LIMA umwickeln

 
Mystikwolf
*
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Geislingen
Beiträge: 8
Dabei seit: 05 / 2007
Betreff:

LIMA umwickeln

 · 
Gepostet: 09.05.2007 - 12:57 Uhr  ·  #1
HI Leute,

Ich bin ganz neu hier im Forum und habe schon dies oder das gelesen. Ich möchte mir gerne eine kleine Windkraftanlage selber bauen und habe auch schon aus der Buchreihe "Einfäll statt Abfälle" etwas über Windkraft zusammengelesen. Trotz dem hoffe ich hier ein par hilfreiche tips und Tricks von euch zu bekommen da hier ja anscheinen schon ein paar Selbsgebaute Anlagen laufen.

So nun aber zu meinen Fragen. Windrätchen soll so zwischen 2 un 2,5m repeller durchmesser bekommen einen Repeller werde ich versuchen selber anzufertigen. Da ich aber in einem relativen Schwachwindgebiet wohne und der Wind aus sehr unregelmäßigen richtungen weht will ich mir ein Langsamläufer bauen. Nun habe ich 5 Limas vom Schrott geholt eine Bosch 55A lima eine 35A lima und ein 45A lima und noch zwei Ducelier oder so aus zwei alten Franzosen. Technisch sind alle 5 einwandfrei und funktionieren zu 100% mal abgesehen von leichten Lagerschäden bei einer der zwei Franzosen.

Welche der Limas würdet ihr zum Umwickeln nehmen?
Welche Wickeltechnik empfehlt ihr? ( zopf/wellenwicklung, wicklungmit mittelanzapfung für die erregung )
Und was für eine erregung empfehlt ihr für den Anker?

Keine Sorge rein Handwerklich sollte das kein Problem für mich sein aber was ist praktisch sinnvoll? Ich möchte keine effizienz rekorde mit dem Windrad brechen das Rad soll an erster Stelle mein Gartenhaus mit Strom versorgen und Billig sein. der Kauf von so ner hi tech mühle kommt alsonicht in Frage. was ist machbar?

Danke schon mal für eure Bemühungen
WWWFREAK
*!*!*!*!*
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Westerwald
Homepage: windsucherwesterwa…
Beiträge: 633
Dabei seit: 03 / 2007
Betreff:

Re: LIMA umwickeln

 · 
Gepostet: 09.05.2007 - 14:23 Uhr  ·  #2
Hallo mystikwolf,

hier kann ich vielleicht helfen. Habe mir vor ca. 4Jahren so eine Anlage
gebaut. Als Vorlage Heft von Christian Kuhtz.

Hatte einen Vierflügler gebaut mit 2,40m Durchmesser. Ich habe 3
verschiedene Limas ausprobiert (Bosch), alle selbst umgewickelt.
35A, 45A, 55A Limas. 45A und 55A liefen schlecht an, du kannst zwar die
Statorwicklung umwickeln, die Rotorwicklung bleibt aber so wie sie ist und
die ist bei den beiden größeren Modellen stärker aus gelegt.

Das sieht in der Praxis dann so aus, daß dein Rad anläuft bei 4-5m/s,
sobald aber die Erregerspannung den Rotor bestromt, wird das Rad abrupt
wieder abgebremst. Die Leistung , die die Erregerwicklung fordert ist so
hoch, daß die Flügel das nicht liefern können, bestenfalls bei Starkwind.
Für Normalwind waren diese beiden Limas nicht zu gebrauchen.

Ein gutes Ergebnis bringt die 35A Limaschine. Hier ist der Rotor insgesamt
schwächer ausgelegt, deshalb wird weniger Kraft gebraucht um die
einsetzende Abbremsung zu überwinden.

Natürlich brauchst du eine Übersetzung da die Lichtmaschinen erst bei
ca. 1900 U/min beginnen etwas Leistung abzugeben. Meine Mühle hatte
eine Übersetzung von 1 : 7,5 . Habe mit Kette und Zahnscheiben von
Mofa gearbeitet. War bei guter mech. Einrichtung gar nicht so laut wie ich
dachte. Heute würde ich es mit einem Antriebsrad mit flachem
Rillenriemen wie man ihn in Waschmaschinen findet, versuchen.

