Kleinwindrad aus Notstromaggregat bauen?

 
TommyA8
 
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Kleinwindrad aus Notstromaggregat bauen?

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Gepostet: 14.07.2016 - 12:16 Uhr  ·  #1
Hallo zusammen,
da dies mein erster Beitrag ist stelle ich mich kurz vor :bandit:

Ich bin ein 38 jähriger Industireelektroniker (arbeite aber schon länger nicht mehr in diesem Bereich).
Bastel und Schraubererfahrung ist einiges vorhanden(Motorumbau am PKW und Unimog, Modellbau (1:5 RC Modellautos) usw.).

In meinem Haus habe ich eine Holzheizung, mit dieser mach ich im Winter das Brauchwasser warm (Frischwasserstation im Pufferspeicher).
Im Sommer wird das Brauchwasser über eine Wärmepumpe erwärmt, diese braucht ca. 1000KWh im Jahr.
Für schnelles aufheizen des Wassers ist in der Wärmepumpe ein 230V Heizstab eingebaut.

Mein Plan: Ich bau mir (aus vorhandenen Komponenten) ein Kleinwindrad mit dem ich die Stromkosten reduzieren kann.
Ich nehme ein vorhandenes Notstromaggregat (800W, springt schlecht an, vergasermembran defekt) und ersetzte den Antrieb durch den Benzinmotor durch einen Antrieb durch Windkraft.

Aufbauidee:
1 Welle über 2 Stehlager auf einer Grundplatte montiert, auf dieser Welle die Rotorblätter.
Über 2 Riemenscheiben (größe muss ich noch ausrechnen) und einen Zahnriemen realisiere ich ein getriebe,
so dass ich eher in Richtung der 1500 U/min komme.

Invest sind nur die Rotorblätter und die Riemenscheiben, die restlichen Komponenten habe ich zuhause.
Dem Heizstab ist die Spannung und die Frequenz ziemlich egal, so dass ich auch bei kleinen Windgeschwindigkeiten schon Wärme in den Puffer bekomme.

Was haltet ihr von dieser Idee?

Gruß Thomas

PS: Ich bin auf der schwäbischen Alb zuhause, Windmessung habe ich keine gemacht.
Mir ist bewusst dass das nicht die technisch beste Möglichkeit ist, da der Invest aber zu vernachlässigen ist stört mich das nicht.
...
 
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Re: Kleinwindrad aus Notstromaggregat bauen?

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Gepostet: 14.07.2016 - 17:13 Uhr  ·  #2
Moin,

das kann klappen, aber meist denn nur ab wirklich gutem Wind:

Der Wirkungsgrad der meist verbauten kleinen, billigen Generatoren(Asynchron?) ist im Teillastbereich ganz schlecht( ab 25 % zum Beispiel)
Wir haben aus BG 90 , 8 Pol Maschinen, Windräder gebaut, das klappt, mit passender Kondensatorbatterie.
Allerdings kommt auch da im Schwachlastbereich nur 20 -60 W, Im Sturm denn aber plötzlich volle Leistung.
bei mässigem Wind eher nix. Ob sich der Aufwand lohnt?
Aber bei Starkwind:-)
kein Wunder, ist denn ja auch genug Energie da:-)oder auch:

Probier doch mal den Käfigläufer abzudrehen, und passende Magnete aufzukleben, leicht schräg+ Epoxyverklebt.
Dazu auch Ideen in "Einfälle statt Abfälle": zum Beispiel:
Magnete in( dreieckige)Weicheisenklötze um den ehemaligen Käfig einpassen, verkleben, dann das Weicheisen passend rund drehen(UHU Plus Endfest 300)
das haben manche hinbekommen, das könnte mit kleinerer Heizpatrone dann evtl gehen.

Aber wie gesagt:unsere Generatoren haben dann schon ca 80 % Wirkungsgrad, das hilft enorm.

Schönen Gruss,

Cerco
Erdorf
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Re: Kleinwindrad aus Notstromaggregat bauen?

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Gepostet: 14.07.2016 - 22:24 Uhr  ·  #3
Hallo Thomas,

Ich sehe da vor allem 3 Schwierigkeiten

a) So ein Notstromaggregat hat meistens keine Dauermagneten sondern erzeugt das Magnetfeld elektrisch über Schleifringe
Damit ist der Wirkungsgrad im unteren Leistungsbereich extrem schlecht bzw. lange Zeit sogar negativ.
Wenn der Rotor mit Dauermagneten ausgestattet ist, wird das schon eher was.

b) Es ist richtig dass einer Heizpatrone "Spannung und die Frequenz" ziemlich egal ist
jedoch ist dem Repeller und Wind nicht egal wie er gerade belastet wird.
Ohne eine, wie auch immer geartete Elektronik wird das nichts.
Im Einfachsten Fall, reicht ein passend dimensionierter 'Anlaufkondensator',
sonst wird der Repeller viel zu früh belastet und abgewürgt. Ist der Kondensator zu klein,
dreht der Repeller dann durch und zerlegt sich - auch nicht gut.

User "Rayblack600" hat hier praktische Erfahrungen ist meiner Ansicht nach technisch am weitesten
wenn es darum geht direkt eine Heizpatrone anzuschließen, schau mal hier:
Forum/cf3/topic.php?t=5233

c) Mit Wind zu heizen ist, aufgrund der normalerweise entstehenden Kosten vergleichsweise teuer
Wenn der Spass am 'Basteln' und an der Technik im Vordergrund ist und die Erwartungen nicht allzu hoch sind,
kann dein Vorhaben Sinn machen. Wenn sich die 'Investionen' (Zeit, Geld, Materialien)
teilweise rechen sollen dann eher nicht. Kleinwindanlagen, sind an den meisten Standorten,
Aufgrund der geringen Masthöhen und Bodennähe oft 'nur' ein Hobby,
was immerhin ein wenig des geleisteten Aufwandes zurück liefert.

Viel Spass mit deinem Projekt

Grüße Frank
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