Erfahrungen nach 10 Jahren Aerocraft 240

 
Stefan H
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Erfahrungen nach 10 Jahren Aerocraft 240

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Gepostet: 21.01.2007 - 02:46 Uhr  ·  #1
Im Juli 1997 wurde die Anlage installiert. Am 18.01.2007 wurde sie vom Orkan stark beschädigt. Das war dazwischen passiert:

Die Anlage wird zusammen mit Solarzellen bei einer kleinen autarken Hütte betrieben. Der eigentliche Laderegler ist SEHR spartanisch. Es wurde kein Display verwendet, keine Temperaturkompensation zu Akkuladung. Dies wäre besonders wichtig, da man in D schon ohne weiters Temperaturbereiche von -15°C bis +35°C hat.

Als im Jahr 2002 eine Strommessung nach installiert wurde, viel auf, dass die Leistung des Windrades sehr Sprunghaft ist -> längere Zeit 8A dann plötzlich für 2-3 Sekunden auf 15A u.ä. Dies wurde erst auf einen magelhaften Laderegler geschoben.


März 2003 wurde festgestellt, dass das Aerocraft 240 keine Energie mehr liefert. Nach kurzer Fehlersuche wurden die Schleifringe bzw. die Kohlen als Verursacher ausgemacht. (Bilder unten)

Die Federn die die Kohlen andrücken sind stark verrostet. Eine war sogar schon durchgerostet. Die Kohlen selber sind nicht mehr leitgängig. Nur noch eine Kohle hat normalen Kontakt zu dem Schleifring. Die unteren Schleifringe bzw. Kohlen sahen durch Korrosion bzw. Funkenflug nicht mehr gut aus.

Wahrscheinlich ist durch den Klemmkasten Wasser eingedrungen. Allerdings waren die Verschraubungen fest und die Dichtungen waren auch noch gut. Evtl. ist das Wasser auch über den oberen runden Aludeckel eingedrungen, da man Rostspuren auch am oberen Lager sieht.

Leider waren auch die Blätter (alle) in einem äußerst schlechten Zustand. Bei einem war die Endkante über die volle Länge gerissen, beim tordieren knackste es deutlich. Ein anderes Blatt hatte an der Nasenkante in der nähe der Aufnahme deutliche Risse. Das "letzte" hatte auf der Oberfläche kleinere Risse, ebenfalls in der Nähe der Aufnahme.

Die Preise für eine Instandsetzung waren hoch und nicht genau fest gelegt. Daraufhin wurde in Eingenleistung die Lager gegen gedichtete V2A-Lager getauscht, alle defekten Teile erneuert, die Schleifringe überdreht, alle Stellen neu gedichtet und das Windrad komplett neu lackiert.

Allein die Blätter haben mit 270 EUR trotz Sonderpreis gut zu Buche geschlagen.


Die Reparatur war erfolgreich und die Anlage wieder in Betrieb.
Nun waren auch die Sprünge im Ladestrom weg. Diese waren erste Anzeichen für einen defekten Schleifer.
Unverständlich wieso hier an 5 EUR für ein Display als einzigste Diagnosemöglichkeit gespart wird.


Im Nov 2006 wurden wieder Risse in allen Blättern vom Boden festgestellt.


Bei dem Sturm am 18.01. hat es dann die Blätter zerlegt.
Alle haben an den letzten 10-15cm starke Einschlagspuren vom Mast und alle sind ca. 5-10cm nach der Aufnahme abgebrochen.

Laut Wetterbericht gab es hier Winde (Böhen?) um 120-130km/h.
Der Hersteller gibt eine Grenzwindgeschwindigkeit von 60m/s an.


Da zudem eine Solaranlage mit 1000W vorhanden ist, sich Windenergie für eine Autarke Anlage sehr suboptimal darstellt und neue Blätter schon nach 2 Jahren keine genaue Prüfung überstehen würden, wird nun überlegt die Anlage ersatzlos zu demontieren.

Dazu gibt es einen extra Thread.

Hier die Bilder:




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