Hi,
moment mal, so ist das aber nicht.
JEDER Frequenzumrichter kann die Bremsenergie eines jeden angeschlossenen Asynchronmotors (der dann ja als Generator arbeitet) aufnehmen.
Dabei wird - unabhängig der eingestellten (Wunsch)Drehzahl des Motors IMMER eine ca. 90% wirkungsgradfähige Leistung erzeugt.
Diese Leistung wird - automatisch - über die interne Umrichtung in den (normalerweise immer) vorhandenen Zwischenkreis eingespeist.
Dieser ZK hat üblicherweise eine Spannung von 330V (bei 1 Phase) bis 570 V (bei 3 Phasen) DC. Das ist sozusagen die "Arbeits/Lebens/Betriebsspannung" des Umrichters, genau genommen des Leistungsteiles. Aus dieser Spannung werden oft auch die Hilfs-Niederspannungen für die Steuerelektronik generiert. Ansonsten eben über ein eigenes kleines Hilfsnetzteil im Umrichter.
Wenn nun der Motor - egal welche Drehzahl er vom Umrichter vorgegeben bekommt - "rückwärts" schneller (z.B. Windrad) angetrieben wird, geschehen wunderliche Dinge, die ich uns allem hier mal erspare. Dann jedenfalls steigt die ZK Spannung an. Der Anstieg der Spannungshöhe, und auch die Niederohmigkeit dieser Spannung kann sehr stark sein. Erreicht diese ZK Spannung einen Oberwert, schaltet der Umrichter ab. Er würde sich sonst selber durch Überspannung zerstören. Das muss ja nicht sein
Manche Umrichter haben daher auch einen (internen oder externen) Bremswiderstand. Dieser wird bei Bedarf zugeschaltet. So kann man sehr starke Bremsenergie aufnehmen, die jedoch leider im Widerstand in Wärme verpufft. Schade.
Manche Umrichter können auch die ZK Spannung an andere Umrichter abgeben. Diese können diese Energie nun für andere Motoren nutzen. Fazit: diese "anderen" Motoren laufen dann mit der Bremsenergie der jeweils "anderen" Motoren, die ja dann Generatoren sind, bzw. in diesem Modi arbeiten. Hiermit - wie auch bei der herkömmlichen, komplizierteren integrierten Rückspeisung - lässt sich in der Industrie massenhaft elektrische Energie einsparen. Das ist schön.
Fakt ist: es gibt viele Umrichterfirmen, und auch Zulieferfirmen, welche sog. Vierquadrantenbetrieb ermöglichen. Denn NUR dann kann Energie "rückwärts" korrekt in ein 3 ph + N Netz eingespeist werden, da eben der N (eigentlich) immer nötig ist. Denn normalerweise kann man ohne N nicht einspeisen, eben weil ja immer über N die Leistung (kWh) gemessen wird. Auch große PV (und Wind) Einspeisewechselrichter, welche 3 phasig einspeisen, brauchen immer den Nullleiter.
Sowas kann man selber bauen. Man nennt das auch Rückspeisung. Man kann es auch fertig kaufen, z.B. bei SEW Eurodrive. Von ABB gibt es z.B. vollintegrierte, rückspeisefähige Frequenzumrichter im Leistungsbereich 7,5 - 110 kW. Kostet heute nicht mehr die Welt. Diese speziellen FUs (Umrichter) haben eben zusätzliche Technik drin, die "rückwärts" einspeisen kann, wie eben z.B. auch ein Einspeise WR das kann (vom PV Modul, oder Windrad). Diese und viele andere Umrichter können übrigens in vielen Fällen auch mit DC statt mit 3 phasigem AC betrieben werden. Wer also viel DC hat: rein in den Umrichter
und daraus einen Motor antreiben.
Was man aber anstelle des Vierquadrantenbetrieb auch machen kann (wenn man nicht blöde ist): Einfach einen Einspeisewechselrichter (was modernes, programmierbares) mit schnellem MPP und einstellbarer Spannung, und einigen weiteren Schutzmaßnahmen direkt an den ZK anschliessen. WENN dieser ZK dann eine gewisse Höhe erreicht (im Generatorbetrieb) muss SOFORT die Energie über den Einspeisewechselrichter in das Netz zurück gespeist werden. Das ist aber in vielen Fällen eher eine Notlösung, die meist auch nicht schnell genug reagieren kann auf Lastschwankungen (im Generatorbetrieb, Wind....).