Leistungsfähigkeit diverser Vertikalachsenrotoren

 
Len
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Re: Leistungsfähigkeit diverser Vertikalachsenrotoren

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Gepostet: 12.05.2012 - 22:54 Uhr  ·  #21
Danke Carl, wo sitzen diese Schrauben am Generator genau? Geht auch Silikonöl auf die Achse sprühen zur Schmierung - oder was nimmt man da genau?
Mit dem Schweißen/ Hartlöten ist nicht so leicht, da die Mutter auch nur etwa halb so groß wie das Vierkantrohr ist - das stelle ich mir schwer zu schweißen vor - kann aber mal meinen Autoschrauber fragen, ob er da was an Ort und Stelle machen kann. Hat den Sturm heute aber gut überlebt...
Habe jedenfalls die großen Rohre noch etwas aufgeweitet und mit Gewindestangen befestigt. Zugeklebt erstmal provisorisch mit Panzertape. Der Effekt ist enorm - es ist erstaunlich, was diese "kleinen" Veränderungen bewirken: Der Rotor dreht jetzt etwa genauso früh wie der Elvwis an und hat heute gezählt etwa 4 Umdrehungen pro Sekunde erreicht, damit waren 8,2 V drin. Wie viele Umdrehungen pro Sekunde sind etwa mit einem C-Rotor dieser Größe machbar?
Da der Inverter erst ab 10,8 einspeist, konnte ich die Wattleistung nicht messen. Ob das linear verläuft? 250W sollen ja bei ca. 25V anliegen, dann wären das ca. 80 Watt, wenn es linear verlaufen würde (11 m/s).
Ich warte schon seit etwa 2 Wochen auf meine Spannungswandler (Step up module) aus China, mit denen ich hoffentlich sowohl mit dem selbstgebauten, als auch mit dem Elvwis mal einspeisen kann.
Beim Elvwis habe ich allerdings die Hoffnung schon aufgegeben, dass da mehr als 10W rauskommen werden. Gibt es für den noch Optmierungsmöglichkeiten? Der läuft richtig leicht an, kein spürbarer Widerstand (braucht nur angetippt werden), braucht aber ne richtig hohe Umdrehungszahl um Leistung abzugeben. Mehr als 5 Umdrehungen pro Sekunde schafft der einfach nicht, was nur knapp über 5V bringt. Ist mit einem Savonius dieser Bauart überhaupt mehr möglich? Der Elvwis fängt dann auch an zu vibrieren, was sich auf die ganze Halterung überträgt - daran könnte es auch liegen, dass er nicht höher dreht. Jedenfalls wurde der Generator schon zweimal getauscht, daran liegt es nicht. Kann es sein, dass der nicht richtig gewuchtet ist, bzw. kann man das selber irgendwie ausgleichen? Weil so kann ich mit dem Elvwis nichts anfangen.
Carl
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Re: Leistungsfähigkeit diverser Vertikalachsenrotoren

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Gepostet: 13.05.2012 - 07:04 Uhr  ·  #22
Wenn an Deinem Nabenmotor Konuslager (und nicht Radiallager) verbaut sind, dann sitzt der Konus von aussen sichtbar jeweils auf der Seite rechts und links auf die Achse aufgeschraubt, wobei er dann noch durch eine Unterlegscheibe und eine Kontermutter festgestellt/gesichert wird.

Falls aber Radiallager drin sind, ist da nichts zu machen, möglicherweise sind es abgekapselte, wasserdichte Lager, die nicht geschmiert werden müssen, dann lieber Hände weg.

Was mich freut ist, dass Du mit den Vorflügeln Erfolg hattest. Wenn die Lager eine Weile gelaufen sind, wird sowieso alles etwas leichtgängiger. Mit Silikonöl kenne ich mich nicht aus, nimm sicherheitshalber Fahrradöl oder Nähmaschinenöl.

Das mit dem Einschweißen der Mutter war so gedacht, dass Du ein in etwa passgenaues Rundrohr dafür nimmst und dieses dann in oder an Deinem Vierkantrohr anbringst oder dieses ganz auswechselst.

Du kannst ja Deine jetzige Verbindung ein Weilchen beobachten, 1/2 jährliche Kontrolle nach einer etwas häufigeren Anfangsphase vielleicht?

