@Winfried: Ich habe nicht vorrangig wegen dem angesprochenen Thema auf diesen Thread geantwortet sondern eher um Windikus zu grüßen, der sich hier im Forum sehr selten gemacht hat. Wie ich ja auch in letzter Zeit!
Von mir wurde zum C-Rotor nie gehofft oder behauptet, dass der C-Flügel jemals einen gleich hohen oder gar höheren Wirkungsgrad erreichen könne als das normale Auftriebsprofil. Finde ein Kommentar von mir in den Tiefen der Foren, in dem ich jemanden zu solchen Hoffnungen ermutigt hätte!
Meine Hoffnungen gingen und gehen von Beginn an dahin, dass sich die Vermutungen zu einem Leistungsbeiwert von cp 0,25 bestätigen und dass dieser durch die in den Forengemeinschaften - hier ja auch - und sonstwo erarbeiteten Verbesserungen bis auf höchstensl cp 0,3 gesteigert werden könnte.
Ein durchschlagendes Beispiel für Verbesserungen wäre die Erfindung von Windikus mit der Einleitfläche.
Diese Erfindung alleine würde den von mir erhofften cp 0,3 schon übertreffen, aber seine Erfindung ist nichts spezifisches für den C-Rotor, sie könnte locker auch bei Savonius und Lenz funktionieren.
Die Erfindung von Windikus ist alleinstehend und hat mit dem C-Rotor nur indirekt etwas zu tun. Herzlichen Glückwunsch Windikus, ich hoffe, dass Deine Idee auch von Leuten aufgegriffen wird, die an anderen Systemen arbeiten, Anwendungsziele gibt es genug, nur eben leider nur sehr wenige kreative Konstrukteure, die noch unbekannte Kombinationen ausprobieren wollen....
Nicht nur wegen der gesteuerten Strömungseinleitung, auch wegen der Windfahne, die die Turbulenzschleppe hinter dem Rotor wie ein "Splitterplate" (ein aus der Luftfahrt bekanntes Element zu diesem Zweck) hinter dem Rotor sauber auflöst, ist die Erfindung von Windikus eine hoch interessante Kombinationsmöglichkeit für Entwickler von Windkraftanlagen.
Auch ohne die wegweisende Erfindung von Windikus mit seiner nachgeführten Einleitfläche würden alle sonstigen Verbesserungen, die von uns allen direkt am C-Rotor gemacht wurden die Vermutung rechtfertigen, das mehr als cp 0,2 drin sind. Die BA legte doch mögliche cp 0,25 nahe oder etwa nicht?
Ich selber habe mit dem C-Profil konsequent immer nur einen Ausweg für bestimmte Situationen aufgezeigt, in denen Standortbedingungen für die Standard-Profile ungünstig sind und wo man das wenige, was mit entsprechenden Mitteln noch drin ist, einfahren möchte.
Es ging mir darum, Lösungen für bestimmte Probleme zu finden und nicht darum, andere Techniken zu bekämpfen.
Beispiel: Hier im Forum hat mal jemand eine gekauften Darrieusrotor nicht in Gang bringen können, weil seine Standortbedingungen schlecht waren. Nachdem er von mir den Rat bekommen hatte, einfach einen C-Vorflügel auf das schmale Darrieusprofil aufzubringen, lief sein Rotor endlich!
Das sind die Lösungen, die mir Spass machen.
Zur Sache: Jemand möchte hier jetzt einen Vertikalläufer mit bescheidenen Mitteln selber bauen. War`s das nicht? Ein Normalprofil kommt wegen der Kosten für ihn nicht in Frage. So habe ich das jedenfalls vorne gelesen.
Das ginge aufgrund der einfachen Bauweise sowohl mit einem Savonius, einem Wanda, einem Lenz oder eben auch mit einem C-Rotor.
Beim C-Rotor jedenfalls rate ich bei größeren Abmessungen wie die angesprochenen 2m x 2,5m zum Einflüglermodell, ich würde allerdings, um möglichst viel Drehmoment auf die Achse zu bekommen und um die Lastwechselfrequenz klein zu halten, den Rotordurchmesser noch viel größer und die Flügelhöhe bedeutend kleiner machen, z.B. 5 m Durchmesser bei 1m Flügelhöhe. Das Gewicht spielt dann keine so große Rolle, die Fliehkraft hält sich bei langsamer Drehung in beherrschbaren Grenzen. Es kann dann auch ein schwerer z.B. aus Brettern und Blech zusammengebauter stabiler Flügel, z.B. auf einer Fahrzeugachse an einem stabilen Tragarm umlaufend sein. So ein Trumm würde natürlich besser auf einen Bauernhof passen als in den Vorgarten, aber das ist ein anderes Thema. Der Dorfschmied kann es bauen oder reparieren, darauf kommt es unter Umständen an.
Eine Unwucht darf sich bei einem mit einem Kontergewicht gut austariertem Einflügler nur durch den Winddruck und Wechsellast ergeben. Diese verbleibende Unwucht ist bei langsam laufenden Modellen beherrschbar.
Wechsellast und Fliehkraft sind bei schnelllaufenden Rotoren viel gefährlicher als bei langsam drehenden, ein riesiger Durchmesser bei relativ dazu kleiner Flügelhöhe bringt den Unterschied, die kurze Flügelhöhe soll der ansonsten anfälligeren Statik des Flügels entgegenkommen.
Man setzt also auf extrem hohes Drehmoment anstelle von hohen Drehzahlen! Was mit dem Savonius geht (übersetzungsmäßig) geht mit dem C-Rotor locker auch.
Wer es lieber mit einem Zweiflügler versuchen will, weil beim Einflügler sowieso ein Tragarm für das Kontergewicht vorhanden sein muß, sollte dringend für eine Sturmbremse sorgen und noch extra auf stabile Bauweise achten weil im Sturm dann auch im Stand immer einer der Flügel ungünstig so angeblasen wird wie bei einem Spaziergänger mit zur Strömung offenem Regenschirm!
Womit bei der Gelegenheit auch das Problem bei Drei, Vier und sonstigen Mehrflüglern angesprochen wird. Auch abgebremst entwickeln Sie im Sturm noch sehr hohe Belastungskräfte.