Bleiakkumulatoren

 
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 21.02.2021 - 16:46 Uhr  ·  #141
Bravo Erdorf für die Mühe

Bei guten Ladereglern kann man ja einiges einstellen , die erwähnte
Zitat
Bleiakkumulator in Traktionsanwendungen typischerweise mit Ladefaktoren von bis zu 120% überladen


Kann man ja manuel einstellen , wie man das zulassen will, im Staplergebrauch wär das dann wohl wie eine kleine Ausgleichsladung beim Laden.
Bei unseren stationaren Anlage, dann diese Ausgleichsladung eher über eine längere Zeitspanne, via zb. monatlicher Ausgleichsladung .
Bei den den Outback MPPT Reglern gibt man die Minuten der Ausgleichsladung an zb 150 min
und fals das vor Sonnenuntergang nicht erreicht wird gehts halt an den folgenden Tagen weiter bis die 150 min abgearbeitet sind ....

Beim Victron Inverter /Charger gibts sogar eine Einstellung , die diese im Text angesprochene Funktion automatisch macht bei jeder Ladung wenn gewollt

Gutes Software tool "VE configure" , kann man auch auch ohne Hardware nutzen
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Erdorf
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 21.02.2021 - 19:21 Uhr  ·  #142
Danke auch dir Lars, für die Anerkennung.

Das was Victron da treibt, nach dem klassischen IU Ladeverfahren,
die Spannung noch einmal bis 17 V (beim 12 V System) hoch zu fahren ist sehr interessant.
Das lädt den Akku dann schnell und noch dazu so richtig voll.
Das macht vor allem im Winter, für die kürzeren Sonnentage, noch einmal einen Unterschied.
Im Sommer, finde ich schonenderes Laden wichtiger, da hat man mehr Zeit zum Laden.

Natürlich ist das super was solche Laderegler so anbieten und immer eine Auseinandersetzung wert.
Ich hatte nie so tolle Regler :'( und musste mich dafür vermutlich auch deswegen intensiver mit dem Thema auseinander setzen.

Grüße
Che
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 22.02.2021 - 16:45 Uhr  ·  #143
Ist bischen schwer zu verstehen, dass die Spannung hoch gehen kann, aber der Strom runter.
Schlussfolgerung: Wenn quasi nur noch elektrolysiert wird, ist der Innenwiderstand entsprechend höher.
Aber das war nur Reflexion.

Mehr von Interesse:
Bestreben, die Ladung zu ergänzen möglichst bis 100% vermutlich jeden Tag.
Wenn das nicht gelingt, ab wieviel Tage wird es bezüglich bleibender Sulfatierung kritisch?
Das kombiniert mit wieviel % Entladeteiefe? Auch schon bei lediglich 20%?
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 22.02.2021 - 17:32 Uhr  ·  #144
Naja , wenn die "absorbtion charge" Ladephase, die gute Laderegler wohl alle machen , für dich nicht gross von Intresse ist , dann erübrigt sich deine Frage nach den letzten 20% der Volladung, weil genau dann, bis auf 100% Volladung , wird mit der 2. Konstantladephase genannt Absobtion charge GELADEN ;-)
Erdorf
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 22.02.2021 - 21:26 Uhr  ·  #145
Hallo Che,

Zitat
Ist bischen schwer zu verstehen, dass die Spannung hoch gehen kann, aber der Strom runter.

Das ist normal beim Akku und hat nichts mit höher werdendem Innenwiderstand zu tun.
Je voller der Akku, desto höher seine interne Spannung und desto weniger Strom fließt,
wenn die externe Spannung nicht erhöht wird.
Das Prinzip ist genau so, bei einem Druckluft Speicher, z.B. bei Fahrrad Reifen.

Zitat
Bestreben, die Ladung zu ergänzen möglichst bis 100% vermutlich jeden Tag.

Ja, das bedeutet Zeit und/oder erhöhte Spannung beim Ladeende.
Nimmt man sich die Zeit nicht oder hat das Wissen nicht, "scheint" der Akku voll und es erfolgt nur eine 99% Ladung.
Am nächsten Tag dann nur noch bis SoC 98%, SoC 97% ...
Es dauert eine Weile aber nach 3 Monaten oder so, scheitert diese Strategie.

