RWE baut 400MW/700MWh Lithium-Eisenphosphat Batterie in Gundremmingen

Wer hätte das gedacht?
 
Erdorf
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RWE baut 400MW/700MWh Lithium-Eisenphosphat Batterie in Gundremmingen

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Gepostet: 03.11.2025 - 14:04 Uhr  ·  #1
Hallo zusammen,

heute habe ich erfahren das RWE auf dem ehemaligen Gelände eines AKWs den aktuell größten Batterie Energiespeicher Deutschlands baut.

Quelle (RWE Presse Mitteilung)
https://www.rwe.com/presse/rwe…tschlands/

Wer hätte das gedacht? Und dazu noch auf dem alten Gelände des AKWs Gundremmingen!
Was für ein Signal! Respekt RWE!

Was haltet ihr davon?
Der richtige Weg in die Zukunft oder nur ein geschicktes PR-Manöver?

Grüße
FamZim
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Re: RWE baut 400MW/700MWh Lithium-Eisenphosphat Batterie in Gundremmingen

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Gepostet: 03.11.2025 - 15:31 Uhr  ·  #2
Hallo

Ist immerhin ein Anfang wenn man die Leistung kleiner Kraftwerke damit vergleicht.
Die liefern jeden Tag die gleiche Leistung -ABER- 24 Std lang, AKW s sogar 2 mal 1200 MW Stündlich .

Gruß Aloys.
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Re: RWE baut 400MW/700MWh Lithium-Eisenphosphat Batterie in Gundremmingen

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Gepostet: 03.11.2025 - 21:27 Uhr  ·  #3
Kurz gesagt, nichts.
Akku produzieren keinen Strom, was raus kommt muss vorher rein. Wenn sie alle sind sind sie alle, bis wieder genug Überproduktion da ist zur Befüllung.
Che
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Re: RWE baut 400MW/700MWh Lithium-Eisenphosphat Batterie in Gundremmingen

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Gepostet: 04.11.2025 - 11:42 Uhr  ·  #4
Darum geht es ja gerade: Den Umgang mit Überproduktionen durch die Erneuerbaren.
WL01
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Re: RWE baut 400MW/700MWh Lithium-Eisenphosphat Batterie in Gundremmingen

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Gepostet: 05.11.2025 - 11:19 Uhr  ·  #5
Zitat geschrieben von Che

Darum geht es ja gerade: Den Umgang mit Überproduktionen durch die Erneuerbaren.

Exakt so ist es. Windräder produzieren Strom nur bei Wind, PV-Anlagen nur bei Sonne. Wer hätte das gedacht! :lol:
Nur für die jeweilige Zeit dazwischen muss ein Pufferspeicher geschaffen werden. Und exakt das können solche Batteriespeicher optimal. Also für Spitzenstrom und als Ausgleich ohne AKWs eine Lösung.
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Re: RWE baut 400MW/700MWh Lithium-Eisenphosphat Batterie in Gundremmingen

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Gepostet: 05.11.2025 - 11:21 Uhr  ·  #6
Ausbauziele bei Wind sind:
2030: 145 GW installierte Leistung Wind
2045: 230 GW installierte Leistung Wind
Aktuell sind wir bei ~75 GW

𝑃=0,5⋅𝜌⋅𝐴⋅𝑐𝑝⋅𝑣³

Durch das v³ wissen wir doch, dass Windkraft mal sehr viel und mal sehr wenig Leistung bringt, bei gegebenem Ausbauziel Akku von 500GWh den viele propagieren wäre der bei 2 Stunden Volllast (wenn es die Anschlussleistung her gibt) voll und dann?

Davon abgesehen, Akku, Natriumakkus werden im Moment etwas gehyped, 130Wh pro kg,

500 GWh gibt rund 3,9 Mio Tonnen Akku,
auf 20 Jahre macht 190.000 Tonnen pro Jahr,
bei 97% Recyclingquote rund 5.800 Tonnen pro Jahr, im worst case Giftmüll. (Bei Li-Akkus rund die Hälfte, dafür made in China)

Da geht mir der Sinn der Aktion verloren.
Che
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Re: RWE baut 400MW/700MWh Lithium-Eisenphosphat Batterie in Gundremmingen

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Gepostet: 05.11.2025 - 14:57 Uhr  ·  #7
Zitat
bei gegebenem Ausbauziel Akku von 500GWh den viele propagieren wäre der bei 2 Stunden Volllast (wenn es die Anschlussleistung her gibt) voll und dann?

