Gute Fragen und Bemerkungen.
Lärm ist immer Energie - allerdings kann man nur eher in Ausnahmefällen sagen, dass hier auch ein messbarer Ertragsverlust eintritt. Blattspitze ist hier ein Grenzfall. ich gehe davon aus, dass man bei dumm gestalteter Blattspitze schon einen leistungsverlust messen kann-wobe man da nicht einmal klar sagen kann, wie man "leistungsverlust" überhaupt definiert: Der Kritische Punkt sind die Lasten. Und evtl kann man bei besserer Tipspitze bei gleichen Lasten das Blatt länger machen.
Bei einer Kleinwindanlage finde ich das schön, dass man mit einer Leiter an den Rotor kommt und dann herumprobieren kann.
Bei einer GrossWEA war mal Lärm- keiner wusste woher. Aus reiner Verzweiflung hat dann ein Freund (Segelflieger) Putzlappen um
die Blattspitze gebunden. Wupps- der Lärm war weg.
Und dann wusste er zumindest, an welcher Stelle des Blattes der Lärm erzeugt wurde und dann hat er da Zackenband aufgeklebt und Ruhe war.
Alle kochen sie nur mit Wasser. Aber solange es funktioniert.
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Hmm- über diese Internetseite von Herrn Prof. Dr. Hafner bin ich auch schon "gestolpert"- Grundsätzlich macht es Sinn, sich umzuschauen- klar.
Da habe ich in seine Veröffentlichungen hineingeschaut. DEWI Magazin Nr. 28, Februar 2006 "Strömungsmechanische Besonderheit kleiner Windkraftanlagen"
Was sagt das "Fazit", also die Zusammenfassung? Zitat:
1) Die relativ guten Leistungsbeiwerte für große Windkraftanlagen sind bei Kleinwindkraftanlagen aus strömungsmechanischen Gründen nur sehr schwer zu erreichen.
2) Dennoch kann auch bei kleinen Windkraftanlagen der Profilwirkungsgrad durch optimierte Flügelumrißform und individueller Gestaltung günstig beeinflußt werden.
3) So werden Reynoldszahl und Gleitzahl der Windkraftanlage zu einem wichtigen Qualitätskriterium und bilden einen Maßstab für die Leistungsfähigkeit der Energiewandlung.
Zitat Ende.
Jetzt werde ich mich wieder einmal unbeliebt machen. Weil ich jetzt zufällig darauf angesprochen werde- ich wollte es vermeiden..
Ich habe die Sätze nummeriert.
Satz 1)-Falsch. Sie sind NICHT zu erreichen. Profilgleitzahlen von Großanlagen gehen im Spitzenbereich an die 200- mit 50 keine Chance
Satz 3) Das hätte Windfried um Dimensionen konkreter ausgedrückt, oder?
Satz 2) DAs ist in mehrfacher Hinsicht der absolute Bringer- Meine Meinung: Erstens: Das ist eine Binsenweisheit. Was steht da?
Man kann mit individueller Gestaltung etwas optimieren- wer hätte es gedacht?! Das ist schon nobelpreisverdächtig, oder?
Das Beste ist aber, dass im gesamten Artikel vorher die "optimierte Flügelform" nicht einmal erwähnt wird.
Professor Hafner reitet vielmehr mit mehr oder weniger Kenntnis der Materie auf der Reynoldszahl herum.
Das ist ein absolutes No-Go für eine Vöffentlichung: In der Zusammenfassung/Fazit etwas zu erwähnen, was vorher nicht erwähnt wurde.
Ist ja irgendwie logisch: Das Fazit ist in kurzen Worten das, was vorher erklärend sachkundig diskutiert wurde.
Entschuldigung- jeder kann veröffentlichen, was er/sie will, aber wie ich bereits bei anderen Leuten kritisiert habe:
Diese Personen unterrichten vermutlich auch Studenten.
Und für die DeWi ist es nicht wirklich ein Ruhmesblatt, solche Veröffentlichungen anzunehmen.
Normalerweise werden Veröffentlichungen von Gutachtern gelesen (was auch Nachteile hat) und die merzen dann die Fehler aus.
Bei den Rotorblättern ist er zu irgendeinem Berater gegangen und der hat ihm die ausgelegt. Meine Vermutung.
Wie die Rotorblätter in die Nabe gehen- das ist chic gemacht- keine Frage.
Immer Vorsicht mit dem, was gebaut ist. Manche Sachen sind durchdacht und manche nicht.
Der Arminius