Zitat
Wenn das nicht gelingt, ab wieviel Tage wird es bezüglich bleibender Sulfatierung kritisch?

Wir "Insulaner" erlauben eine "kalkuliert unzureichende Ladung" bis zu einer Woche im Winter.
Wenn wir bei meinem Beispiel bleiben, wären wir dann bei einem SoC von 93%.
Jetzt muss spätestens eine Vollladung auf SoC 100 % erfolgen.
Wobei im Sommer automatisch fast jeden Tag auf SoC 100 % geladen wird.
Der Sommer heilt die "Wunden" des Winters :D und der Winter wird mit mehr PV kurz gehalten ^_^

Zitat
Das kombiniert mit wieviel % Entladeteiefe? Auch schon bei lediglich 20%?

Ja und das was du hier Entladetiefe nennst, ist nicht der DoD, sondern die tägliche Entladung.
Nach 10 Tagen ohne Vollladung, würde man von SoC 90 % bis SoC 70 % entladen.
Also sind aus den 20% Entladung schon ein DoD von 30% geworden :devil:

Wer das nicht versteht, fährt irgendwann seine 20 % Entladung, bis der Wechselrichter den Strom abschaltet.
Das ist dann ungefähr bei SoC 10 %. Also wird von SoC 30 % bis SoC 10 % entladen, ca. mit einem DoD von 80%.
Das kostet richtig Lebenszeit, nutzt wenig und wird richtig teuer.

Deswegen sind wir "Insulaner" so penible, die letzten % in den Akku zu bekommen
um sicher zu stellen, dass er wirklich wieder einen SoC von 100% hat.
Erdorf
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Temperatur und Wärme

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Gepostet: 23.02.2021 - 16:04 Uhr  ·  #146
Temperatur und Wärme

Im Stapler Betrieb (hohe Lade- und Entladeströme), ist vor allem die Abwärme wichtig.
Bei "ortsfestem Zyklen Betrieb" ist vor allem die Zuwärme wichtig.

Der Blei Akku arbeitet am liebsten zwischen 20°C und 25°C.
In der Praxis ist es ausreichend eine Temperatur zwischen 15°C und 30°C anzustreben.

Für den Sommer Betrieb reicht es aus einen natürlich kühlen, trockenen und schattigen Standort zu wählen.
Auch weil der Akku im Sommer deutlich weniger beansprucht wird.

Es ist quasi schon Allgemeinwissen, das z.B. Starterakkus im Auto im Winter gerne ihren Dienst versagen.
Im Winter, wenn der Akku deutlich stärker belastet wird, senken zu niedrige Temperaturen die Kapazität und Strombelastbarkeit deutlich. Übliche Standorte sind Kellerräume, Schuppen. Übliche Strategien sind leicht beheizte Räume oder z.B. mit Styrodur isolierte Akkus. Auch können elektrische Überschuss Heizungen für den Winter Sinn machen.

Die Isolation mit Styrodur ist vergleichsweise einfach, kostengünstig, langlebig und wirkt in der Folge ohne weitere Aufwände oder Kosten. Zu beachten ist die Druckempfindlichkeit des Isolationsmaterials. Die Akkus können nicht direkt auf das Styrodur gestellt werden. Eine Holzplatte reicht aus um den Gewichtsdruck der Akkus zu verteilen. Diese Platte, ggf. mit Latten umranden und lackieren um ggf. Wasser oder Säure aufzufangen.
Die Styrodur Platten können z.B. mit Montagekleber verklebt und abgedichtet werden. Luftdicht muss und darf die Konstruktion nicht sein, damit Gase entweichen können. Gegenüber Stein und Beton am Boden und den Seitenwänden, ist eine stärkere Isolation sinnvoll. Wenn der Aufbau höher wird, vereinfacht das meistens sogar noch die spätere Wartung.

