Nachdem ich mich schon gewundert hatte, dass Du womöglich einen Pressesprecher hast:
Ganz so einfach ist es nicht. Schon weil Du einen Teil zwar zitiert aber gedanklich völlig ausgeblendet hast:
Zitat
...bei denen die Flügel 2x durch den Strom gehen
Ergänzug: In einem gewissen Abstand.
Wenn eine Diffusor-Ringdüse anständig konzipiert ist, mag das mit der Aufweitung nach der Strahltheorie gut klappen. Nur dafür gilt meines Wissens nach dieser Grenzwert.
Dsw., wenn es sich um einen sog.
Single-Disk-Aktuator handelt.
Beim Darrieus und bei der Umkehrung des Querstrom-Lüfters z.B geht jeder Flügel nach einer gewissen Entfernung ein 2. Mal durch den Strom.
Dafür gab es die
Double-Disk-Theorie, welche möglicherweise in die
Multi-Streamtube-Theorie eingegangen ist.
Es hätte mir wenig Spaß gemacht, da vollends ein zu dringen. Wenn Du möchtest - die Links auf dieser Seite:
http://www.windturbine-performance.com/www/darrieus.htm
Was ich aber verstanden habe ist, dass der Wind offensichtlich wegen der räumlichen Entfernung der 2. "Disk" bereits wieder an Fahrt aufgenommen hat. Deswegen etwas Überschreitung vom Grenzwert von B., wenn auch der Darr. praktisch nicht wesentlich über 35% hinaus zu kommen scheint.
Double-Disk gilt auch für einen 2. Rotor, welcher z.B. im Abstand des D angeordnet und mechan. verkoppelt wird. Sollte wegen bereits Strahlaufweitung aber größeren D haben, deswegen wirtschaftlich sinnlos.
Da beim Darr und auch bei
turbina die Strahlablenkung der 1. Ebene in der 2. teilweise kompensiert wird, gibt es auch einen kleinen Cp-Gewinn.
Um so etwas hat sich Betz ja noch nicht gekümmert.
Anstatt beim Diffusor über virtuelle Wirk-D, die über die wahren D hinaus gehen, zu spekuliern,
würde ich bei dem Massenstrom bleiben, der durch die Repeller-Ebene geht.
Eins noch: Wenn wenig Luftspalt, fallen die Verluste durch Randwirbel an den Blattspitzen nahezu weg. Da die erheblich sein können, steigt damit auch der Cp. Ob das beim Grenzw. von B. schon eingeflossen ist, weiß ich gerade nicht genau. Aus der Erinnerung: Eher nicht.
Professoren leiden manchmal an Dogmatismus und daran, dass ihnen keiner Widerspricht. Studenten trauen es sich nicht, da sie ihre Scheine brauchen,
und sonst ergibt sich wenig Gelegenheit. Vor Allem wenn sie über Dinge reden, die nicht unbedingt zu Ihrer Kernkompetenz gehören.
Nach (inoffizieller) Betreueung von inzwischen mehreren BA zur Windkraft muss ich leider auch sagen: An manchen höheren Schulen setzt sich der Bildungsnotstand fort. Aber meistens sind das kleinere Einrichtungen, die man so nicht kennt.
Allerdings: Auch ich bin zu Irrtümern fähig.
Zum eigentlichen Thema: Ob das mit der Strahlaufweitung bei
turbina mit dem "Gehäuse" optimal klappt, ist anzuzweifeln. Trotzdem mag der Cp so schlecht nicht sein.
Grüße, W.