Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

 
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Re: Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

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Gepostet: 22.06.2014 - 12:58 Uhr  ·  #21
Zephyrus
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Re: Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

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Gepostet: 22.06.2014 - 16:44 Uhr  ·  #22
Sehr gute Übersicht und endlich mal eine ehrliche Seite! Vielen Dank :-)

Aber wenn ich mir die Preise ansehe - 1950 Euro für Superwind und 3400 Euro für Bee800 - komme ich ins grübeln...Wer kauft so etwas? DIe Technik ist bestimmt Top, und ich kann mich auch dafür begeistern. Aber der Sinn bleibt bei dieser Größe dennoch ein wenig auf der Strecke. Wenn etwas so teuer ist, heißt es auch automatisch, dass da sehr lange Wertschöpfungsketten mit erheblicher Umweltbelastung beteiligt sind - allen voran sehr viel Stahl, Edelstahl und Kunststoffe. Die einen brauchen sehr viel Energie um sie aus der Erde zu destillieren und die anderen kann man kaum recyceln. Dazu werden die verschiedensten Teile in untersschiedlichen Teilen der Erde hergestellt, die eine große Infrastruktur vorraussetzen, und große Transportwege nach sich ziehen. Wenn man das alles mit einbezieht frage ich mich, ob man der Welt mit diesen hochtechnischen Lösungen wirklich einen Gefallen tut. Muss es bei dieser Größe wirklich ein Metallmast sein (statt Holz) und muß der Rotor wirklich aus Kohlefasern sein (statt aus Holz?), muß es eine aufwändige Blattverstellung geben (statt den Rotor "unkaputtbar" zu bauen)?, und müssen so viele speziell angepasste Spezialteile (Wellen, Lager, Generatoren, Halterungen...) hergestellt werden (statt auf Standartkomponenten zurückzugreifen)?

Ich denke, solange man es nicht schafft den Preis mit einem Gut-und-Günstig-Windrad zu drücken und den gesamten Lebenszyklus im Auge behält, wird die Kleinwindkraft keinen großen allzugroßen Erfolg haben, wie die vielen Insolvenzen auf der Wind-mobil-Seite zeigen.
doelle4
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Re: Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

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Gepostet: 22.06.2014 - 20:26 Uhr  ·  #23
Also der Resourcenverbrauch ist das letzte was da ins Gewicht fällt denn Tetrapack, Kunstoffflaschen,kurzlebige Elektrogeräte, Verpackungsmaterial und anderes produziert einen vielfachen Berg im selben Zeitraum pro Person.
Dein Anliegen ist ohne weiteres umsetzbar, kauf die die Serie Einfälle statt Abfälle, hier gibts genug Beispiele wie aus Wegwerfsachen günstigst langlebige WKA´s gebaut werden können.
Es ist dem jeweiligen selbst überlassen was ihm wichtig ist und wieviel Geld es kosten darf und für es gibt schon lange genung Varianten die gut und günstig sind.
Das Internet und dieses Forum liefert alle Information die für die richtige Entscheidung notwendig sind.
Gruß Hans
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Re: Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

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Gepostet: 23.06.2014 - 10:29 Uhr  ·  #24
Klar werden an anderer Stelle weit mehr Ressourcen verbraucht, aber je nach Anwendung muß der Sinn und die Notwendigkeit einzeln bewertet werden und kann nicht unmittelbar verglichen werden - nach dem Motto: hier liegt eh schon so viel Müll, dann kommt's auf das bisschen hier auch nicht mehr an.
In allen Bereichen müssten die Stoffkreisläufe so weit wie möglich geschlossen werden!
Ein Windrad soll ja Strom erzeugen und die Umwelt entlasten. Wenn für seine Herstellung schon viel Energie, Wasser, giftige Substanzen verbraucht/erzeugt/verschmutzt wurden, dann reduziert sich natürlich auch der Sinn des ganzen. Stichwort: Greenwashing!