Es ist zweckmäßig die obere Platte nur aufzulegen und ggf. leicht zu beschweren. Auch sollte die vordere Platte abnehmbar sein z.B. für heiße Wochen im Sommer. Es wichtig darauf zu achten dass man später noch gut an alle Zellen ran kommt
und genügend Platz zu den Zellen lässt.

Unbedingt beachten, Explosionsgefahr!
Es dürfen innerhalb der Isolation keine elektrischen Schaltvorgänge stattfinden, die typischerweise immer Funken erzeugen. Keine Sicherungen, Schalter oder Regler! Auch darf es keine losen elektrischen Kontakte geben!


Hier ein Bild von 2011 (Ich würde es heute dicker isolieren und praktischer machen)
 


Quellen:
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Fragen, Anregungen, Hinweise, Verbesserungen?
Her damit :happy:
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Temperatur und Wärme

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Gepostet: 24.02.2021 - 09:22 Uhr  ·  #147
Nachtrag zum Thema Temperatur und Wärme

Die thermische Isolation hilft auch Temperatur Schwankungen im Tagesverlauf zu reduzieren und zu dämpfen.
Konstantere Temperaturen verringern die mechanische Belastung des Bleis und erleichtern Messungen und Regelungen.

Die Ladeendspannung ist stark temperaturabhängig und wird vom Laderegler mit Hilfe eines Sensors kompensiert.
Bei kühleren Temperaturen wird die Ladeendspannung vom Laderegler automatisch erhöht.
In der Praxis reicht es aus, den Sensor hierfür mit im selben Raum zu platzieren, auch wenn der Akku isoliert ist.
Man möchte, in der Regel, im Sommer langsamer und schonender laden und im Winter schneller laden.
Ich habe z.B. zusätzlich zur Temperatur Kompensation des Reglers die Ladeendspannung im Winter um 1.0 V erhöht.

Die Ruhespannung des Akkus ist nur wenig von der Temperatur abhängig und dieser Einfluss kann vernachlässigt werden. Mit Hilfe der Ruhespannung wird gerne der Ladezustand SoC ermittelt bzw. abgeschätzt.

Beispiel 12 V Akku:
12.8 V = 100% SoC
12.7 V = 90% SoC
12.6 V = 80% SoC
12.5 V = 70% SoC
12.4 V = 60% SoC
12.3 V = 50% SoC

Auch lässt sich mit der Ruhespannung die "theoretische" Säuredichte ermitteln und so z.B. Säureschichtung feststellen.

Angepasste Faustformel:
UZelle = Säuredichte + 0.85

Beispiel:
Säuredichte 1.28, 6 Zellen, 12V Nennspannung
(1.28 + 0.85) * 6 = 12.78 V

Ist die (oben in der Zelle gemessene) Säuredichte geringer, als über die Faustformel erwartet, liegt Säureschichtung vor.
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 24.02.2021 - 10:25 Uhr  ·  #148
Ja , ist auch wieder ein intresanntes Thema ... :P

Im Ideal Fall hat man immer die gleiche Umgebungs-themperatur

Zu warm also mehr als 20° erhöhen zwar die Kapazität leicht , aber veringern die Lebenserwartung
Wohl wissend das bei 5° die Kapazität sinkt aber , eher possitive für Lebenserwarung , kann man beruihgt sein

Da in Irlands Küste sogut wie nie Frost ist, hab ich meine im gelieferten Stahltrog, in den Boden eingegraben mit einer 5cm Styrodur Dämmung im Garten , mit Dach drüber

In dem Energy-Anbau, wo die Wechselrichter/ Laderegler und das Notstromaggregat standen wollte ich sie nicht haben
A wegen der Gasung
B wegen der Elektronik
C wegen extremen Temperaturschwankungen , wenn das Aggregat läuft

Aber jeder wird wohl sein eigenes Plätzchen finden O-) , nur Standortwahl sollte wohl überlegt sein

Das Detail der Temperaturkompensation via Temp Sensoren ist so eine Sache ...

