Sperrdioden bei PV

 
Che
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Sperrdioden bei PV

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Gepostet: 06.07.2021 - 11:17 Uhr  ·  #1
Hallo,

Sperrdioden in PV-Installationen werden bei Parallelschaltung von Strängen gebraucht,
wenn deren Platten in unterschiedliche Himmelsrichtungen zeigen,
oder wenn die Einzelstränge nicht die gleiche Plattenzahl haben,
oder wenn unterschiedlich starke Abschattungen zu erwarten sind.
Haben wir an anderer Stelle diskutiert.

Warnen möchte ich vor dubiosen Produkten, wie in folgendem Foto gezeigt. Daneben ein Lötkolben 20W.

 


Hier eine Diode mit 1000V und angeblich geeignet für 20A. Stecksystem C4. Es gibt auch andere!

Nach einer Kundenrezension von einer für 15A, bei der geschrieben stand, dass sich das Gehäuseplastik erweicht hat, bin ich stutzig geworden und habe Messungen gemacht.

Bei dieser hier bei nur 7,5 A schon 70°C außen nach kurzer Zeit. Mit Infrarot-Thermometer gemessen.
Damit als Produkt schon durchgefallen, denn Temperaturen an anfassbaren Flächen dürfen 60°C nicht überschreiten.

Bei 10 A nach ca. 15 min außen 97°C! Und ja, das Gehäuse wurde bereits weich.
Und das in einer Garage mit vielleicht 25° Lufttemperatur.
Bei Außentemperaturen von 35° kommt am Genäuse noch mal ca. 10° dazu.

Ist so verwunderlich nicht, denn
bei 2A habe ich eine Flussspannung von 0,838V gemessen.
Bei 3A bereits 0,870V.

Gut möglich, dass es bei 20A 1V sind, macht "Heiz"-Leistung 20W.
Genau so viel hat der mit abgebildete Lötkolben. Und der schafft über 350°C!

Immer das Selbe. Eine Diode oder auch ein anderes Bauelement verträgt den angegebenen Strom bzw. die Verlustleistung nur, wenn die anfallende Wärme abgeführt werden kann. Entweder an ausreichend große Kühlflächen einer Leiterplatte oder an Kühlkörper.

Ich billige Sperrdioden in solcher Bauart, egal ob sie mit 10, 12, 15 oder gar 20A deklariert sind, etwa 5 bis 6 A zu.
Wenn es mehr werden muss, müssen Bauarten ran, wo die Wärmeabfuhr wirklich klappt. Die gibt es auch, aber wohl nicht unbedingt auf dem Wühltisch.
FamZim
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Re: Sperrdioden bei PV

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Gepostet: 06.07.2021 - 12:31 Uhr  ·  #2
Ja ja die Sperrdioden.

Hat man 36 Zellen auf einem Panel sind es nach meiner Rechnung schon 36 Sperrdioden in reie .
Ich denke das reicht !!

Gruß Aloys.
Pau Te
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Re: Sperrdioden bei PV

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Gepostet: 06.07.2021 - 16:41 Uhr  ·  #3
Ist ja alles richtig, aber als Sperrdioden sollte man die, die an jeder einzelnen Zelle sitzen nicht bezeichnen.
Elektrotechnik ist schwierig genug da muss man auch die richtige Bezeichnung finden, sonst blickt bald keiner mehr durch.

Es sind Bypassdioden weil in dem Fall nur ihre Durchlassfähigkeit wichtig ist und ausgenutzt wird.
Es soll ja im Fall eines Ausfalls einer Zelle durch angestiegenen Innenwiderstand dieser Zelle nicht die gesamte Leistung versaut werden.
Ist hier alles schon gesagt worden.
Und die Dioden die am Ende mehrerer Strings verhindern, dass einer in den Anderen hineinpustet
wirken als Sperrdioden. (bei Parallelschaltung)
mfG
Paul
Che
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Re: Sperrdioden bei PV

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Gepostet: 06.07.2021 - 18:26 Uhr  ·  #4
Genau so ist es.

Und Aloys, wenn die Einzelzellen wenigstens sperren würden, in "Sperrichtung". Das tun sie nämlich nicht!
FamZim
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Re: Sperrdioden bei PV

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Gepostet: 11.07.2021 - 21:24 Uhr  ·  #5
Hallo

Es ist wie Che geschrieben hat sie sperren überhaubt nicht, in keine Richtun, danke für die Anregung.
Sie begrenzen die Spannung auf ~ max 0,5 V , dann leiten sie durch und drücken eine höhere Spannung auch auf 0,5 V.
Strom ist denen ziemlich egal, ausser man nutzt die Eigenleistung der Zelle, dann tritt die Hochomigkeit in Kraft.

Bei Parallelschaltung unterschiedlicher Zellenzahlen wirt nur die Spannung der niedrigeren Anzahl genutzt.
Schaltet man eine Sperrdiode mit dazu, wirt auch die niedrige Zellenzahl genutzt, durch Treking, oder nur der Strang mit hoher Spannung.
Nutzt man die höher Spannung, verzichtet man durch den Betrieb mit einer Diode auf die Leistung der kleineren Zellenzahl.
Unterschiedliche Zellenzahl benötigt zwingen einen Regler für jeden Zweig, dann auch wieder keine Diode nötig.

gruß Aloys.
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