Natürlich kann man auch mit einfachen Mitteln (und Abfällen) irgendwie ein Windrad bauen, aber das sieht dann halt auch entsprechend "vergrattelt" aus und erreicht schwer einen optimalen Wirkungsgrad. Meine Vision ist ein leistungsstarkes, holzbasiertes Windrad in schönem Design aber einfach im Aufbau, das mit Standardkomponenten (z.B. Gewindestange statt spezielle Welle) auskommt, so dass jeder auch viel selbst bauen und reparieren kann. Die Form muss stimmen (Flügel und Magnet/Spulenanordnung), die Verbindungs und Halterungselemente sind eher zweitrangig und können einfacher ausgeführt werden, ohne große Abstriche an Haltbarkeit und Design machen zu müssen. Eine professionell einfache Lösung also...
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Re: Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

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Gepostet: 23.06.2014 - 10:53 Uhr  ·  #25
naja, das ist halt ein Spagat, das Windrad soll Strom produzieren in nennenswerter Größenordnung, das bedingt eben ne gewisse Größe des Repellers, daraus ergeben sich die statischen Ansprüche an Rotorblätter, Lager, Mast und Fundament. Das Problem ist die in dritter Potenz zunehmenden Kraft des Windes. Klar kann man ne kleine Anlage as Balsaholz auf ne Bohnenstange stellen, die trägt das, aber bei der ersten Gewitterbö liegt das Gelumpe dann beim Nachbarn im Gewächshaus oder die Rotorblätter auf dem Kirchendach.
Die Kräfte sind enorm, die da entstehen können. Durch die Rotation ziehen bei entsprechend Drehzahl an der Nabe Tonnen nach außen und am Mastfuß wirken Kilonewton an Drehmoment die abgefangen werden müssen.

Die Kräfte bedingen eben dann die Werkstoffe.
Zephyrus
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Re: Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

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Gepostet: 23.06.2014 - 13:32 Uhr  ·  #26
Klar, die Kräfte sind ganz enorm. Aber die Natur ist auch mit diesen Kräften konfrontiert und hat daher den Werkstoff Holz "entwickelt". Bei guter Dimensionierung kann das bei kleinen Baugrößen durchaus mithalten - ein holzfaserverstärkter Werkstoff sozusagen. Gerade bei den Fliehkräften ganz optimal und leicht dazu! Die guten alten Holzpropeller haben noch viel höheren Drehzahlen standgehalten. Aber natürlich muss alles durchdacht, ausgerechnet und getestet werden.
Und auch bei den Kunststoffteilen ist das so eine Sache - die halten vielleicht etwas länger als ein Stück Sperrholz, aber wenn es dann irgendwann durch die UV-Strahlung zerbröselt und der Hersteller nicht mehr da ist, landet die ganze Anlage auf dem Müll. Bei Holz sägt man sich eine neue Windfahne und weiter geht's. Alles so eine Frage der Sichtweise.
doelle4
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Re: Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

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Gepostet: 23.06.2014 - 14:08 Uhr  ·  #27
Neuer Versuch. Hier bekommst du das benötigte das deinem Anliegen entspricht um 4 Euro: Shop-KWK/index.php?a=10
Hab die Heft Serie früher jahrelang "studiert"
Gruß Hans
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Re: Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

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Gepostet: 23.06.2014 - 16:56 Uhr  ·  #28
Klaro kann man mit nem Waschmaschinenmotor vom Schrott etwas Leimholz und nem Zaunpfosten ne Anlage an den Wind bringen, Bauberichte dazu gibts im Netz die Fülle.
papahorst
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Re: Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

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Gepostet: 23.06.2014 - 17:20 Uhr  ·  #29
Mahlzeit,

wie wäre es denn wenn die Industrie zukünftig solche Anlagen kostenlos zur Verfügung stellt? Denn Wind kostet ja auch nix....

Ironiemodus wieder off: Sorry, aber diese Geiz ist Geil Mentalität in allen Bereichen des Handels ist doch nicht normal. Alles muss besser, schöner toller und effektiver sein, und logischerweise noch billiger. Ähm, sorry, aber wo kommen wir da denn so langsam hin? Irgendwas ist da doch in der Wahrnehmung vieler total verschoben. Hier wird ein Premiumprodukt verlangt, mit Service, mit Garantie, mit allem was dazu gehört; aber kosten darf es nicht mal den Discounterpreis.
Die Vorstellungen die du hast, Threadsteller, kosten Geld, die gibt es nicht für lau. Ich kann auch nicht zum Metzger gehen und sagen ich will 1 Kilo Rinderfilet zahle aber nur den Preis für 500 Gramm Kassler.