Mit dieser umgebauten Lichtmaschine habe ich bei Windstärke 8-9M/sek
Spitzenwerte von 14,4V und 18A bei Batterieladung erreichen können.
Das war für so eine Anlage kein schlechtes Ergebnis. Ich habe meine
Anlage immer sehr früh aus dem Wind gedreht, um Schäden zu vermeiden
(Seitliches Furling, Sturmsicherung)

Habe damals mit einer Selbsterregung mit Kondensatoren gearbeitet, die
nach Einsetzen der Erregerschaltung mittels Relais wieder abgeschaltet
wurden. (Rombachschaltung?) Aber kein Mittelabgriff für Erregerspg.

Habe mit einer selbstgebauten Wickelmaschine meine Spulen gewickelt,
also Zopfwicklung, hat prima geklappt. Einsatz von schottky Dioden, um
einen früheren Ladebeginn zu erreichen. (hab mich eng an die Anleitung
Windkraft? ja bitte Heft 2) gehalten. Nur die Mechanik habe ich kpl.
anders gebaut. Die Anleitung zum Umwickeln war für mich sehr gut
beschrieben. Beim Mech. Teil habe ich mich mehr an die Anleitung von
Uwe Hallenga gehalten (Wind für Haus und Hof).

Die Flügel habe ich nach meinen Vorstellungen gebaut (Die
unterschiedlichsten Dinge berücksichtigt. Die Flügel laufen mit einer Tip
Speed Ratio (Schnellläufigkeit) von 1 : 8.

Den letzten Stand meiner Flügelform findest du hier
http://www.windsucherwesterwald.de/


Günter
Westerwald
strawberry
*****
Avatar
Geschlecht:
Herkunft: Luxemburg
Beiträge: 389
Dabei seit: 11 / 2005
Betreff:

Re: LIMA umwickeln

 · 
Gepostet: 09.05.2007 - 21:47 Uhr  ·  #3
Hallo,

Zitat
Natürlich brauchst du eine Übersetzung da die Lichtmaschinen erst bei
ca. 1900 U/min beginnen etwas Leistung abzugeben. Meine Mühle hatte
eine Übersetzung von 1 : 7,5 .

Zitat
Habe mit einer selbstgebauten Wickelmaschine meine Spulen gewickelt,
also Zopfwicklung, hat prima geklappt.

Du hast den Generator neu bewickelt und brauchst trotzdem eine Übersetzung?
Der Sinn der neuen Wicklung sollte es doch sein ohne Getriebe auszukommen, oder?

Mein Generator war ein Bosch 55A, umgewickelt.
Ladebeginn bei etwa 275 U/min
Maximaler Strom: 17A bei 1500 U/min
So sah das Ganze aus.
html/strawberry.html

mfG

Strawberry
Mystikwolf
*
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Geislingen
Beiträge: 8
Dabei seit: 05 / 2007
Betreff:

Re: LIMA umwickeln

 · 
Gepostet: 10.05.2007 - 07:27 Uhr  ·  #4
@ WWWFREAK

Wow ich bin beeindruckt von deiner Anlage sieht richtig professionell aus. Wie lange hast du an der Anlage gearbeitet? Der Dual - Rotorscheiben Generator wird für mich wahrscheinlich etwas zu aufwendig sein zu erstellen da mir dazu auch die passenden Hilfsmittel fehlen. Ich werde mich da wohl mit meinen Limas begnügen müssen.

Die Repellerblätter sehen heiß aus das wäre etwas wo ich mir durchaus vorstellen könnte nachzubauen.
Woher hast du den Bauplan für den Dual - Rotorscheiben Generator ? Ich werde mich da doch wohl auch etwas einlesen 😉
Was hast du so ca. in deine Windmühle investiert ( reiner Mat. wert)

Danke für deine Antwort
WWWFREAK
*!*!*!*!*
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Westerwald
Homepage: windsucherwesterwa…
Beiträge: 633
Dabei seit: 03 / 2007
Betreff:

