Um das ganze vlt mit weniger....ähm...deftigen Worten nochmal darzulegen:
Kettwiesel, ich fürchte soderica hat da durchaus Recht. Bei nem Baum ist das Problem schlichtweg die Windlast, die sein eigenes Blätterdach dem Wind entgegensetzt. Wollte man das trotzdem realisieren, müsste praktisch der gesamte Baum an sich abgespannt werden um jede Bewegung im Wind zu verhindern: Jede Schwankung würde die Eignung als WKA-Plattform zunichte machen. Praktisch hörts damit bereits hier auf, die Idee weiterverfolgen zu können.
Aber selbst theoretisch gedacht: Die Windlast, die durch etwaige Seile abgespannt gehalten werden müsste, wäre auf Grund der riesigen Angriffsfläche in Form der Blätter und Äste dermaßen riesig - und vor allen Dingen über die Höhe des Stamm asymmetrisch verteilt ....ich will da garnicht erst überschlagen WIE dick die Seile sein müssten. Und wie massiv die Verankerungen. Und wie überhaupt beim Wachstum des Baumes die Seile spannen/bzw gespannt halten? Zudem (über)lebt ein Baum ja auch, weil er dem Wind nachgeben kann. Ansonsten gibts - Abspannung hin oder her - auf Dauer nen Bruch und der Stamm verabschiedet sich.
Laternenmasten sind (zumindest vom Fundament) auch nicht darauf ausgelegt, eine sehr viel größere Windlast zu tragen, als sie selbst den Elementen entgegensetzen. Die Dinger kann man ja -je nach Bauart- bereits durch bloßes Rütteln mit den Händen - oder dem klassischen Laternenaustreten- schon in Schwingungen bringen. Nun stelle man sich mal ne WKA vor, an der der Wind mit einem erheblich längeren Hebelarm ansetzt. Das Ding liegt schneller als man gucken kann...
Ein Schornstein ist auch nicht gerade ein geeigneter Mastersatz: Die auf den Bildern wären jedenfalls allesamt zu schwach, die auf die WKA wirkende Windlast auch nur annähernd zu halten. Der am Wohnwagen hat ja schon selbst ne eigene Abspannung nötig, um überhaupt oben zu bleiben. Und "normale" Hausschornsteine übertragen bisweilen Vibrationen der WKA viel zu gut aufs umliegende Gemäuer. Wenn da nicht irgendwann die Bausubstanz wg mangelnder Eignung nachgibt, dann zumindest die Nerven der Bewohner auf Grund der übertragenen Geräusche im Haus (ich habe auch schon von Gegenbeispielen gehört, aber das ist wohl technisch ne Friemelei).
Wenn du natürlich aus irgendwelchen Gründen nen 100m hohen Industrieschornstein stehen hättest, sähe die Sache vlt anders aus
Und was den Teleskopmast angeht: Wie soderica bereits schrieb ist das technisch natürlich möglich und schon länger im Einsatz - und wahrscheinlich auch ein "wenig" teuer.
Eins noch: Ich kann verstehen, dass du den Drang hast, deiner Kreativität freien Lauf zu lassen - das merkt man in deinen Threards und ist an sich auch vollkommen okay, denn was Neues entsteht nicht ohne ein gewisses out-of-the-box-Denken.
Aber nachdem sich bereits viele Generationen von Tüftlern & Ingenieuren über WKA und das ganze Drumherum den Kopf zerbrochen haben, ist es sehr unwahrscheinlich, das (Wind)Rad "mal eben" komplett neu zu endecken... Das gilt für Hobbytüftler genauso wie für die Industrie.
Da hilft es oft, bei spontanen Geistesblitzen noch zwei, drei Mal darüber nachzudenken/nachzulesen, als der ersten Euphorie folgend gleich zum Patentamt (alternativ: zum Kleinwindanlagenforum) zu laufen. Meist findet man beim Nachlesen&Nachdenken doch noch ein entscheidendes Haar in der Suppe. Und wenn nicht, ists leider oftmals so, dass jmd anders die Idee bereits vor einem hatte. That's life...
Gruß
Thorsten