Akku Größe und Dimensionierung
Die Größe des Akkus sollte gut auf das gesamte System abgestimmt sein.
Ein zu kleiner Akku wird überbelastet, altert schnell, braucht viel Pflege und muss in der Regel vorzeitig ersetzt werden.
Ein zu großer Akku ist teuer als nötig, das Geld hätte z.B. in bessere Ladetechnik investiert werden können.
Wo und wie wirkt denn eine größere Kapazität?
Im Sommer (
Stromüberfluss) ist keine größere Kapazität notwendig, es kommt ja fast jeden Tag genug rein.
Im Winter (
Strommangel) ist auch keine größere Kapazität notwendig, es muss ja sowieso fast jeden Tag bei geladen werden!
Vor allem beim Übergang, im Herbst und Frühling, hilft eine größere Kapazität.
Der Kapitän versucht möglichst das Beiladen zu vermeiden und so den "Sommer" zu verlängern.
z.B. indem er nach bewölkten Tagen auf besser Wetter hofft.
Wie wirkt denn sonst noch eine größere Kapazität?
Es werden flachere Zyklen gefahren, was die Lebensdauer erhöht.
Mehr Versorgungssicherheit, z.B. beim Ausfall eines Ladestrangs.
Mehr Komfort, es ist ein Unterschied ob ich jeden Tag bei laden
muss oder
kann.
Geringerer Innenwiderstand und geringere Spannungseinbrüche beim Entladen.
Hohe Ladeströme möglich, schnelleres und effizienteres Laden.
Ein Windrad kann effizienter in das System eingebunden werden.
Das Fazit bis hier hin: Lieber zu groß als zu klein
Und wie groß sollt der Akku nun werden?
Hinweise:
Mit EUW ist eine regelmäßige Entladung (DoD) von
80% möglich.
Ohne EUW ist eine regelmäßige Entladung (DoD) von
50% möglich.
Gute PV liefert auch wenn es bewölkt ist, noch ca. 20% der Nennleistung!
Viel gute PV liefert, vielleicht sogar 50% und mehr des Tagesverbrauchs wenn es bewölkt ist.
Ich rechne hier im Beispiel mit
45% des Tagesverbrauchs durch gute PV bei Bewölkung.
Der durchschnittliche und ggf. maximale Tages Verbrauch sollte gemessen oder gut abgeschätzt werden.
Die reale Kapazität des Akkus sollte
mindestens 3 Tage und
maximal 7 Tage Bewölkung abdecken können,
weil der Akku sowieso
mindestens ein mal wöchentlich wieder voll geladen werden sollte.
Beispiel: 10 kWh durchschnittlicher Tagesverbrauch und 4,5 kW PV bei Bewölkung = 5,5 kW Puffern pro Tag notwendig.
mindestens:
5,5 kWh * 3 / 0,50 = 33 kWh (
C10) ohne EUW
5,5 kWh * 3 / 0,80 = 20 kWh (
C10) mit EUW
Mit der C10 Kapazität ist man auf der sicheren Seite, C24 Kapazität wäre genauer,
wenn man 8 intensive Strom Stunden pro Tag annimmt.
maximal
5,5 kWh * 7 / 0,50 = 77 kWh (
C100) ohne EUW
5,5 kWh * 7 / 0,80 = 48 kWh (
C100) mit EUW
Mit der C100 Kapazität ist man leicht auf der unsicheren Seite, C50 Kapazität wäre genauer,
wenn man 8 intensive Strom Stunden pro Tag annimmt.
Wie ihr an meiner Beispiel Rechnung seht, hat die Leistungsfähigkeit der PV bei Bewölkung und die EUW einen
entscheidenden Einfluss auf die Größe des Akkus und dessen Dimensionierung.
Aber auch menschliche Faktoren, Kosten und Langlebigkeit spielen eine Rolle.
Wie eigentlich immer, sind keine allgemeingültigen Aussagen möglich.
Kritik, Fragen oder Ergänzungen? Her damit
Grüße