nicht fundiert genug.

Zitat geschrieben von Bodenseewind

Könntest du mir vielleicht bitte per PN mir mögliche Communities nennen. Ich frage mich persönlich, ob es schon darüber hinaus Segelwindtuchanlagen es auch in grösseren Projekten aus den Selbstbauern heraus geschafft haben?

Da wirst du am ehesten in Osteuropa/Russland fündig. Z.B. https://sites.google.com/site/…aftanlagen
Carl
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Re: Kleinwindsegelanlage Umfrage

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Gepostet: 23.10.2020 - 08:39 Uhr  ·  #14
Den Link auf die Seite mit osteuropäischen Segelwindrädern muss man schon genauer anschauen, auf den ersten Blick sehen die dort abgebildeten Rotoren sehr schwach und zerbrechlich aus.

Abgesehen davon dass die Besegelung nicht gerade eine sehr hohe Energieausbeute verspricht - auch ohne Beurteilung des Segelzuschnittes bei dem dort Hightec-Details nicht klar genug zu erkennen sind - gibt es Hinweise darauf dass insgesamt beim Bau vorab schon einige Erfahrung gesammelt und umgesetzt wurde!

Der erste Eindruck ist zwar dass diese schwächlich aussehenden Rotoren beim ersten Windstoß davon fliegen, ganz im Gegensatz zu den stabil wirkenden Masten.

ABER:

Schaut man genauer hin, z.B. auf die Zeichnung wo eine Nabenkonstruktion abgebildet ist, muss man schon diese statisch interessante Konstruktion als intelligent und gut gelöst anerkennen.

Da Segel sehr leicht sind wirken auch kaum gefahrbringende Flieh - und die oft unterschätzten Kreiselkräfte beim Auslenken auf Rotor und Lagerung.

Das wirft dann ein anderes Licht auf den Eindruck von Zerbrechlichkeit der vom Anblick der dünnen Tragarme der Rotoren ausgeht.

Das sind zwar Windräder bei denen man bei Sturm selber Hand anlegen muss. Hat man jedoch die Möglichkeit oder Lust bei Sturm alles rechtzeitig zu bergen dann ist dies praktisch nur eine Frage der Bequemlichkeit, also kein gravierender Nachteil.

Zumindest nicht in Russland wo Einfachheit Programm zu sein scheint.

Einfachheit sieht man auch an der Positionierung des Rotors auf Lee. Man benötigt so keine Steuerfahne und da dafür ein hinreichender Abstand zum Azimuthlager nötig ist sieht man bei allen Abbildungen eine längere Drehachse aus dem Generator nach Lee zum Rotor hin ragen.

Das wäre bei konventionellen Flügeln, die wegen ihres höheren Gewichtes stärkeren Flieh- und Kreiselkräften ausgesetzt sind nur mit höherem Aufwand solide genug zu machen.
Che
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Re: Kleinwindsegelanlage Umfrage

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Gepostet: 23.10.2020 - 16:37 Uhr  ·  #15
Der Link von Ray zu gravio war gut! Interessante Inhalte, wenn auch neben den Segeltuch-Mühlen möglicherweise abschweifend ins Unrationale.
Aber Thema hier sind ja die Windmühlen. nochmal der Link: https://sites.google.com/site/…aftanlagen
Gleich im 1. Bild mit 2 jungen Herren und einer Dame sieht man, dass zumindest der Einbauwinkel sich zur Nabe hin zur richtigen Seite verändert, wenn das Achterliek lose hängt und damit eine Tunnelbildung ermöglicht.
Was eben ungünstig ist, dass an der "Blattspitze" unnötig viel Material verhanden ist, und das auch noch mit dem Einbauwinkel in Drehebene.

Es ist nicht das Material Segeltuch, was schlecht ist. Bei Segelbooten funktionierts ja auch, sogar gut.
Man würde sagen, bei den bisher gezeigten Einsätzen bei den Windmühlen steht das Tuch zwangsläufig schlecht im Wind, zur Anströmung. Und dort, wo es schmal sein müsste, ist es breit, und umgekehrt.

