Hallo Stargazer!
Deine Frage lautet auch: Horizontal- oder Vertikalläufer!
Um das zu beantworten, muss man die Strömungsverhältnisse vor Ort kennen.
Wenn der Standort von hohen Bäumen, Gebäuden oder sonstigen Hindernissen umstellt ist, die den Wind stark verwirbeln können, ist eine Anlage gefragt, die mit turbulenter Strömung sehr gut zurecht kommt.
Bei relativ laminarem Wind ohne schnelle Wechsel der Windrichtungen, die z.B. auch von entfernt stehenden Bergen oder anderen ablenkenden Größen wie Thermik verursacht werden können, ist immer ein Horizontalläufer die erste Wahl. Dieser hat die beste Windausbeute.
Wenn die Windverhältnisse in Bodennähe zu turbulent dafür sind, hilft es meist, in die Höhe zu gehen, wo der Wind nicht nur regelmäßiger, sondern auch stärker bläst.
Ob dort in der Höhe gute Voraussetzungen herrschen, sollte allerdings nicht nur mit Messungen der Windstärke zur Ermittlung des Energieinhaltes über einen längeren Zeitraum (ein Jahr lang mindestens) geschehen, es sollte auch hier ermittelt werden, ob dieser Wind richtungsstabil bleibt oder oft und abrupt wechselt. Denn turbulenter Wind beeinträchtigt den Wirkungsgrad von Horizontalläufern mehr oder weniger stark, je nach Bauart. Bei herkommlichen Profilen fällt dieser Nachteil jedenfalls stark ins Gewicht!
Ist der Wind dort oben oder auch am Boden (jenachdem, wo man bauen will oder kann) nicht richtungstabil und dazu mit Tendenz zu starken Turbulenzen (nicht verwechseln mit dem Böenverhalten also An- und Abschwellen der Windgeschwindigkeit), dann muss ein Vertikalläufer her. Es ist nicht ganz einfach, hier das richtige auf dem Markt erhältliche Modell zu finden. Zum einen ist die Technik der Vertikalläufer zwar die älteste - mit beim chinesischen Windrad geschätzten 1500 Jahren Geschichte (nach Felix König) - es ist auch eine Technik, die noch ziemlich neu bei uns ist und bei der Langzeiterfahrungen meist noch Mangelware sind. Erst in jüngerer Zeit wurden auch Neuentwicklungen bekannt, die sich nun erst langsam deshalb durchsetzen können, weil gute Standorte rar werden und weil auch bei Kleinwindanlagen die Windverhältnisse vor Ort ein entscheidender Faktor für die Wahl einer passenden Technik sind.
Gruß, Carl
Gruss, Carl