Temperaturrekord der Ozeane

 
dig-it
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Re: Temperaturrekord der Ozeane

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Gepostet: 24.11.2014 - 08:56 Uhr  ·  #21
Und hier noch ein kleiner Beitrag zur Meinungsbildung.

http://www.spiegel.de/wissensc…04597.html

Nach einer Aufstellung großer Rückversicherer gehört auch Deutschland infolge seine geografischen Lage zu den zwei Dutzend Ländern in der Welt, die von einem Klimawandel am meisten betroffen sein werden. Vor allem durch massive Überschwemmungen, Bedrohung küstennaher Regionen, Stürme...

Dieter
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Re: Temperaturrekord der Ozeane

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Gepostet: 24.11.2014 - 13:41 Uhr  ·  #22
Also eins ist sicher sich anpassen wird die bessere Wahl sein wie mal 50 jahre abzuwarten und dann dumm dreinzugucken.
Von der ganzen Wettermacherei halte ich wenig. Einerseits gibts da die Regenmacher wie China das versucht teils großräumig Niederschläge mit Chemikalien herbeizuführen, die Hagelraketen und dann das Wunschwetter generell das für jeden anders aussieht.
Kann ja nicht sein das irgendwelche Einflußreichen Leute das Wetter einseitig regulieren wollen mit auswirkungen auf alle.

Die Co2 Phobie find ich für etwas Hysterie aber Sinn machts schon das etwas einzudämmen und soll auch so sein.
Die Auswirkungen hier in Österreich sind so das die Sommer kühler sind die Winter milder und in Summe ein gleichartiges Mischmasch ergibt.

Schlecht sind die Übermäßigen Niederschläge in kurzer Zeit und Extreme in Summe.
Dies aber innerhalb von 20 Jahren so zu lenken wie man möchte das wirds nicht geben.
Anpassen bevor man überbleibt ist die Devise.
Gruß Hans
Erdorf
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Re: Temperaturrekord der Ozeane

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Gepostet: 29.11.2014 - 14:05 Uhr  ·  #23
Hallo zusammen,

aktuell wird der Einfluss des Menschen auf den Treibhauseffekt durch CO2 mit ca. 2 ..3 % abgeschätzt.
Das ist nicht viel und auch nicht das Problem. Das Problem ist die Tendenz: stark steigend.
Selbst wenn unsere CO2 Emissionen konstant blieben, würde ja der CO2 Anteil weiter steigen.
Es ist von daher richtig, sich Weltweit diesbezüglich Gedanken zu machen, unbestritten.

Es gibt leider vieles in der Diskussion was falsch verstanden und vermittelt wird:
+ Klimaschutz ist nicht Umweltschutz
+ aktuelle Klimarekorde sind eben nicht zu 100% vom Menschen verursacht
+ Die Semantik von 'Klimaschutz' ändert sich schleichend, von früher passiven Maßnahmen,
wie Hochwasserschutz, Erosionsschutz ... hin zu aktiven Eingriffen in das Klima

Wenn man berücksichtigt das wir z.Z. Weltweit am Treibhauseffekt (nicht am Klimawandel) 2 ..3 % Anteil haben
und dass dann mit z.B. aktuellen politischen Forderungen zu CO2 Emissionen in Deutschland vergleicht,
und berücksichtigt aktuelle Änderungen sich vielleicht erst in 50 Jahren auswirken,
erkennt man flott dass der Effekt im 'Klimarauschen' unter geht und es hierbei nur um Vorbildfunktion gehen kann.
Es sollte klar sein, dass dieses Thema, wirksam, nur global angegangen werden kann.

Wenn wir flott die CO2 Emissionen verringern wollen, müssen wir das ebenfalls flott durch andere Energie Technologien ersetzten.
Das 'einfachste' ist dann wohl Atomstrom. Und da bin ich mir nicht sicher ob wir das wirklich soo flott umsetzten müssen,
z.B. so dass wir weltweit weitere, neue Atomkraftwerke bauen.

Hinzukommt dass durch die Änderung der Semantik von 'Klimaschutz' aktive Eingriffe in das Klima immer mehr Akzeptanz finden.
Natürlich ist es denkbar aktiv das Klima zu manipulieren. z.B. haben in der Vergangenheit Vulkane durch ihre Emissionen
Asche ... Zeitweise die Sonne abgeschirmt und sogar längere Kälteperioden verursacht.
Ich befürchte dass wir durch aktive Klimaeingriffe das System nur noch komplexer und chaotischer machen.