Hatte da auch schon Ideen der Verbesserung. Vergleichsweise geht die Bauart in dem Video in die richtige Richtung.
Haben an der Blattspitze, wo wenig Proflbreite gebraucht wird, entsprechend wenig. Und zur Nabe hin entsprechend mehr.
Mit etwas Wissenschaft könnte man es vermutlich noch weiter optimieren.
Zusätzlich haben sie sich auch einen Kopf um die Realisierung leidlich richtiger Profilwinkel gemacht. Lobeswert!
Zum Verständnis noch: Es ist ein Lee-Läufer.

Habe auch selbst eine Darstellung von der genannten Webseite umgestrickt, nur 1 Blatt, mit folgendem Ergebnis:

 

Lachsfarben sind dünne Stahlseile bzw. Lieken.
Das Achterliek (hier eine gerade Linie) jeweil konkav, sonst flattert es.
Alles was "entfällt" erzeugt eh kein oder kaum Drehmoment. Dafür erheblich Luftreibung und auch unnötigen Gondelschub.
Vielleicht kann die Dreiecksverspannung außen auch entfallen. Dann aber auch hier ein kurzes Rohr/Flachmaterial nötig, was die Spitze des Segels aufspannt und den Einbauwinkel vor gibt.

Habe für TSR 3 (unter der fällt der Cp) mal ein Beispiel durchgerechnet für einen 10m-Rotor, also 5m Radius:
Annahme Alpha 6°, überall, mit Ca =1
Radius....Einbauwinkel ........Profilbreite
...5m..........6° (zur Drehebene)..960mm
...3m.......13,5°...........................1422mm
1,5m......,26°..............................1910mm

Segelmacher ist ein Lehrberuf. Segel richtig entwerfen ne Wissenschaft. Aber nach Lesen des richtigen Buches (einem aus der DDR. 30 Jahre Wiedervereinigung!) War auch ich in der Lage, Aus einem Hängegleiter-Segel (Rogallo) ein Großsegel 8m² und ein Vorsegel zu schneidern. Beides recht brauchbar gewesen. Ein Großsegel mit 12 m² habe ich immerhin repariert. Handling war schon mühsam, aber es geht also, und ist ein erhabenes Gefühl.

Zwei Dinge sind ganz wichtig:
1. Die Lieken im Winkel zu den Kett- oder Schussfäden idealerweise tangential oder höchstens mit 15° Abweichung. Wenn das nicht geht, muss aus Stücken zusammen gesetzt werden, so dass es wieder erfüllt ist.
Was es damit auf sich hat, kann man an einem Taschentuch erproben.
Zuerst ziehe man an einer Längs-oder Querkante. Schön zugsteif, wie die Lieken sein müssen.
Dann ziehe man diagonal, was einem Winkel von 15° entspricht. Nachgiebig, fast wie Gummi.
2. Immer mit Zickzack-Naht arbeiten. Die vertragen den Segelreck. Bei geraden Nähten reißt das Garn.
Apropos Garn. Wo es viel halten muss - Jeansgarn.

Meine Haushaltnähmaschine ist eine männliche, wieso? Weil das Gusseisen-Gehäuse so schwer ist, dass man den Transport einer Frau nicht zumuten möchte. Hat aber mehrere Lagen durchnähen können, an den Enden, wo die Segel befestigt werden, z.B. Schothorn.
Carl
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Re: Kleinwindsegelanlage Umfrage

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Gepostet: 23.10.2020 - 21:49 Uhr  ·  #16
Zu der Wirkungsweise der Originalsegel - sicherlich wäre es möglich Verbesserungen einzubringen, bei der "Umstrickung" wären dann zusätzlich möglicherweise Segelbäume oder entsprechend auch Spannten vorteilhaft oder sogar notwendig für die korrekte Anstellung und/oder Nutzung größerer Segelfläche über die sonst gerade Schnittlinie des Achterlieks hinaus.

Das würde den Aufwand und zudem das Gewicht erhöhen weshalb möglicherweise deshalb auf eine anders vielleicht bessere Ertragsbilanz verzichtet wird.

Ohne mich durch Behauptungen zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen vermute ich einen möglichen Nutzwert der äusseren in der "Umstrickung" von Che weggelassenen Segelfläche im Originalzustand der mehr bedeuten könnte als nur die bauchige Tunnelformgebung mit aussen eher nutzloser Segelfläche herzustellen:

Von der Segelfläche im äusseren Radius wird die einfallende Strömung zur Mitte geleitet, das nehme ich jedenfalls stark an und ist wohl auch so.