Kopfschüttelnd

papahorst
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Re: Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

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Gepostet: 24.06.2014 - 09:50 Uhr  ·  #30
nee, er hat schon irgendwo Recht, Grüne Energie mit negativer Energiebilanz ist schon heikel zu sehen ... andererseits bräuchte es auch so manche treibstofffressende Nobelkarosse nicht
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Re: Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

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Gepostet: 24.06.2014 - 13:18 Uhr  ·  #31
Um das nochmal richtig zu stellen - es soll natürlich niemand in irgendeiner Form ausgebeutet werden und gute Technik muss natürlich ihren Preis haben. Es geht nicht um billig billig sondern um intelligent. Aber was ist wirklich gute Technik? Ist es die, die mit größtem Aufwand so zuverlässig, leistungsstark und langlebig wi nur irgendmöglich gebaut wird und durch ihren zwangsläufig hohen Preis nur wenige Kunden erreicht, oder ist es die, die nahezu genauso leistungsstark ist, nur ein wenig einfacher gebaut und etwas mehr Wartung erfordert, dafür aber deutlich günstiger, ökologischer und näher an einer akzeptablen Amortisationszeit?
Menelaos
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Re: Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

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Gepostet: 24.06.2014 - 13:39 Uhr  ·  #32
ja manches schliesst sich eben aus. Hast du schöne ökologische Rotorblätter aus Holz, so koennen die auch toll laufen und 15 bis 20 Jahre halten. Allerdings kosten sie in der Herstellung etwas mehr als Gfk und dubmusst gewillt sein sie alle 2 Jahre zu demontieren und neu zu lackieren, ggf dann auch neu zu wuchten. Das moegen sicher auch nicht alle... Ansonsten ist das genau das konzept was piggot und die jungs von otherpower verfolgen....ein wenig metall, ein einfacher Generator und Holzrotor. Anlagen auch China sind auch nicht alle schlecht und kosten fertig weniger als nur das Material fuer eine piggotanlage...arbeitszeit nicht mitgerechnet
Zephyrus
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Re: Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

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Gepostet: 24.06.2014 - 20:23 Uhr  ·  #33
Ja, die otherpower-windräder gehen schon in die richtige Richtung, sind aber wieder sehr "Selbstbau". Sprich die Rotorblätter sind sehr einfach profiliert ohne Verwindung etc., und alles rein zweckorientier mit viel Gestänge und null Design. Ich weiß leider nichts über den Genertor, aber ich nehme mal an, dass der auch nicht über 60%Wirkungsgrad kommt.
Bei den Kosten für Gfk- bzw. Holzflügel bin ich mir auch nicht so sicher. Wenn die Hozblätter von Hand gefertigt werden, sind Gfk natürlich günstiger. Sobald man sie aber CNC-fräst, verschieben sich leicht die Verhältnisse - je nach Stückzahl natürlich. Ich habe schon einige gefräst (555 mm lang) und bin mittlerweile bei einer Bearbeitungszeit von einer guten halben Stunde pro Blatt mit einer viel zu kleinen und einfachen Maschine. Mit einer vernünftigen Fräse könnte man die Fräszeit bestimmt auf 20 min drücken. Verwendet man dann noch mehr Fräsköpfe parallel, reduziert sich die Bearbeitungszeit zu sehr wenig. Dazu kann man exakt profilieren und der Rohling kostet sehr wenig. Allerdings muß noch viel von Hand geschliffen und lackiert werden, was allerdings auch maschinell möglich wäre. Also alles eine Frage des Maschineneinsatzes und der Absatzmöglichkeiten.
Die China-Produkte sind vielleicht günstig, aber bestimmt nicht ökologisch und sozial.
Von daher bin ich immer noch am weiterentwickeln meiner Idee und hoffe bei Gelegenheit mal Ergebnisse zeigen zu können - aber dauert noch...
doelle4
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Re: Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

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Gepostet: 24.06.2014 - 21:23 Uhr  ·  #34
Das klingt für mich alles sehr widersprüchlich.
Deine Milch wirst ja auch nicht in der Schüssel vom Bauern holen und die Kartoffeln selbst mit Hand ausbuddeln obwohl das ein vielfaches an Recourcen sparen würde wie eine WKA die den allergeringste Anteil an Rohstoff und Energievergeudung hat im Alltäglichen Leben.
Irgendwo wirst du Stellung beziehen müssen.
Selbstbau mit Neuteilen kommt auch teurer und macht mehr Aufwand wie eine gekaufte WKA in optimierter Massenproduktion..
Gruß Hans
Zephyrus
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Re: Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