Hinzukommt dass ich finde das der Umweltschutz durch die Klima Diskussion vernachlässigt wird.
Was nützt es wenn wir Kohlekraftwerke abschalten, die um Faktoren bessere Abgasfilter als Autos und Lkw haben
und wir immer noch schlechte Luftqualität haben?
Warum nicht vordergründig die naheliegenden Dinge beeinflussen und
nicht zumindest gleichwertig für brauchbaren Umweltschutz sorgen?

Fragen über Fragen
und wenn die Temperatur global im Schnitt um 4 Grad oder mehr gestiegen ist, z.B. in 50 Jahren,
wird aktive Klimamanipulation spätestens dann salonfähig und von jedem gefordert und bezahlt.

Grüße
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Re: Temperaturrekord der Ozeane

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Gepostet: 01.12.2014 - 19:13 Uhr  ·  #24
Also ... fakt ist, das Klima ändert sich, wobei die Zukunftsform eigentlich falsch ist. Es änderte sich schon und nicht erst seit dem Anfang des Jahrtausends, sondern schon viel früher gings los, hat damals nur noch keinen interessiert.

Als Landwirt (Sonderkultur Weinbau) beobachte ich seit Mitte der 90er ein vermehrtes Auflaufen wärmeliebender Schädlinge, die sich früher bei uns nicht halten konnten, nun aber bei uns akzeptable Bedingungen finden. Seit der Zeit sind alleine 5 neue Schädlinge in meiner Kultur aufgetaucht ... hört sich nicht viel an, wird aber zunehmend problematisch. Das sind Pilzkrankheiten und Insekten ... eine höllische Kombination.
Alleine der Aufwand für Pflanzenschutz hat sich mehr als verdoppelt.

PS: Ohne Pflanzenschutz nix auf dem Teller, ob Bio oder konventionell.
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Re: Temperaturrekord der Ozeane

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Gepostet: 01.12.2014 - 21:10 Uhr  ·  #25
Zitat

Also ... fakt ist, das Klima ändert sich, wobei die Zukunftsform eigentlich falsch ist. Es änderte sich schon und nicht erst seit dem Anfang des Jahrtausends, sondern schon viel früher gings los, hat damals nur noch keinen interessiert.



In ein paar Jahren kannst Du dann Tempranillo-Rebstöcke setzen - und ich werde Stammkunde bei Dir! :-) Etwas ernsthafter: Der Klimawandel wird wirtschaftliche Verwerfungen erzeugen, die man nur schwerlich in ihrer Komplexität vorhersehen kann. Obwohl bereits weltweit in den Wirtschaftsinstituten darüber geforscht wird. Wer das für abstrakte Befürchtungen hält, sollte einfach einmal darüber nachdenken, was wohl passiert, wenn in Europa und Nordamerika infolge von Trockenheit zwei Jahre hintereinander die Getreideernte ausfällt. In den USA ist das übrigens bereits in manchen Regionen der Fall...

Dieter
Erdorf
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Re: Temperaturrekord der Ozeane

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Gepostet: 02.12.2014 - 17:45 Uhr  ·  #26
Hallo,

Ein wenig zu Dürren:

http://wiki.bildungsserver.de/…n_im_Sahel
"Über die Mechanismen im Einzelnen bestehen noch Unklarheiten, weshalb die Projektionen im Hinblick auf eine globalen Erwärmung im 21. Jahrhundert z.T. unterschiedlich ausfallen."

Ob eine globale Erwärmung mehr Dürren auslöst oder nicht, ist unklar.
Dürren sind eher regionale Phänomene und in den regionalen klimatischen Bedingungen begründet.

Wenn die Temperatur global steigt, schmilzt Eis.
Landgebundenes, geschmolzenes Eis, sorgt für steigende Wasserspielgel.
Zusätzlich nimmt die wärmere Luft mehr Wasser auf.
-> Es kommt insgesamt mehr Wasser in Umlauf

Das passt nicht zu einem vermehrten Auftreten von Dürren.

Grüße
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Re: Temperaturrekord der Ozeane

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Gepostet: 02.12.2014 - 21:06 Uhr  ·  #27
Zitat

Zusätzlich nimmt die wärmere Luft mehr Wasser auf.