Da stand ich wie der OX form Berg .... der Temp sensor von meinem Wechselrichter/Lader war eher gedacht an dem Batterie Pol anzuschrauben , die von dem MPPT Laderegler eher zwischen oder auf die Batterie zu legen ... im Endefekt denke ich haben beide Methoden ihre Berechtigung

Gruss Lars
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 24.02.2021 - 10:35 Uhr  ·  #149
Mal noch ergänzt durch den Temperaturgang der Ladeendspannung (Bleiakku)
Cycle Use -5mV/°C/Zelle
Stand by use -3mV/°C/Zelle

Im Ergebnis s. Anhang.

Hier schon Verwunderung. Auf einem kleinen 12V Vlies-Akku bei mir steht für Cycle Use 14,4 bis 15V.
Würde bei 20°C also schon Gas entstehen können, was bei Vlies-Akkus nicht sein soll.
Stand-by-Use dann 13,5 bis 13,8V

Bezüglich Ruhespannung hatte ich buchstäblich heute Nacht mit Erdorf kommuniziert.
Und da zu dem Zeitpunkt noch unschlüssig, habe ich diese bei 21°C gemessen mit 12,12V (Ja,ja, teilentladen gelagert, Sulfatierungsgefahr, ich weiß).
Über Nacht im Kühlschrank. Heute Morgen 12,09V bei 5°C Temperaturgang also leicht positiv, aber vernachlässigbar.

Trotzdem noch Zitat von Erdorf:
"In der Praxis hat sich bewährt, das Gleichgewichtszellpotential aus der Säuredichte des Elektrolyten .....mit Hilfe der Faustformel zu berechnen: U_zelle = Dichte + 0,84"
Da die Säuredichte einen leichten Temperaturgang hat, daher eben auch die Ruhespannung. Ist aber vernachlässigbar.

Das hat zur Konsequenz, dass ich bei meinem Laderegler (bin mal wieder dran) das Vorhaben, mit Temp.-Fühler zu arbeiten,
aufgeben werde, denn für Abschalten und wieder zu Schalten andere Temp.-Gänge ein zu pflegen, das überfordert mich.

PS:
Lars, da die Batteriepole durch viel Blei mit dem Innenleben der Zelle verbunden sind, ist die Position des Sensors an einem solchen so abwegig nicht.
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 24.02.2021 - 13:06 Uhr  ·  #150
prinzipiell rate ich ja von Gel und AGM Batterien im stationären Zyklen Betrieb ab , da darf man sich bei der Ladung eher keine Fehler erlauben , da ja eine Gasung der Batterie nicht vorgesehen ist , nur wie damals bei meinen Gel Batterien über ein winziges kaum sichtbares Notventil , was ja dann zur Austrocknung führt , aber wir sprechen ja eher über Batterien mit wiederbefüllbaren Zellen , die sind weit aus mehr tolerant und vergeben uns halt mehr O-)

Wie gesagt beide verlinkten Temperatursensoren haben ihre Berschtigung und es wäre wohl auch nicht dienlich an einen Batterie pol der zb 24 Zellen den Bat sensor anzuschliessen um dann nach deren Temperatur die andernn 23 Zellen mit anzupassen

Aber wie gesagt , die Panzerplatten fluessig Blei Batterien vergeben uns eine Überladung , jedoch nicht eine dauerhafte Unterladung , deshalb war mir diese Temperaturanpassung wichtig
Erdorf
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 24.02.2021 - 14:23 Uhr  ·  #151
Danke Lars,
für den Hinweis des Einflusses der Temperatur auf die Lebenserwartung.
Kapazität ist, wenn man genügen hat, eben nicht alles :D

Danke für die Messung der Ruhespannung, Che,
das ist dann in etwa der geringe Einfluss wie in der schon so oft zitierten Masterarbeit beschrieben.

Bei den Einflüssen auf die Temperatur sollte man berücksichtigen dass die Eigenerwärmung
in der Strominsel, deutlich geringer als bei Staplerakkus ist.
Klar ist es am 'genausten', wenn man am Blei misst, was in der Säure steckt.
In der Praxis der Strominsel war es dann nicht mehr so wichtig so genau zu werden,
weil es z.B. bei mir wichtig war im Winter 1.0 V mehr zusätzlich zur automatische Erhöhung einzustellen.