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Gepostet: 25.06.2014 - 09:50 Uhr  ·  #35
Ich verstehe schon auf was du hinauswillst - natürlich ist das im Grunde alles vergeblich (solange z.B. SUV's herumfahren), aber dennoch darf man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Wenn ich die Milch im Tetrapack kaufe steht da eine gewisse Notwendigkeit dahinter - die Milch muss irgendwie heim. Der Tetrapack ist eine schlechte Lösung, aber immerhin erreicht man damit das Ziel - die Milch gelangt hygienisch ins Glas. Wenn ich eine Windkraftanlage baue, dann ausschließlich aus dem Grund, die Umwelt zu entlasten. Wenn die Herstellung mehr Schaden anrichtet, als was sie durch Stromsparen wieder gut macht, wäre es besser, sich in die Sonne zu legen und dem Gras beim Wachsen zuzusehen. Dann verliert die ganze Aktion ihren eigentlichen Sinn. NAtürlich ist diese Abwägung Nutzen/Schaden äußerst schwierig und deshalb sehen wir gerne darüber hinweg und haben nur die Kilowattstunden und Co2-Ersparnisse im Blickfeld. Aber was bedeuten z.B. breite Autobahnen, Schwerlastverkehr und Lärm für das Leben und die Lebensqualität? Wie bewertet man das?
Insofern habe ich viel mehr Freue an einem Produkt, das mit möglichst wenig Transport, Energieaufwand, Wasserverbrauch, Chemikalienverbrauch usw. auskommt und trotzdem seine Leistung bringt - nur um den Preis der regelmäßigen Wartung (was auch durchaus Spass machen kann, wenn man sich als "selbstwirksam" erlebt und nicht nur von Spezialteilen abhängig ist)
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Re: Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

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Gepostet: 03.07.2014 - 14:15 Uhr  ·  #36
Zitat geschrieben von Zephyrus

....Wenn man das alles mit einbezieht frage ich mich, ob man der Welt mit diesen hochtechnischen Lösungen wirklich einen Gefallen tut. Muss es bei dieser Größe wirklich ein Metallmast sein (statt Holz) und muß der Rotor wirklich aus Kohlefasern sein (statt aus Holz?), muß es eine aufwändige Blattverstellung geben (statt den Rotor "unkaputtbar" zu bauen)?, und müssen so viele speziell angepasste Spezialteile (Wellen, Lager, Generatoren, Halterungen...) hergestellt werden (statt auf Standartkomponenten zurückzugreifen)?