Die heißeste Luft weltweit findet sich an Orten wie dem Death Valley in den USA. Da ist die Luftfeuchte nahe null. Weshalb man sich ohne Trinkflasche nicht einmal für kurze Zeit im Freien bewegen sollte. Dass eine erwärmte Atmosphäre mehr Wasser enthält, ist wohl unstrittig. Aber sie tut das nun mal nicht überall. Da spielen noch ganz andere Faktoren eine Rolle, insbesondere Wetterabläufe. Und die können durchaus dazu führen, dass es in einzelnen Regionen sehr viel mehr regnet (wie beispielsweise seit einigen Jahren in der französischen Provence mit katastrophalen Überschwemmungen und an anderen Orten sehr viel weniger (wie etwa im Westen und Südwesten der USA).

Und dann gibt es natürlich noch die "hausgemachten" Ursachen für Dürren. Ich war vor Kurzem auf einer Obstplantage in Andalusien (Granada). Die hat ihre Pforten geschlossen, weil infolge der jahrzehntelangen Bewässerunfg der Plantagen der Grundwasserspiegel um 60 Meter abgesunken ist. Ein etwas anders geartetes Problem haben die die riesigen Getreide- und Maisplantagen in den USA. Auch hier hat die Bewässerung den Grundwasserspiegel weit abgesenkt. Dazu kommt, dass der intensive Anbau in Monokultur mit Hilfe von Pestiziden und Kunstdüngern den Boden vom Humus "befreit" hat und dieser so ausgelaugt ist, dass er nun die Niederschläge nicht mehr zurückhält. Darüber hinaus verfügen die riesigen Staussen im amerikanischen Westen, wie Hoover oder Lake Powell, über kaum noch Wasser. In Städten wie San Francisco oder Los Angeles ist der Wasserbrauch zum Teil schon eingeschränkt. Nähere Einzelheiten dazu unter : http://www.spiegel.de/wissensc…56848.html

Dieter
Erdorf
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Re: Temperaturrekord der Ozeane

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Gepostet: 03.12.2014 - 10:29 Uhr  ·  #28
Hallo Dieter,

Zitat
Die heißeste Luft weltweit findet sich an Orten wie dem Death Valley in den USA. Da ist die Luftfeuchte nahe null


Das mag richtig sein, aber daraus abzuleiten dass bei einer Erhöhung der Temperatur länger anhaltende Dürren entstehen ist falsch.
Wie schon gesagt, Dürren sind regionale Phänomene deren Ursachen vielschichtig sind.

Richtig ist, dass wärmere Luft, die mit Wasser in Berührung kommt, mehr Wasser aufnimmt.
siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Luftfeuchtigkeit -> Temperatur
"Bei Erhöhung der Temperatur nimmt der Anteil an Wassermolekülen zu ... Es stellt sich also eine höhere Verdunstungsrate ein ...
welche zur Wiederherstellung des Gleichgewichts durch eine höhere Kondensationsrate kompensiert werden muss ..."

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Re: Temperaturrekord der Ozeane

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Gepostet: 03.12.2014 - 12:50 Uhr  ·  #29
Erdorf
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Re: Temperaturrekord der Ozeane

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Gepostet: 03.12.2014 - 13:07 Uhr  ·  #30
Hallo XXLRay,

Zitat
Die Sahara wird sich wohl kaum plötzlich in Golfrasen verwandeln.


Ich kann das nicht vorhersehen du anscheinend schon :(.

Aber eins ist sicher, wenn es in der Sahara regnet dann wächst dort so ziemlich alles und
dass noch dazu schneller als an den meisten anderen Plätzen.

Regen in der Sahara gibt es auch jetzt schon und gab es auch schon früher. schau mal hier:

http://www.wetter24.de/wetter-…ste-1.html
"Auffällig dabei ist, dass dort Regentage in den letzten Jahren und Jahrzehnten zugenommen haben - und die Wüste sich dabei anders als erwartet aktuell verkleinert ..."

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Re: Temperaturrekord der Ozeane

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Gepostet: 03.12.2014 - 13:47 Uhr  ·  #31
Zitat geschrieben von Erdorf

Zitat
Die Sahara wird sich wohl kaum plötzlich in Golfrasen verwandeln.


Ich kann das nicht vorhersehen du anscheinend schon :(.

Naja, du hast doch in den Raum gestellt, dass es mehr Regen gibt.

