Nachtrag:
Nach ein paar Händen kaltem wasser im Gesicht - Dein Hinweis bezüglich geringer Erdwiderstände auch fü das Funktionieren von Üb.-Spannungs-Ableitern ist wohl berechtig.
Wenn nämlich der Blitz einschlägt, und sich die Ableitung über die Erdungsschiene auf z.B. 3 System-Erder verteilt,
dann hätte man eben bei 200.000 A Blitzstrom und Gersamterdungswiderstand z.B. 0,5 Ohm kurzzeitig 100.000 V auf der Erdungsschiene und allen angeschlossenen Geräten mit Schutzleiter.
Das wäre bezüglich Stromschlag vermutlich nicht mal schlimm, denn es hat das Mauerwerk, das ganze Gebäude dieses Potential auch.
Die Überspannungsableiter würden - quasi von unten - das Potential auch auf den L1 bis L3 übertragen (abzüglich der Ansprechspannung). Soweit auch o.K.
Nur was ist dann mit dem N-Leiter, bei TT-Netz? Antwort garnicht so einfach.
Der bekommt aus meiner Sicht den Potentialausgleich tatsächlich nur, wenn der
Bodenwiderstand bis zum letzten Trafo nicht zu hoch ist. Und selbst dann Laufzeit-verzögert.
Wie misst man den eigentlich?
Einen 2. gleichwertigen Staberder einschlagen und zwischen beiden den Wid. messen und durch 2 teilen? Ergibt nur den Erdungswiderstand des eigenen Staberders.
Nein, man müsste ihn indirekt messen, Methode Spannungsfall, geht es doch um den Gesamtwiderstand bis zum letzten Trafo. Aber dazu haben die Firmen ihre Methoden und Geräte.
Netzwiderstand übrigens, Eisol:
Nimm eine Doppelsteckdose oder solche zum Einstecken mit 3 Anschlüssen oder mehr!
Spannungsmesser rein, und messen!
Dann in die 2. Steckmöglichkeit einen Heizer, 1000W genügt! Entweder Strom bei 230V ausrechnen (ungenau) oder Stromfluss messen!
Due wirst am Voltmeter einen Spannungsfall festtellen.
Weiter mit dem Ohmschen Gesetz.
Wenn Delta U z.B. 5 Volt beträgt, bei Stromfluss 4,35A, dann hast Du einen Innenwid. vom Netz von 1,15 Ohm.
Wäre schon ziemlich hoch. Meist ist er unter 1 Ohm, wohlgemerkt bis zum letzten Trafo.
Nochmal TT-Netz:
Warum macht man sowas eigentlich, oder besser, hat es gemacht?
Alleine daran, dass damals 4-adrige Erdkabel üblich waren, kann es nicht liegen.
Denn damit könnte man ganz einfach ein
TN-C-S Netz realisieren, und alle wären glücklich.
Oder doch nicht ganz?
Hier gibt es
Einwände, die aber entkräftet werden, wie ich das lese.
Hätte fast die Idee, bevor man mit Potentialausgleich und Überspannungsableitern Schwierigkeiten hat,
aus dem
TT-Netz durch Verbinden des Hauserders mit dem N ein TN-C-S Netz zu schaffen.
Ob man das darf? Weiß ich nicht. Vermutlich nicht.
Wie zu sehen ist auch das hoch wissenschaftlich. Möglicherweise werden die Firmen davor bewahrt, indem es VDE-Normen gibt für jeden einzelnen Fall.
Wenn sie die Fälle richtig ein-und zuordnen, mag es idealerweise was werden.
Fehler aber bemerkt der Kunde spät oder in seinem Leben nie, da Blitzschläge immer noch selten sind.