Hallo!
Äusserst berechtigte Fragen. Schon diese sind politisch unkorrekt- ich hoffe, Du bist Dir dessen bewusst ;-)
Politisch unkorrekte Antworten:
1) Holzmasten halten i.A. länger als Stahlmasten (Einzige Ausnahme: Eiffelturm). Allerdings muss man sie _warten_(nicht abwarten, sondern auch etwas tun) (Wie auch das Naturmaterial Leder- diese Wanderschuhe mit Membran- zGorexxx - nach 2 JAhren sind sie undicht und somit SONDERMÜLL). Wenn aber keiner den Pinsel nehmen will sind Stahltürme besser. Die Werbung wirbt für "wartungsfreie" Teile. Die gibt es nicht. Aber jeder glaubt das - weil's ja soooo bequem ist. Nennt sich "kognitive Dissonanz"- schau mal auf Wiki. Also bitte nicht beschweren. der Kunde will das so.
2) Kohlefasern nur im Notfall- Holz musst Du aber streichen - wie den Turm. Wenn man das nicht will ist Plastik besser.
Kennst ja den Schreinerwitz: Was ist der Unterschied zwischen dir und einem Stück Holz? Holz arbeitet!
Holz hat den Nachteil, die Konturgenauigkeit hinzubringen. Kunststoff ist da (ein wenig) besser. Und es verzieht sich. Allerdings: Was da heutzutage als Kontur vorgegeben wird- naja- Holz ist da nicht schlechter. Hat Hugh Piggott gezeigt. Großartig! (Ich weiss, das versteht keiner) Die Aerodynamik eines Rotors scheint immer noch irgendwie sch...egal zu sein. Die Aerodynamik von Kleinwindanlagen ist übrigens schwieriger als die von großen (Stichwort: Reynoldszahl - hierüber sind schon große Leute wie R. Eppler und F.X. Wortmann gestolpert- ohne ihnen einen Vorwurf zu machen- man wusste es vor 20 Jahren einfach nicht besser).. Und solange gewisse StandarDwerke nicht kritisiert werden _dürfen_ (Auch hier nicht) wird Schrott weitergebaut. Ich sag' nur: Göttinger Profile (über das Blatt unveränderlich-alleine schon das!) mit Kohlefasern! Mir wird's da schlecht. Oder CK220 - gleiches Level. Wie gesagt: Kritik nicht erwünscht, da sie sich ja irgendwie verdient gemacht haben.
3) Blattverstellung macht Sinn. Eben die macht normalerweise den Rotor unkaputtbar. Eine Stallanlage kriegt man nie richtig in den Griff, wenn man nicht zumindest halbwegs die temperaturbedingten Dichteänderungen der Luft in den Griff kriegt. Das geht- wenn man darüber nachdenken würde. Bei ganz kleinen Anlagen kann man natürlich alles mit dem Faktor 3 dimensionieren und die Blattverstellung kann man weglassen. Windkraft ist eben hochgradig nichtlinear (Auch das darf man nicht sagen- denn es wird alles linear skaliert).
4) Das ist der Dilettantismus der Ingenieure- Normalerweise gräbt man erst einmal Kataloge durch, wenn man ein Teil sucht. OK- das mache ich- was ist "normal"? Aber das ist ein politisches Thema, das ich sehr einseitig sehe und über das ich ein Buch geschrieben habe. Will heissen: Macht wenig Sinn, das hier zu diskutieren. Kompetenz ist nicht erwünscht.

In diesem Sinne das (vorgezogene) Wort zum Sonntag
Der Arminius.

Ein Freund, der am 1.7.2014 als gelernter Schlosser und Inhaber von Stahlbearbeitungsfirmen seine deutschen Firmen schließt sagte vor einem Monat zu mir: "Mich wundert es, dass die deutsche Wirtschaft überhaupt noch funktioniert". Er hat mich durch seine Fertigung geführt und alles erklärt- Ich will's schon gar nicht mehr wissen! "Runde" Rohre- da versuchen doch tatsächlich Leute Rohre mit einem Aussenduchmesser von 28mm in ein Rohr mit Innendurchmesser 28 mm zu stecken.
Das sind dann Leute, die "Porsche Design" machen (nicht erfunden-.ich sage dann zynisch: VW-Konzern- die können es nicht besser ). Bei Leuten, die sich als "Ingenieur" bezeichnen, aber noch nie etwas von "Toleranz" gehört haben, werde ich intolerant. Oder: versucht's einfach mal mit einer Schieblehre- Rohre sind NIE "rund"!!!! Mittlerweile gibt es Schieblehren ja sogar mit einer Digitalanzeige- damit man nicht nachdenken muss....
Und: Nichts gegen "Zephyrus". Die Fragen empfand ich (nur meine Meinung) als wichtig.
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Re: Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

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Gepostet: 03.07.2014 - 16:04 Uhr  ·  #37
wie lautet denn der Titel des Buches? Schein amüsant zu sein :)
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Re: Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

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Gepostet: 13.07.2014 - 15:46 Uhr  ·  #38
Das Buch gibt's noch nicht offiziell - Ist eingereicht bei Ullstein seit > 1/4 Jahr.
Wahrscheinlich ist es auch politisch zu unkorrekt.
------
Hugh Piggotts Blätter sind tordiert. - Ich habe die Bauanleitung dafür zu Hause.
Übrigens kann man mit Schablonen und handwerklichem Geschick auch sehr genau bauen.
Es ist natürlich aufwe(ä)ndig. Mittlerweile gibt's ja so kleine Mini-CNC-Fräsen und damit ließe sich das sicher ziemlich zügig erledigen.
http://www.hobbild.com/
Und dann sägt man sagen wir mal 10 Aluschablonen aus und verbohrt diese und verbindet sie dann mit Gewindstangen.
Und dann kann man den Holzblock ganz einfach prüfen. Als Beispiel.