Zitat geschrieben von Erdorf
Regen in der Sahara gibt es auch jetzt schon und gab es auch schon früher. schau mal hier:

http://www.wetter24.de/wetter-…ste-1.html

Das ist allerdings interessant. Da lese ich zum ersten Mal von.
Erdorf
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Re: Temperaturrekord der Ozeane

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Gepostet: 03.12.2014 - 14:05 Uhr  ·  #32
Hallo XXLRay,

Zitat
Naja, du hast doch in den Raum gestellt, dass es mehr Regen gibt.


Ich habe nichts "in den Raum gestellt",
sondern nun hoffentlich, jetzt für jeden einsichtig, klar und deutlich ein paar grundsätzliche Dinge geklärt.
Wo nun genau der Regen dann mehr fällt und wo vielleicht sogar weniger dass kann niemand, für Jahre im voraus, vorhersagen.

Leicht vorhersagen lässt sich hingegen aber die Tatsache (nicht in den Raum gestellt)
dass durch globale Erwärmung insgesamt mehr Wasser in Umlauf kommt.
dass die Luft mehr Wasser aufnimmt und auch wieder abgibt.
Das hat mit einfachen physikalischen Grundlagen zu tun.

Du und vitis "stellen immer wieder in den Raum" das es durch die Klimaerwärmung längere Dürre Perioden geben wird.
Das ist so klar nicht vorherzusehen, im Gegenteil durch das mehr an Wasser wird das eher unwahrscheinlich.
z.Z ist sogar so, dass die Wüste in der Sahara kleiner wird.

Nochmal zitiert aus http://www.wetter24.de/wetter-…ste-1.html
"Es gibt mit dem Klimawandel also nicht nur Verlierer. Viele Anzeichen sprechen dafür, dass bei einer hohen Kohlendioxid-Konzentration und einer höheren Globaltemperatur sich die Wüsten der Welt verkleinern und mehr fruchtbares Land entsteht."


Was auch richtig ist:
mit zunehmender Temperatur steigt die Unordnung und damit die Häufigkeit für kurzzeitige Extremwetter Ereignisse.
Das kann dann alles sein: Kälte, Wärme, Trockenheit, Feuchte, aber es ist kurzzeitig.

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Re: Temperaturrekord der Ozeane

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Gepostet: 03.12.2014 - 14:42 Uhr  ·  #33
Zitat

Das kann dann alles sein: Kälte, Wärme, Trockenheit, Feuchte, aber es ist kurzzeitig.


Jein! Es gibt sicherlich chaotischeres Wetter und kurze Perioden intensiver Phänomene. Es gibt aber auch Modelle, nach denen sich etwa der Jet-Stream, der für den Luftausgleich zwischen warmen und kalten Zonen auf unserem Globus sorgt, dauerhaft verlagert. Was dazu führen könnte, dass wir in unseren Breiten nicht mehr wie bisher weitestgehend von arktischen Wetterlagen geschützt wären. Dann hätte etwas Lissabon das Klima von New York und Vitis müsste von seiner Winzerei in der Pfalz auf den Betrieb von Skiliften umsatteln...

Wer vom Klimawandel profitiert und wer nicht, ist im Detail nicht vorherzusehen, Klar ist aber zum Beispiel, dass Menschen, die nur knapp über Meereshöhe leben, nicht unbedingt gute Karten haben.
http://www.spiegel.de/wissensc…06349.html
Ich denke, Klimaschutz muss heute das Ziel haben, die Effekte des Klimawandels so gering wie möglich zu halten. Unsere modernen Gesellschaften sind so intensiv ineinander und untereinander verzahnt, dass massive Eingriffe, wie etwa die Verlagerung von Klimazonen, Effekte haben, die sich jeglicher Kontrolle entziehen. Jeder kann sich selbst ausmalen, was dann an Völkerwanderungen, Verteilungskriegen, Preissteigerungen für einzelne Produkte usw. die Folge sein könnten. Dagegen sind die aktuellen Flüchtlingsdramen im Mittelmeerraum und im nahen Osten nur ein winzig kleiner Vorgeschmack.

Dieter (der weiterhin bei sich aufforstet :-))
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Re: Temperaturrekord der Ozeane

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Gepostet: 03.12.2014 - 15:49 Uhr  ·  #34
Zitat geschrieben von Erdorf
Du und vitis "stellen immer wieder in den Raum" das es durch die Klimaerwärmung längere Dürre Perioden geben wird.

