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Da stellt sich mir dann eine andere Frage zur Auslegung. Wie schnell korrodiert, sulfatiert oder sonstwie altert der Akku denn bei nicht perfekter Behandlung bis er unbrauchbar wird?
Von einem Jahr bis 20 Jahren - definiere 'nicht perfekt'
Siehe
mein vorheriger Beitrag
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Davon abgeleitet dann die Frage ob es z.B. eher Sinn ergibt einen 80 Kwh Akku auf 20 Jahre ausgelegt zu verwenden oder einen 40 Kwh zu nehmen der dann bei gleicher Zyklenzahl nur 10 Jahre hält, dafür aber generell noch nicht so sehr gealtert und somit zuverlässiger ist?
Der Akku altert alleine schon durch die Standzeit des Bleis in der Säure, selbst
ohne Zyklen.
Das Blei wird mit der Zeit fragil, brüchig und bildet den Bleisumpf am Boden.
Schon kleine Erschütterungen reichen dann aus, um wider was absacken zu lassen.
Eine Auslegung mit sehr kleinen DOD Zyklen die dann 'theoretisch' mehr als 20 Jahre ergäben, macht keinen Sinn mehr.
Ein 80 Kwh Akku auf 20 Jahre müsste, durch (geschätzt) zwei 55 Kwh Akkus auf je 10 Jahre ersetzt werden.
Das deswegen, weil der DOD bei den 55 Kwh Akkus tiefer ist, mehr Sulfate länger ungebunden sind
und die Bleiplatten stärker und schneller sulfatieren.
Das wird zweifelsfrei teurer und kaum zuverlässiger für 'unserer Anwendung', weil der Akku ja nicht bewegt wird,
im Gegenteil eher unzuverlässiger.
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Was mag da wohl einbausgewogenes Verhältnis bilden?
20 Jahre, im Idealfall sind dann alle drei Alterungseffekte nahezu gleichzeitig ausgereizt.
Sulfatierung, Korrosion, Bleisumpf.
Das zeigt sich dann in Selbstentladung > 1% Kapazität pro Tag
Sowie erhöhter Innenwiederstand, geringerer Wirkungsgrad,
längere Ladezeiten, starke Einbrüche der Spannung beim Entladen.
Ist der Akku von Anfang an zu klein dimensioniert und es zeigen sich schon nach zwei Jahren
spürbare Alterungserscheinungen, dann beginnt ein 'Teufelskreis' und nach 5 Jahren ist der Akku durch.
5 Jahre teuer, 10 Jahre normal, 20 Jahre günstig
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Der Vorteil der großen Akkubank ist natürlich dass ich mehr Kapazitätsreserve habe
Das kommt on Top und ist gerade für die Strominsel relevant,
komfortable, bedeutet
Zuverlässlichkeit,
und der größerer Akku ist gutmütiger verzeiht die ein oder andere 'schlechte' Behandlung wenn dann die Ladung wieder stimmt. Auch ist ja nicht so, dass man Sommer wie Winter, jeden Tag den selben Verbrauch hätte oder dass man jeden Tag die selbe Ladung hätte.
Grob, zum Dimensionieren: die Kapazität
mindestens 3 mal so hoch wie der tägliche, durchschnittliche Tagesverbrauch.
Als maximale Kapazität würde ich im Normalfall bis zu 14 Tagen sehen.
Da wären wir auch schon bei ungefähr 5% Einfluss der Selbstentladung auf den Tagesverbrauch.
Ziel der Lebenszeit wäre 10 .. 20 Jahre. Das ist realistisch auch bei nicht super optimaler Pflege.
Der wichtigste Punkt bei der Akkupflege ist, wie Lars schon sagt,
die PV, bzw. die Ladung des Akkus und seine Laderegler und das geht
automatisch.
Es macht keinen Sinn einen Akku für 14 Tage zu haben und dann so an der PV zu sparen,
dass die nur in den 3 Sommer Monaten etwas mehr als den Tagesbedarf rein holt.
Und wenn ich jetzt mal annehme Max strebt einen Akku an, der 5 Tagesverbäuche abdecken kann,
dann wären das 80kWh bei ca. 16kWh/Tag. Also auf 5 * 24 h = 120 h Verbrauch gesehen.
Dann werden aus 80kWh
C100, 64 kWh
C10 und 55 kWh
C5.
Die Kapazität der PZS Zellen bei Bater wird in
C5 angegeben.
Da sind 55 kWh schon wieder deutlich einfacher bezahlbar,
wenn diese in der Anwendung 80kWh Kapazität haben!