Da sich dort der maximale Anstellwinkel des Segels befindet läuft die Strömung dort durch die eben angedeutete Leitfläche bewirkt mit konzentrierter Strömungsgeschwindigkeit ab. Dieser dort stärkere Strömungsdruck entstünde nicht wenn die äussere Segelfläche eingespart wird.

Eine Leitfläche sammelt und leitet die Strömung in eine durch ihre Form und Anstellung vorgeschriebene Richtung wobei diese (die Strömung) auch gebündelt, verstärkt ablaufen kann mit einem dadurch höheren Druck auf die Fläche dort!

Was in diesem Zusammenhang die Vektorgeschwindigkeit noch mit bewirkt kann ich nicht sagen, das wäre eine weitere Frage.

Kann sein dass die Anordnung beim Original schlicht nur die einfachste Lösung war mit Abstrichen beim Wirkungsgrad und das dies - Einfachheit - das wichtigste Kriterium überhaupt war. Wer weiß?

Zum für einfache Segel häufigst in Segelmacherwerkstätten verwendeten Segelgarn:

Jeansgarn wirklich nur dann wenn es Dralon ist. Dralon ist die Kunstfaser mit der höchsten Licht Echtheit. Auch das Segeltuch - soweit keine modernen Regattasegel - besteht seit Jahrzehnten meistens aus Dralontuch.

Dann noch ein Hinweis auf das riesige Windrad mit den sehr vielen schmalen langen Segeln: Es muß schon wegen der Größe des Rotors anfällig im Sturm sein. Eine Sturmsicherung in traditioneller Form sieht man nicht, es würde im Übrigen ein unheiliges Flattern der Segel im Wind verursachen, wenn das Rad im Sturm beidrehen könnte.

Bei der großen Abdeckung der Rotorfläche durch die vielen Segel könnte ich mir den Nutzen einer elektrischen oder mechanischen Bremse im Sinne des Wortes Bremse ebensowenig als sehr effektiv im positiven Sinn vorstellen. Eher effektiv als Segelschredder.

Das könnte dazu anregen nachzudenken wie das gemacht ist bei so einem gewaltigen Windrad. Bei der Größe fällt ein Schadensfall sehr zu Gewicht! Schaut Euch die Proportionen an!

Die einzige Lösung die mir dazu einfällt wäre die dass man die Segel durch eine Vorrichtung in Nabennähe seilgebunden nach hinten ausfährt so dass sie (die Segel) über ihre Länge auch seitlich winddurchlässig die Form eines Windsackes (wie auf einem Flugfeld) einnehmen. Das ginge, da es ein Leeläufer ist.
Che
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Re: Kleinwindsegelanlage Umfrage

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Gepostet: 23.10.2020 - 22:10 Uhr  ·  #17
Dralon ist nur ein Handelsname von Polyester als Faser. Ein weiterer Dacron.
Zitat
...über die sonst gerade Schnittlinie des Achterlieks...
Nicht korrekt! Ich hatte geschrieben:
"Das Achterliek (hier eine gerade Linie) jeweil konkav, sonst flattert es."

Weitere Stützrohre oder gar Spanten überfrachten sicher die Bauart. Sollte nicht mehr werden, als im Video von den Russen.
Was die bei Sturm machen, bleibt auch noch fraglich. Möglicherweise im gesprochenen Wort auf russisch.
Carl
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Re: Kleinwindsegelanlage Umfrage

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Gepostet: 23.10.2020 - 22:15 Uhr  ·  #18
Carl
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Re: Kleinwindsegelanlage Umfrage

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Gepostet: 24.10.2020 - 05:06 Uhr  ·  #19
Dacron, den Markennamen Dralon kannte ich von früher, ein spezifisch für Segel und wenige weitere Anwendungszwecke durch Zusätze oder Verarbeitung optimierbares Material im Handel.

Genaueres dazu hier:

https://www.google.de/url?sa=t…00DxlWL9TA
Che
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Re: Kleinwindsegelanlage Umfrage

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Gepostet: 24.10.2020 - 11:14 Uhr  ·  #20
Dralon ist aber ein Name für eine Faser aus Acryl. Ob daraus auch Segel hergestellt worden sind?

Dacron der Handelsname der Fa. DuPont. Trevira oder Diolen andere Markennamen nach Patentvergabe.
https://de.wikipedia.org/wiki/…Geschichte
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