Hallo
mein erster Holzrotor steht kurz vor der Vollendung. Nur noch 2 Lackschichten dann ist er fertig. Ich habe die Holzarbeiten gar nicht als so aufwändig empfunden. Fang einfach an und an einem Feierabend hast Du die Profilrisse ins Brett gefeilt (bei Deiner Repellergröße). Ich benutze dazu eine grobe Halbrundraspel aus dem Baumarkt. Die Profilschablonen mache ich aus 3 mm Sperrholz (Laubsäge) und schleife dann mit 150ger Papier nach bis alles schön rund ist. Auch hier gilt die alte Handwerksregel >> soll ja keine Kirche werden << mach so genau wie Du es bei vertretbarem Zeitaufwand hinbekommst.
Beim Modellfliegen hatten wir Leute die beim Flügelbau nicht genau genug sein konnten, wenn die Flügelrippen nicht CNC gefräst waren dann taugte es nichts. Deren Modelle flogen auch nicht besser als die Hausgemachten.
Dann hobele ich mit einem Elektrohobel vorsichtig das grobe Flügelprofil heraus (1/2 Stunde bis Stunde Zeitaufwand bei Deiner Repellergröße). Die Übergänge zum Mittelteil des Rotors arbeite ich wieder mit der eben genannten Raspel heraus. Der Repeller sieht in diesem Baustadium >zurechtgefressen< aus. Die einzelnen Hobelstriche sind zu sehen und die Spantenrisse sind auch noch zumindest erspürbar. Jetzt baue ich mir zwei oder drei Sandpapierfeilen von 40 - 60 cm Länge. Dazu nehme ich Stücke Dachlatten die wirklich gerade sind und beklebe sie einseitig mit 60, 80 sowie 100 Schleifpapier. Ich verwende hierfür kontaktkleber Pattex o.ä., beide Teile einstreichen, ablüften lassen und dann im Schraubstock mit einem zweiten Stück Dachlatte kurz zusammenpressen. Sind sofort einsatzfähig.
Damit arbeite ich das endgültige Profil heraus ( ca. 1,5 - 2 Stunden bei Deiner Repellergröße). Die 100 oder 120 Sandpapierfeile nehme ich zum glätten. Dann kommt Firnis. Schon die erste Lackschicht (Bootslack) wird dann glatt wie ein Spiegel.
Auch das Auswuchten mache ich etwas anders als in den Windkraftheften beschrieben. Nehmen wir mal an unser Repellerbrett habe die Abmessungen 180 cm Länge 10 cm Breite und 2,4 cm Dicke. Dann zeichne ich mir vor dem Firnissen genau die Mitte der Länge an also bei 90 cm. Dort mache ich einen Strich über die 10 cm Breite. Diesen Strich verlängere ich winklig auch auf die 2,4 cm Seiten. Dort stecke ich links und rechts je eine Nähnadel ein und zwar deutich oberhalb der Brettmitte ( hier 1,2 cm). Die Nähnadeln bilden dann eine Achse für den mit der flachen Seite nach oben liegenden Repeller. Diese Achse lege ich auf zwei gehobelte Stück Dachlatte so das eine Wippe entsteht. Sind jetzt beide Repellerhälften gleich schwer so wird die Wippe in wage bleiben weil die Aufhängung oberhalb des Schwerpunktes ist. Das Gleichgewicht führe ich mit Bleikugeln vom Angeln her. Die Bleikugeln werden mit einem Hämmerchen zu Bleizylindern umgeformt. Meinetwegen zwei Bleizylinder mit 5 mm Durchmesser und 3-4 mm Höhe. Dann bohre ich zwei Löcher in den Repeller und zwar Durchmesser 5 mm mit 3-4 mm Tiefe. In diese Löcher gebe ich je einen Tropfen 5 minuten Epoxy und treibe die Bleizylinder mit dem Hämmerchen ein. Trocknen lassen überschleifen fertig. Es ist günstig die Bleikugeln im Massenschwerpunkt der leichteren Repellerhälfte anzuordnen d. h. vom Ende weggemessen hier ca. 45 cm, danach richtet sich dann die Grösse der Bleikugeln.
Viel Spaß beim Nachbau
Eisbär