Insofern könnte das Che vielleicht bei seinem Lader helfen:
Mit drei Einstellungen? Float, Sommer Gasung und Winter Gasung?
Oder vielleicht noch besser mit Trimmer?

Wie auch immer.
Wir sind wieder ein Stückchen tiefer in die Materie eingestiegen.

Respekt ;-)
Menelaos
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 24.02.2021 - 16:10 Uhr  ·  #152
Hab das Thema auch mal als wichtig markiert da das hier echt guter Stoff ist! :-)
Che
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 24.02.2021 - 17:08 Uhr  ·  #153
Ich wundere mich, dass keiner protestiert hat.
"die Panzerplatten fluessig Blei Batterien vergeben uns eine Überladung , jedoch nicht eine dauerhafte Unterladung , deshalb war mir diese Temperaturanpassung wichtig."
Bezüglich Tiefentladung, Ruhespannung allgemein, passiert da bezüglich Temp.-Anpassung vermutlich garnichts, da diese eben quasi nicht temperaturabhängig sind.

"es wäre wohl auch nicht dienlich an einen Batterie pol der zb 24 Zellen den Bat sensor anzuschliessen um dann nach deren Temperatur die andernn 23 Zellen mit anzupassen." Doch, oder ist es üblich, bei Senoren im "Scheckkarten"-Format für jede Zelle einen zu benutzen?

Innentemperatur der Zelle wird über Batt.-Pol sehr genau nach Außen geleitet. Dann kann man noch Sorge tragen, dass man eine Zelle besensort, die ein Temperaturmittel verkörpert.

Außerdem: Genauigkeitsforderungen sind so hoch auch wieder nicht. Es ist wesentlich, dass bei 30°C die Gasung z.B. bei 14,1V beginnt, bei 20°C aber erst bei 14,5V, und dass ein Laderegler das verarbeitet. Ob da bei einigen Zellen bei 14V bzw. 14,55 ist wurscht. Vor Allem angesichts dessen, dass Ihr am Ende mit wesentlich mehr Spannung rein geht. Teilweise bis 17V.
Erdorf
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 24.02.2021 - 17:33 Uhr  ·  #154
Hallo Che,

Wenn man Stapler Akkus schnell, am Limit, ggf. mit hohen Strom pulsen, laden möchtet,
muss/sollte man die Temperatur des Akkus korrekt messen, an einer geeigneten Bleiplatte sollte ausreichen,
da hast du wohl recht.

Bei der Strominsel ist, wie schon Lars sagt, Unterladung viel schlimmer als Überladung
und der Akku erwärmt sich quasi nicht durch die vergleichsweise moderaten Lade oder Entladeströme.
Und es kommt vor allem auf den Winter an, wo die Temperaturen niedriger sind und Ladungen seltener.
Insofern ist es fast egal wo der Sensor ist, es ginge auch irgendwo im Schatten.
Hauptsache ist, dass im Winter mehr Druck (Spannung) gemacht wird beim Laden.

Grüße
Che
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 24.02.2021 - 19:52 Uhr  ·  #155
"Insofern ist es fast egal wo der Sensor ist, es ginge auch irgendwo im Schatten." Das ist bei ner eingegrabenen Batteriebank aber zu großzügig! Auch sonst, denn das Wetter ändert sich bezüglich Temperatur wesentlich schneller als die in den massereichen Batteriezelen.
wieso
 
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 24.02.2021 - 22:28 Uhr  ·  #156
ein Batterie Temperatur sensor hat die Aufgabe die Umgebungsthemperatur zu sensen !

wo hängt man ein Aussenthermometer hin ? In die pralle Sonne ?? Um die Umgebungsthemperatur zu messen ?