Eigentlich wollte ich in den Raum gestellt haben, dass es da, wo momentan Menschen Nahrung anbauen vermehrt zu Dürren kommt.
Erdorf
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Re: Temperaturrekord der Ozeane

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Gepostet: 03.12.2014 - 17:35 Uhr  ·  #35
Hallo XXLRay,

ja, genau so etwas stellt du in den Raum:
"... dass es da, wo momentan Menschen Nahrung anbauen vermehrt zu Dürren kommt ..."

Warum, wirst wohl nur du selbst wissen, jedenfalls sehe ich keinen direkten Zusammenhang mit globaler Erwärmung.
Weil durch die globale Erwärmung mehr Wasser in Umlauf kommt und die Luft mehr Wasser aufnimmt.
Dürren zeichnen sich da nicht ab.
Letztendlich ist das aber nur ein Detail und alles ziemlich 'Wurscht':

Die Chinesen wollen bis 2030 ihre CO2 Emmisionen steigern.
Die Amis sind auch nicht wirklich zu Zusagen zu bewegen.
Die Russen wird das alles komplett am A. vorbei gehen, die wollen wärmer haben und weiter Erdgas exportieren.
Was nun Deutschland oder Europa macht ist nebensächlich und kann höchsten als 'Vorbild' dienen nur wen interessiert das?

Wir tun gut daran uns auf Klimaveränderungen einzustellen,
das ist das einzig sichere in der Diskussion.

Grüße
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Re: Temperaturrekord der Ozeane

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Gepostet: 03.12.2014 - 18:40 Uhr  ·  #36
Von Dürre schrieb ich nichts, nur, dass es, zumindest in meinem Umfeld, wärmer wurde.

Es stimmt, die Niederschlagsverteilung hat sich verschoben, immer öfter kommt der August schlecht weg, dafür ist der Juni / Juli trocken.
Bislang können wir Landwirte das aber noch gut abfedern durch entsprechende Kulturlenkung, dafür sind wir Profis und haben sowas gelernt / studiert ...
Auch die Kulturen werden entsprechend angepasst, das sieht man zwar nicht wenn man mit dem Auto am Acker vorbeifährt, aber Rübe ist nicht gleich Rübe oder Weizen nicht gleich Weizen. Da gibt es Züchtungen, Klone, Selektionen, die an andere Bedingungen angepasster sind. Da ist noch Luft.
Ok, mein Wein hat in den letzten Jahren im Schnitt 1,0%vol zugelegt, was solls, braucht man sich nicht so viel einkippen für nen Rausch, auch ein Vorteil (könnt man aber mit dem Wasserhahn regulieren ;) wenns nicht verboten wäre).

Das gravierendere Problem als die Klimaveränderung wird für kommende Generationen eher das Bevölkerungswachstum sein. OK, in der BRD direkt nicht, aber der kleine Rest des Planeten wird heftig. Anzeichen gibt es jetzt schon, dass es zu Problemen in der Nahrungsversorgung kommen wird ob mit Klimawandel oder ohne. Schon heute wird in der Landwirtschaft auf Teufel komm raus produziert und alles Andere als nachhaltig, als Folge davon gibts schon einige hunderte Hektare, die versalzen sind (auch so entstehen Dürren) ... kann man aber den Kollegen keinen Vorwurf machen, es geht nicht anders als hart am Limit. Eine andere Bewirtschaftung wäre zwar wünschenswert, dann hätte aber der Verbraucher nach Miete und Einkauf von Nahrungsmitteln nix mehr über für schnelles Internet, Auto und Fernreise, was nun politisch auch nicht so gewollt ist.

Diese ganzen Klimagipfel sind doch eh für den Arsch, da werden Beschlüsse für 2050 gefasst, dann interessiert das eh keine Sau mehr ... schön die Probleme vertagt, wie bei den Badbanks ja auch, soll sich die Folgegeneration was einfallen lassen ... zum Kotzen.
Das "Der Chinese" auch seinen Teil CO2-Ausstoß machen möchte kann man ja schon verstehen, Wirtschaftswachstum basiert eben auf Energie und die eben als Nebenprodukt auf CO2. Nachdem nun über 100 Jahre die Industrienationen entsprechend hausten und Lebensstandard schufen sagt der "und das will ich auch, jetzt bin ich mal dran".
Bei uns diese energetischen Sanierungen und Abwrackprämie seh ich nur als Rettungsanker für ne schwächelnde Konjunktur. Dumm wenn jeder schon 3 TV, 2 WaMa, 3 Mobiltelephone, 2 Autos, Wohnung und Heimstatt hat, wie soll da ne Wirtschaft wachsen??? Durch Generierung von Nachfrage durch Förderung sonst völlig nutzloser Investitionen mit Geld, dass man vorher fiskal abgeschröpfte.

