Das Problem der Kabelführung beim Horizontalläufer

individuelle Problemlösung für Schleifring gebundene Energie-Übertragung beim Horizontalläufer bei stabilen Hauptwindrichtungen
 
Carl
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Das Problem der Kabelführung beim Horizontalläufer

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Gepostet: 09.03.2020 - 17:42 Uhr  ·  #1
Die Lösung der Energie- Übertragung mittels Kabel durch Stromabnahme vom Generator über den Schleifring kann ihre Tücken haben!

Weil mit der Zeit die Kohlestifte ihren Geist aufgeben, der Schleifring oxidieren kann oder alles vom allgegenwärtigen Staub in der Luft verdreckt und/oder durch Kohlestaub von den Kohlebürsten kurzschliesst.

Das brachte mich irgendwie auf die Idee zu versuchen herauszufinden ob es überhaupt zwingend notwendig ist, die Generatorgondeln kleiner Windräder völlig frei rotieren zu lassen wenn es möglicherweise doch Windrichtungen gibt, aus denen der Wind so gut wie nie bläst!

Der Gedanke war, dass durch eine einfache Sperre verhindert werden kann, dass sich das Windrad in einen solchen Winkelbereich drehen kann womit dann verhindert wird, dass sich ein direktes Kabel vom Generator um dem Mast wickeln würde. Der Schleifring mit den Kohlekontakten mit dem das sonst immer verhindert wird wäre dann nicht mehr nötig.

Ich suchte also online nach Hauptwindrichtungen und wurde auch sofort fündig: Eine solche Karte habe ich bereits im Themenbereich: Grundlagen gepostet, will es aber hier auch gleich tun:

https://www.google.de/url?sa=t…vmsXoxIQny

Tatsächlich stimmen die Daten auf der Karte auch mit den Beobachtungen in meiner Umgebung zu 100% überein. Z.B.: Bisher habe ich bei mir noch nie bemerkt, dass Wind aus nördlichen Richtungen einwirkte. Es kann sein das es mir nicht aufgefallen wenn doch einmal ein Lüftchen von dort herkam.

Das wäre dann nicht sonderlich relevant für die Energie_Erzeugung und man könnte locker auf diesen Winkelbereich im Drehkreis des Windrades verzichten. Und durch eine simple Blockierung für diesen betreffenden Bereich verhindern dass sich das Kabel um den Mast vertörnt.

Im Fazit: Es geht, man kann das so machen wenn man sich vorher ein wenig Zeit und Muße nimmt seinen eigenen Standort darauf hin zu beobachten ob er für so etwas geeignet ist. Natürlich hilft dabei auch die Karte mit den Hauptwindrichtungen in Deutschland oder sonst wohin immer man sein Windrad aufstellt.
schufi
 
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Schleifringe

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Gepostet: 15.04.2020 - 14:54 Uhr  ·  #2
Hallo Carl,
ich besitze einen Black-600 welcher seit 9 Jahren perfekt lief.
Jetzt hat er plötzlich blockiert, so musste ich ihn herunternehmen und den Fehler eingrenzen.
Dank der Hilfe von Sandy bin soweit gekommen, dass ein unterbrochenen Schleifring der Übeltäter war.
Jetzt weiss ich nicht, wie weit du gekommen bist und die Schleifringe mit Kabeln zu umgehen.
Sandy meint, man könnte das Rad drehen lassen und die Kabel zwirbeln lassen, das Rad würde von sich aus wieder retour drehen.
Bin gespannt auf deine Lösung.
Gruss,
Schufi
stormbreaker
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Re: Das Problem der Kabelführung beim Horizontalläufer

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Gepostet: 18.04.2020 - 00:48 Uhr  ·  #3
Das Thema ist ja vor allem für Selbstbauer interessant - wie ich grad dran bin.

Nach den Erfahrungen ist es wohl so, dass der Generator an guten Standorten tatsächlich "nicht so viele Runden" macht. Und wenn man eine ausreichend große Vorratsschlafe vorsieht und immer mal ein Auge drauf wirft sollte es wohl reichen, das Kabel einfach durch den Mast zu ziehen. Nun, Erfahrungen habe ich damit nicht. Allerdings haben wir auf unserem sehr windigen Grundstück fast ideale Bedingungen - Kammlage im MIttelgebirge und alles außer Norden frei. Aber selbst die paar Bäumchen sind im ausreichenden Abstand, sodass hinsichtlich "Staudruck", Böen usw. nicht allzu viel passieren sollte.