Also noch mal es geht um die Temperatur der Umgebung und nicht den Finger in die Blei batterie reinzustecken um mal zu schmecken wie die Suppe kocht ;-)
Che
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 25.02.2021 - 08:32 Uhr  ·  #157
So wie diesmal bezüglich Batterien hast Du Dich wohl noch nie geirrt!
Denk doch mal nach! Es geht um den Temperaturgang der Ladeschlussspannungen!
Erdorf
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 25.02.2021 - 08:51 Uhr  ·  #158
Hallo Che,

Um es vielleicht noch einmal deutlicher zu formulieren:

Bei der Strominsel ist die Eigenerwärmung des Akkus vernachlässigbar.
Es ist richtig, die Masse des Akkus und seine Wärmekapazität, bezüglich der Umgebungstemperatur
für einen Nachlauf für mehrere Stunden sorgt.
Das ist nicht wirklich relevant, weil es darum geht, zu unterschiedlichen Jahreszeiten anders zu laden.
Es ist in der Strominsel vollkommen ausreichend die Temperatur Kompensation über die Umgebungstemperatur zu steuern.

Es gibt zwei Dinge die "wir Insulaner" mit einem Temperatur Sensor erreichen wollen:
1. im Winter eine höhere Ladespannung aufgrund der kälteren Chemie im Akku
2. im Winter eine höhere Ladespannung aufgrund der selteneren Ladung und
um diese Ladung dann möglichst schnell zu machen, z.B. solange eben noch die Sonne da ist ...
oder z.B. solange wie der Diesel Generator läuft, den wir ja nicht ewig laufen lassen

Einige Laderegler haben sogar einstellbare Temperatur Koeffizienten.
Ich finde das toll, so kann man nicht nur Fall 1 abbilden sondern den Koeffizienten erhöhen
und dann auch noch Fall 2 abbilden und alles funktioniert dann automatisch.

Zitat
Es geht um den Temperaturgang der Ladeschlussspannungen!

Ja, Che, es ist richtig, dass korrekte Ladeschlussspannungen von der Akku Temperatur abhängen.
Wie der Name schon sagt, geht es hierbei um den Ladeschluss.
Der Ladeschluss kann in der Strominsel im Winter vernachlässigt werden!
Im Gegenteil, ein zu früher Ladeschluss ist kontraproduktiv!
Ein korrekter Ladeschluss ist im Sommer relevant um den Akku,
der dann ja meistens voll ist, nicht unnötig lange gasen und kochen zu lassen.
In beiden Fällen ist es mehr als ausreichend, das über die Umgebungstemperatur zu steuern.

Grüße
Menelaos
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 25.02.2021 - 14:27 Uhr  ·  #159
Ich kann Ches Logik schon gut nachvollziehen und hätte da ebenfalls nochmal nachgehakt. Der Akku weiß ja ersmal nicht ob gerade Sommer oder Winter ist. Bei dem einen steht er im Heizungskeller bei 20 Grad, beim anderen im Schuppen mit Temperaturen um die null Grad während es in beiden Fällen draußen minus 10 sind. Also muss um Punkt,2 von Erdorfs Argument aufzufassen ohnehin jahreszeitlich manuell nachgeregelt znd die Ladespannung erhöht werden. Aber gerade bei Punkt 1 was die Temperatur der Zellchemie angeht kann es schon zu größeren Unterschieden kommen ob ich jetzt in der Null grad kalten Raumecke messe oder ob grad sie Sonne seit drei Stunden ballert und der Akku sich vielleicht zwischenzeitlich um 5 ? Oder 10? Grad erwärmt hat. Dann aber eigentluch müsste man es auch ganz genau nehmen und den Sensor direkt in die Säure hängen. Wieviel das ausmacht- keine Ahnung aber es geht ja auch mehr um eine Tendenz. Wenn Ob die das Teil nun auf den Akku lege oder zwei Meter weiter macht den Kohl sicher auch nicht fett, da gebe ich Erdorf Recht. Entweder ich messe also die Temperatur innerhalb der Zelle und erhalte genaue Infos die ich dann auch für die korrekte Ladeschlusspannung verwenden kann oder ich gehe davon aus dass Akkutemperatur gleich Raumtemperatur ist. Wenn letzteres nach Erfahrungswerten ausreicht - okay - da habe ich keine Erfahrung bzw kann ich auch nicht abschätzen wie schnell und stark sich die Zellchemie generell so erhitzt. Mein Akku im Smartphone beispielsweise erhitzt sich beim Laden schon auf gute teilweise 30Grad, auch wenns im Raum nur 15 sind. Das wird ja bei blei nicht wirklich anders sein. Also ist doch die Frage ab welchem Delta T das wirklich relevant wird.