Wobei bei größeren Serien Kunststoff schon mehr Sinn macht. Da gibt's von R+G Lehrvideos, wie man eine Form baut.
Alles kein Hexenwerk. Allerdings hat mir letztens doch jemand tatsächlich Kunststoffrotorblätter gezeigt- da sah man sofort,
dass da was mit der Torsion nicht stimmt. Kunststoff(f)ormen kann man nachträglich eben nicht mehr ändern.

Aerodynamik wird leider großenteils mit dem Argument "Das funktioniert doch" äusserst stiefmütterlich behandelt:
Das erinnere mich an meine Jugendzeit- die ganzen Flugmodelle mit den ach so tollen Eppler-Profilen flogen nie richtig.
(Habe ich ja oben schon geschrieben)
Beispielsweise hatte ich einen bildschönen Lo 190 Sperber Kunstflugsegler. Eppler 374. Das Ding flog immer wie ein nasser Schwamm.
Der Kollege hatte eine Sagitta von Carrera Modellbau- gleiches Profil, fast gleiche Abmessungen, einziger Unterschied:
Die Sagitta wog ein gutes halbes Kilo mehr. Und die flog göttlich, wenn sie schnell geflogen wurde.
Und wenn man versuchte, damit langsam zu fliegen, fiel sie wie ein Stein vom Himmel.
Die Eppler-Profildesigns sind ca. 35 Jahre alt. Heute weiss man, warum sie nicht funktionierten, siehe:
http://www.aerodesign.de/profile/e205_sd7037.htm
auch hier gibt's übrigens ein "Wort zum Sonntag" ;-)
.
Und was machen Kleinwindanlagenhersteller? Sie benutzen ClarkY oder Göttinger Profile.
Die sind 60 Jahre alt und älter. Kann das besser sein?

Und um auch etwas gerechnet zu haben hier der Vergleich 2er fast identischer Profile: Das Eppler387 ist 8,9% dick
(Alter Klassiker), das SD7037 9,2%. Die Profile werden im Bereich von CA=0.5 bis 1.0 genutzt.
Die Profile sehen fast gleich aus! Diseser kleine Unterschied kann doch nichts ausmachen, oder?
Drücken wir doch den Knopf:
Und es zeigt sich, dass bei einer gerechneten Re-Zahl von 50000 das Eppler (rot) total zusammenbricht und auch bei 100000 und 150000 hat es ein Problem (das ist die Delle in der Polare). bei 100000 ist das SD-Profil (blau) schon stabil. Nur: Das Eppler ist erst bei 200000 Stabil- das braucht die doppelte Re-Zahl und somit doppelte Geschwindigkeit, um sauber zu arbeiten.
-----------------
Ich vergaß: Hier sind die Windkanalmessungen zum SD7037:
http://www.aerodesign.de/profi…nalmessung
Letztes Bild der Seite. Hier sieht man beim Eppler 205 bei den Messungen auch die Delle in der Polare, wo der Widerstand bei Re=60000 drastisch ansteigt.
--------------------------

Ich kann auch mal Clark Y danebenstellen, wenn gewünscht. :-) Das ist übrigens gar nicht sooo schlecht, aber schlecht ist es trotzdem.

In diesem Sinne
Der Arminius
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Re: Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

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Gepostet: 13.07.2014 - 22:59 Uhr  ·  #39
ja...ist gewünscht bitte...! finde das sehr interessant.
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Re: Welche sind die besten Horizontal-Kleinwindräder?

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Gepostet: 14.07.2014 - 16:28 Uhr  ·  #40
Hier dieser Vergleich
Clark Y ist sogar besser als das Eppler und ist laut Rechnung schon bei 100000 schon zu gebrauchen. Warum verstehe ich auch ich nicht ganz-
ClarkY hat eine geringere Wölbung als E387.

ALLE haben sie das Problem, dass sie aufgrund ihrer laminaren Lauflänge auf der Druckseite nicht gerade zu einer guten Nachbarschaft beitragen (Letztes Bild hier: Bottom_Xtr). :-)

Der Arminius
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Titel: clarkY vs. SD7037
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