Was interessant ist und aus meiner Sicht viel zu wenig Beachtung fand bisher....

ist die Übertragung mittels Quecksilber. Als flüssiger Moderator sozusagen. :D Bei der alten Futurenergy kam diese Art der Leitung zum Einsatz - es wurde im Forum mal kurz drauf eingegangen. In dem leider etwas negativen Erfahurngsbericht von "donpedrobrasil". Im Prinzip ja nicht schlecht, aber wer will schon so ein giftiges Metall in der Gondel?

Auch, wenn es noch so gut vergossen ist....

Es bleibt wohl die gute alte Schleifringeinheit mit doppelten Kohlen á la Heyde und Co. sowie direkt die beste Wahl.
Che
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Re: Das Problem der Kabelführung beim Horizontalläufer

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Gepostet: 20.04.2020 - 19:26 Uhr  ·  #4
Also selbst ausdrillen wird eine Gondel das Kabel nicht.
Allerdings sind die Verdrehungen/Monat i.A. wohl nicht viel größer als 1.
Hatte der Crome mal ne Zahl in seinem Buch angegeben, fürs Vierteljahr.
Alle 3 Monate mal einen Drehstrom-Stecker ziehen und entdrillen - ich meine zumutbar.
Zumal das Schleifringsystem tatsächlich anfällig ist und häufig unterdimensioniert.

Über Quecksiber rede ich garnicht erst.

Übrigens verdrillen die Großen meines Wissens nach auch. Aber nur 1 bis 2x. Und entdrillen es mit dem Azimuth-Antrieb, wenn es von der Windstärke gerade passt.

Grüße von Che
Carl
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Verzicht auf Schleifringe

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Gepostet: 20.04.2020 - 19:57 Uhr  ·  #5
@ Schufi,

bei mir weht äußerst selten mal der Wind aus nördlichen Bereichen so dass es bei mir sehr gut möglich ist ohne wesentliche Energieverluste auf diese Windrichtung ganz zu verzichten.

Indem ich von der Gondel einen dort fest angebrachten Stahlstab senkrecht nach unten führe und einen weiteren Stahlstab waagerecht auf der Nordseite als Anschlag für den Senkrechten am Mast fixiere verhindere ich so, dass die Gondel vollständige Drehungen um die eigene Achse ausführen kann und das Problem der Schleifringe ist sicher gelöst.

Man kann die Stahlstäbe mit relativ dickemGummischlauch als Puffer bewehren, das dämft dann eventuelle auftretende Anschlagsstöße

Diese Lösung ist für Kleinwindanlagen bei passenden Windrichtungsvorgaben (Häufigkeit der entsprechenden Windrichtung) .

Es geschieht bei einer ruhig laufenden Anlage ohne Schwänzeln wie der Black selten genug dass der Stab den Anschlag berührt.

Schlechter austarierte Anlagen muss man zu diesem Zweck so auswuchten dass Fahne und Repellerseite im Gleichgewicht stehen. Eine Anlage mit gewichtsmäßigem Überhang auf einer der beiden Seiten vor oder hinter dem Mast tendieren zu häufigem Kreiseln um die Mastachse und pendeln auch häufiger.

Das liegt daran das der Mast selten ganz 100% senkrecht steht und dann die Schwerlastigere Seite des Windrades - sei es die Fahne oder der Repeller mit Generator sich in die Richtung drehen möchte wo das durch leichtes schrägstehen des Mastes ein Gefälle ergibt.

Diese Schräglage kann auch bei einem genau lotrecht aufgestellten Mast unbemerkt durch auftreffenden Winddruck entstehen, es genügt eine minimale Abweichung von der Senkrechten um das Pendeln bei schlecht tarierter Gleichgewichtigkeit zwischen Gondel und Fahne zu verursachen.

Gruß, Carl
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