Hallo Micha!
Wenn Du nur max 9 m hoch gehen kannst, wie hoch sind die Bäumein der Nähe und befindet sich der Standort an einer ringsum besiedelten Stelle?
Eine mittlere Windgeschwindigkeit von 3,45 m/sec sagt zuwenig. Wenn der Wind an der Stelle turbulent ist und sowohl die Richtung als auch die Geschwindigkeit ziemlich frequent wechselt, kann das bei der Wahl des Bautypen wichtig sein.
Du hast bei einem qm Rotorfläche mit einem mittleren Horizontalläufer und einem Leistungsbeiwert von 0,4 bei 3,45 m/sec Wind eine effektiv umgesetzte Leistung von etwa 9 Watt. Verbieten die Turbulenzen einen Horizontallläufer, dann wird´s noch kritischer. Ein Savonius, der super mit Turbulenzen klar kommt, schafft bestenfalls die Hälfte. Andere Vertikalläufer, die genausogut mit Turbulenzen klarkommen und dabei weniger plump und schwer sind, schaffen auch nur wenig mehr, die Latte für solche Rotoren dürfte etwa bei Leistungsbeiwert 0,3 liegen, 0,2 beim Savonius. Bei all diesen hättest Du das Problem, daß in der Größenordnung, die Du mit 10 KW Ernte am Tag anstrebst, enormer zusätzlicher Aufwand für die Stabilität solcher Rotoren aufgewendet werden müsste. Sie werden mit der Größe immer unbeherrschbarer.
Der relativ leistungsfähige Helix-Darrieus-Rotor als bisher bestes Modell mit herkömmlichen Naca-Profilen, den es am Markt mit Nennleistung bis 5 kw zu kaufen gibt, eignet sich bei Turbulenzen auch nur bedingt, er hat bei starken Wechseln der Windgeschwindigkeit das Problem der Trägheit, bis er wieder auf volle Tour kommt.
Angesichts der maximal 9 W pro qm Rotorfläche im günstigsten Fall wirst Du vielleicht sowieso etwas enttäuscht sein. Ich habe diesen Wert einer Tabelle mit Windgeschwindigkeiten und dazugehöriger effektiver Leistung bei einem Leistungsbeiwert von 0,4 aus dem Buch: "Windenergie Praxis" von Horst Crome entnommen. Dort steht: bei 3 m/sec - 5 W, bei 4 m/sec - 11 W.
Gruß, Carl