Re: LIMA umwickeln

 · 
Gepostet: 10.05.2007 - 09:48 Uhr  ·  #5
Hallo strawberry,
so einfach kann ich das auch nicht beantworten, ich habe mit 0,8mm
gewickelt auf max. Windungszahl die in den einzelnen slots möglich war.
Soweit mir bekannt, fing diese Lima unverändert laut Typenschild
erst bei
3000-3500U/min an, ihre Nennleistung abzugeben.
Zuschalten der Erregerwicklung (bei der 35A) und fast gleichzeitiger
Ladebeginn erfolgte nach Umwickelung bei ca. 600U/min, d.h. ich
brauchte so um die 80 bis 90 U/min an den Blättern zum Ladebeginn.
Dies ist nicht sehr viel, will sagen, die Blätter haben hier noch nicht viel
Kraft, bei den beiden größeren Limas gingen sie jedenfalls immer in den
Stall Betrieb, also ständiges Anlaufen und Abbremsen.


Meine Mühle war so ausgelegt, daß sie aber schon bei niedriger Drehzahl
also bei z.B. 4-5m/s Windgeschwindigkeit, (deshalb auch vier Blätter)
bereits etwas Leistung abgab und die 35A Lima hat hier genau gepasst.
Ich vermute, daß hier der Unterschied zu deiner Anlage zu suchen ist

Natürlich weiß ich, das mich die Übersetzung auch etwas Leistung
gekostet hat, aber wenn man schon bei Schwachwind etwas Leistung
bekommen will, muß man bei einer Lima die anfängt bei 700 - 900U/min
eine akzeptable Leistung abzugeben schon mit Übersetzung arbeiten.

Sonst bräuchte ich ja erst 700 U/min an den Blättern mit der
entsprechenden Power und dem entsprechenden Durchzug, etwas anderes
wäre es, wenn du nicht mit Erregerwicklung sondern mit Neodym
Magneten im Rotor gearbeitet hättest?
Aber wie gesagt, bei mir hat von der Anpassung Flügel -Übersetzung -
Generator her für Schwachwind die 35A am besten gepasst.

Günter
Westerwald
WWWFREAK
*!*!*!*!*
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Westerwald
Homepage: windsucherwesterwa…
Beiträge: 633
Dabei seit: 03 / 2007
Betreff:

Re: LIMA umwickeln

 · 
Gepostet: 10.05.2007 - 10:13 Uhr  ·  #6
Hallo mystikwolf,
habe ungefähr ein Jahr gebastelt, bis ich alles beieiander hatte.
Manche Arbeiten doppelt gemacht.
Die Anleitungen für die Scheibengeneratoren findest du entweder

bei http://www.otherpower.com/ oder auf der webseite von Hugh Piggott

http://www.scoraigwind.com/. Leider alles nur in englisch.


Kosten kann ich nur schätzen, habe viel Material aus Bestand (Rohre,

Metall,Farbe, Kabel,Hub) benutzt, teuer war nur Material für die Flügel und
Kupfer für die Wicklung (ca. 250€ für die alte) und für die neue kamen
noch Kosten für die Neo-Magnete hinzu sowie Epoxyd Harz, Winde,usw.
((für die neue ca.500€) Viele Teile vom Autofriedhof verwertet)


Günter
Westerwald
Mystikwolf
*
Avatar
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Geislingen
Beiträge: 8
Dabei seit: 05 / 2007
Betreff:

Re: LIMA umwickeln

 · 
Gepostet: 10.05.2007 - 11:53 Uhr  ·  #7
Hmmm das wäre so die Preislage die ich im Kopf hatte und ein Jahr wäre auch noch überschaubar :D

Danke für die Links. Englisch ist nicht das Problem ( ich arbeite in ner amerikanischen Firma ) 😉

Ich werde mich da wohl mal durchlesen.

Also mache ich meine ersetn Versuche wohl am Ehesten mit der Kleinen Bosch LIMA. sollt mein repeller dann mehr bringen kann ich immer noch die Große umwickeln.

P.S. eventuell habe ich so gar ne Möglichkeit den Anker mit Neodyn. magneten machen zu lassen, ich muß mich aber auch hier erstmal schlau machen
Gewählte Zitate für Mehrfachzitierung:   0