Hallo Eltfuzzi,
Nachdem ich Mitte der 90-er Jahre meinen Holzvergaserkessel und meine Solaranlage eingebaut habe, war ein Windrad der nächste Schritt. Da ich nicht in einem ausgewiesenen "Windkraftgebiet" wohne dauerte es Jahre, bis ich die Zusage von den Behörden erhielt, eine Kleinwindkraftanlage für meinen landwirtschaftlichen Betrieb zu errichten. Ich kauftre mir des "Handbuch Windkraft" und fragte mehrere Hersteller an. Es meldete sichauch jemand der ein Vorseriengerät hergestellt hatte jnd jemanden schte, der dies bis zur Serienreife testen wolle. Wir einigten uns darauf. Ich konstruierte einen Mast aus Trafogittermasten, die damals von dem hiesigen Netzbetreiber ausgemustert wurden, weil die Stromleitungen unterirdisch verlegt wurden. Ich ließ die Statik des Mastes berechnen und von einem Büro für Statik überprüfen und bekam die Baugenehmigung für den Mast, der auf den Bildern zu sehen ist. Ich fertigte den Mastfuß an, besorgte mir einen großen Raupenbagger, hob die Baugrube aus, füllte Sand ein, nivellierte den Untergrund, setzte den Mastfuß ein, verfüllte die Baugrube, hob den Graben für die Stromzuleitung zum Haus aus, dann lief die Kette vom Antriebsrad des Baggers. Es folgten mehrere Tage Schwerstarbeit mit Vorschlaghammer , Flex und Schweißbrenner, das alte Kettenschloß, das unter Spannung saß zu öffnen. Ich habe einen neuen Bolzen gedreht, die Kette wieder richtig aufgezogen und gespannt (die Kette wog ca. 1,5 T). Dann besorgte ich einen 60T Kranwagen, der im November, vom Feldweg aus 15 m Entfernung, den vormontierten Mast mit Generatorkopf auf den Mastfuß setzte. Bei der Rückfahrt drohte der Kranwagen mit 2,5 m Breite vom Weg abzurutschen und ins Gelände zu kippen. ich mußte noch meinem Trecker vorspannen, um zu verhindern, daß er vom Weg abkam. Hat auch geklappt. Da aber nicht alles im Leben ganz toll verläuft, verstarb der Konstrukteur des Windrades. Ein halbes Jahr später wurde ich arbeitslos und mußte Existenssicherung Betreiben. Schröder drohte mit Harz 4! Also suchte ich mir einen neuen Beruf, studierte nebenberuflich noch mit 53. Dasmit der Existenssicherung müßte für die nächsten sechs Jahre bis zur Rente reichen. Jetzt bin ich dabei, meine Altlasten aufzuarbeiten, das Windrad mit Mast und allem drum und dran hat mich bis zum ersten Test gute 10000,- DM gekostet trotz viler Eigenleistung.
Mein Holz spalte ich schon lange nicht mehr von Hand, wenn du Interesse an meinem Fuhrpark hast, kannst du ihn im Forum der "Landmaschinen der DDR" bei der Fuhrparksvorstellung von "ZT Lehrling" anschauen.
Bei der Renovierung meines Hauses habe ich mich aus ganz bestimmten Gründen für einen Holzvergaserkessel entschieden. Dadurch ist eine Abhängigkeit zum Strom entstanden. Die möchte ich verringern, ja sogar , wenn möglich ganz ausschließen. Wenn ich das richtig verstanden habe, ginge das mit dem jetzigen Windrad auch, wenn ich mit Akkus und Wechselrichtern arbeite. Also prüfe ich zuerst, ob ich mein Windrad zum Laufen kriege. Zwei Probleme kann ich benennen: 1. arbeitet der Generator als Motor gegen die Bremse beim "Notaus" und 2. wird das Windrad bei Sturm über "Notaus"abgeschaltet, bis jemand es wieder manuell anstellt. das zweite ist nicht existenziell, aber sehr lästig und anstrengend!
Ich würde mich freuen, wenn du dein Hilfsangebot aufrechterhältst.
Ich freue mich ebenfalls über alle anderen konstruktiven Vorschläge.
Grüße, Rudi