Wieviele Umdrehungen mit einem C-Rotor möglich sind, kannst Du grob selber ausrechnen: Nimm eine ungefähre Schnelllaufzahl von 0,6 - 0,8 an. Das ist ungenau, hängt nunmal stark von der gewählten Vorflügelbreite und Form (Ei-Spitze oder kreisrund) ab. Wie gesagt, der C-Rotor läßt sich ein bißchen tunen, er läuft allerdings bedeutend langsamer als ein Darrieusprofil, hat aber dafür auch ein brachiales Drehmoment. Letzteres hast Du ja bereits dadurch genutzt, dass Dein Nabenmotor nun endlich überhaupt in Gang kommt. Das ist bei dem großen Rastmoment und dem kleinen Rotor-Durchmesser garnicht so selbstverständlich!

Der Savonius kann nicht schneller werden, wenn Du dort höhere Drehzahlen haben wolltest, müßtest Du ihn mit kleinerem Durchmesser und höher bauen, um dennoch ein großes Drehmoment zu haben. Da der Generator dort sehr leicht anläuft, brauchst Du soviel garnicht, vielleicht also nur den Durchmesser verringern und das Ding läuft dennoch schneller bei mittlerem Wind. Ich würde mal mit Pappedeckeln und Holz einen separaten Rotor bauen und den Versuch machen.

Das Vibrieren beim Savonius bleibt übrigens auch, wenn er gut ausgewuchtet ist. Das hängt mit den starken Lastwechseln unter Winddruck zusammen. Der Savonius braucht immer starke Lager.

Jedenfalls ist ein leichtgängiger Generator ein Geschenk für Rotoren mit hohen Schnelllauf und Drehzahlen. Vielleicht kannst Du Dir damit einen Horizontalläufer bauen? Es ist nämlich immer mit Reibungsverlusten behaftet, wenn man ein Übersetzungsgetriebe für hohe Drehzahl nutzen will. Das lohnt sich erst bei großen Anlagen, da ist das Verhältnis Verlust-Leistung günstiger.
Windfried
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Schwungmasse, ganz wirklich?

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Gepostet: 13.05.2012 - 23:15 Uhr  ·  #23
Zitat geschrieben von Carl

Hallo Len,
...... und Gewicht eher sogar noch nützt, durch Schwungmasse...

So gefunden irgendwo am Anfang des Themas.

Da irrt der Carl, wie viel andere auch.

Ein Windrad, egal welcher Bauart, muss schnell auf wechselnde Windgeschwindigkeiten durch Drehzahländerung reagieren können, beim TSR-Optimum möglichst bleiben.
Sonst passieren in der Bö seltsame Dinge bis zur Strömungsablösung. Wenn der Wind nachlässt, würde dann die gespeicherte Energie an die Luft abgegeben, regelrecht künstlicher Wind erzeugt.

Deshalb: So stabil und damit schwer wie für die Festigkeit nötig, aber ansonsten so leicht wie möglich.

Gerade beim Darr., der da besonders anfällig ist, ist Kohlefaser in den Flügeln deshalb schon aus Gewichtsgründen 1. Wahl.

Gruß vom Windfried
Len
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Re: Leistungsfähigkeit diverser Vertikalachsenrotoren

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Gepostet: 14.05.2012 - 23:10 Uhr  ·  #24
Werde den Elvwis wohl zurückgeben, da da einfach nichts rauskommt an Leistung und wohl technisch bei der Größe auch niemals 200W, geschweige denn 600W maximal rauskommen werden (bei mir sind bei Sturm gerade mal etwa 5V drin)...
Der eine Spannungswandler (http://www.ebay.de/itm/160783117798?ssPageName=STRK:MEWNX:IT&_trksid=p3984.m1439.l2649) ist da! Leider erst ab Mittwoch wieder ordentlich Wind, um den zu testen. Mein Netzgerät (1A) bricht leider zusammen, wenn man die 10V Eingangsspannung erreicht...Hoffe, das das so klappt, wie ich mir vorstelle: Entweder kommt der kleine Inverter (500W, 10,8-30v) besser mit der festen Spannung klar, oder ich erhöh die Spannung auf 35V und speise direkt auf den 1200W Inverter ein (28V-52V). Ich werde berichten... Im nachhinein wäre ein Nabengenerator mit 48V (gibt es auch) besser gewesen, da man da dann nichts erhöhen müsste.
Carl
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Re: Leistungsfähigkeit diverser Vertikalachsenrotoren

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Gepostet: 15.05.2012 - 09:27 Uhr  ·  #25
@Windfried:

Lass uns den Pullover mal auseinander-ribbeln und neu stricken:

Du gehst, wenn ich das richtig verstehe, davon aus, dass die Flügel für optimale Leistung jederzeit die echten Anströmungsbedingungen, also nicht durch Schwungkraft mit Masse im Rotor verfälscht sehen sollten.