Ich muss mal fragen, Ausbauziel aller Großspeicher 500 GWh oder nur von einem? Dann würden ja noch paar dazu kommen.
Ansonsten, wenn die Wirtschaftsministerin Ihr Hauptaugenmerk auf Gasturbinen richtet, dann eher weniger.

Was vergessen wurde: In den angeblich lediglich 2 h findet ja weiter Verbrauch statt.
Außerdem: Warum heute schon die Ausbauziele Wind + PV von vielleicht 2040 heran ziehen, wenn Erneuerbare derzeit gerade mal um 75 GW bringen? RWE will mit seinem verlinkten Vorhaben 2028 fertig sein.

Hier nochmal die propagierten Zahlen:

400 Megawatt Leistung und 700 Megawattstunden Speicherkapazität
Rund 230 Millionen Euro Investitionsvolumen
Inbetriebnahme für 2028 geplant

Zudem gibts ja auch noch Pumpspeicherkraftwerke. Wenn aber gegen Neubauten die Federn gesträubt werden, lässt man sich eben was Anderes einfallen.
Erdorf
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Re: RWE baut 400MW/700MWh Lithium-Eisenphosphat Batterie in Gundremmingen

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Gepostet: 05.11.2025 - 20:07 Uhr  ·  #8
Es gibt über 500 GW an Netzanschlussanfragen für Batteriespeicher, die bearbeitet werden müssen.
Viele davon sind leider spekulativ.
Quelle: https://www.regelleistung-onli…espeicher/

Wie viele GWh das wären weiß ich nicht. Vermutlich Faktor 1 oder 2.

Noch in dem nächsten Jahr sollen ähnliche Projekte in ähnlicher und sogar größerer Dimension starten.
Es ist aktuell wirtschaftlich, insbesondere dann wenn alte AKW Netzanbindung verwendet werden kann.
Es benötigt noch keine Subventionen.

Ich sehe hier ein Rennen laufen. Wer zuerst an günstigem Ort baut kann am besten Überschüsse kaufen
und später teurer verkaufen und am meisten Geld machen. Machen das später mehrere, geht der Gewinn runter.

Insofern sind diese "Netzanschlussanfragen" leider nur unverbindliche Anfragen und was tatsächlich gebaut wird,
das ist jetzt schon absehbar, wird nur ein Bruchteil dessen sein.

Solche Speicher werden natürlich nur die Überschüsse abgreifen und Versorgungslücken füllen
und uns niemals komplett versorgen. Genau dazu sind diese ja da.
Vermutlich wenig personalintensiv sein und hoch automatisiert.
Und ja, diese stehen dann in Konkurrenz zu Gaskraftwerken, die immer seltener und nur bei Bedarf angeschaltet werden.

In der Tagesschwankung wird man mit Akkus gut arbeiten können. Vielleicht auch noch über mehrerer Tage.
Um größere Zeiten abzudecken, Bedarf es anderer Technologien.

Grüße
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Re: RWE baut 400MW/700MWh Lithium-Eisenphosphat Batterie in Gundremmingen

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Gepostet: 05.11.2025 - 23:09 Uhr  ·  #9
500GW Zubau in den überschlagenen 2h läuft parallel auch noch Wasserkraft, Biomasse & Co, ggf.. auch PV, die ja auch noch massiv zugebaut werden soll … also, was dann, 2h Akku voll und dann?

„ Ich sehe hier ein Rennen laufen. Wer zuerst an günstigem Ort baut kann am besten Überschüsse kaufen
und später teurer verkaufen und am meisten Geld machen. Machen das später mehrere, geht der Gewinn runter.“

Dieser Gewinn ist für Stromkunden Kosten
Erdorf
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Re: RWE baut 400MW/700MWh Lithium-Eisenphosphat Batterie in Gundremmingen

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Gepostet: 05.11.2025 - 23:26 Uhr  ·  #10
Wenn Akku voll?
Dann Kraftwerke runter regeln oder mehr Akku installieren.
Am besten die teuersten Kraftwerke zuerst runter regeln.
Gut wenn wir Kraftwerke haben, die man runter regeln kann.
Alle unsere Deutschen Kraftwerke lassen sich runter regeln.
PV und Wind sind nicht nur am günstigsten, bezüglich der Kosten sondern lassen sich technisch auch am einfachsten runter regeln. Bei PV braucht man Leistung einfach nicht abnehmen. Bei Wind, dreht man die Flügel ab.