sorry, hab mich in Rage getippt ...
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Re: Temperaturrekord der Ozeane

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Gepostet: 03.12.2014 - 19:25 Uhr  ·  #37
Zitat

kann man aber den Kollegen keinen Vorwurf machen, es geht nicht anders als hart am Limit. Eine andere Bewirtschaftung wäre zwar wünschenswert, dann hätte aber der Verbraucher nach Miete und Einkauf von Nahrungsmitteln nix mehr über für schnelles Internet, Auto und Fernreise, was nun politisch auch nicht so gewollt ist.


Eine andere Landwirtschaft ist möglich - inklusive im Weinbau - und sie wird schon von vielen betrieben. Dieses mit einer Rendite, die höher liegt, als bei der "klassischen" Landwirtschaft mit ihren ungeheuren Kosten für Maschinenpark, Pestizide und Kunstdünger. Die daraus resultuierende Zerstörung der Ressource, des Bodens nämlich, hast Du schon erwähnt. Ich kenne hier Leute der "bäuerlichen" Landwirtschaft, mit Betrieben von 150 ha bis herunter zu 5 ha, die bestens verdienen. Ihre Bioprodukte kosten zwar mehr als "normale", aber nicht so viel mehr, dass man sie sich nicht auch mit schwächeren Einkommen leisten könnte. Wer 90 € für Plastiklaufschuhe ausgibt, die in der Herstellung 4 € kosten, und 700 € für ein Smartphone, kann möglicherweise auch 2 € für ein Kilo Kartoffeln ausgeben. Kartoffeln im Übrigen, die in geschmacklicher Qualität und Textur nichts mit denen zu tun haben, die man im Lidl oder Aldi ersteht. Die kurzen Wege dieser Produkte tun ein Übriges in Sachen Frische und vermeidung von Abgasen.

Die bisherige Form der Nachkriegs-Landwirtschaft wird nur noch künstlich am Leben gehalten. Das hat sie mit unserem Finanzsystem gemeinsam. Und die Sorge, dass uns nach dem Umstieg in eine nachhaltige Landwirtschaft Hungersnöte bevorstehen, beruht auf den Lobbyanstrengungen der Agrarindustrie. Wer sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzt, sieht, dass die Erträge pro ha in der Bio-Landwirtschaft deutlich über denen der klassischen Landwirtschaft liegen. Von den Vorteilen für die Gesundheit der Landwirte, der Verbraucher und unseres Planeten braucht man dann erst garnicht mehr zu reden...

Dieter
windreichHP
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Re: Temperaturrekord der Ozeane

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Gepostet: 04.12.2014 - 00:05 Uhr  ·  #38
Hi,
möchte mich kurz zum Einfluss des Temperaturanstiegs auf die Nahrungsmittelproduktion äußern:
Ich zitiere mal aus meiner letzten Vorlesung (Grundlagen der Umweltwissenschaften):
"-Die Ernteerträge können in höheren Breiten bis zu einem Anstieg der lokalen Durchschnittstemperatur um bis zu 1,5 - 3,5 °C über dem vorindustriellen Wert leicht zunehmen und sinken oberhalb dieser Temperaturschwelle in einigen Regionen wieder ab.
-In niederen Breiten führt selbst eine geringe globale Temperaturerhöhung tendenziell zu sinkenden Getreideerträgen, wobei insbesondere Dürren und Überschwemmungen die Landwirtschaft – insbesondere im Selbstversorgungssektor - gefährden."

Diese Aussagen beziehen sich auf folgende Quelle:
Link zur Bezugsquelle

Die Quelle finde ich persönlich ganz gut, da in ihr auch die heutigen Beobachtungen und möglichen Folgen rund um Klimaveränderungen, kurz zusammengefasst sind ( natürlich nur Teilaspekte). Zudem recht seriös, da diese von der IPCC und von zwei Bundesministerien veröffentlicht wurde.
Erdorf
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Re: Temperaturrekord der Ozeane

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Gepostet: 04.12.2014 - 15:38 Uhr  ·  #39
Hallo windreichHP,

Danke für Ihren Beitrag.