Das hängt m.E. von der Bauart und den damit verbundenen Verhältnissen von Schnelllaufzahl und Drehmoment ab und kann deshalb nicht verallgemeinert werden.

Du bist wohl mehr auf Schnellläufer fixiert, deren gewöhnlich eher schwache Drehmomentwerte allgemein eine hohe Anlaufträgheit mit sich bringen. Ich widerum habe mit solcher Bauweise keine praktische Erfahrung, höchstens ein bißchen Theorie...

Bei Langsamläufern kann ich allerdings ein bißchen mitreden....

Ich gehe davon aus, dass die Drehzahlen im Spitzenwert einer Böe die meiste Leistung bringen und dass es deshalb unter Umständen nichts ausmacht, wenn Schwungmasse das zeitnahe Reagieren auf weniger Wind verzögert, solange die Drehzahlen innerhalb einer Schwächephase einigermassen gleichbleibend aufrecht erhalten werden.

Das ist dann ein bißchen so wie beim Kanguru, bei dem die Sehne im Sprungbein beim Aufsetzen die Federkraft speichert, um sie beim Absprung wieder abzugeben. Unterm Strich verbraucht das Biest also weniger Energie beim Hüpfen als wir.

Andererseits verhält es sich so, dass Masseträgheit, die durch höheres Gewicht verursacht wird, sowohl ein zeitnahes Hochfahren verhindern kann und auch träges Reagieren auf stärkeren Wind bei längeren Phasen innerhalb des Böen-Verhaltens bedeutet. Bei Schnellläufern muß man das natürlich mit einbeziehen, weil sie nicht das Drehmoment haben, um schnell auf volle Pulle zu gehen.

Der Standort und die spezifischen Windverhältnisse sind immer das Damoklesschwert, welches über Hochleistungs-Rotoren mit hohem Schnelllauf hängt.

Ich habe mich bei meinem spezifischen Interessegebiet für Langsamläufer an den allgegenwärtigen und üblichen Umgebungs-Bedingungen in urbaner Umgebung orientiert, da herrscht meist Schwachwind und dazu noch Turbulenz bis zum Stehkragen, selten - aber leider auch manchmal - Sturm und Orkan.

Dafür eignen sich dann Langsamläufer und bei denen kann im und am Geni und an den Tragarmen jede Menge Schwungmasse verbaut sein, schadet nichts. Wer aber die Flügel zu schwer baut, der ist selber schuld.
Windfried
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Re: Leistungsfähigkeit diverser Vertikalachsenrotoren

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Gepostet: 27.05.2012 - 09:57 Uhr  ·  #26
Zitat geschrieben von Carl

@Windfried:
Bei Langsamläufern kann ich allerdings ein bißchen mitreden....

Ich gehe davon aus, dass die Drehzahlen im Spitzenwert einer Böe die meiste Leistung bringen und dass es deshalb unter Umständen nichts ausmacht, wenn Schwungmasse das zeitnahe Reagieren auf weniger Wind verzögert, solange die Drehzahlen innerhalb einer Schwächephase einigermassen gleichbleibend aufrecht erhalten werden.
....
Ich habe mich bei meinem spezifischen Interessegebiet für Langsamläufer an den allgegenwärtigen und üblichen Umgebungs-Bedingungen in urbaner Umgebung orientiert, da herrscht meist Schwachwind und dazu noch Turbulenz bis zum Stehkragen, selten - aber leider auch manchmal - Sturm und Orkan.....


Hallo Karl,

würde Dir ja gern zustimmen, geht aber nicht.

1. Der Constant hat hier immerhin eine Kurve von den primären Messergebnissen vom C-Rotor rein gestellt. Obwohl das nochnicht der Wirkungsgrad über der tsr ist, so kann man jetzt schon erkennen, dass im mittleren Drehzahlbereich ein Leistungsmaximum ist, weil dort der Wirkungsgrad am höchsten sein wird.
Nahe diesem Bereich der Vorzugs-tsr sollte sich auch der C-Rotor aufhalten.