In Australien soll Ab Juli 2026 zu Mittag der Strom drei Stunden lang kostenlos werden.
Das ist auch eine Möglichkeit, bei Akku voll und zeigt auf wie sich die Kosten entwickeln können,
je mehr wir regenerative Energie haben.
Erdorf
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Re: RWE baut 400MW/700MWh Lithium-Eisenphosphat Batterie in Gundremmingen

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Gepostet: 06.11.2025 - 09:25 Uhr  ·  #11
Wer verstehen möchte, warum die Endpreise beim Konsumer, trotz mehr als 50% regenerativ immer noch so hoch sind,
schaut sich das "Merit Order" Prinzip an. Das erklärt nicht nur wie die Preise und satten Gewinne der Energiekonzerne zustande kommen, sondern auch warum es eine Lobby gibt, die keinen weiteren regenerativen Ausbau haben möchte.
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Re: RWE baut 400MW/700MWh Lithium-Eisenphosphat Batterie in Gundremmingen

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Gepostet: 06.11.2025 - 12:16 Uhr  ·  #12
Zitat geschrieben von Erdorf

Wenn Akku voll?
Dann Kraftwerke runter regeln oder mehr Akku installieren.
Am besten die teuersten Kraftwerke zuerst runter regeln.
Gut wenn wir Kraftwerke haben, die man runter regeln kann.
Alle unsere Deutschen Kraftwerke lassen sich runter regeln.
PV und Wind sind nicht nur am günstigsten, bezüglich der Kosten sondern lassen sich technisch auch am einfachsten runter regeln. Bei PV braucht man Leistung einfach nicht abnehmen. Bei Wind, dreht man die Flügel ab.

In Australien soll Ab Juli 2026 zu Mittag der Strom drei Stunden lang kostenlos werden.
Das ist auch eine Möglichkeit, bei Akku voll und zeigt auf wie sich die Kosten entwickeln können,
je mehr wir regenerative Energie haben.


Ah, Abwurf. Fein, kann man machen, nennt sich Ausfallarbeit. Wer zahlt das?
Genau daran scheiterte unlängst die Ausschreibung der neuen Offshorekapazitäten, es gab keinen Bewerber, weil der Redispatch hätte gratis sein sollen. Das hat die Investoren natürlich abgeschreckt, Investment ohne Rendite, das kann man als Hobby machen.

Kostenlos bedeutet in meiner Lebensrealität, es zahlt jemand anders oder man holt es sich über die Hintertür oder später oder im Voraus. Es gibt nichts umsonst.

Woher kommt eigentlich die Ablehnung von Firmen? Ist ja nicht so, dass die großen Windfarmen als Hobby errichtet werden, da sind Investmentunternehmen drinnen, Börsennotiert, mit Vorständen und Aufsichtsräten und Lobbyisten, sozusagen das selbe in Grün. Was die Bürgerbeteiligung angeht, schonmal in die Verträge bei Bürgerbeteiligung von WKA rein geschaut? Von wegen nachrangiges Fremdkapital? Das sind Räuberkonstrukte vom Feinsten, die Einleger werden als Anteilseigner Miteigentümer, voll in der Haftung für die Dinger, wenns aber um die Rendite und Ausschüttung geht sind die Bürger nachrangig, erst bekommt der Investor und wenn was übrig ist die Einleger. Konstruiert der Investor ne Insolvenz treten die Bürgerbeteiligten voll in die Haftung (auch bei Rückbau), je nach Ausformulierung sogar mit deren Privateigentum, voll und unbeschränkt.
Kann man als Demokratisierung sehen ich sehe das als Abzocke, zumal die Rendite bei weitem nicht das Risiko widerspiegelt.
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