Nun hat sie also ihren 2. Geburtstag…
Bilanz des 2. Jahres:
Defekte: keine
Produktion (netto): 1351 kWh
Höchste Tagesproduktion: 31,3 kWh
Höchste (beobachtete) Stundenproduktion 2,1 kWh
Der Ertrag liegt also um rund 30% über dem des vorangegangenen Jahres. Dabei gehe ich davon aus, dass auch dieses Jahr noch unterdurchschnittliche Windverhältnisse aufwies. Zwar lagen wohl die Frühlings- und Sommermonate ungefähr im Normalbereich, die Herbst- und Wintermonate waren aber deutlich zu schwach. So haben praktisch alle Monate in der gleichen Größenordnung produziert. Im „Normalfall“ sollte aber etwa ein Dezember bei uns mindestens das Doppelte erzeugen als etwa der Juni… Ich gehe davon aus, dass die Anlage an unserem Standort ein realistisches Potential von 1700 – 2000 kWh pro Jahr hat. Wobei ich – das gebe ich ehrlich zu - den Einfluss der Geländerauhigkeit deutlich unterschätzt habe. Dazu weiter unten etwas mehr.
Damit stellt sich die Frage nach der Aussagekraft von Windmessungen, selbst wenn sie über ein ganzes Jahr vorgenommen werden. In meinem Fall wäre der Unterschied von einem Jahr zum anderen rund 30% gewesen. Es hätten meiner Ansicht nach aber auch 50% oder gar 100% sein können. Wer also seine Ergebnisse richtig bewerten möchte, sollte sie unbedingt mit dem langjährigem Mittel und vergleichbaren Standorten der Region abgleichen.
Nun zur Geländerauhigkeit. Unsere Anlage hat in Nabenhöhe (11,50 m) auf rund 80% der Windrose „freie Bahn“ zwischen 300 m und mehreren Kilometern. Wir liegen auf einer leichten Kuppe. Die restlichen 20% liegen zwischen ONO und SSW, Windrichtungen, aus denen nur seltener und dann auch meist nur schwacher Wind kommt. Auch hier sind aber die etwa gleichhohen Bäume mehr als 50 Meter entfernt.
Einige Meter unterhalb der Nabenhöhe gibt es aber in Entfernungen zwischen 200 Metern und 500 Metern durchaus kleinere Bäume, Büsche oder niedrige Häuser. Deren Einfluss scheint mir größer zu sein, als zuvor erwartet. Denn Luftlinie rund 15 km von uns entfernt betreibt ein Bekannter die gleiche Anlage auf einem gleichhohen Mast. Zwar liegt er diese 15 km näher am Meer, was sich sicher positiv auswirkt. Aber insgesamt dürfte er eine vergleichbare Wettersituation haben. Der Unterschied: In mehreren Kilometern Umkreis seiner Anlage gibt es nur flaches Weideland – mit Ausnahme seines 6 m hohen Hauses in 50 Metern Abstand zu Turbine. Dieser Bekannte hat im Vergleichszeitraum von Nov. 2012 bis gestern 40% mehr Strom erzeugt als wir…
Hier noch ein interessantes Tool, dass den Einfluss der Rauhigkeit auf die Windverhältnisse anschaulich macht:
http://www.wind-data.ch/tools/…ualisieren
Auf eine Neues!
Dieter