2. Ist zu überlegen, ob man in Bereichen, in denen sich WKAs vom Standort eh nicht lohnen, mit denen unbedingt was anfangen muss.
Vielleicht macht man da lieber was mit PV oder züchtet Gartenkräuter. :-)

3. Der Trägheitseinfluss vom Generator wird meistens überschätzt.
Ich bin mal zu einem - sicherlich zu stabilen - Darrieus gerufen worden. Da war der Anteil des Generators am Gesamt-Trägheitsmoment der Anlage etwa nur 1/2500!
Richtig gelesen, da ist keine Null zuviel.

4. Zu vorhergehenden Beiträgen:
Wetten, dass ein Darrieus, wenn er an der Nasenkante mit C-Profilen nachgerüstet wurde, anschließend keiner mehr ist?
Sollte daran zu merken sein, dass die tsr selbst im Leerlauf nicht mehr über 2 hinaus kommt.
Da kann man sich das Strangpressprofil sparen und nimmt leicht angerolltes Blech.

Soll allerdings nicht heißen, dass ich verglichen mit dem ungesteuerten Darrieus dem C-Profil nicht sogar den Vortritt überlassen würde, wenn die Messungen weiterhin gut ausfallen. Normal-Darr. haben über den Jahresertrag nämlich selten oder nie mehr als 26% und dazu noch einige Nachteile.

Gruß, W.
Len
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Re: Leistungsfähigkeit diverser Vertikalachsenrotoren

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Gepostet: 06.06.2012 - 16:06 Uhr  ·  #27
Was ist tsr?

Jedenfalls bin ich mit meinem Selbstbau recht zufrieden: Maximal 4 Umdrehungen bei Sturm gesehen und hält noch. Wird optisch demnächst verschönert. Warte auf das Wattmeter von GT, dann kann ich genaues zur Leistung sagen. Grob geschätzt müssten es ca. 120W bei 12m/s sein. Hatte mal bei 42V (Step up Wandler funktioniert beim C-Rotor) 19A gesehen auf den Analoggeräten - da hängen allerdings auch die Solarzellen dran - die haben aber bisher maximal 16A gebracht...
Werde berichten, wenn ich genau messen kann.
Carl
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Re: Leistungsfähigkeit diverser Vertikalachsenrotoren

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Gepostet: 06.06.2012 - 21:35 Uhr  ·  #28
tsr (turbine speed rate)

Hallo Len! Freut mich, das Du mit Deinen Ergebnissen soweit zufrieden bist. Der relativ langsame C-Rotor hatein hohes Drehmoment, das ist insofern ein Vorteil, als die Anlaufträgheit damit weit schneller überwunden wird als bei drehmomentarmen Schnellläufern. Auch im Betrieb nützt das, denn der Wind ist selten konstant schnell. Es verzögert sich bei Schnellläufern immer ein Weilchen, bis sie nach Abflauen des Windes wieder auf vollen Touren laufen und so können sie nicht optimal das leisten, was im Windkanal bei gleichmäßiger Anströmung möglich ist.

Nach diesen schadet es dem C-Rotor nichts, wenn Generator und Tragarme etwas schwerer sind, er hat genug Drehmoment, um die sonst eher bei Schnellläufern auftretende Masseträgheits-Probleme vernachlässigen zu können. Ob die dadurch entstehende Schwungkraft beim C-Rotor was nützt oder nicht sei dahingestellt, darüber liessen sich die Köpfe heiß reden. Ich mache es jedenfalls so und bin bisher nicht schlecht gefahren. Anders sieht es mit den Flügeln selbst aus, denn die sind den Auswirkungen der Fliehkraft im Zusammenspiel mit den Wechsellasten durch Winddruck ausgesetzt und wirken teils auch mit Hebelkraft auf die Befestigungspunkte an den Tragarmen.

Insofern ist es ratsam, die Flügel leicht - aber dennoch stabil zu bauen.

Du wolltest eine Lösung für Deinen vorhanden an Deinem Standort anfangs nicht zufriedenstellenden Darrieus, darum ging´s doch?
XXLRay
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Re: Leistungsfähigkeit diverser Vertikalachsenrotoren

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Gepostet: 06.06.2012 - 22:05 Uhr  ·  #29
Carl
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Re: Leistungsfähigkeit diverser Vertikalachsenrotoren

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Gepostet: 06.06.2012 - 22:49 Uhr  ·  #30
Tip speed ratio, das ist die korrekte Bezeichnung. :-)
Len
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Re: Leistungsfähigkeit diverser Vertikalachsenrotoren

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Gepostet: 08.06.2012 - 00:11 Uhr  ·  #31
Und was bedeutet tsr von 2 jetzt genau?

