Gleichstrommotoren - noch einmal

 
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Gleichstrommotoren - noch einmal

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Gepostet: 23.10.2005 - 22:47 Uhr  ·  #1
N'abend allerseits,

ist schon etwas älter das Thema und den „komischen Motor“ gibt’s momentan nicht mehr bei Pollin-Elektronik. Im Frühjahr habe ich den e-bay/Pollin-Motor vermessen. Soweit richtig, bis ich bei genauerem Hinsehen gemerkt habe, dass inzwischen eine leistungsschwächere Form angeboten wurde, ansonsten wohl baugleich. Mag sein, dass man etwas mehr Windungen mit dünnerem Draht aufgebracht hat. War doch der andere zumindest bei höherer Last nur mit "external fan" zu betreiben. Ob man stärkere Magneten eingebaut hat bleibt Spekulation. Auf jedem Fall kommen die geringeren Drehzahlen den Nachkommen der Windmüller entgegen.

Nachdem ich begriffen habe, wie ich hier bildliche Darstellungen rein bekomme anbei die selbst ermittelten Kennlinien, auch wenn der 120V-Motor nicht der Selbe ist . Den habe ich mit „US-Motor“ bezeichnet, da er für diesen Markt sein könnte. Die Netzspannung ist dort 110 (bzw. 127V?), allerdings wohl in ganz Nordamerika.
Der 24V-Typ wird für Elektroroller verwendet, in China hergestellt, glaube ich, deswegen „Chinamotor“. Hier kenne ich bisher als Quelle nur www.aerocatcher.de. Den könnte man da sogar kaufen, zusammen mit passender Riemenscheibe 20mm für Poly-V-Rippenbandgetriebe, so dass man mit einem Riemen vom Profil PJ4 die 400W mech. Leistung sicher übertragen kann.



Einschätzung:
Der Erste wirkungsgradmäßig bisschen schwach auf der Brust, da mächtig unterfordert. Aber viel Leistungsreserven. Offensichtlich größere Exemplar-Streubreite, bei mir 10%. (Wind)-Kühlluft muss zumindest bei höheren Auslastungen gut durch strömen können, welches der Forderung, Regenwasser fern zu halten, entgegen steht.
Die 550W-Ausführung dürfte aber thermisch stabiler sein.
Jedenfalls, beim Pollin-Preis – was könnte man falsch machen?

Der zweite ist besser. Ist mit D100; L80 auch recht klein. Ist voll gekapselt, möglicherweise sogar IP 56. Hält also wahrscheinlich Regen aus. Wird verwendet für Elektroroller. Muss aber gut im Kühlluftstrom liegen, da nur über Mantelblech gekühlt! Übersetzung muss natürlich sein. Bei 1:4 bis 1:5 mag eine D 1,25m-Anlage sogar ganz ordentlich laufen. Bezüglich Anlauf bei Schwachwind: Unter 4m/s ist im Wind eh nicht viel drin. Unter 3 m/s so wenig, dass es übers Jahr in der Energiebilanz keine Rolle spielt.
Der oder das Rastkraftrippel hält sich übrigens bei beiden Generatoren in Grenzen.

Fazit:
Wenn sich einer erst mal ran tasten will an die Materie, warum soll der gleich bis zu zwei EUR/W für einen Supergenerator aus geben?
Denn wo es billige Wechselstromgeneratoren gibt wüsste ich auch gerne. Die 3 EUR in einem Forumbeitrag vom Günter, der sich i.a. mit „windigen“ Grüßen verabschiedet, beziehen sich gewiss auf den Gleichrichter.
Natürlich halten die Kohlebürsten nicht ewig, so an 4000h kann ich mich erinnern.
Könnte man sagen, dass die in einem halben Jahr erreicht sind. Stimmt. Nur gelten die 4000 für Nennlast, insbesondere Nenndrehzahl. Nun nehmen wir mal an, dass bei so einem Windradel bei 13,5 m/s die Nennleistung erreicht ist und darüber die Abregelmaßnahmen einsetzen und ein typischer Jahresmittelwind 4,5 m/s beträgt, so wäre das bei gleichbleibender Schnelllaufzahl 1/3 der Nenndrehzahl. Damit könnten die 4000h schon mit 3 multipliziert werden. Das wären dann 12000h, durch 8760h/Jahr geteilt ergibt das etwa 1,37 Jahre.
Wird die Anlage so ausgelegt, dass der Repeller bei Nenn-Windgeschwindigkeit die Nennleistung des Generators nicht ausschöpft, erhöht sich die Standzeit weiter, so dass 2 Jahre wohl drin sind. Zumindest sollte man mal nach sehen. Der Riemen wird dann auch „soweit sein“.
Baut man die Betrachtung nicht nur über Abrieb der Kohlen auf sondern über zusätzlichen "Abbrand", so kommt man über Unterlast entgegen Unterdrehzahl wohl zu noch besseren Ergebnissen.
Bleibt allerdings zu argwöhnen, dass wohl manches Windrad schon wesentlich früher den Geist auf gegeben hat. 😉
Grüße von Windfried
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