Moin Max und schönen Sonntag!
Mit einem riesigen Schreck habe ich zunächst gegoogelt und bei der Mehrzahl der dort meist englischen Beiträge zu Savonius SLZ nur Bestätigungen Deiner Aussage gefunden, mit einer optimalen Leistung unter Last mit TSR (Tip - Speed - Rate) 0,6 bis 0,7.
Das zu Deiner sonntäglichen Aufmunterung.
Danach allerdings habe ich mich literarisch auf die Socken gemacht, weil ich mich doch fragen mußte, warum eigentlich ausgerechnet ich auf derart optimistische Werte wie SLZ 1,6 beim Savonius kommen konnte.
Dein Schreck lass nach!!
OK, unser bei Bastlern wegen seiner Bauanleitung: "Der Savonius Rotor" beliebter Heinz Schulz gibt in seiner seit 1989 5.ten unveränderten Auflage 1999 im ÖKO Buch Verlag ganz oben auf Seite 18 folgendes zu wissen:
Ohne Belastung ist die Umfangs-Geschwindigkeit eines gut gebauten (darauf scheint er Wert zu legen) zweistufigen Savonius-Rotors etwa 1,8 mal so hoch wie die Windgeschwindigkeit (Schnelllaufzahl 1,8)
Da mir das als Aussage nicht genügte, habe ich bei der wissenschaftlichen Fachliteratur nach gehakt, schließlich ist ein zweistufiger Savonius kein klassischer einstufiger!
(Es gibt ja auch Raketen mit mehreren Stufen)
Also - für das einstufige Modell im Buch Windenergie in praktischer Nutzung von Felix von König Nachdruck 1979 der 2.ten Auflage im Pfriemer Verlag München findest Du auf Seite 126 im 4.ten Absatz ganz unten auf der Seite folgende Aussage:
"Dass es beim Savonius-Rotor "nicht ganz mit rechten Dingen zugeht" ergab sich schon frühzeitig aus der verblüffenden Beobachtung, dass seine Umfangsgeschwindigkeit bis zum 1,7-fachen der Windgeschwindigkeit anwachsen kann. Das heißt - so geht es auf Seite 127 weiter - die Schaufeln liefen dem hineindrückenden Wind davon.
Nun zu meiner eigenen Aussage von SLZ 1,6 für den Savonius:
Ich weiß schon, dass dies Idealwerte sind und ein sehr anständig gebauter Savonius-Rotor oberste Voraussetzung für derartige Leistungen sein müßte!
Präzision bei der Achsführung genau in Flucht, die Achse in guten Lagern (oben Radial-Lager unten zur Gewichtsaufname Achsiallager) geführt, gute Auswuchtung und stabile Bauweise ist dabei schon das A und O, wie gesagt für Königs SLZ 1,7 in klassischer seit etwa 1920 unveränderter Bauweise mit 2 Schaufeln.
Was Schulz gezaubert hat, 0,1 SLZ über Königs Wert, ist glaubhaft, wegen der stufenweise versetzten Schaufeln.
Geht man von der Bauweise gewöhnlicher Bastelstuben aus die mal eben schnell Bock haben, was Neues auszuprobieren und dabei viel zu wenig Kenntnisse in Maschinenbau, Statik, Werkstoffkunde etc. mitbringen, so dürfte der beste Leistungsbeiwert erreicht bei einer SLZ von 0,6 bis 0,7 realistisch sein.
Bei einer Bauweise, die dem Begriff: "Made in Germany" Ehre macht -
wage ich auch weiterhin zu behaupten, dass eine SLZ von 1,6 erreichbar ist und dass unter Last abgebremst der maximale Leistungsbeiwert in etwa bei SLZ 0,9 -1,0 erreicht werden kann. Bei letzterem will ich mich allerdings nicht zu weit aus dem Fenster hängen, denn das hängt nicht nur vom Rotor alleine ab.
Gruß, mit strahlendem Gewinner-Lächeln, Carl