Jedenfalls bin ich sehr zufrieden mit den Tipps von Carl. Ohne den Umbau auf C-Rotor würde sich der Darrieus mit dem schwergängigen Nabenmotor vermutlich nur bei Weltuntergangsorkan drehen. Jetzt dreht er schön früh an und ich konnte maximal 4 Umdrehungen pro Sekunde bei Sturm zählen.
Was noch nicht richtig funktioniert ist die Einspeisung in das Hausnetz mit dem Grid-Tie Inverter - zumindest beim Chinawindrad. Mit den Solarzellen klappt es klasse und die Peak-Werte der Zellen kommen ziemlich gut hin.
Das Chinawindrad hatte bisher maximal ca. 150W kurzfristig geschafft. Meist sind es nur so 40-50W bei 10m/s nach Windfinder. Wie es tatsächlich hier im Garten aussieht kann ich erst sagen, wenn der Windmesser da ist. Zudem kommt aber, dass die Einspeisung keinesfalls so konstant ist wie bei den Solarzellen, sondern abhängig zu den Böen immer nur kurz, dann dreht sich das Chinarad einmal um die Achse, um dann wieder neu zu starten. Das sollte doch irgendwie besser gehen. Gibt es denn hier keinen der eine funktionierende Einspeisung mit einen Kleinwindrad irgendwie hinbekommen hat?
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Re: Leistungsfähigkeit diverser Vertikalachsenrotoren

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Gepostet: 08.06.2012 - 15:08 Uhr  ·  #32
Hallo Len,

Zitat geschrieben von Len

Und was bedeutet tsr von 2 jetzt genau?



Tip- speed -ratio = Schnelllaufzahl ist Geschwindigkeit des Rotors am Außenrand geteilt durch die Windgeschwindigkeit
Tip ist englisch für Blattspitze, ist aber genauso auf C-Rotor, Darrieus-Rotoren, Savonius-Rotoren etc. anwendbar.

TSR=2 bedeutet, die Außenkante des C-Rotors bewegt sich zweimal so schnell wie der Wind

Zitat geschrieben von Len


Das Chinawindrad hatte bisher maximal ca. 150W kurzfristig geschafft. Meist sind es nur so 40-50W bei 10m/s nach Windfinder. Wie es tatsächlich hier im Garten aussieht kann ich erst sagen, wenn der Windmesser da ist. Zudem kommt aber, dass die Einspeisung keinesfalls so konstant ist wie bei den Solarzellen, sondern abhängig zu den Böen immer nur kurz, dann dreht sich das Chinarad einmal um die Achse, um dann wieder neu zu starten. Das sollte doch irgendwie besser gehen. Gibt es denn hier keinen der eine funktionierende Einspeisung mit einen Kleinwindrad irgendwie hinbekommen hat?


auch wenn es vielleicht traurig oder hart klingt, das sind die Grenzen der Physik... :'(

Wenn alles optimal sein sollte, kannst Du die 150 Watt mechanisch frühestens bei 11 m/s bekommen bei den Abmessungen laut e-bay von Höhe 100 cm, Durchmesser 75 cm. 11 m/s sind 5,5 Windstärken (Beaufort), d.h. das bläst schon ganz ordentlich. ^_^
Praktisch brauchst Du unter Einbeziehung der Wirkungsgrade von Generator und Umrichter mindestens 12,5 m/s, d.h. 6 Windstärken. Die 6 Windstärken hast Du an der Nordseeküste vielleicht mal häufiger, im Binnenland von einigen besonders exponierten Stellen abgesehen, aber wesentlich seltener...