"Die Ernteerträge können in höheren Breiten bis zu einem Anstieg der lokalen Durchschnittstemperatur um bis zu 1,5 - 3,5 °C über dem vorindustriellen Wert leicht zunehmen ..."
Kennen sie die Ursachen, bzw. die Basis dieser Abschätzung? bzw. haben sie eine mögliche Erklärung?

"... und sinken oberhalb dieser Temperaturschwelle in einigen Regionen wieder ab"
Auch hier, was sind die Gründe dafür, z.B. ihrer Einschätzung nach?

"... In niederen Breiten führt selbst eine geringe globale Temperaturerhöhung tendenziell zu sinkenden Getreideerträgen ..."
Wo sind die Unterschiede zu 'höheren Breiten' und warum verhält es sich hier anders?
Ist nicht die Sahara ein Beispiel für niedere Breiten, wo in den letzten Jahrzehnten mehr Land bewirtschaftet werden kann?

Vielen Dank
windreichHP
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Re: Temperaturrekord der Ozeane

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Gepostet: 04.12.2014 - 18:25 Uhr  ·  #40
Hallo Erdorf,
Zitat
"Die Ernteerträge können in höheren Breiten bis zu einem Anstieg der lokalen Durchschnittstemperatur um bis zu 1,5 - 3,5 °C über dem vorindustriellen Wert leicht zunehmen ..."
Kennen sie die Ursachen, bzw. die Basis dieser Abschätzung? bzw. haben sie eine mögliche Erklärung?

Ich würde es mir damit erklären, dass in den nördlichen Breiten nicht das ganze Jahr Landwirtchaft betrieben werden kann, da es z.B. in den Wintermonaten zu kalt ist. Wird es nun dort wärmer, so ist die Zeit in der Pflanzen wachsen größer und somit steigen die Ernteerträge. Dieser Effekt scheint die Verluste durch Extremwetterereignisse bis zu diesem Temperaturanstieg zu überkompensieren. Ich habe dafür jetzt leider keine Belge gefunden, aber der Bericht ist ja auch länger als die fünf Seiten Zusammenfassung die ich durchgelesen habe.

Zitat
"... und sinken oberhalb dieser Temperaturschwelle in einigen Regionen wieder ab"
Auch hier, was sind die Gründe dafür, z.B. ihrer Einschätzung nach?

Hier würde ich sagen wird es noch wärmer, so kommt es erstens zu mehr Extremwetterereignissen, zweitens nimmt der Wasserstress zu. Die Klimazonen wandern in Richtung Pole. "[E]inige Regionen" würde ich damit begründen, dass das Klima komplex ist und es zahlreiche (lokale) Faktoren gibt die dieses beeinflussen.

Zitat
"... In niederen Breiten führt selbst eine geringe globale Temperaturerhöhung tendenziell zu sinkenden Getreideerträgen ..."
Wo sind die Unterschiede zu 'höheren Breiten' und warum verhält es sich hier anders?

Hier würde ich sagen, dass in den niederen Breiten das ganze Jahr Landwirtschaft betrieben werden kann, sodass eine Erwärmung die Anbauphasen nicht verlängern kann, sondern den Wasserstress erhöt, welches sich negativ auf die Produktion von Biomasse auswirken sollte.
Ihrem Argument höhere Temperatur-->höhere Verdunstung-->größere Niederschlagsmenge ist zwar global zuzustimmen, ich bin jedoch der Meinung das es ehr zu einer Problemmatiesierung der Wasserversorgungssituation in niederen Breiten kommt. Nebenbei beduetet ja auch eine höhere Temperatur, dass schneller und mehr von dem gefallen (Niederschlags)wasser verdunstet.
Zitat
Ist nicht die Sahara ein Beispiel für niedere Breiten, wo in den letzten Jahrzehnten mehr Land bewirtschaftet werden kann?

Das die Niederschlagsmenge nahe der Sahra zugenommen hat ist korrekt, allerdings erst seit den 1980ern, davor nahm diese ab. Ich würde die Variation der Niederschlagsmenge dort ehr als übliche, teils lokale, Schwankung in zyklischen Verlauf deuten, aber das sei jedem selbst überlassen. Auch gibt es vor Ort dort Auffortstung und zahlreiche Brunnenprojekte, was sich ebenfalls positiv auf die Landwirtschaft ausüben dürfte.

Das sind meine persönlichen Schlussfolgerungen, es kann also durchaus sein dass es andere korrekte Ergebnisse existieren.
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