wird ein (30 Kwh) Akku mit 10 Kw geladen und ich nehme mal einen Wirkungsgrad von 80% an sowie, dass der Überwiegende Teil der Verluste innerhalb der Zellen Wärme umgewandelt wird, dann reden wir ja immerhin über die Power eines Wasserkochers der die ggf. noch isoliert eingepackte Zelle permanent heizt - zwar vielleicht nur für 3 Stunden, da dann ja rechnerisch eh shon voll...aber immerhin...

daran anknüpfend:
Bis zu welchem Ladestand wird denn mit einem vernünftigen Laderegler eigentlich Bulkladung durchgeführt - also quasi alles reingedrückt was geht bzw. was die Solaranlage eben liefern kann? Wo liegen denn da die Grenzen der Batterie bzw. was ist da ein gesundes "Endmaß".
Wenn ich PV sehr großzügig dimensioniere da die Platten eh nichts mehr kosten, gibts da Maximalverhältnis?
Ist also z.b. ein 30 kwh Akku zu klein für eine 10 Kw PV Anlage? Bzw. lädt die dann dauernd nur auf Sparflamme oder tut sie das erst ab z.b. 80% SOC?
Groß dimensionieren mache ich ja eben genau für die dunkle Jahreszeit um in wenigen Stunden möglichst viel Ertrag in die Akkus zu drücken....
Erdorf
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Re: Bleiakkumulatoren

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Gepostet: 25.02.2021 - 19:14 Uhr  ·  #160
Das mit der Temperatur lässt sich einfach nicht vergleichen mit dem Smartphone, Stapler oder Schnelladung bei Tesla. Wenn man soo an Limit des technisch machbaren geht, dann ist es schon wichtig möglichst genau und nahe an oder in der Zelle zu messen.

Und wenn es genau sein soll, dann reicht es die Temperatur an einem Batteriepol, abzugreifen.
Blei leitet hinreichend flott die Wärme.
Wie gesagt das muss hier nicht.

Und ja, im permanent beheitzen Keller, kann man manuell im Winter nachsteuern, denn ohne Aussen Sensor, weiß der Akku tatsächlich nicht wann Winter ist.
Das ist eine optimierung um nicht unnötig viel im
Sommer zu gasen. Mit EUW würde ich im Sommer Float anstreben.

Ich habe einen Akku schon mehrere Stunden gekocht und nicht feststellen können dass dieser warm geworden wäre. Ich schätze das liegt auch am Gasen, das kühlt aus.
Das ist für mich ähnlich wie Schwitzen beim Menschen.

Ab ca. 90% SoC sinkt der Ladestrom wenn man die Spannung konstant hält. Im Sommer ist es sinnvoll mit Float oder nur leicht drüber zu laden um den Akku nicht ab 11:00 morgens den ganzen Tag lang zu kochen.

Im Winter es ist sinnvoll, wie das Victron macht, solange wie die Sonne Strom liefert dan Bulk zu laden und z.B. auf 17 Volt + Temperatur Kompensation zu gehen.

Übgrigens sind die Verluste ca. 50:50 Gasung und Innenwiderstand beim Laden. Schau vielleicht noch meine Hinweise zum Ladefaktor.

Bei PV gibt es aus Sicht des Akkus kein mir bekanntes zuviel. Diese Akkus liefern und vertragen unglaubliche Ströme. 30 kWh Akku + 10 kW PV wäre ungefähr C3 also in 3 h geladen. Ich nehme das Thema mal mit weil C3 streng genommen nur entladen meint. Mal schauen ob ich da was belastbare finde. Der der Akku erhöht die Spannung wenn ihm was zuviel wird und dann regelt der Laderegler den Strom runter.

Bis später
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