Viele Grüße und trotzdem viel Spaß mit dem Windrad wünschend

Malte
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Re: Leistungsfähigkeit diverser Vertikalachsenrotoren

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Gepostet: 09.06.2012 - 00:46 Uhr  ·  #33
OK Danke. Habe derzeit zwei Windräder: Ein 550W Horizontalrotor aus China (Chinarad) und den umgebauten C-Rotor. Die 150W bezogen sich auf das Chinarad - da müsste eigentlich mehr gehen, da ich in Küstennähe wohne. Glaube aber, dass mein POWERJACK Inverter einfach nicht so gut mit Windenergie klar kommt, da er auf die wechselnden Leistungswerte nur sehr verzögert reagiert und zu lange braucht, bis er einspeist. Bin derzeit am überlegen, ob man da mit größeren Kondensatoren etwas verbessern kann oder ob ich einen anderen GTI brauche (den 500W mit dem lila Aufklber) - mit dem soll es recht gut funktionieren.
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Re: Leistungsfähigkeit diverser Vertikalachsenrotoren

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Gepostet: 09.06.2012 - 11:22 Uhr  ·  #34
Welche Abmessungen hat Dein China-Windrad denn? Daraus lässt sich die mechanische Leistung in Abhängigkeit von der Windstärke berechnen. Wenn man dann die Windstärke gemessen hat, weiß man, ob physikalisch nicht mehr herauskommt oder ob die Energie im Generator und im Wechselrichter "verschwindet".

Hast Du an dem Wechselrichter/Umrichter nur das eine Windrad dran, oder hängen da noch das andere Windrad und die Photovoltaik mit dran?

Viele Grüße

Malte
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Re: Leistungsfähigkeit diverser Vertikalachsenrotoren

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Gepostet: 09.06.2012 - 14:42 Uhr  ·  #35
Das Chinawindrad hatte Original ca. 1,3m Durchmesser und 3 Flügel - Jetzt 1,5m Durchmesser und 6 Flügel. Angegeben ist es mit 550W bei 12m/s.
Es hängen die zwei Windräder und ca. 500W Peak Solarzellen dran (die gehen gut bei Sonne). Die Windräder sind mit Schottky Dioden abgekoppelt. Brauche irgendeinen Puffer - entweder Akkus oder Kondensatoren, damit der GTI sich besser einstellen kann auf die schwankenden Spannungen. Könnten z.B. 2 mal 12V Akkus in Reihe sein - aber wieviel AH sollten es mindestens sein? Bei Kondensatoren weiß ich nicht, wie viel es am besten sein könnte und ob es nun besser oder schlechter als Akkus ist.
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Re: Leistungsfähigkeit diverser Vertikalachsenrotoren

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Gepostet: 09.06.2012 - 16:56 Uhr  ·  #36
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Gepostet: 09.06.2012 - 17:01 Uhr  ·  #37
Solar funzt gut - Wind nicht - daher die Idee vorher ein Akku vorzuschalten - wie viel Ampere müssten es mindestens sein
XXLRay
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Re: Leistungsfähigkeit diverser Vertikalachsenrotoren

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Gepostet: 09.06.2012 - 18:08 Uhr  ·  #38
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Re: Leistungsfähigkeit diverser Vertikalachsenrotoren

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Gepostet: 10.06.2012 - 15:35 Uhr  ·  #39
Zusätzlich zu dem von XXLRay angesprochenen Problem für den Maximum-Power-Point-Tracker, kann es sein, dass Deine Windräder gar nicht zum Einspeisen kommen, weil die Spannung aus den Solarmodulen höher ist als die Spannung aus den Generatoren.
Das heißt, dass Deine Windräder kommen höchstens nachts (keine PV-Spannung) und morgens und abends (niedrigere PV-Spannung) zum Einspeisen.
Da die Spannungen aus den Generatoren höchstwahrscheinlich auch noch unterschiedlich sind, dürfte Dein "Chinawindrad" gar nicht zum Einspeisen kommen. Vielleicht kommen sogar ein Teil Deiner Probleme mit dem Chinawindrad daher.
Was hast Du denn da gegen Mittag bei ohne Bewölkung an Spannung aus Deiner PV?

Was noch oben darauf kommen kann - das sollen allerdings Leute sagen, die mehr Ahnung von Solarzellen haben als ich - dass unter bestimmten Umständen Dein hart erarbeiteter Windstrom im Dunkleren wieder durch die Solarmodule fließt.

Ein zweiter und dritter Wechselrichter (am besten auf Wind optimierte Typen) bringen Dir da maximale Energieausbeute.
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Re: Leistungsfähigkeit diverser Vertikalachsenrotoren

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Gepostet: 11.06.2012 - 21:56 Uhr  ·  #40
Solar liegt so zwischen 32 und 36 Volt maximal 16 Ampere. Habe es mittlerweile eingesehen und in einen lilanen 500W Wechselrichter investiert. Ich werde dann mal berichten.
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